2017.12 St. Gilgen

Ziel: St. Gilgen

Zeit: 07.12.2017 – 10.12.2017

Strecke: Graz – Liezen – St. Gilgen – St. Wolfgang – Liezen – Graz

Gefahrene Kilometer: 451

Besuchtes Hotel:
Parkhotel Billroth  

07.12.2017
Graz – Liezen – Parkhotel Billroth (St. Gilgen)
Gefahrene Kilometer: 222 km

Ein langes Wochenende steht bevor, und wir sind wieder einmal unterwegs. Es wurde aber wieder Auto und Hotel, und nicht das Wohnmobil da in der Gegend wo wir hin wollten auch kein passender Campingplatz offen hatte. Bei unser Abfahrt kurz nach Mittag war ein traumhaftes sonniges Wetter in Graz, ganz anders als die Vorhersage für die nächsten Tage. Bei Rottenmann haben wir die Autobahn verlassen, da wir den Umweg bei der Baustelle vom Selzthal Tunnel umfahren wollten. Ab Liezen sind wir dann weiter die vielbefahrenen Ennstal Bundesstraße gefahren und nach Stainach in Richtung Salzkammergut abgebogen. Ab hier war die Landschaft wunderschön winterlich. Von der Tauplitz bis zum Pötschen war schon eine schöne Schneedecke neben der Straße und die Straße war auch ein wenig rutschig. Ab Bad Ischl war es wieder braun im Tal und nur auf den Hängen weiß. Bei St. Gilgen sind wir brav den Anweisungen des Navi folgend abgebogen, und gleich einmal an der Ortsdurchfahrt gescheitert. Es wäre zwar die kürzeste Strecke gewesen, doch wegen des Adventmarkt war das Zentrum für den PKW Verkehr gesperrt. So sind wir zurück auf die Wolfgangsee Straße und dann auf die Mondsee Straße abgebogen, und von hier kann man direkt zum Hotel abbiegen. Das Hotel ist sehr schön und freundlich und hat eine super Lage neben dem See. Es sind wirklich alle Angestellten und auch die Chefs überaus hilfsbereit und freundlich. Unser Zimmer war sehr groß und hatte einen wunderbaren Blick auf den See. Da wir noch nichts gegessen hatten, sind wir gleich in den Ort spaziert und haben uns mit Hilfe von Tripadvisor ein Restaurant gesucht. Im Gasthof Post haben wir gefragt ob wir einen Tisch bekommen würden, und hatten Glück einen der letzten freien zu bekommen. Dabei hat der restliche Ort bisher ziemlich verschlafen gewirkt, aber das sollte sich in den nächsten Tagen noch grundlegend ändern. Das Essen war ausgezeichnet und nach dem sind wir noch auf den Adventmarkt gegangen. Man kauft hier beim ersten Getränk die Tasse mit, und lässt sie sich dann später nur mehr nachfüllen (4,5 € / 3,5 €). Diese Tasse hat uns dann im Rucksack die restlichen Tage begleitet und sie wurde noch mehrmals nachgefüllt 😉 . Um Punkt halb acht ist Schluss mit lustig, und alle Stände werden binnen weniger Minuten geschlossen. Wir sind dann auch ins Hotel zurück gegangen und haben uns ins Zimmer zurück gezogen.


08.12.2017

St. Gilgen – Strobl – St Wolfgang – St. Gilgen (mit dem Schiff)

Heute war eine Runde mit dem Schiff zu den Adventmärkten in Strobl und St. Wolfgang am Plan. Das Wetter war wie angesagt, trüb, bedeckt und Schneeregen oder Schneefall. Das Frühstück war sehr gut und abwechslungsreich, und vom Tisch hatte man einen schönen Blick auf den See. Wir erreichten das von uns angepeilte Schiff um 10:20 und haben dort sogar noch innen einen Sitzplatz bekommen. Bis Strobl ist man ein wenig unterwegs und inzwischen hat es draußen sehr dicht zu schneien begonnen. Der idyllische Ort am Wolfgangsee verwandelt sich in der Weihnachtszeit in ein romantisches Krippendorf. Schon beim Eintreffen in Strobl zeigt der Hirtenpfad den Weg zum großen Advent Tor. Dreißig mit echten Holzschindeln gedeckte Stände nehmen einen mit auf eine Zeitreise in den Advent wie damals (Zitat vom Adventfolder). Nach einer Runde über den Adventmarkt haben wir uns mit Lachsbrötchen und Spiralkartoffeln gestärkt. Unsere mittlerweile eigenen Tassen haben wir mit Glühmost und Tee angefüllt um uns ein wenig aufzuwärmen. Dann haben wir das nächste Schiff zurück in Richtung St. Wolfgang genommen. Auch hier fanden wir wieder einen Sitzplatz im Trockenen. Der Adventmarkt in St. Wolfgang ist der romantische Adventmarkt. Die mächtigen Advent Tore sind der Beginn der mit Tannenbäumen, Kerzen und meterhohen Fackeln beleuchteten Laternenstraße. Wir haben die Krippenlandschaft mit lebensgroßen Salzkammergut-Figuren im Pfarrgarten bewundert, und uns dann eine Stärkung gekauft. Eine Bohnensuppe und eine Knoblauchsuppe im Brottopf zu „günstigen“ 6,5 €  wurde es, aber zumindest gut und heiß waren sie beide. Später haben wir uns noch zwei Becher Glühwein geleistet. Der Schneefall war inzwischen wirklich sehr dicht, und die gesamte Stimmung war sehr romantisch. Da es inzwischen schon späterer Nachmittag war, und uns schon ein wenig kalt wurde, sind wir zur Schiffsanlegestelle gegangen. Das Schiff retour nach St. Gilgen ist auch bald gekommen, war aber schon randvoll. Mehr als ein Stehplatz gleich neben dem Eingang war nicht drinnen. In St. Gilgen sind wir direkt ins Hotel zurück gegangen, um uns ein wenig auszuruhen und wieder aufzuwärmen. Ich bin um 19:00 Uhr noch auf die Terrasse vom Hotel gegangen, Helga hat sich nicht mehr aufraffen wollen. Ein Nikolaus, ein riesiger Krampus und ein Engerl haben im dichten Schneefall zwischen zwei wärmenden Feuerkörben eine kurze Ansprache gehalten und kleine Geschenke verteilt. Nach dem „Zuckerbrot“ ist dann die „Peitsche“ gekommen, und ca. 10 wirklich sehr prächtige Perchten und eine Hexe haben uns mit ihrem Besuch beehrt und teilweise die weiblichen Gäste in eine ziemliche Panik versetzt (auch die Tochter des Hauses 😉 ). Vor allem als sie alle geglaubt haben dass alles vorbei ist, sind sie ganz leise noch einmal auf einen Nachschlag zurück geschlichen 🙂  Eigentlich waren sie aber alle ganz harmlos und haben wirklich nur ganz sanft geschlagen. Danach hat es noch Glühwein, Maroni und ein sehr gutes Kartoffelgulasch mit einer Semmel zur Stärkung gegeben. Nach dem habe auch ich mich ins warme Zimmer zurückgezogen.


09.12.2017

St. Gilgen – Salzburg – St. Gilgen (mit dem Bus)

In der Früh hat es ca. 15 cm Neuschnee gegeben und es hat noch immer leicht geschneit. Wir haben beim Aufstehen beschlossen mit dem Bus nach Salzburg zu fahren, da ein weiterer Tag im Schneefall rund um den Wolfgangsee nicht spannend wäre. Außerdem wollten wir uns den Hangar 7 schon lange ansehen, er war bisher jedes Mal zu wenn wir in Salzburg waren. Der Weg zum Busbahnhof nach dem Frühstück war sehr rutschig, da die Straßen und Gehwege schlecht bis gar nicht geräumt waren. Helga hat mit dem Handy und der ÖBB App die Tickets besorgt und dann ist auch schon der Bus (Linie 150) gekommen. Er war schon gut besetzt, wir haben aber noch zwei Sitze bekommen. Nach Fuschl hat es dann nur mehr Stehplätze im Bus gegeben da erstaunlicherweise mehrere die selbe Idee hatten 😉 . In Salzburg sind wir bis zum Bahnhof mitgefahren und von dort zu Fuß in Richtung Altstadt gegangen. Nach der langen Anreise 😉 mussten wir uns stärken und wollten etwas essen gehen. Im Braurestaurant Imlauer haben wir den Kellner gefragt ob es für zwei einen Platz im Nichtraucherbereich gibt. Antwort war ja im Raucherbereich ist alles frei??? Auf meine Anmerkung wir wollen aber in den Nichtraucherbereich, kam die Antwort es raucht „momentan“ eh niemand drinnen (gestunken hat es aber wie wenn man mitten in einem vollen Aschenbecher sitzt). Wir sind dann kommentarlos gegangen. Ein paar Meter weiter ist das Restaurant Pitterkeller von der selben Gruppe das uns aber im Gegensatz sehr freundlich willkommen geheißen hat, und auch einen vernünftigen Platz für zwei Nichtraucher hatte. Wir waren beide erstaunt wie günstig man gut in Salzburg essen kann, und die Portionen waren auch nicht klein. Und das Bier war auch sehr gut 😉   Von dort sind wir weiter Richtung Mirabellplatz gegangen. Bei einem Adventstand haben wir uns dann die Nachspeise geholt (aber nicht die vermutlich unendlich süßen Schneebälle unten am Bild, sondern nur etwas Kleines ). Hier waren zwar schon viele Leute unterwegs, aber nichts gegen das was noch kommen sollte. Wir wechselten über die Salzach in die Altstadt und haben uns durch Getreidegasse, Goldgasse zum Salzburger Christkindlmarkt durchgekämpft. Inzwischen ist sogar die Sonne ein wenig heraus gekommen, es war aber ziemlich kalt. Hier war wirklich die Hölle los, Umfallen wäre hier nicht mehr möglich gewesen. Da uns das dann doch zu viel war sind wir ein Stück zurück gegangen, und dann haben wir auf den Bus Richtung Bahnhof gewartet. Ein Einsteigen in den übervollen Bus war nur mit viel Schwung, Anschieben und Ignorieren sämtliche Distanzzonen möglich. Am Bahnhof mussten wir noch ein paar Minuten warten und dann ist auch schon der Postbus gekommen. Im Gegensatz zum Herfahren, war der Fahrer diesmal ziemlich ein Muffel. Er hat alle, uns auch, aus irgendwelchen nichtigen Gründen angemeckert. Zurück in St. Gilgen haben wir noch den Adventmarkt besucht, und unsere Tassen noch ein oder zwei Mal anfüllen lassen 🙂  Da es uns dann aber doch kalt wurde, sind wir zurück ins Hotel gegangen. Dort haben wir die Zimmer Rechnung gleich vorab beglichen, um morgen dem großen Ansturm zu entkommen. Während Helga gezahlt hat, hab ich ein paar der selbst gemachten Weihnachtskeksen in der Rezeption gegessen (und sie natürlich auch gelobt weil sie wirklich gut waren). In der Hotel Bar sind wir dann noch auf ein Glas Rotwein als Schlummertrunk eingekehrt. Und was ich ganz nett fand, ich hab einen Teller mit Weihnachtskeks dazu bekommen 🙂


10.12.2017

St. Gilgen – St. Wolfgang – Liezen – Graz
Gefahrene Kilometer: 229 km

Heute war es wieder strahlend schön, aber klirrend kalt. Es hatte minus 13 Grad und der Himmel war blau. Ich bin noch vor dem Frühstück das Auto abschaufeln und eiskratzen gegangen. Das größte Problem war das Aufbekommen der Türen, die waren komplett zugefroren. An dem sind ein paar andere gescheitert und der Hausmeister hatte einiges an Arbeit mit Frostschutzmittel und Enteiser die Türen aufzubekommen. Dank unserer Standheizung haben wir das aber relativ leicht selbst lösen können. Nach dem Frühstück haben wir schnell gepackt und sind Richtung St. Wolfgang aufgebrochen. Wir hatten vor mit der Schafbergbahn zu fahren und da der dort erwartete Ansturm sehr groß war, wollten wir früh dran sein. Am Freitag, wie wir das letzte Mal in St. Wolfgang waren, ist die Bahn wegen Schlechtwetter nicht gefahren. Für die 10:00 Uhr Abfahrt waren wir ein paar Minuten zu spät, es hätte aber auch keine Tickets mehr gegeben. Auch die Bahn um 11:00 war auch schon voll, aber um 11:20 haben wir noch Tickets bekommen. Wir die Zeit bis dahin nutzten wir indem wir in den Ort einen Tee trinken gegangen sind. Es war noch immer sehr kalt, im Schatten minus 10 Grad in der Sonne minus 5 Grad, aber zumindest die Sonne hat geschienen. Mit der Zahnradbahn fährt man bis zur 2. Ausweiche auf 1015 m hoch. Wir haben die Diesellok und nicht eine der Dampfloks erwischt, aber das war uns eigentlich ziemlich egal (schreib ich deswegen weil sich im Internet manche fürchterlich darüber aufregen wenn sie nicht die Dampflok bekommen). Die Wagons werden bis auf den letzten engen Sitzplatz vollgestopft, und dann ruckelt man den Berg hinauf. Der angeblich höchstgelegene Adventmarkt (Aussage eines Adventprospekts) hat sich als simpler Waggon mit Glühwein und Tee Verkauf herausgestellt. Die Brezen die manche gekauft hatten, waren komplett ungenießbar weil sie so hart waren. Irgendwie ist bei einigen im Waggon der Eindruck entstanden dass das ein wenig ein Nepp ist, aber zumindest die Aussicht ist schön. Nach der 15 minütigen Talfahrt waren wir so richtig durchfroren und sind zum Auto zurück gegangen. Inzwischen ist es auch zugezogen und ein eisiger ungemütlicher Wind ist aufgezogen. Kurz nach St. Wolfgang hatten wir noch ein wirkliches Schockerlebnis. Ein entgegenkommendes Auto hat direkt vor uns grundlos die eigene Fahrbahn verlassen, und ist ca. 1 Meter weit auf unsere Spur herüber gekommen. Wir haben wirklich gerade noch im letzten Moment das Auto verreißen können und über das Bankett ausweichen können. Das waren nur wenige Zentimeter dass wir einen Frontal Crash vermeiden konnten. Irgendwie waren wir die nächsten Kilometer ein wenig geschockt von dem und die Stimmung im Auto war dann eher zu den Temperaturen passend. Über den Pötschen bis zur Tauplitz war um einiges mehr Schnee als beim Herfahren, und ein eiskalter Wind war auch noch dazu, aber wir waren schon wieder gut aufgelegt. Beim Mc Donald in Liezen haben wir noch einen kurzen Stopp eingelegt, bevor wir den letzten Teil der Heimreise angetreten haben. Komischerweise hatten diese Idee auch einige andere 😉 Hinter dem Gleinalmtunnel sind die Temperaturen dann endlich wieder in den Plusbereich gegangen, die Sonne haben wir an dem Tag aber nicht mehr gesehen.

Fazit:
Die Gegend um den Wolfgangsee ist wirklich sehr sehenswert, aber sie lassen sich das auch ordentlich bezahlen. Egal was man macht, es ist sauteuer. Das fangt beim Parken an, setzt sich beim Essen fort und über die Ticketpreise bei Bahn oder Schiff will ich gar nicht reden. Die Überlegung am zweiten Tag nicht so teuer essen zu gehen, sondern ein paar Kleinigkeiten auf den Adventmärkten zu essen, hat nicht wirklich Geld gespart. Was man aber auch sagen muss, bis auf die Schafbergbahn sind wir uns nie geneppt vorgekommen. Es ist zwar teuer, aber man bekommt auch meistens Qualität dafür, und die Landschaft ist durchaus einen Besuch wert. Vielleicht wiederholen wir das einmal in der Vor- oder Nachsaison mit dem Wohnmobil auf einem Campingplatz, aber vermutlich werden wir dann eher einen der anderen Seen in der Gegend(Mondsee oder Attersee) ansteuern, weil wir die auch noch nicht wirklich kennen.