2017.08 Südtirol

Ziel: Sexten und St. Lorenzen (und die dazugehörige Umgebung) in Südtirol

Zeit: 27.08.2017 – 10.09.2017

Strecke: Graz – Villach – Lienz – Sexten – Praagser Wildsee – St- Lorenzen – Sexten – Lienz – Villach – Graz

Gefahrene Kilometer: 785 km



Besuchter CP:
Camping Caravanpark Sexten
Camping Ansitz Wildberg   

Vorwort wie es zu dem Urlaub gekommen ist
Wir haben uns im Vorfeld lange Gedanken gemacht was wir in diesem Urlaub machen könnten, aber so richtig  zu 100% waren wir lange von keiner Idee überzeugt. Es sollte diesmal kein reiner Badeurlaub werden sondern auch etwas mehr sportliche Betätigung wie im letzten (auch sehr schönen) Urlaub sein. (Süd)Italien war in unserer Planung eigentlich eher weiter nach hinten priorisiert, da es zwar sicher sehr schön ist, aber es auch noch sehr viele andere Gegenden gibt die wir noch nicht kennen. Und Ober und Mittelitalien waren  diesmal eigentlich nicht auf der Menükarte. Und zuviel von Italien wird (zumindest für uns 😉 ) auch fad da wir doch schon sehr oft im klassischen Italien waren. Die verschiedenen Überlegungen die wir in unsere Planung einbezogen haben waren folgende (Reihung ist keine Wertung):
Westösterreich 
– Pro (relatives Neuland für uns, nicht viele Kilometer zu fahren)
– Contra (Unsicherheit beim Wetter, Hotspots die uns interessiert hätten sehr überlaufen und bereits viele ausgebuchte Campingplätze dort)
Kroatien
– Pro (relatives Neuland für uns, nicht viele Kilometer zu fahren, warm)
– Contra (heuer sehr überlaufen, Grenzwartezeiten, eher ein Badeurlaub und wieder wenig Bewegung)
Süditalien
– Pro (relative Wettersicherheit, warm)
– Contra (weit zu fahren, der viele Müll stört, eher ein Badeurlaub und auch keine Bewegung, siehe Einleitung)
Ober- und Mittelitalien
– War eigentlich keine Option, deswegen auch keine Bewertung
Südfrankreich
– Pro (relative Wettersicherheit, warm, Radfahren entlang den Kanälen)
– Contra (weit zu fahren, unsichere Sicherheitslage,  der letzte Urlaub war dort)

Aus der Überlegung ev. doch noch ein zweites Mal in dem Jahr nach Südfrankreich zu fahren, hat sich dann über Umwegen das echte Ziel entwickelt. Da unsere bisherige Standardstrecke Richtung Südfrankreich (Venedig – Gardasee – Genua) für uns eher Pflicht als Kür ist (ist irgendwie eine fade Strecke), suchte ich nach Alternativen und hab mir die etwas weitere Strecke über Südtirol angesehen aber noch nicht weiter in diese Richtung gedacht. Helga war sofort begeistert davon und hat die Idee aufgebracht gleich in Südtirol zu bleiben und ev. die oberitalienischen Seen und den nördlichen Gardasee mit einzubauen wenn Zeit bleibt. Gekauft, so entstehen unsere Urlaubsplanungen 🙂 

Und falls jetzt jemand (ich hab da jemand im Kopf, behaltes aber für mich wen ich meine 😉 )  zu recht anmerkt „Südtirol ist auch Italien“ ( und sogar Oberitalien welches gleich vorweg ausgeschlossen wurde), hat er/sie natürlich vollkommen recht. Aber irgendwie ist Südtirol doch komplett anders für uns gewesen und bis auf ein paar Situationen speziell im Verkehr waren es auch komplett unterschiedlich zu dem Italien das wir bisher mit dem Wohnmobil bereisten. Wir hatte die zwei Wochen eher das Gefühl in West Österreich zu urlauben als in Italien, sowohl von der Landschaft als auch von dem Verhalten der Leute. Aber das ist halt nur unser subjektiver Eindruck.
Geworden ist es zwar dann nur ein kleiner Teil von Südtirol den wir gesehen haben, da es uns dort wo wir waren schon so gut gefallen hat. Die Möglichkeiten waren dort so vielfältig dass uns schlussendlich die Zeit für eine Weiterfahrt ausgegangen ist. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und der Urlaub war perfekt 😉


27.08.2017

Graz – Villach – Lienz – Caravanpark Sexten
Gefahrene Kilometer: 336 km

Caravanpark Sexten – Kreuzberg – Caravanpark Sexten
Gefahrene Kilometer mit dem Fahrrad: 7 km

Der Urlaub hat eigentlich schlecht begonnen. Am Mittwoch bin ich mit Fieber und einem Grippalen Infekt aus der Firma heimgegangen und hab mich ins Bett gelegt. An eine Abfahrt am Freitagmittag war dadurch leider nicht mehr zu denken. Erst am Sonntag war ich so halbwegs beieinander dass wir losfahren konnten. Zum Glück waren wir schon am Wochenende davor so fleißig und haben alles eingepackt und das Wohnmobil abfahrtbereit gemacht, dass sich nicht noch eine weitere Verzögerung ergeben hat. So sind wir am Sonntag gleich nach dem Frühstück Richtung Südtirol aufgebrochen. Es war ziemlich viel Verkehr, aber in die andere Richtung war noch mehr los durch das Ferienende. Nach der Abzweigung von der Tauernautobahn Richtung Lienz wurde es verkehrstechnisch ruhiger. Die Straße ist nicht sehr breit, sehr kurvig aber irgendwie lustig zu fahren. Bei Innichen haben wir wieder einmal das Navi überstimmt, es wollte uns über ganz enge Straßen quer durch den Ort zum Ziel führen. Das letzte Stück von Innichen über Sexten und Moos ist noch enger, noch kurviger und auch teilweise geht es ziemlich steil hinauf, aber absolut kein Problem zu fahren. Das Einchecken ging sehr flott, und ein Golfwagen leitete uns zu einem sehr großen Platz am oberen Ende des Campingplatzes. In 15 Minuten hatten wir alles ausgepackt und aufgestellt und genossen bei einem kalten Murauer die wunderbare Aussicht auf die Dolomiten. Während ich mir das F1 Rennen angesehen haben, hat Helga die Möglichkeiten in der Umgebung abgecheckt und ist dann gleich mit einer Idee gekommen. Vom Campingplatz dem Bach entlang bis zum Kreuzberg gibt es laut Auskunft Rezeption einen Weg zum Wandern oder Mountainbiken, der nur 3 Kilometer lang wäre. Also genau das Richtige zum Eingewöhnen. Es waren wirklich nur 3 Kilometer, aber die Strecke war ein Wanderweg und Mountainbike Strecke zugleich, sehr uneben, sehr steil hinauf und es gab auch ein paar Stufen wo man das Rad tragen mussten. Es war wunderschön, aber zwei Dinge zeigten sich dabei:
– Wir brauchen unbedingt einen Radhelm! Auch wenn wir immer eher sehr langsam unterwegs sind bei den Abfahrten, das Risiko wurde uns einfach zu hoch ohne Helm.
– Ich habe durch die gerade überstandene Krankheit Null Kondition und schnaufe hinter Helga ziemlich nach.
Am Abend haben wir uns mit einem Sugo noch von zuhause (Reste aus dem Kühlschrank) und Nudeln ein gutes Abendessen gemacht. Gegen 20:00 Uhr haben wir aber dann ins Wohnmobil gewechselt, da es draußen auf unserem Berg auf ca. 1500 Höhenmeter doch schon ziemlich kühl wurde. Nach ein wenig Fernsehen haben wir hervorragend geschlafen, auch wenn es gegen Morgen ein wenig kühl im Wohnmobil wurde.

28.08.2017
Caravanpark Sexten – Moos – Sexten – Caravanpark Sexten (mit Bus)
Gegangene Kilometer: 12 km

Das erste nach dem Aufstehen war das gestern unterlassene Aktivieren der Heizung nachzuholen. Die eingebaute Gasheizung sorgte für die schnelle Wärme, der kleine Ecomat Heizstrahler mit der Steuerung von der Infrarotheizung für die dauerhafte und geplante Temperatur. 16 Grad in der Nacht und ab 07:00 Uhr langsam auf 20 Grad hochfahren sorgt für ein angenehmes Raumklima zum Aufstehen. Da es draußen noch ein wenig frisch war, haben wir im Wohnmobil gefrühstückt. Am Nachmittag war ein Gewitter angesagt war, deswegen sind wir bald aufgebrochen. Bei der Rezeption haben wir uns ein paar Infos geholt und sind dann am Wanderweg 13A Richtung Sexten abmarschiert. Nach einer halben Stunde sind wir zu einer Kreuzung gekommen und wurden mit dem Navi alleine nicht schlau. Als wir die extra besorgte Wanderkarte auspacken wollten, haben wir bemerkt dass das faule Stück es vorgezogen hat im Wohnmobil zu bleiben 😉 Mit Hilfe von Navi und Google Maps wählen wir treffsicher den falschen Weg, was aber nicht schlimm war weil wir den richtigen Weg später wieder gekreuzt haben. Bei einer Gabelung vor Moos wechseln wir dann auf den Wanderweg 1 (Sexten Rundweg), der uns von der Richtung her irgendwie besser gefallen hat. Der Weg war zwar etwas weiter, führt aber sehr schön bei der Talstation der Rotwand Seilbahn vorbei bis nach Sexten. In Sexten kehren wir beim Grillhüttl ein, Burger Pommes und ein Roastbeef Sandwitsch stillen unseren Hunger. Mit dem Versuch uns im Ort noch zwei Helme fürs Radfahren zu kaufen, scheitern wir aber kläglich. Der Himmel ist inzwischen sehr dunkel geworden und es beginnt ein wenig zu regnen. Nach ein paar Minuten Wartezeit unter einem Dach bei der Haltestelle kommt der öffentliche Bus der uns retour zum Campingplatz bringt. Dort angekommen kaufen wir im Shop ein wenig ein und setzen uns dann müde in die Sonne vor das Wohnmobil. Der Regen holt uns aber bald ein, deswegen fahren wir die Markise aus um trocken zu bleiben. Es regnet nur leicht und die Temperatur bleibt noch immer angenehm. Das Abendessen bereite ich dann im Wohnmobil zu, ein großes Steak gebraten und aufgeschnitten mit (eingelegten) Trüffeln und frischen Bandnudeln.  Der Regen ist auch bald wieder vorbei, aber gegen Abend wird es wieder rasch relativ frisch und wir flüchten uns wieder in warme Wohnmobil.

29.08.2017
Caravanpark Sexten – Moos- Seilbahn Talstation Rotwandbahn (mit Bus) – Rotwand (mit Seilbahn) – Caravanpark Sexten
Gegangene Kilometer: 8 km

Die Nacht war (zumindest draußen) sehr kalt, es hatte nur so um die 6 Grad. Aber dank des kleinen Ecomat Heizwürfel war es drinnen sehr angenehm temperiert, und die eingestellte Leistungsstufe mit 450 Watt hat leicht gereicht. Trotz dieser „arktischen“ Morgentemperaturen bin ich mit dem Rad runter zum Shop gefahren, um 2 Semmeln und 2 Croissants zu kaufen. Das Frühstück im Wohnmobil gab es bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel,  aber noch immer kühlen 15 Grad draußen. Helga hat sich inzwischen ein schönes Programm für heute überlegt. Um 11:00 Uhr sind wir mit dem Bus zur Talstation der Rotwandseilbahn und dann mit der Bahn hinauf auf den Berg gefahren. Oben war relativ viel los, alle wollten das Traumwetter genießen. Wir sind oben am Plateau zuerst zur Rotwandhütte und dann weiter zur Rudihütte gewandert. Bei beiden waren die Terrassen voll und es gab keinen Platz für uns, so sind wir dann weiter den Weg 18 Richtung Kreuzberg und Campingplatz gegangen. Von der Rotwandhütte haben wir die berühmten 3 Zinnen zum ersten Mal gesehen, waren aber irgendwie enttäuscht da wir uns mehr erwartet hätten (wobei die Geschichte der 3 Zinnen durchaus bekannt ist). Enttäuscht aber nicht weil sie uns nicht gefallen haben, sondern weil das gesamte Panorama einfach so sensationell war dass die 3 Zinnen nichts Besonderes im Vergleich dazu waren. Zuerst waren sehr viele Leute unterwegs weil auch der Familienwanderweg dieselbe Route nimmt, ein Stück weiter wurde es aber merklich ruhiger. Der Weg 18 ist landschaftlich sehr schön, geht aber ziemlich runter. Bis wir am Campingplatz angekommen waren, waren wir wieder einmal müde. Bei der Rezeption haben wir uns noch für den Abend einen Tisch im Restaurant reserviert, und auch gleich einen Massage Termin für morgen ausgemacht. In der Sonne vor dem Wohnmobil haben wir dann eine kleine Siesta eingelegt. Beim Duschen hat sich wieder das Problem der letzten Tage gezeigt. Die Sanitärräume sind schön, sauber aber es gibt viel zu wenige Duschen und WCs  in dem Eck vom Campingplatz (Bauernbad) wo wir waren. Da die Bewohner des ziemlich vollen Stellplatz auch unser Waschhaus mit nutzen, sind je 4 Duschen für Frauen und Männer viel zu wenig. Das Essen war eine Sensation, und auch der Service war (heute) sehr gut. Am Rückweg zu unserem Wohnmobil wurden wir dann noch von einem älteren Belgier und seiner Frau angemault, weil wir die enge Straße nicht in Lichtgeschwindigkeit verlassen hatten als er mit seinem teuer aussehenden Porsche Cabrio gekommen ist. Eigenartig wie unentspannt so manche in ihrem Urlaub sind 😉  Später hab ich noch gesehen das zum Transport des Porsches ein Concord Centurio (Wohnmobil kostet laut Homepage > 650.000 € und ist ein ziemliches Monster von den Abmessungen mit Seitenauszügen) dient. Da muss man schon verstehen dass so einer mehr Rechte hat (oder es zumindest glaubt) und seinem Unmut kund tut wenn es nicht so läuft wie er will. Das restliche Abendprogramm war „as usual“, Fernsehen und bald müde ins Bett gehen.



 
30.08.2017
Caravanpark Sexten
Gefahrene Kilometer mit dem Fahrrad: 6 km

 
 
Da wir es heute etwas ruhiger angehen wollten, haben wir ein wenig länger geschlafen. Aber das perfekte Wetter hat uns trotzdem bald rausgelockt. Wie auch schon die letzten Tage bin ich einkaufen gefahren und dann haben wir uns draußen hingesetzt zum Frühstücken. Es war etwas wärmer als die letzten Tage, so war das recht angenehm und die Aussicht auf die Dolomiten beim Frühstück hat auch etwas. Wir haben das Frühstück mit Zeitunglesen usw. bis Mittag ausgedehnt, und dann kurz das Wohnmobil wieder ein wenig gereinigt (naja, wenn ich ehrlich bin, Helga hat es gereinigt und ich bin im Weg gestanden 😉 ). Neben uns sind gestern ein paar sehr freundliche ältere Engländer eingezogen, die sich heute am Griller ein perfektes englisches Frühstück mit Kartoffelpuffer, Bohnen, Speck, Würstel usw. zubereitet haben. Später haben wir uns dann doch noch zu einer kurzen Mountainbike Runde und anschließender Campingplatzbesichtigung aufgerafft. Am frühen Nachmittag wurde dann der Grill angeworfen und ein Steak, ein paar Würstel und Kartoffel dazu gegrillt. Da wir morgen weiterfahren wollen, haben wir am späteren Nachmittag angefangen langsam die nicht mehr benötigten Dinge einzuräumen um morgen keinen Stress zu bekommen. Am Abend sind wir in den Wellnessbereich gegangen, um den gestern ausgemachten Massage Termin wahrzunehmen. Der Wellnessbereich ist sehr schön, mit viel Holz und es war herrlich entspannend durchgeknetet zu werden. Leider sind sie nicht gerade günstig bei den Anwendungen oder dem Eintritt in Bad. Im Ruheraum mit Wasserbetten haben wir danach noch ein wenig entspannt und beschlossen ev. noch eine Kleinigkeit (nur eine Vorspeise) essen zu gehen. Obwohl nicht viel los war, war der Service heute ziemlich mies und das Essen auch naja. Mein Essen war zwar wieder sensationell gut, aber die Nudeln von Helga waren geschmacklich nicht besonders und auch nicht ganz durch. Schade, weil gestern haben sie sich im Restaurant noch ganz anders präsentiert.

 
31.08.2017
Caravanpark Sexten – Praagser Wildsee – Camping Ansitz Wildberg (St. Lorenzen)
Gefahrene Kilometer: 65 km



Nach dem Frühstück haben wir auch die Räder wieder verladen und den Abwasserschlauch abgeschlossen, durchgespült und verstaut. Schnell noch den WC Tank ausleeren und wir waren schon unterwegs. Das Auschecken ging gleich schnell und unkompliziert wie das Einchecken. Bei einem Radgeschäft bei der Seilbahn auf den Helm vor Sexten haben wir noch einmal probiert uns Radhelme zu kaufen. Sie hatten dort zwar welche, aber nur ein paar Modelle und die waren ziemlich teuer (>120 €). Das war uns doch ein wenig zu viel. In Innichen hat Helga neben der Straße ein weiteres Radgeschäft entdeckt, und dort wurden wir endlich fündig. Ab sofort waren wir Besitzer von zwei farbenfrohen Radhelmen (giftgrün und lila). Am Weg zum nächsten Campingplatz wollten wir uns auch den Praagser Wildsee ansehen, der laut Reiseführer der schönste See von Südtirol sein sollte. Die Zufahrt war sehr steil und mittlerweile gewohnt eng, und leider waren wir (unerwarteterweise 😉 ) nicht alleine mit unserer Idee. Alle Parkplatze waren komplett voll und oben war ein ziemlicher Stau, dh. kreativ Umdrehen und unverrichteter Dinge wieder fahren. Bis zum Camping Ansitz Wildberg in St. Lorenzen war es von dort nicht mehr weit. Bei unserer gestrigen Anfrage ob es noch einen Platz für uns gäbe, haben wir auch die Info bekommen unbedingt nach den Tafeln und nicht nach dem Navi zu fahren. Beim Durchfahren durch St. Lorenzen wollte das Navi plötzlich rechts abbiegen, wir sind aber standhaft geblieben und einfach weiter gefahren. Am Ende der Straße durch den Ort muss man dann links abbiegen und dann sieht man die Tafel vom Campingplatz und muss noch einmal links abbiegen. Man könnte auch den Ort umfahren und gleich von hinten reinfahren, aber die Ortsdurchfahrt ist kein Problem. Die reguläre Zufahrt geht unter der Eisenbahn durch, die Unterführung ist nur 3,3 m hoch. Die Straße ist zwar teilweise eng und einspurig neben dem Radweg geführt, aber auch mit größeren Mobilen gut zu befahren. Die vom Navi vorgeschlagene Route würde unter einer nur 3 m hohen Unterführung  durch gehen und ist an einer Stelle so eng dass man vermutlich mit einem normal breiten Wohnmobil das vorstehende Dach des Hauses mitnimmt. Der Campingplatz ist ein Familienbetrieb mit vielen Tieren. Man wird wirklich sehr freundlich von Mensch und vielen Tieren empfangen. Es gibt 10 Lamas, 3 Esel, 3 Ziegen, 2 Ponnys, Katzen, Hunde, Meerschweinchen und viele verschiedenen Hühner die auch frei herumlaufen (trotzdem ist der Platz aber sehr sauber und es gibt keine Fliegenplage). Man bekommt für die Dauer des Aufenthalt einen Holidaypass (Mobycard) mit dem man Bus und Zug gratis benutzen darf, für die Räder muss man ein Extraticket lösen (Tageskarte um 7 €). Bei unserer Ankunft hat ein Hühn vor der Rezeption ziemlich laut und aufgeregt gegackert. Aussage von einer der beiden Schwestern die den Campingplatz führen: „Es hat ein Ei gelegt und erzählt das jetzt der Welt. Und das wäre immer so 🙂 „. Nach dem ersten Einrichten haben wir die Räder abgeladen und sind in den Ort gefahren. Gleich nach 50 Metern hab ich einen Herrenfriseur gesehen und bin abgebogen. Durch den grippalen Infekt hab ich es nicht mehr geschafft zuhause die Haare schneiden zu lassen, also wurde das hier nachgeholt. Er war ein lustiger Typ der Aussagen wie “ In Sexten möchte er nicht leben, weil dort ist 10 Monate Winter und die restliche Zeit ist es kalt“ von sich gab 🙂 In einem Cafe am Dorfplatz haben wir etwas getrunken, und dann beim Conat und beim Metzger unser Abendessen eingekauft. Zurück am Campingplatz haben wir den Griller aufgestellt, und die gekauften Ripperl und Lamm Steaks gegrillt. Während ich das Essen zubereitet habe, ist Helga auf den heute statt findenden Markt vor der Rezeption gegangen und hat ein paar liebe Mitbringsel für unsere Mütter besorgt. Die Hühner sind auch beim Grillen unerschrocken um und unter dem Griller unterwegs gewesen. Da frag man sich ob sie so dumm oder so mutig sind 😉  Die abendliche Dusche war auch sehr angenehm. Die Duschen kosten 50 Cent für 5 Minuten Warmwasser (dreht man das Wasser ab, steht auch die Uhr), sind gut beheizt, geräumig und super sauber. Wobei sauber waren Duschen und WCs wirklich die komplette Zeit, ich habe kein einziges Mal in der Zeit in der wir am Platz waren irgendwo einen Schmutz gesehen. 


01.09.2017
Camping Ansitz Wildberg – St- Lorenzen – Bruneck (mit Zug) – St- Lorenzen (mit Zug)- Camping Ansitz Wildberg

Um 05:00 Uhr in der Früh beginnt es leicht zu regnen, so können wir ohne schlechtes Gewissen ausschlafen. Später fahren wir die Markise aus um die Türe zum Tee kochen öffnen zu können, und das wir trocken aus- und einsteigen können. Helga geht duschen und ich habe inzwischen Besuch von bis zu 8 Hühnern und Hähnen verschiedener Rasse und Farbe. Ich musste sogar das Insektengitter schließen, da sie bereits auf der Stufe stehen und in Wohnmobil reinschauen. Da das Wetter den ganzen Tag nicht so gut angesagt ist, beschließen wir später mit dem Zug nach Bruneck zu fahren.  Am Bahnhof in St. Lorenzen müssen wir kurz warten und dann steigen wir in den Zug ein. Im Zug suchen wir dann vergeblich den Automaten zum Abstempeln der Karten und fragen den Schaffner wo der zu finden wäre. Er lacht uns aus und sagt am Bahnsteig, und wir sollen in Bruneck nachstempeln. Es regnet noch immer leicht, ist aber nicht kalt so lässt es sich gut aushalten. Wir gehen vom Bahnhof ins Zentrum und schauen uns Bruneck an. Dort besuchen wir unter anderem auch ein Speckmuseum und kaufen dort auch natürlich ein paar Spezialitäten ein. Auch die Burg haben wir erklimmt, aber die Messner Ausstellung drinnen hat uns nicht interessiert. Im Försterbräu genehmigen wir uns einen Burger mit Pommes und eine Speck Käse Platte und zwei Gläser vom guten Südtiroler Bier. Nachdem gehen wir zum Bahnhof zurück und erreichen noch knapp unseren Zug. In St. Lorenzen gehen wir noch etwas trinken und ein paar Kleinigkeiten Einkaufen, bevor wir zum Campingplatz zurück gehen. Am Weg dorthin besuchen wir noch die 10 Lamas die dort auf einer Weide stehen. Bei unserem Stellplatz sehen wir dann (mit großer Freude 🙁 ) dass wir einen neuen Nachbarn haben, der sich Markise an Markise zu uns gestellt hat (als einziger in der Reihe der verkehrt steht). Zusätzlich dazu ist er auch noch scheinbar auf Anschluss aus. Da es aber kühl ist und noch immer regnet ziehen wir uns bald ins ziemlich kalte Wohnmobil zurück und aktivieren die Heizung. Lehre daraus: Ab morgen wird die Heizung wieder so eingestellt dass das Wohnmobil am Abend bereits warm ist wenn wir kommen. Die Nacht war sehr ruhig und das Geräusch vom Regen war sehr einschläfernd. Auf unserer Seite vom Campingplatz ist auch der nahe Zug fast nicht zu hören. Nur zwischen 22:00 und 23:00 Uhr fahren 2 Güterzuge durch die man ein wenig hört, die normalen Personenzüge hört man dort wo wir gestanden sind nicht.


02.09.2017
Camping Ansitz Wildberg – St- Lorenzen – Franzensfeste – Brixen (mit Zug) – Franzensfeste – St- Lorenzen (mit Zug) – Camping Ansitz Wildberg
  
Da auch heute das Wetter eher durchwachsen angesagt ist, beschließen wir nach dem Frühstück mit dem Zug nach Brixen zu fahren. Diesmal stempeln wir schon am Bahnsteig und finden im sehr vollen Zug sogar noch einen Sitzplatz. In Franzensfeste müssen wir umsteigen und schaffen das trotz sehr vieler Leute mit der selben Idee und nur ein paar Minuten Zeit. In Brixen gehen wir in einem Gastgarten mit großen Schirmen einen Kaffee trinken. Es regnet nicht mehr und ab und zu blitzt sogar ein wenig die Sonne durch, aber es ist aber sehr kühl und der Wind frischt ein wenig auf. Während dem Sitzen macht es ein paar Tische weiter auf einmal einen großen Platsch und die ältere Dame die dort gesessen ist komplett von oben bis unten nass. Auf dem Schirm hatte sich über Nacht ein Wassersack gebildet, der sich jetzt durch einen Windstoß über sie entleert hat und das bei „angenehmen“ 10 Grad Lufttemperatur. Alle Gäste haben sie ehrlich bemitleidet, nur ihr Begleiter (Mann oder Freund) hat sie nur ausgelacht und sich minutenlang laut über sie lustig gemacht.  Ein echt netter Zeitgenossen war das, dem das selbe Verhalten bei mir oder Helga vermutlich nicht gut bekommen wäre 😉 . Von dort aus haben wir uns dann den Dom angesehen und sind weiter durch die Brixener Innenstadt spaziert. Am frühen Nachmittag hat es wieder leicht zu regnen begonnen und wir sind deswegen etwas essen gegangen. Nach dem Essen war es wieder vorbei mit dem Regen, aber noch immer ziemlich bewölkt. Wir haben unseren Stadtbummel fortgesetzt und sind dann später noch einmal zum Aufwärmen beim Traubenwirt eingekehrt. Und eigentlich auch weil wir noch ein wenig zu früh für unseren Zug dran waren. Am Weg zum Bahnhof haben wir dann beschlossen zurück mit dem Bus zu fahren, um ein wenig mehr von der Gegend zu sehen und weil er um 15 Minuten früher abgefahren ist. Beim Wartehaus vom Bus hat es dann ziemlich zu schütten begonnen. Der Bus war nach ein paar Stationen komplett voll bei der Rückfahrt, aber wir hatten trotzdem einen Sitzplatz. In St. Lorenzen am Hauptplatz sind wir ausgestiegen und haben gesehen dass hier trotz dem Regen ein Volksfest im Gange war. Es wurde der „St. Lorenzener Kirta“ gefeiert, und dass die Dorfkapelle heuer 200 Jahre alt wurde. So haben wir uns dort im überdachten Bereich noch ein wenig hingesetzt und auch noch etwas getrunken. Die Kapellen die dort gespeilt haben waren gar nicht schlecht und haben eine gute Musik und Stimmung gemacht (sogar für mich als nicht unbedingt Volksmusik Fan). Um 20:00 Uhr wurde es uns aber endgültig zu kalt und wir sind auf den Campingplatz in unser heute schon warmes Wohnmobil gegangen. Wir hatten heute wieder neue Nachbarn da die Schweden weitergefahren sind, leider wieder auf Kuschelkurs. Die Nacht war verregnet und mit nur 7 Grad ziemlich kühl draußen. 


03.09.2017
Camping Ansitz Wildberg – Hotel Gasthof Saalerwirt – Montal – Camping Ansitz Wildberg
Gefahrene Kilometer mit dem Fahrrad: 20 km



Irgendwann in der Nacht hat es zur Regnen aufgehört, aber mehr als 10 Grad hatte es in der Früh nicht am Thermometer. Inspiriert von unseren englischen Nachbarn am vorigen Campingplatz, haben wir gestern Bohnen und alles andere für ein „full englisch breakfeast“ eingekauft. Dh. ich habe heute in der Früh den Griller angeworfen und Speck, Würstel gebraten und ein Spiegelei gebraten, Brot getoastet und die Bohnen aufgewärmt. Dazu einen Orangensaft, Kaffee, Tee und eigene Marmelade und fertig war das (nahrhafte) Frühstück 🙂 Da das Wetter heute wieder schön war, wollten wir die Räder auspacken und zur Wallfahrtskirche Maria Saal fahren. Das wurde uns zwar als Wanderweg beschrieben, aber wir wollten es mit den Mountainbikes schaffen. Der Weg war sehr schön, teilweise steil im Wald hinauf, teilweise auf wenig befahrenen Straßen aber auch dort ziemlich steil hinauf. Mit ein paar Pausen haben wir es aber geschafft und haben uns nach Besichtigung der kleinen Kirche  beim Saalener Wirt stolz eine kleine Belohnung geleistet. Zur Abfahrt haben wir uns einen anderen Weg von der Kellnerin beschreiben lassen, den Wanderweg 9 nach Montal hinunter. Hier in Südtirol gehen sie mit Mountainbikern viel entspannter um als bei uns. Man kann, entsprechende Rücksichtnahme vorausgesetzt, jeden Wanderweg auch befahren und wird trotzdem überall freundlich behandelt. Was sich aber gezeigt hat ist das wir mit unseren muskelbetriebenen Mountainbikes eine ziemliche Minderheit sind, es gibt fast nur E Bikes die viel zu schnell an einem vorbei rasen. Von Montal fahren wir den normalen Radweg zurück zum Campingplatz. Dort angekommen Duschen wir uns und gehen dann wieder zum Kirta. Heute ist sehr viel mehr los und es spielt wieder eine gute Volksmusikkapelle. Nach der kommen die Gaudimusiker die auch eine gute Stimmung und Musik machen. Sie haben sogar einen Moderator dabei, der glaubt zwar besonders witzig zu sein wäre für mich aber durchaus verzichtbar gewesen wäre. Wir bestellen uns dort eine Surstelze gemeinsam, und werden leicht beide satt damit. Abends wird es aber wieder ziemlich kalt auf den Bierbänken und so gehen wir wieder gegen 20:00 Uhr zurück zum angenehm vorgeheizten Wohnmobil um noch ein wenig fernzusehen.
 


04.09.2017
Camping Ansitz Wildberg – St. Lorenzen – Bruneck – Unterwielenbach – Bruneck – St. Lorenzen – Camping Ansitz Wildberg
Gefahrene Kilometer mit dem Fahrrad: 28 km



In der Früh ist es heute wieder ziemlich kalt. 5 Grad, aber dafür schon blauer Himmel. Nach dem Frühstück als es die Sonne über den Berg auch zu uns schafft, steigen die Temperaturen aber rasch. Heute haben wir uns den Pustertaler Radweg Richtung Lienz vorgenommen. Bis Bruneck geht es relativ eben dahin, nach Bruneck geht es stetig bergauf. Man fährt dem Fluss entlang durch ein Tal über Holzbrücken und zwei Tunnel den Berg hinauf. Landschaftlich ist es sehr schön, aber auch anstrengend wenn man selbst treten muss. Fast alle anderen haben die einfachere andere Richtung gewählt, und die paar die in unsere Richtung fahren haben E Bikes.  Einmal geht es sogar sogar mit 16 % Steigung auf ca 100 m hinauf, die schöne Aussicht entschädigt aber für alles und es gibt viele Bänke die zum Verweilen einladen. Auf der Höhe von Unterwielenbach reicht es uns aber auch und wir drehen um. In die andere Richtung muss man fast nie treten und man merkt erst jetzt wie steil es bergauf gegangen ist. Im Riverside Gastropub bleiben wir stehen und trinken in der warmen Sonne etwas. Leider sind dort die Wespes ausgesprochen lästig, man kann fast nicht in Ruhe austrinken. In Bruneck machen wir die nächste Pause und leisten uns eine Schweinerei. Die Currywurst und der kleine Cheeseburger beim Würstelstand waren aber frisch zubereitet  und sehr gut. Der Versuch ein paar Schwammerl oder Pilze beim Standl in der Fußgängerzone einzukaufen scheitert aber. Einerseits am Unwillen uns zu bedienen, und andererseits am Preis. 17 € für 10 dag Steinpilze ist uns einfach zu teuer. Dafür kaufe ich mir in einem Sportgeschäft eine dünne Haube und Handschuhe zum Radfahren falls es kälter wird. Beim Spar zwischen Bruneck und St. Lorenzen bekommen wir dann auch unsere Schwammerl noch. Und mit 2,5 € für 0,5 kg sehr frische Eierschwammerl (angeblich sogar aus Südtirol) auch noch zu einem vernünftigen Preis. Am Nachmittag haben wir die dann im Wohnmobil mit Bandnudeln und Parmesan zu einem Schmackhaften Nudelgericht verarbeitet.


05.09.2017
Camping Ansitz Wildberg – St. Lorenzen – Niederdorf (mit Zug) – Praagser Wildsee (mit Bus) – Niederdorf (mitBus)- St. Lorenzen (mit Zug) – Camping Ansitz Wildberg

In der Früh wurden wir von einem leichten Nieseln geweckt, es war aber gleich wieder vorbei. Es war auch viel wärmer heute in der Früh als in den letzten Tagen. Heute wollten wir den zweiten Versuch starten den Praagser Wildsee zu besuchen, aber diesmal mit Zug und Bus. Mittags sind wir zuerst in den Ort zum Geldholen und dann auf den Bahnhof gegangen. Der Zug um 11:52 den wir nehmen wollten, sollte laut Tafel 10 Minuten Verspätung haben und wurde kurz darauf komplett abgesagt. Dh. wir mussten bis 12:22 auf den nächsten Zug warten. Mit dem fuhren wir bis Niederdorf und dort suchten wir die Station vom Bus 442 der zum Praagser Wildsee fährt. Man hat zwar nur 5 Minuten Zeit zum Umsteigen, aber es geht sich eigentlich leicht aus.  Hier war heute viel weniger los als das letzte Mal, aber für uns fast noch immer zu viel. Der See ist wunderschön grün, fast so wie der berühmte grüne See in der Steiermark (Österreich). Der „familienfreundliche“ Rundweg ist nur bedingt familienfreundliche weil es auf einer Seite zuerst steil hinauf und dann über Stiegen wieder runter geht. Wobei wir gelernt haben dass das Wort „familienfreundlich“ sowieso mit Vorsicht zu genießen ist. Irgendwie sehe ich das meistens anders und würde es absolut nicht so bezeichnen 🙂 Nach der Umrundung des Sees fahren wir wieder mit dem Bus retour und kehren in Niederdorf im Hotel Gasthof Adler ein. Ein Bauerntoast mit Krautsalat entpuppt sich als zwei getoastet Kornspitzhälften, eine mit geschmolzenen Käse und eine mit kaltem Südtiroler Speck belegt. Wenn man die beiden Hälften zusammen legt hat man wirklich eine Art Toast und ob der Krautsalat dazu passt muss jeder für sich selbst entscheiden (aber gut war er schon ). Die etwas herbe Kellnerin bringt uns dann noch einen Apfelstrudel als Nachtisch, und dann gehen wir schon wieder zu unserem  Zug. Da wir unseren Stellplatz am Campingplatz eigentlich nur bis morgen hätten, waren wir beim Überlegen was wir weiter machen könnten. Mit allen Versuche etwas weiter westlich in Südtirol einen schönen Platz per Telefon zu reservieren scheiterten wir kläglich. Reservieren wollten wir deswegen weil auch unser Platz inzwischen komplett voll war und uns das Risiko ohne schönen Platz überzubleiben zu groß war. Wir hatten auch schon die Überlegung ev. wegen dem etwas kühleren Wetter noch ein paar Badetage in Cavallino einzulegen, das war aber eigentlich nur eine Notlösung. Und vom Wetter her hat es am Gardasee und in Venedig auch nicht wirklich gut ausgesehen (zwar wärmer aber auch nicht trocken). Zurück am Campingplatz geht Helga noch einmal fragen ob es ev. doch noch eine Möglichkeit gäbe zu verlängern und hat Erfolg. Wir können bis maximal Sonntag bleiben wenn wir wollen. Daraufhin fahren wir zum Spar und kaufen ein wenig ein. Ein fertiges (aber trotzdem sehr gutes) Vitello Tonnato, eine selbst aufgeschnittene kalte Platte mit Südtiroler Spezialitäten und Tomaten mit Büffelmozzarella kommen auf den Tisch.


06.09.2017
Camping Ansitz Wildberg – St. Lorenzen – Stefansdorf (mit Bus) – Gasthof Haidenberg – St. Lorenzen – Camping Ansitz Wildberg
Gegangene Kilometer: 10 km



Laut der Rezeption wird am Mittwoch im Gasthof Haidenberg unweit des Kronplatze immer frisches Brot gebacken, und das soll sehenswert sein. Die Wanderung soll laut Campingplatz Besitzerin eine gemütliche „familienfreundliche“ 2 Stunden Wanderung sein. Da wir bei diesem Wort schon wieder etwas skeptisch wurden, haben wir nach Kartenstudium beschlossen den Bus bis Stefansdorf zu nehmen und erst von dort weg zu gehen. Dh. ungefähr eine 3/4 Stunde weniger zu gehen. Von dort geht es zuerst einer wirklich engen Straße entlang, bis man dann vorm Berg steht. Bei einer Pause auf einer Bank in der Sonne hören wir das typische Geräusch eines Ducatos, und kurz darauf quält sich ein italienische Wohnmobil im ersten Gang den Berg herauf. Ich glaube nicht das ich hier noch freiwillig mit unserem Wohnmobil gefahren wäre. Ab hier geht es dann von der Straße weg ziemlich gerade über Stock und Stein den Berg rauf und es ist wirklich steil. Oben ist ein Gasthof und das versprochen Brot wurde gebacken. Das ist zwar nicht sehr spektakulär, aber doch nett anzusehen und der Geruch ist ein Wahnsinn. Wir haben uns eine kleine Speckplatte gegönnt, die leicht für uns beide gereicht hat. Zur Unterhaltung gab es zwei Musiker, einer mit der Ziehharmonika und einer mit einer Trompete die gespielt und teilweise gesungen haben. Wobei der Trompetenspieler fürchterlich falsch gespielt hat und meiner Meinung nach besser zuhause geblieben wäre.  Den Berg hinunter war es fast noch anstrengender als hinauf, und diesmal sind wir die Strecke Stefansdorf bis St. Lorenzen auch zu Fuss gegangen. Im Ort unten haben wir wieder ein wenig eingekauft und den Fleischhauer besucht. Später hat es dann bei uns Saltimbocca vom Huhn und ein Steaks als Abendessen gegeben.


07.09.2017
Camping Ansitz Wildberg – St. Lorenzen – Bruneck – Reiner Wasserfälle bei Sand in Taufers -Bruneck – St. Lorenzen – Camping Ansitz Wildberg
Gefahrene Kilometer mit dem Fahrrad: 45 km


 
Inzwischen hat sich auch die Wetterlage geändert und die Entscheidung nicht ans Meer zu fahren war goldrichtig. Hier hat sich das Schlechtwetter auf Samstag verschoben, am Meer hätte es geregnet. Irgendwie war es uns (hauptsächlich mir 😉 ) heute nicht nach Wandern zumute, so überlegten wir uns beim Frühstück wieder eine Radtour. Die Wasserfälle bei Sand in Taufers haben wir als Ziel für heute ausgesucht. Nach dem Frühstück sind wir bei super Wetter aufgebrochen. In Bruneck waren wir ein wenig unsicher wegen dem Weg, das Navi hat uns aber dann richtig geleitet. Es ging diesmal wirklich nur ganz wenig bergauf, und man wird rechts immer von den verschiedenen 3000ern auf der rechten Seite begleitet. Vor uns sah man den Schnee am Gipfel, dh. die Aussicht ist wirklich ein Traum. Weiter drinnen im Tal wird es kühler wenn man direkt neben dem eiskalten Flüsschen fährt. Wir sind bis zum ersten Wasserfall hinauf gefahren und haben ein paar Fotos gemacht, dann haben wir umgedreht und sind wieder retour gefahren. Zuerst haben wir uns aber noch ein wenig gestärkt 😉 Vor Bruneck bei einem geschlossenen Bahnschranken hat es sich gezeigt dass auch Südtiroler echte Italiener sind. So ein chaotisches „Anstellen auf Italienisch“ (jeder will der erste sein) würden wir Mitteleuropäer niemals zusammen bringen. Am späten Nachmittag haben wir dann nach einer Pause noch Spagetti Carbonara als Abendessen gemacht, und zwar nach dem Originalrezept ohne Schlagobers/Sahne nur mit Speck, Eiern und Parmesan (dh. nicht so wie es bei uns oft fälschlicherweise als Carbonara verkauft wird, aber eigentlich nur eine einfache Schinken Sahne Soße ist). Als Vorspeise hat es wieder Vitello Tonnato gegeben. Am Abend haben die Campingplatzbetreiber dann noch zur Freude der Kinder (und auch aller anderen)  ein Lama über den Platz geführt.


08.09.2017

Camping Ansitz Wildberg – Ehrenburg – St. Lorenzen – Camping Ansitz Wildberg
Gefahrene Kilometer mit dem Fahrrad: 20 km




Helga wollte heute eigentlich auf den Kronplatz gehen, irgendwie fehlt uns dann aber doch die Energie dazu. So planen wir nur einen kleine „familienfreundliche“ Radtour zu machen (eigentlich sollten wir es ja schon besser wissen, aber 😉 ) Aus dem Grund bleiben wir heute wieder einmal ein wenig länger liegen. Unsere deutschen Nachbarn machen sich schon Sorgen um uns, weil wir die letzten Tage immer sehr früh unterwegs waren und heute lange alles ruhig bei uns war. Bis zur Sonnenburg geht es bis auf ein kurzes Stück recht gemütlich dahin, dann zweigen wir dem Wanderweg entlang in den Wald ab. Bei einem Bauernhof wissen wir nicht weiter, hören aber plötzlich eine Stimme aus dem Nichts die sagt „links durch das Tor auf die Wiese“. Nach ein wenig Suchen sehen wir die Bäuerin von einem Fenster im ersten Stock herunterlachen. Wir fragen noch ob die Kühe auf der Wiese friedlich wären, und werden beruhigt (nicht ganz erfolgreich, aber wir starten zumindest einmal).  Nach wenigen Metern wird der Weg schmäler und wir müssen bei 4 Kühen vorbei. Mit Bauchweh schieben wir die Räder langsam bei ihnen vorbei, da sie netterweise alle ziemlich an der Seite stehen. Ausweichen ist nicht möglich da es rechts steil hinauf, und links steil hinunter geht. Noch hundert Meter weiter stehen die nächsten 4 Kühe, diesmal aber quer das man so nicht vorbei kommt. Sie werden auch unruhig als wir näherkommen so überlegen was wir machen. Irgendwie haben wir ein ungutes Gefühl und drehen um. Inzwischen ist aber der Bauer gekommen um nach seinen Kühe zu schauen. Helga fragt ihn ob er uns bei den 4 oberen Kühen vorbei helfen könnte, und er geht mit uns mit. Drei Kühe sind kein Problem, die vierte ist ziemlich unruhig und immer blöd nach seiner Aussage???? Sie sehen halt nicht oft Radfahrer laut seiner Aussage. Als wir damit endlich das erste Hindernis geschafft haben kommt schon das nächste. Es wird immer steiler und bald unfahrbar. Zum Tragen der Räder ist es zu steil schieben geht gerade noch, aber hinter uns sind die 8 Kühe dh. Umdrehen ist keine Option. Bei einem Haus kommen wir dann oben heraus und machen auf einer Bank in der Sonne eine kurze Pause. Wir genießen die traumhafte Aussicht ins Tal hinunter und die warme Sonne. Auf der schmalen Straße geht es dann noch ein wenig den Berg hinauf, bevor es auf einer Schotterstraße wieder steil ganz runter geht. Unten angekommen fahren wir den nächsten den Hügel hinauf nach Ehrenburg , da wir gerne etwas trinken würden. Es gibt aber kein offenes Lokal für uns. Der Weg bis St. Lorenzen geht ziemlich bergauf und bergab, aber ist zumindest immer asphaltiert. Am Campingplatz genehmigen wir uns einen kleinen Imbiss und machen dann eine Siesta. Da morgen ein Wetterumschwung mit viel Regen kommen soll, packen wir heute schon alles zusammen. Wir überlegen uns morgen zurück nach Sexten auf den Berg zu fahren. Dort ist es zwar noch kälter, aber es gibt ein Hallenbad, den Wellnessbereich und so ein fauler Wellnesstag hat auch seinen Reiz nach den Anstrengungen der letzten Tage. Helga reserviert uns schon vorab per Telefon und Internet einen Stellplatz und einen Massage Termin im Caravanpark Sexten, wobei Stellplätze hätte es wegen dem miesen Wetter genug gegeben. Abends sind wir noch in den Sonnenhof Essen gegangen. Das Essen war ausgezeichnet, die Bedienung sehr freundlich aber ein wenig zu viel Fliegen gibt es dort.


09.09.2017
Camping Ansitz Wildberg (St. Lorenzen) – Caravanpark Sexten
Gefahrene Kilometer: 47 km



Nach dem kleinen Frühstück packen wir den Rest zusammen, laden die Räder auf und brechen um 11:00 Uhr Richtung Sexten auf. Es ist bewölkt und auf der Straße ist sehr viel los. In die andere Richtung sagen sie jetzt schon Staus von bis zu einer Stunde an und über den Brenner möchte ich heute nicht fahren müssen. Der Campingplatz in Sexten ist bei unserer Ankunft ziemlich leer und irgendwie mystisch im Nebel da es inzwischen zu regnen begonnen hat. Die Temperaturen bewegen sich auch nur so um die 7 bis 8 Grad. Es sind auch jetzt ganz andere Gäste hier als bei unserem ersten Besuch vor 2 Wochen. Damals waren lauter große und sehr große Wohnmobile am Platz, und trotz der schönen Anlage ist kein echtes Campingplatz Feeling aufgekommen. Jetzt sind wieder mehr normale Wohnmobile und unser „Freund“ der Belgier ist auch nicht mehr da. Eine deutsches Pärchen das zugleich mit uns angekommen ist und neben uns steht, erzählt uns dass sie eine Woche bleiben. Bei dem angesagten Wetter in der nächsten Zeit beneide ich sie aber nicht wirklich. Da wir einen ebenen Platz haben müssen wir nur den Strom anstecken und sind dann schon fertig mit dem „Ankommen“. Wir überlegen uns eine Kleinigkeit essen zu gehen, scheitern aber damit. Wir bekommen zwar sofort einen Tisch und eine Speisekarte, dann kommt aber die nächsten 20 Minuten keiner mehr zu uns obwohl sehr wenig los war.  Es zeigt sich wieder das selbe Problem wie das letzte Mal. Das Essen ist meistens sehr gut,  der Service aber oft durchwachsen. Wir gehen dann irgendwann einfach wieder, weil es uns zu lange dauert. Im Shop kaufen wir uns zwei Stück Pizza, die waren auch gut und sicher viel billiger. Bis 15:00 Uhr machen wir im warmen Wohnmobil eine Siesta, eingelullt vom Prasseln des Regens am Dach. Dann gehen wir zur Massage, die wieder sehr intensiv war aber wirklich alle Muskel gelockert hat. Anschließend haben wir wieder den Ruheraum besucht und sind nachdem noch für 1,5 Stunden in das Felsenbad gegangen. Auch wenn es nicht gerade billig ist, für so einen verregneten Tag ist dass das optimale Programm für uns. Abends sind wir noch einmal in das Restaurant gegangen, diesmal war das Service und das Essen wieder perfekt. In der Nacht hat es die ganze Zeit geregnet und es hatte nur mehr so um die 5 bis 6 Grad. Irgendwie hatten wir schon ein wenig Angst am Morgen eingeschneit zu sein.


10.09.2017
Caravanpark Sexten – Lienz – Villach – Graz
Gefahrene Kilometer: 337 km



In der Früh regnete es noch immer, aber trotzdem bin ich mit Schirm ins Geschäft Brot und Croissants kaufen gegangen. Der Hunger lässt einen sogar solchen Widrigkeiten trotzen 😉 Bis dass aus der Dusche warmes Wasser gekommen ist, hat es ein paar Minuten gedauert, dann war es aber so richtig heiß. In diesem wunderschönen Bad gibt es je drei Räume mit mehreren Duschen für Frauen und Männer (nur 2 waren in Betrieb). Ich glaube es hätte diesmal jeder der anwesenden Camper eine eigene Dusche verwenden können. Nach einem schnellen Frühstück sind wir dann auf unsere letzte Etappe aufgebrochen. Der Verkehr war sehr dicht, aber Stau hatten wir bis auf einen kurzen bei Lienz keinen. Uns sind im strömenden Regen sehr viele Harleys vom Treffen in Faak entgegen gekommen, irgendwie haben wir sie nicht beneidet. Im Rasdorferhof haben wir noch einen Stopp eingelegt und sind ein Wiener essen gegangen. Das Essen war durchaus ok, aber dass sie uns auf unseren nicht allzu großen 4er Tisch einfach noch vier Personen aus einem Bus dazu gesetzt haben hat mir überhaupt nicht gefallen. Wenn ich so einen Auflauf möchte, fahre ich mit dem Bus mit (wird vermutlich niemals passieren 😉 ), aber wir wollten keine Diskussion anfangen. Bis Villach wird der Regen immer ärger und die PKWs bekommen schön langsam Probleme mit dem Wasser auf der Autobahn und schleichen auf der rechten Spur dahin. Nach Villach hört es dann auf zu regnen und ab der Pack reißt es sogar noch ein wenig auf und wir sehen auch die Sonne noch ein wenig. Zuhause steht wie immer unser Gast Kater vor der Türe, freut sich dass wir wieder da sind und holt sich ausgiebig Streicheleinheiten ab.