Ziel: Sardinien oberer Hälfte
Zeit: Samstag 11.06.2011 bis Sonntag 26.06.2011
Gefahrene Kilometer: 2058 km
Besuchte CP:
CP Lago le Tamerici in Coltano bei Pisa
CP Baia Blue La Tortuga in Baia Vignola
CP Calik Blue in Fertilia bei Alghero (jetzt CP Village Laguna Blue)
CP Bella Sardinia Villagio Europa in Torre del Pozzo
CP S’Ena Arrubia bei Arborea
CP Tavlora bei Loiri
11.06.2011
Graz bis CP Lago le Tamerici (Coltano bei Pisa)
Gefahrene Kilometer: 740 km
Wir haben relativ wenig Verkehr obwohl Pfingstwochenende ist. Ab Udine schüttet es wie aus Kübeln bis Padua. In Bologna will uns das Navi wieder einmal von der Autobahn ableiten und parallel dazu führen und nach ein paar Kilometer wieder auf die Autobahn führen. Da wir das bereits voriges Jahr hatten kannten wir es schon und haben es ignoriert. Der Fehler im Garmin Kartenmaterial ist trotz der aktuellsten Karten noch immer nicht gefixt. Ab Bologna hat es wieder zu regnen begonnen. Über die Berge hat es teilweise so geschüttet das nur mehr Schritttempo möglich war und das Wasser 5 cm hoch stand. Ab Florenz war das Wetter wie ausgewechselt, Sonne und blauer Himmel. Die erste Zufahrt auf den Campingplatz war für WoMos unmöglich, da eine Brücke zu schmal war. Die Umleitung war ok, auch wenn wir zeitenweise gezweifelt haben ob wir noch richtig sind. Nach einem Schotterweg quer durch den Wald waren wir am CP der an einem See gelegen ist. Ein Agricultura sehr idyllisch, das Lokal hat viele ausgezeichnete Fleischgerichte. Die Sanitäranlagen sind klein und leider nicht immer so sauber wie ich es mir wünschen würde. Der Camperservice ist dafür sehr gut zugänglich, auch mit großen WoMos.
12.06.2011
CP Lago le Tamerici (Coltano bei Pisa) – Livorno Hafen – Fähre Livorno Olbia
Gefahrene Kilometer: 20 km
Nach einem Radausflug und relaxen vorm WoMo sind wir um 18:00 Richtung Fähre aufgebrochen. Sie fährt zwar erst um 23:00, ich wollte aber im Hafen noch das Formel 1 Rennen ansehen. Im Hafen war sehr viel los. Wir wurden nachgemessen (war ok) und mussten dann in einer Schlange anstehen. Das Rennen habe ich wegen der vielen Unterbrechungen nicht komplett gesehen. Um ca. 22:00 sind wir auf die Fähre gefahren und mussten ein Deck nach unten fahren. Es war wie immer laut, hektisch und sehr eng. Die Kabine auf der Moby Aki war sehr schön, die Kellner in der Bar auf der Moby waren ziemlich unfreundlich und man hat den Eindruck dass man sie bei ihrer Siesta stört.
13.06.2011
Fähre Livorno Olbia – Hafen – CP Baia Blue La Tortuga
Gefahrene Kilometer: 66 km
Um 06:30 wurden wir von Musik und einer Durchsage geweckt. Nach einem Kaffee und einem Croissant sind wir um 08:00 vom Schiff gefahren. Davor durfte ich noch in der Garage an 5 WoMos retour zurück schieben, links und rechts knapp 10 cm. Wir sind durchs Landesinnere zu CP gefahren und hatten unsere erste Überraschung dort. Es waren schon sehr viele Leute am CP, vor allem sehr viele Deutsche. Österreicher haben wir nur sehr wenige gesehen. Die Stellplätze sind groß, gut beschattet und haben fast alle Strom und Wasser. Wlan kostet 3,5 € und gibt’s nur beider Rezeption und der Hauptstraße. Die Duschen und WCs sind ein Gedicht, sauber groß und immer warmes Wasser. Das Geschäft ist klein aber gut ausgestattet. Der Strand war relativ voll für meinen Geschmack. Nicht wie in Lignano, aber trotzdem waren uns hier zu viele Leute. Das Lokal hat nichts mit den CP Lokalen zu tun die ich von früher kannte, eher mit einem feinen Restaurant mit sehr guter Küche und auch den entsprechenden Preisen.
14.06.2011 bis 16.06.2011
CP Baia Blue Tortuga
17.06.2011
CP Baia Blue Tortuga – Castelsardo – CP Calik Blue
Gefahrene Kilometer: 122 km
Vom CP Baia Blue Tortuga sind wir weiter zum wohl berühmtesten Felsen von Sardinien, dem Roccia dell’elefante. Nach einem Fotostopp geht es weiter nach Castelsardo. Der Weg auf die Festungsanlage ist bei sommerlichen Temperaturen zwar nicht ohne, lohnt sich aber schon wegen der grandiosen Aussicht
Der CP Calik Blue ist ein riesen Campingplatz, der aber erst aufgewacht ist oder besser gesagt erst bei Aufwachen ist. Es sind ung. 10 WoMos und 5 Zelte da, der restliche Platz ist leer. Das Lokal bietet jeden Tag ein Menü um 13 bis 14 € das wirklich empfehlenswert ist (Vorspeise Muscheln, Hauptspeise Zahnbrasse mit Salat, Nachspeise Zitronensorbet). Der Shop ist klein und noch nicht sehr gut bestückt. Es gibt aber ein paar hundert Meter entfernt Richtung Fertilia einen Supermarkt. Der CP selbst ist sehr schön, die Sanitäreinrichtung sind auch sehr schön und sauber. Die Lage zwischen Strand und einem Natur See ist wunderschön, der Strand weniger. Man muss aus dem CP hinaus, über die Straße gehen. Es sind sehr viele Algen am Strand, ev. wird er in der Hochsaison gereinigt.
Der Code vom Wlan des ersten Cp funktioniert auch hier, da es sich um dieselbe Kette handelt.
18.06.2011 bis 19.06.2011
CP Calik Blue
20.06.2011
CP Calik Blue – Alghero – Bosa – CP Bella Sardinia Villagio Europa
Gefahrene Kilometer: 95 km
Alghero hat eine wunderschöne Altstadt und auch einige große Supermärkte bei welchen man problemlos parken kann. Im Hafen gibt es große Parkflächen, die zwar offiziell für WoMos verboten sind, es haltet sich aber keiner daran und kontrolliert ist es zumindest am Tag auch nicht geworden. Nach einer Stadtbesichtigung von Alghero sind wir die Küste entlang Richtung Bosa weitergefahren. Die nächsten 45 km Richtung Bosa sind landschaftlich einen Sensation. Es ist so grün wie man sich Schottland vorstellt und dazu eine sensationelle Küste. Die im Reiseführer angekündigten Gänsegeier haben wir zwar nicht gesehen, die Strecke ist aber das schönste was ich von Sardiniens Landschaft bisher gesehen habe. Bosa ist ein kleiner netter Ort der einladet eine Pause zu machen. Es gibt einen eigenen Parkplatz für WoMos (über die Brücke die unter dem Ort ist fahren, dann den Fluss links hinauf und nach ein paar hundert Metern wieder links einbiegen). Von dort gibt es einen Fußgängerbrücke über den Fluss. Nach Bosa geht es wieder durch die Berge, die Straße wird schmäler, hat viele Kurven und Kehren und es gibt ein paar verwinkelte Orts Durchfahrten die mich als Neuling ein paar Nerven kosteten (aber eigentlich eh kein Problem waren). Ein paar Kilometer nach Bosa sind wir rechts abgebogen um einen im Reiseführer beschriebenen Picknickplatz bei einer Kirche zu besuchen. Man steht sehr idyllisch auf einem Hügel im Schatten vor der Kirche und hat eine wunderschöne Aussicht aufs Meer und Alghero.
Der CP Bella Sardinia Villagio Europa ist groß, durchgehend mit hohen Bäumen beschattet (kein Sat Empfang). Die Stellplätze sind nicht parzelliert oder nummeriert und er ist etwas hügelig. Es ist ein sehr naturbelassener „Campingwald“. Für den Strom sollte man lange Kabel mit haben. Die Plätze am Meer sind ziemlich voll, durcheinander und laut durch die Animation von der Bar. Wo wir stehen ist es eher leer und himmlisch ruhig. Das Lokal und der Shop nehmen keine Karten (nur Bargeld). Der Shop ist noch etwas dürftig ausgestattet, das soll sich aber angeblich bald ändern. Zur Rezeption am Eingang muss man einen staubigen Hügel hinauf fahren. Die Angestellten sind sehr freundlich und hilfsbereit. Es gibt einen Tennisplatz und ein Schwimmbecken und der Strand ist ung. 100 Meter durch die Dünen entfernt. Es gibt ein neues Sanitärgebäude das wunderschön und sauber ist und mehrere alte sehr kleine die zwar sauber aber nicht ganz unser Geschmack sind. In der Hochsaison wird es sicher eng bei den Duschen. Sogar einen Minigolfplatz gibt es. Wlan kostet 2,5 € und funktioniert nur in der Nähe der Bar. Ein Camperservive gibt es außerhalb des CP, die Zufahrt ist aber so verparkt das es praktisch unmöglich ist dorthin zu kommen und das Brauchwasser abzulassen. Mit der Kassette vom Klo ist es dorthin auch ein weiter Weg.
21.06.2011
CP Bella Sardinia Villagio Europa
22.06.2011
CP Bella Sardinia Villagio Europa – Tharros – Oristano – CP S’Ena Arrubia
Gefahrene Kilometer: 62 km
Vom CP Bella Sardinia Villagio Europa sind wir Richtung Tharros gefahren. Kurz vor Tharros gibt es eine sehenswerte Geisterstadt die schon öfters als Kulisse für ein mexikanisches Dorf herhalten hat müssen. Ca. 500 m vor Tharros muss man das WoMo am Parkplatz abstellen und um dann mit dem Bummelzug zur antiken Stadt zu fahren. Aufgrund der hohen Temperaturen haben wir es bei einer Rundfahrt belassen. Von Tharros sind wir weiter nach Oristano gefahren und haben am Ortsanfang bei einen Supermarkt unsere Vorräte ergänzt (zum Glück). Weiter der Küste entlang kommt nach wenigen Kilometern der verschlafene CP S’Ena Arrubia. Die Zufahrt ist eine schmale lange Asphaltstraße durch einen Wald. Der CP liegt zwischen Strand und einem See mit Flamingos und anderen Vögeln. Es gibt nur wenige parzellierte Stellplätze für WoMos, alle im Schatten unter Krüppelkiefern (kein Sat). Außer uns waren ein paar Zelte, ein Holländer und ein Schweitzer Womo da. Ein paar Mobilhomes waren auch noch besetzt.
Das Restaurant ist am Abend gut besucht, aber erst ab 20:00 offen. Der Shop verdient den Namen eigentlich nicht. Außer Brot am Morgen und ein paar Instantgerichten gibt es nichts. Kein Fleisch, kein Obst, keine Wurst, kein Wasser einfach gar nichts. Das Schwimmbad ist groß und sehr gepflegt, der Strand ist groß und weniger gepflegt. Die Sanitäreinrichtungen (es war nur eine offen) sind sauber und es gab immer warmes Wasser. Camperservice ist direkt am Platz und ist auch mit großen WoMos gut befahrbar.
23.06.2011
CP S’Ena Arrubia
24.06.2011
CP Bella Sardinia Villagio Europa – Oristano – CP Tavlora
Gefahrene Kilometer: 195 km
Vom CP S’Ena Arrubia sind wir wieder zum Einkaufszentrum in Oristano gefahren, um Vorräte zu bunkern. Von dort sind wir in einem Rutsch die für mich wenig ansprechende Strecke quer durch die Insel gefahren. Am CP Tavlora sitzt in der Rezeption eine Grazerin, Grazer und Wiener Urlauber haben uns auch gleich angesprochen. Am CP hat es gerade noch 2 Stellplätze in der Sonne gegeben. Was für ein Unterschied zu den fast Touristen leeren CP von welchen wir gerade kommen. Der CP wirkt sehr gepflegt und sehr gut organisiert, ist für mich aber viel zu voll. Die Sanitäreinrichtungen entsprechen leider nicht ganz dem restlichen Bild des CP
25.06.2011
CP Tavlora – Hafen Olbia – Fähre Olbia Livorno – Camping Lago le Tamerici
Gefahrene Kilometer: 18 km
Das erste Mal wieder mit einem Wecker aufstehen ist etwas gewöhnungsbedürftig. Um 08:00 brechen wir in Richtung Hafen Olbia auf und stehen dort als zweites WoMo in der Schlange. Im Gegensatz zu Livorno gibt es keine Kontrollen wegen Höhe oder Länge. Wir dürfen zum Schluss auf die Fähre und stehen verkehrt ein paar Autos von der Ausfahrt entfernt. Die Einweiser sind sehr freundlich und auch kompetent, d.h. trotz zurückschieben kein Problem.
Nach einer etwas ereignislosen Überfahrt fahren wir wieder auf den nahen CP Lago le Tamerici. Der CP ist zwar voll, aber es gibt noch genug Stellplätze mit Strom vorm CP und die Duschen können wir mitbenutzen
26.06.2011
CP Lago le Tamerici – Graz
Gefahrene Kilometer: 740 km
Am Vormittag starten wir bei Traumwetter in Richtung Einkaufszentrum, um noch etwas Reiseproviant und vor allem ein paar Flaschen toskanischen Rotwein einzukaufen. Nach dem das erledigt ist, geht es um ca. 11:00 los in Richtung Heimat. Bis Florenz ist zwar dichter Verkehr, aber wir kommen gut weiter. Ab Florenz haben wir ca. 40 km sehr dichten Verkehr, der auch immer wieder zum Erliegen kommt. Ab kurz vor Bologna geht es wieder. Zwischen Ferrara und Padua legen wir eine Pause ein. Zufällig ist es gerade 14:00 Uhr und das Formel 1 Rennen startet gerade :-). Ab Padua wird der Verkehr wieder sehr dicht, da sehr viele Österreicher das lange Wochenende genutzt haben und an die obere Adria gefahren sind. Der Rest der Strecke ist eigentlich relativ ereignislos
Zusammenfassend
Sardinien ist ein hervorragendes Ziel für einen Urlaub mit dem Wohnmobil. Das nächste Mal fahren wir vermutlich noch eine Woche früher, da diesmal 2 große deutsche Bundesländer Urlaub hatte, und dadurch auf der Hinreise und im Norden von Sardinien relativ viel los war. Je weiter man sich vom Norden entfernt, desto leerer, unorganisierter und schöner sind die Campingplätze geworden. Im Norden hat man teilweise denselben Standard wie z.B. in Cavalino oder Lignano. Etwas weiter war es nur mehr ein Wald ohne Parzellen, leicht hügelig aber immer liebevoll gepflegt. Auch die CP Shops sind immer einfacher geworden. War es am CP Baia Blue La Tortuga fast noch ein kleiner Supermarkt, hat es später manchmal nicht einmal mehr Obst oder Wurst gegeben (kann aber auch an der Vorsaison liegen). Die CP Lokale waren alle von einer guten Qualität und haben sich diese auch bezahlen lassen. Die Straßen sind gut, teilweise ein wenig eng aber auch für uns als Neulinge war es nie ein Problem. Vor allem das Wetter war in dieser Zeit hervorragend. Tagsüber war es sehr warm und am Abend hat es ziemlich abgekühlt (perfekt zum Schlafen)