2009.08 Frankreich Hausboot

Tagebuch einer 2-wöchigen Hausbootreise am Canal du Midi in Südfrankreich

Da uns voriges Jahr das Hausbootfahren so gut gefallen hat, wollten wir es heuer noch einmal wiederholen. Als Ziel war schnell wieder Südfrankreich ausgewählt, aber dieses Mal als die Fortsetzung der vorjährigen Route am Canal du Midi.

Datum: 12.08.2009 bis 30.08.2009 
Strecke
: Graz > Udine > Nizza > Le Somail > Verona > Graz
Gefahrenen Kilometer mit dem PKW: 2855 km

Boot
: Nicols DUO
Besatzung: meine Frau (bester aller Matrosen) und ich (Kapitän) 😉 
Datum: 15.08.2009 bis 29.08.2009 (Bootstrip)
Strecke: Le Somail > Capestang > Le Somail > Homps > Carcassonne > Le Somail
Betriebsstunden Boot: 40 h
Gefahrenen Kilometer mit dem Hausboot: 196 km
Schleusen Durchfahrten (hin und retour): 60 (18 einfach, 12 zweifach, 6 dreifach)
Tunnel Durchfahrten (hin und retour): 2
Brücken Durchfahrten (hin und retour): 80
Aquädukt zum Überqueren eines Flusses (hin und retour): 10 
Wetter: bis auf einen halben Regentag immer schön
Funfaktor:

Route


12.08.2009
Graz – Tarvis – Udine
Gefahrenen Kilometer mit dem PKW: 299 km
Unterkunft: Hotel Astoria



Am Abend sind wir in Graz mit einem vollbepackten Kombi (bei nur 2 Personen!) Richtung Frankreich aufgebrochen. Der erste Stopp war schon in Udine wo wir uns ein Hotel gebucht hatten. Das Hotel Astoria war schön und wir hatten ein großes Zimmer. Nach dem Einchecken sind wir eine Runde spazieren gegangen, und dann ins Restaurant Carmagnola essen gegangen. Das Lokal wurde uns von einem Arbeitskollegen empfohlen, und der Tipp war gut.

13.08.2009
Udine – Genua – Nizza
Gefahrenen Kilometer mit dem PKW: 689 km
Unterkunft: Servhotel Nizza



Am nächsten Tag sind wir gleich nach dem frühen Frühstück aufgebrochen, da wir wieder eine weite Etappe vor hatten. Es sollte bis Nizza gehen, wo wir das nächste Hotel gebucht hatten. Das Servhotel Nizza ist etwas außerhalb von Nizza, gut erreichbar von der Autobahn gelegen. Schon der Empfang war ein wenig unfreundlich, das Zimmer war laut und der Eindruck hat sich nicht verbessert. Da wir müde waren, wollten wir nur schnell eine Kleinigkeit im Restaurant des Hotels essen, das war aber ein Fehler weil es absolut nicht gut war. Trotzdem haben wir dann gut geschlafen. 

14.08.2009
Servhotel Nizza – Nizza – Servhotel Nizza
Gefahrenen Kilometer mit dem PKW: 28 km
Unterkunft: Servhotel Nizza



Nach dem etwas bescheidenen Frühstück sind wir mit dem Auto nach Nizza gefahren, wo wir den Tag mit Sightseeing verbringen wollten. Vor dem Wegfahren haben wir noch ein Handtuch von uns und ein T Shirt auf den Sessel auf dem Minibalkon zum Auslüften aufgehängt, und das sollte noch zur ganz großen Krise führen. In Nizza haben wir uns eine freie Tiefgarage gesucht und mit Müh und Not den Wagen in der engen Garage eingeparkt. Nizza war recht schön und wir haben uns viel angesehen. Als wir am frühen Abend in Hotel  gekommen sind, war das erste dass uns die Chefin empfangen hat und mit uns zu schreien begonnen hat. Grund war die Frechheit dass wir es gewagt haben am Balkon am (grindigen) Plastiksessel etwas aufzuhängen. Da die Reizschwelle in dem etwas unterirdischen Hotel sowieso schon etwas niedrig war, haben wir ein paar „Höflichkeiten“ ausgetauscht und die Furie dann einfach stehen gelassen. Am Zimmer haben wir dann gesehen dass jemand das Handtuch und T-Shirt einfach auf Bett geworfen hat. Am Abend haben wir uns noch ein oder zwei Gläser selbst gekauften Rotwein am Balkon  schmecken lassen, vermutlich wäre das aber auch nicht erlaubt gewesen 🙂 .

15.08.2009

Nizza – Aix en Provance – Montpellier – Beziers – Le Somail
Gefahrene Kilometer mit dem PKW: 427 km



Nicols Basis Le Somail
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot: 0 km
Übernachten an der Basis
Wasser und Strom gratis (für Nicols Boote der Basis)

Nach dem noch immer nicht besseren Frühstück haben wir aus gecheckt und bezahlt, die Stimmung bei der Furie war sehr frostig, aber zumindest ist sie heute nicht wieder laut geworden 🙂 . Man könnte sogar sagen es hat heute überhaupt nicht gesprochen und ist innerlich fast geplatzt 😉 . Gut dass es draußen über 30 Grad gehabt hat, sonst hätten wir uns bei dem frostigen Klima sicher ein paar Erfrierungen geholt 🙂 . Trinkgeld hat es keines gegeben, dafür ein paar „ausgezeichnete“ Bewertungen auf allen Bewertungsportalen wo wir das Hotel gefunden habe. Und bei Booking wo wir das Hotel gebucht hatten, haben wir uns noch zusätzlich beschwert.
Das Wochenende  um den 15.08 ist auf Frankreichs Autobahnen absolut nicht zu empfehlen, da es sehr viel Stau gibt. Dieselbe Erfahrung haben wir schon ein Jahr davor gemacht, aber leider nichts daraus gelernt. Um ca. 16:00 Uhr sind wir an der Nicols-Basis  in Le Somail angekommen. An der Basis war bereits wieder hektisches Treibe. Jeder wollte als erstes sein Boot bekommen und so schnell wie möglich wegfahren. Gegen 17:00 haben wir dann unsere Nicols Duo übernommen. Die Einschulung und Übernahme war noch kürzer als im Vorjahr wo sie wegen eines Defekt nur 15 Minuten gedauert hat.  Knapp 10 Minuten hat es diesmal gedauert nachdem der englisch sprechende Mitarbeiter erfahren hatte, dass wir im Vorjahr dasselbe Boot hatten (Basis Bellegarde). Die Boote sind technisch OK, die Basis war gut organisiert und alle sehr freundlich. Nach einem Besuch eines  Supermarktes haben wir gemütlich unser Boot eingeräumt, und dem hektischen Treiben mit einem (oder waren es doch mehr) Glas französischem Rotwein zugesehen. Wir wollten nicht wie die anderen am Abend noch hektisch losfahren, sondern das Ganze gemütlich angehen und erst am nächsten Tag in der Früh losfahren. Das Auto wurde hier auf einem eigenen eingezäunten Parkplatz abgestellt. Der Ort selbst ist sehr schön, vor allem die Brücke hat uns fasziniert. Es gibt viele Lokale und auch einen schwimmenden Supermarkt. Die Nach war bis auf das ständige Geschnatter der Enten recht ruhig 🙂

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16.08.2009
Nicols Basis Le Somail > Tunnel Malpas
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot: 31 km
Übernachten im Grünen, ca. 200m vorm Tunnel (kein Wasser, kein Strom)



Nach einem gemütlichen Frühstück auf unserer Jacht, sind wir aufgebrochen. Es war angenehm ruhig am Kanal, das alle andern gestern schon gefahren sind. Wir sind zuerst einmal in die Richtung vom Etang  gefahren, als in die Richtung wo wir das letzte Mal waren.  Der Grund war der Tunnel Malpas. Der Malpas-Tunnel ist ein perfektes Beispiel für die Hartnäckigkeit von Pierre-Paul Riquet, dem Ingenieur, der den Canal du Midi entworfen und gebaut hat. Der Hügel von Ensérune in der Region Hérault in Frankreich stellte seinerzeit ein Problem für den Bau des Kanals dar. Der Boden war sehr brüchig, und jede Konstruktion war einsturzgefährdet. Deshalb entschied man sich, diesen 173 Meter langen Kanaltunnel zu graben, der mit 30 Bögen das Bauwerk trägt. Wir haben knapp vor dem Tunnel angelegt, die Eisenstangen in den Boden geschlagen, und sind mit den Rädern nach Coloumbiers gefahren. In einem kleiner Laden direkt am Hafen haben wir eingekauft und in einem Cafe auch etwas getrunken, dann sind wir wieder zum Boot retour gefahren. Das Essen hat es heute aus der Bordküche gegeben. 

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17.08.2009
Tunnel Malpas > Coloumbiers > Tunnel Malpas > Capestang
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot: 16 km
Übernachten im Hafen von Capestang  (Liegegebühr 3 €, Wasser gratis, kein Strom)



Nach dem Frühstück sind wir heute als erstes durch den Tunnel gefahren. Es war ein eigenartiges Gefühl, dunkel und sehr eng. Hinter dem Tunnel haben wir gewendet, und weil kein anders Boot in Sicht war sind wir gleich wieder zurück durch den Tunnel.  Der Canal du Midi ist fast überall eng und von Schatten spendenden Platanen eingefasst. Der Grund ist, das durch den Schatten weniger Wasser verdunstet. Im Hafen von Capestang haben wir den nächsten Stopp gemacht. Auch heute hat es die Verpflegung wieder aus der Bordküche gegeben.

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18.08.2009
Capestang > Le Somail > Ventenac
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot: 27 km
Übernachten im Hafen von Ventenac (keine Liegegebühr, kein Wasser, kein Strom)



Am Weg von Capestang nach Ventenac, unserem heutigen Ziel, kommt man bei unserer Ausgangsbasis in Le Somail vorbei. Dort haben wir einen kurzen Stopp eingelegt, und gratis Wasser nachgefüllt. Wir haben die Fahrt durch den Canal du Midi wieder genossen und auch keinen Stress mehr bei engen Durchfahrten oder Gegenverkehr von Dickschiffen gehabt. In Ventenac haben wir im Hafen angelegt und fast direkt vor einer Bäckerei einen schönen Platz gefunden. Die Bäckerei hatte aber schon geschlossen, sie wir immer nur bis Mittag offen. Der Rose Wein im Ort bei dem Winzer war super günstig (1,1 € / Liter ins eigene Gebinde) aber trotzdem ausgezeichnet. Rund um das Boot sind Hunderte Enten geschwommen, dementsprechend laut war es auch. Nach einer kurzen Runde durch den schönen Ort, sind wir im Restaurant Lou Costellou eingekehrt und haben dort zwei Barbarie Entenbrüste, die über der Glut von alten Weinstöcken gegrillt wurden, gegessen. Sie waren einfach ausgezeichnet, aber dann hat das Verderben seinen Lauf genommen 🙂 . Es wurden immer weniger Leute, und zum Schluss sind nur wir und eine lustige Runde Franzosen mit Gitarre übrig geblieben. Die haben eine super Musik gemacht und der Wirt hat begonnen Cognac aufs Haus zu verteilen. Und er hat nicht nur eine Runde geschmissen, sondern sehr viele – zuviele 😉 

 

19.08.2009
Ventenac > Argens-Minervois
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot: 10 km
Übernachten gegenüber vom Hafen (kein Wasser, kein Strom)



Geweckt wurden wir vom Geschrei der Enten und irgendwie waren wir heute etwas angeschlagen – manche etwas mehr, manche etwas weniger 🙂 Nach einem kurzen Besuch bei der Bäckerei vorm Boot sind wir losgefahren, sind aber irgendwie heute nicht weit gekommen. Kurz hinter Venteniac haben wir den Fluss Répudre mit einer Kanalbrücke – der Pont de Répudre – überquert. Irgendwie ist es für uns noch immer spannend gewesen mit dem Schiff über eine Brücke zu fahren.  Wir mussten auch durch eine Schleuse und in Argens-Minervois haben wir beschlossen den Fahrtag zu beenden. Da der Hafen aber in der prallen Sonne gelegen ist und ziemlich hohe Liegegebühren hatte, haben wir gegenüber im Schatten angelegt. Der Vorteil war es war schattig und gratis, der Nachteil es gab keine Versorgung auf unserer Seite. Deswegen sind wir vorm Anlegen noch in den Hafen, und haben um 3 € Wasser gebunkert. Das Essen kam heute wieder aus der eigenen Küche und Cognac mag seit dem Tag keiner von uns mehr 🙂

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20.08.2009
Argens-Minervois > kurz vor Marseillette
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot: 23 km
Übernachten im Grünen (kein Wasser, kein Strom)



Heute waren wir wieder top fit und ausgeschlafen, und das war auch notwendig. Wir hatten heute einen richtigen Schleusen Marathon vor uns. Ein paar einfache Schleusen, doppelte Schleusen wo zwei Schleusen direkt hintereinander sind um mehr Höhe zu gewinnen, und sogar eine dreifache mussten wir heute bewältigen. Und da wir aufwärts geschleust haben, hat das bedeutet dass ich immer alleine in die Schleusen und von Schleuse zu Schleuse fahren musste. Helga ist immer vorgelaufen, und ich hab ihr in der Schleuse dann die Leinen hinauf geworfen. Ich muss meinem Matrosen sowieso ein großes Lob aussprechen. Dafür dass sie das vor unserem ersten Hausbooturlaub noch nie gemacht,  hat sie das Spitze gemacht <3  Inzwischen waren wir  schon so eingespielt, dass das wie am Schnürchen geklappt hat. Teilweise haben sich aber Tragödien in den Schleusen abgespielt, und es war richtig lustig dem zuzusehen, aber immer dabei versuchend nicht mit hinein gezogen zu werden. Zum Drüberstreuen hatten wir auch noch eine Fluss Überquerung.  Übernachtet haben wir wieder im Grünen, direkt neben dem Treidelpfad, heute aber ziemlich müde vom Schleusen. 

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21.08.2009
kurz vor Marseillette > kurz nach Trèbes
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot:  12 km
Übernachten im Grünen (kein Wasser, kein Strom), Wasser in Trèbes (3 €)



Nach der gestrigen Monstertour, sind wir es heute ein wenig ruhiger angegangen, aber auch heute waren wieder einige Schleusen am Plan. In Trebes haben wir kurz angelegt und um 3 € Wasser gefüllt und uns dann kurz nach Trebes im Grünen einen ruhigen Platz gesucht. Dort haben wir dann die Räder ausgeladen, und sind in den Intermache am Stadtrand von Trebes einkaufen gefahren. Am Abend hat noch es Nudeln mit frischen Meeresfrüchten und ein Glas Rotwein gegeben. In der Nacht wurden wir ein oder zwei Mal gestört, weil andere rücksichtslose Hausbootfahrer vorbei gerast sind und das hier beim engen Kanal doch sehr zu merken war. Wobei Rasen ist relativ, weil mehr als 12 km/h gibt das Boot nicht her. Und das ist nur bergab 😉 und mit Rückenwind zu schaffen, mit leichtem Gegenwind sind 8 km/h drinnen gewesen. Dh. das Hausboot fahren ist nichts für Leute die es eilig haben, weil jeder Jogger oder Radfahrer am Treidelpfad daneben ist schneller. Trotzdem war es üblich die Geschwindigkeit ziemlich zu reduzieren wenn irgendwo jemand gelegen ist, um so wenig wie möglich Wellen zu machen. Speziell aber die südlichen Nachbarn der Franzosen waren da eher schmerzbefreit, die haben einen auch noch direkt vor der Schleuse zu überholen versucht um sich ja nicht anstellen zu müssen 🙂 . Das hat zu manchem Wettrennen mit heißen 8 km/h mit gegenseitigem Abdrängen bis kurz vor dem Schleusentor geführt, weil freiwillig gibt man seinen eigentlich nach der Reihenfolge zustehenden Platz natürlich auch nicht auf 😉 . Und da geht es nicht um „ich will erster sein“, sondern darum das man wenn die Schleuse voll ist, dh. im Regelfall 4 Boote, auf die nächste Schleusung warten muss, Das dauert mit dem Füllen der Schleuse und dann dem Rückschleusen und Entleeren der Schleuse mindestens eine halbe Stunde oder mehr, und bei Mehrfachschleusen verdoppelt oder verdreifacht sich das. Und wenn der Schleusenwärter dann noch Mittagspause macht, kann es noch viel länger dauern. Genau die Besatzungen der selben Nation waren auch die einzigen die auch im Kanal baden gegangen sind, trotz der direkt ins Wasser abgeleiteten Abwässer und Toiletten 😮 . Ich gehe davon aus, dass die heutigen Boote das nicht mehr so machen

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22.08.2009
kurz nach Trebes > Carcassonne
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot: 13 km
Übernachten kurz vorm Hafen von Carcassonne (gratis und ruhiger, kein Wasser, kein Strom)),
Wasser im Hafen (3 €)



Auch heute hatten wir wieder viele Schleusen und auch wieder ein Aquädukt über einen Fluß zu bewältigen bis wir in Carcassonne unserem heutigen Ziel und Wendepunkt der Tour angekommen sind. Auch eine Attacke eines angriffslustigen Schwan musste unser Schiff aushalten 🙂 In Carcassonne sind wir bis in den Hafen gefahren, dort hat es uns aber nicht gefallen weil es zu laut, zu sonnig und zu teuer war. So haben wir nur um 3 € Wasser gebunkert und haben dann umgedreht. Fünfzig Meter nach dem Hafen haben wir einen ruhigeren Platz gefunden, der auch noch dazu gratis war. Nach dem Anlegen und kurzem Einrichten, haben wir uns Carcassonne und seine Burg angesehen. Es war sehr viel los, und die Lokale waren alle übervoll und haben uns nicht angesprochen weil sie sehr touristisch gewirkt haben. So sind wir noch einkaufen gegangen und haben wieder einmal etwas in der Bordküche gezaubert. Die Nacht war ruhiger als im Hafen, aber trotzdem nicht so schön ruhig wie die letzten Nächte im Grünen, weil wir doch fast mitten in der Stadt gelegen sind. 

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23.08.2009 (Beginn der Rückreise)
Carcassonne > Mitte zw. Carcassonne und Trebes
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot: 10 km
Übernachten im Grünen (kein Wasser, kein Strom)



Nach dem Frühstück sind wir im Supermarkt noch schnell Einkaufen gewesen, und dann haben wir die Rückreise begonnen. Die ganzen Schleusen die wir bei der Hinfahrt hatten, mussten wir jetzt wieder retour fahren. Nach dem Trubel der Stadt, sind wir diesmal wieder im Grünen stehen geblieben. Da man direkt am Treidelpfad steht, kommen hier tagsüber auch viele vorbei mit denen man dann ins Gespräch kommt. Vom Pilger, bis zum Tandem und Wanderer mit Esel haben wir alles gesehen.

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24.08.2009
Mitte zw. Carcassonne und Trèbes > Trèbes
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot: 5 km (wegen des Regenwetters nicht mehr gefahren)
Übernachten 50 m vor Hafen (gratis, kein Wasser, kein Strom), Wasser im Hafen (3 €)



Heute sind wir wegen des kurzen Schlechtwetter Einbruchs nicht sehr weit gefahren. Es hat in der Früh bald zu regnen begonnen, und wir haben uns dann irgendwo im nirgendwo eingeparkt und Siesta gemacht. Der Spuk war aber bald vorbei, und dann sind wir weiter bis zum schon bekannten Liegeplatz kurz vor Trebes gefahren. Zuvor haben wir wieder Wasser im Hafen gebunkert. Dann sind wir Einkaufen gegangen und haben uns im Restaurant Le Moulin einen Tisch für den Abend reserviert. Das Essen, ein Vorspeisenteller gemeinsam, ein Enten Cassolette für mich, eine Entenbrust für Helga und je ein Rumpot als Nachspeise, war ausgezeichnet. 

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25.08.2009
Trebes > kurz nach Marseillette
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot: 11 km
Übernachten im Grünen (kein Wasser, kein Strom)



Das schlechte Wetter hat sich wieder verzogen, und wir konnten wieder die Sonne genießen. Auch heute hatten wir wieder ein paar Schleusen, und gewisse Boote wie das Hotelboot auf dem ersten Bild, hatten wir schon mehrfach bei der Hinfahrt gesehen. 

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26.08.2009
kurz nach Marseillette > Homps
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot: 17 km
Übernachten:  gegenüber vom Hafen (Wasser gratis, kein Strom)

Nach einem fahrtechnisch ruhigeren Tag an dem wir gemütklich herum gebummelt haben, und auch mehrere Stopps gemacht haben, sind wir heute in Homps geblieben. Der Hafen hat uns nicht gefallen weil er in der prallen Sonne gelegen war, deswegen haben wir uns gegenüber im Schatten eingeparkt. Die Verpflegung ist wieder aus der Bordküche gekommen. Es war nicht schwer immer etwas Gutes auf den Tisch zu bringen, da die französischen Supermärkte richtige Gourmetläden sind, und mit dem Rad immer wieder gut erreichbar waren. Es hat auch öfters direkt am Kanal kleine Läden gegeben wo wir kurz gestoppt und eingekauft haben. Vor allem frisches Gemüse und Obst, und auch Wein 🙂 war so immer leicht zu kriegen.


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27.08.2009
Homps > Ventenac
Entfernung: 16 km
Übernachten im Hafen (gratis, (kein Wasser, kein Strom)

Das Ende des Urlaubs ist immer näher gerückt, und wir wollten das  Restaurant Lou Costellouin in Ventenac noch einmal besuchen, aber diesmal ohne die Cognac Einlage. Im Hafen war genug Platz und wir haben uns wieder direkt vor die Bäckerei gelegt. Wir haben auch unsere Weinvorräte beim Winzer im Ort aufgefüllt, und schon ein paar Flaschen zum Mitnehmen nach Hause eingekauft. Am Abend hat es wieder eine Entenbrust vom Grill gegeben, aber diesmal ist alles ganz gesittet abgelaufen 🙂


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28.08.2009
Ventenac > Le Somail
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot:  5 km
Übernachten: Übernachten in der Basis (Wasser und Strom gratis)

In der Früh haben wir beim Bäcker eingekauft und dann sind wir zur letzten Schiffs Etappe aufgebrochen. Da wir das Schiff morgen Besenrein in der Früh zurück geben mussten, wollten wir heute schon am frühen Nachmittag in der Basis sein. Dort haben wir uns für den Abend einen Tisch in einem Restaurant im Ort reserviert und dann ging es mit der Arbeit los. Das Auto vom Parkplatz holen und vorm Schiff einparken und alles was wir nicht mehr brauchen einpacken. Irgendwie ist entweder das Auto kleiner, oder das Gebäck größer geworden 🙂 Wir haben es aber geschafft und haben dann noch das Boot innen schnell gereinigt, und außen mit dem Schlauch abgespritzt. Eine kurze Kontrolle noch ob wir irgendwelche neuen Schäden gemacht haben, aber das war zum Glück nicht der Fall. Dann haben wir Siesta gemacht bis zum Abend. Das Essen im Restaurant L´Eau à la Bouche war ausgezeichnet, wie immer in Frankreich (wenn man nicht in einen Tourischuppen geht). Da wir morgen eine weite Etappe vor uns hatten, sind wir bald schlafen gegangen. 


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29.08.2009
Le Somail > Nizza > Genua > Verona
Gefahrene Kilometer mit dem PKW: 894 km



Le Somail
Gefahrene Kilometer mit dem Hausboot:  0 km

Nach dem Frühstück haben wir die Rückgabe des Bootes gemacht, Das ist hier auch viel organisierter und flotter als in Bellegarde vor einem Jahr gegangen. Um 09:00 Uhr waren wir fertig mit allem und haben die weite Heimreise begonnen.  Es war aber angenehmer zu fahren, weil viel weniger Verkehr als bei der Anreise war. Wir hatten in Verona im Hotel Maxim ein Zimmer reserviert und gedacht dass wir ev. noch etwas von Verona sehen würden. Aber als wir angekommen sind, waren wir nach den knapp 900 km zu müde für Sightseeing, und sind nur mehr etwas essen und dann bald schlafen gegangen. Das Hotel war kein Vergleich zu dem Horror Schuppen in Nizza, freundlich, nette Zimmer und Angestellte und gutes Essen, und preislich dabei viel günstiger. 

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30.08.2009
Verona > Udine > Graz
Gefahrene Kilometer mit dem PKW:
518 km



Die Heimreise von Verona ist auch ohne Probleme verlaufen. Da wir etwas später weggekommen sind, sind wir erst am späteren Nachmittag zuhause angekommen. 

Nachwort:

Ein Hausbooturlaub am Canal du Midi ist absolut zu empfehlen. Trotz Hochsaison war es nie zu voll, die Wartezeiten vor den Schleusen waren, wenn überhaupt, meistens nur kurz (wenn man die Spanier abgehängt hat 😉 ). Richtig genießen kann man den Canal du Midi mit seinen vielen Schleusen, engen Brücken und Aquädukten meiner Meinung nach aber nur, wenn man bereits etwas Erfahrung mit Hausbooten hat. Im ersten Jahr wäre mir das zu viel gewesen und der Canal Rhône à Sête war für uns als Neulinge damals genau richtig. Obwohl wir nur zu zweit am Boot waren, hat sich alles mit ein wenig Planung problemlos meistern lassen. Andernfalls hat man hier eine Menge Stress, und das soll es ja im Urlaub auch nicht sein. Speziell das Aufwärtsschleusen sollte zu zweit gut geplant sein, ist aber eigentlich auch kein Problem. Je besser man mit dem Boot umgehen kann, desto einfacher ist es.
Die Landschaft ist mit den Platanen wunderschön und die Infrastruktur für Hausboote ist perfekt. Die Häfen haben auch in der Hochsaison genug Platz für alle. Ein Fortbewegungsmittel wie ein Fahrrad ist sehr hilfreich zum Einkaufen oder für Ausflüge. 
Das Essen in Frankreich ist zwar nicht günstig, aber im Regelfall sehr gut. Der Wein ist im Gegensatz dazu sehr günstig, und auch sehr gut. Das einzige was etwas stört, sind rücksichtslosen Hausbootfahrer, die, ohne das Tempo zu verringern, an einem vorbei rasen und dabei dann das eigene Boot losreißen. Zum Glück ist uns das nur zweimal passiert.
Ein eigenes GPS an Bord ist zwar sicher nicht notwendig (das Verfahren ist fast unmöglich 🙂 ), wenn man es aber sowieso im Auto mit hat, ist es ganz praktisch zum Suchen von Banken und Geschäften.
Man kann sich auch vorab die Schleusen ansehen (http://en.wikipedia.org/wiki/Locks_on_the_Canal_du_Midi , oder auch hier im Google Maps ansehen oder als GPX Datei aufs GPS laden.