2016.02 Prag

Ziel: Prag

Zeit: 26.02.2016 bis 28.02.2016

Strecke: Graz – Wien – Prag – Wien – Graz (mit dem Zug)

Besuchtes Hotel
Boutique Hotel Seven Days

26.02.2016
Strecke: Graz – Wien – Prag (mit dem Zug)

Geredet haben wir, oder besser gesagt Helga, schon lange davon, dass wir einmal Prag besuchen wollen. Da Helga am Freitagvormittag einen beruflichen Termin in Wien gehabt hätte, haben wir das gleich in unsere Reiseplanung mit eingebunden und haben ein Wochenende „Powersightseeing“ in Prag geplant. Die frühzeitig gekauften Zugtickets mit der Sparschiene der ÖBB und das zu der Zeit günstige Hotel in Prag haben auch kein großes Loch ins Reisebudget gerissen. Als dann das Wochenende vor der Tür stand, hatte sich Helgas Wien Termin zwar erledigt, nach Prag sind wir trotzdem gefahren. Der Zug in Graz um 14:24 war ziemlich voll, dh. wenn man nicht mindestens 20 Minuten vor Abfahrt im Zug ist, sollte man einen Platz reservieren um gut zu sitzen. Unsere 2 reservierten Plätze waren in Fahrtrichtung und so konnten wir die Aussicht mehr oder weniger genießen (so spannend ist die Strecke nicht). Ab Wien wurde es merklich leerer, und wir siedelten auf eine 4er Bank mit Tisch. Im Grenzbahnhof Břeclav gingen einige grimmig aussehende Polizisten durch den Zug, kontrolliert wurde aber nicht. Der kleinste, knapp 1,7 Meter große Polizist, hat am grimmigsten geschaut. Die restliche Strecke bis Prag verbrachten wir mit lesen, Musik hören und ein wenig schlafen. In Prag war es um einiges kälter als bei uns und der Bahnhof wirkte am ersten Blick nicht sehr freundlich. Das sollte sich aber bei Tag und eine Etage höher dann auch noch ändern. An einem Bankomat besorgten wir uns ein paar tschechische Kronen und dann wollten wir uns die Fahrscheine für die Metro besorgen. Die Automaten nehmen aber ausschließlich nur Münzen, dh. guter Rat war teuer. Bei den Versuchen irgendwo zu wechseln sind wir gescheitert, dh. ab in den Billa am Bahnhof und eine kleine Flasche Wasser kaufen. Jetzt hatten wir genug Kleingeld, und einen verärgerten Kassier. Später sollten wir noch lernen das die Kiosks auch Tickets verkaufen und dass es am WC einen Wechselautomaten gibt. Der ist zwar laut Beschriftung nur für WC Benutzer, aber …… Wir kauften uns 2 Tickets um 24 Kronen und beschlossen dass unser Koffer nicht so groß ist das wir für ihn extra zahlen müssten (kostet 16 Kronen extra). Die Richtung war dank des Google Maps Ausdrucks schnell gefunden, und 2 Stationen später bei I.P. Pavlova ging es wieder raus. In der Station wurde laufend etwas auf Tschechisch angesagt, was wir aber nicht verstanden und uns somit (heute) auch nicht kümmerte. Dort waren sich dann der Google Ausdruck und der Garmin etwas uneinig wo das Hotel liegt, der Google hat gewonnen. Im Hotel wurden wir freundlich empfangen und bekamen ein schönes großes Zimmer mit Wanne. Das Restaurant hatte noch 2 gute Burger und 2 tschechische Biere für uns, bevor wir uns müde in die Betten zurück zogen.

P1010086P1010087
P1000895P1000893
P1010053P1010051

27.02.2016
Strecke: Prag Sightseeing

Nach dem sehr guten und reichhaltigen Frühstück, gingen wir bei Sonnenschein zur Metro. Es war recht frisch und wir waren froh über unsere dicken Jacken. In der Metrostation wir der Abgang zum Zug gesperrt, und eine Mitarbeiterin erklärte uns das die Station für 3 Tage gesperrt sei. Jetzt war auch der Sinn der gestrigen für uns unverständlichen Ansage klar. Sie erklärte uns auch noch den Weg zum Ersatzbus XC. Den fanden wir auch recht leicht, fuhren aber erst einmal enthusiastisch eine Station in die falsche Richtung. Das bedeutete wieder aussteigen und den Bus in die Gegenrichtung nehmen. Bei der Station Muzeum ging es dann vom Bus in die Metro Linie A bis zur Station Malostranská. Nach einer kurzen Orientierung gingen wir hinauf auf die Prager Burg (Pražský). Hintern den Burgtoren fanden wir eine kleine Stadt innerhalb der Stadt mit königlichen Palast, Dom, Basilika und Befestigungsanlagen, und sehr viele Leute. Bei einem Imbissstand kauften wir uns nach einem ausgiebigen Rundgang etwas Warmes zu trinken, bevor es wieder den Hügel hinab ging. Der nächste Weg führte uns zur Moldau und der dann entlang bis zur Karlsbrücke. Bei einem Restaurant mussten wir schmunzeln, da der Zugang eine sehr lange schmale „eingängige“ Stiege mit einer Fußgängerampel war. Am Beginn der Karlsbrücke bleiben wir ein wenig stehen und beobachteten das rege Treiben  der Künstler und Passanten. Helga schaute einer Band ein wenig zu, ich lernte wie man die tschechische Spezialität Trdelník herstellte. Die Brücke hat uns irgendwie ein wenig an die Ponte Saint Angelo in Rom vor der Engelsburg erinnert. Wir schlenderten weiter durch die Gassen Richtung Altstädter Ring (Staroměstské náměstí ). Die Gebäude entlang unserer Route faszinierten uns, und so brauchten wir viel Zeit für die Strecke. Dazwischen wärmten wir uns wieder einmal mit einem heißen Cider ein wenig auf. Da es inzwischen schon später Nachmittag war, regte sich auch schön langsam der Hunger bei uns. Auf der anderen Seite der Molda hatten wir ein paar nette Restaurants gesehen, so gingen wir den Weg wieder retour. Im Malostranská Pivnice kehrten wir ein um ein zwar deftiges, aber trotzdem sehr gutes Essen zu bekommen. Den doppelten Becherovka, ein grünlich-gelber Kräuterbitterschnaps, den wir als Aperitif bekamen, sparten wir uns bis nach dem Essen auf. Ein wenig befremdlich ist, dass einem die Kellnerin neben der Rechnung auch noch einen handgeschriebenen Zettel hinlegt, auf dem der Betrag der Rechnung plus 10% gewünschtes Trinkgeld geschrieben ist. Wenn man nachfragt was das ist, kommen sie ins Stottern und können es nicht so recht erklären (trotz sehr guter Englischkenntnisse). Bei der Karlsbrücke ergänzten dann noch zwei frische Trdelník mit Schokolade, ein Tee und ein Espresso das Menü. Inzwischen war die blaue Stunde angebrochen, und so konnten wir von der, neben der Karlsbrücke gelegenen Manes-Brücke, ein paar schöne Fotos machen. Inzwischen war die Temperatur schon knapp um oder unter dem Nullpunkt, und der leichte Wind machte es noch frischer. Da wir auch schon etwas müde vom vielen Gehen waren, beschlossen wir uns auf den Rückweg zu machen. Im Hotel angekommen haben wir uns recht bald ins Bett zurück gezogen.

P1000898P1000903
P1000913P1000931
P1000932P1010018
P1000941P1000970P1000985
P1010038P1010047


28.02.2016

Strecke: Prag – Wien – Graz (mit dem Zug)

Da heute unser Zug um 14:48 wieder retour ging, sind wir früh aufgestanden um noch etwas machen zu können. In unserem Marco Polo Reiseführer war eine Sightseeing Route eingezeichnet, die nahe unserem Hotel begann und der Name klang interessant: „Durch Kaisers Neustadt zu Dvorak und Schwejk“. Der Rundgang führt bei einem Beisel (Kelch oder U kalicha auf Tschechisch) ) vorbei, in dem Tschechiens bekanntester Soldat angeblich Stammgast war. Weiter geht’s zu dem Dvorak Museum, das aber heute geschlossen ist. Den Park konnten wir trotzdem besuchen, da das Tor zwar zu aber nicht verschlossen war. Weiter geht es durch ein Park ähnliches Krankenhausgelände an einer Uni vorbei den Berg hinunter. Interessant waren auch die Gehsteige, die alle ziemlich uneben und mit verschiedenen Mustern gepflastert waren. Bei der Apolininarius Kirche vorbei kommt man zum Botanischen Garten und dem Emmauskloster. Über den Karlsplatz und die Geschäftsstraße Jecna geht es dann wieder retour. Eigentlich wollten wir noch das Pivovarsky dum besuchen, ein Restaurant mit eigener Minibrauerei, das war aber noch geschlossen um die Zeit (vermutlich eh besser so 🙂 ). Da wir noch Zeit hatten, sind wir in einem Kaffee auf einen Tee eingekehrt. Nach dem gingen wir zurück zum Hotel unseren Koffer holen und fuhren dann am Bahnhof. Unser Koffer war noch immer zu klein für einen eigenen Fahrschein, so kauften wir wieder nur die zwei Tickets für uns. Am Bahnhof besorgten wir uns beim Billa noch eine Jause und ein Wasser für die Fahrt, und auch für die letzten 158 Kronen fand sich noch etwas zu kaufen. Da der Bahnsteig erst ca. 15 Minuten vor Abfahrt bekannt gegeben wird, standen wir in der Bahnhofshalle vor der Anzeige und warteten. Als die Info dann gekommen ist, stürmten eine Unmenge Leute zum Zug. Ohne Sitzplatz Reservierung hätte es beim Heimfahren nicht gut ausgeschaut, so voll wie der Zug war. Zwei Japaner hatten hinter uns eine Diskussion mit den beiden Fahrgästen die angeblich ihre reservierten Plätze besetzt hatten. Der vorbeikommende Schaffner erklärte ihnen dann dass sie eine Reservierung für den 18. März (nicht Februar) hätten.
In Wien am Hauptbahnhof leerte sich der Zug, um in Meidling wieder von hunderten Berufsschülern gestürmt zu werden. Ab Wiener Neustadt war es dann endlich angenehm ruhig. In Mürzzuschlag hatten wir dann einen längeren Aufenthalt, weil es Probleme mit dem Stellwerk gegeben hat. Da dadurch einige Züge ausgefallen waren, mussten wir mit dem Railjet dann alle Bahnhöfe bis Bruck bedienen (dh. noch mehr Verspätung aufsammeln). Teilweise gab es lustige Ansagen, wie das alle nur bei den ersten beiden Wagons austeigen sollen, da der Bahnsteig in manchen Dörfchen einfach zu kurz für so einen Zug waren. Vor Bruck erklärte ein mit der Situation offensichtlich leicht überfordertem Schaffner einem Fahrgast das er einen Gutschein bekäme und von Graz mit dem Taxi zurück nach Frohnleiten fahren müsse. Der Fahrgast sagte dass das ein Blödsinn wäre und er aussteigen würde und in 10 Minuten eine S Bahn nach Frohnleiten fahren würde. Der Schaffner bestätigte das dann auch, aber irgendwie schon komisch das ein Schaffner das nicht richtig heraussuchen kann. Mit ziemlicher Verspätung kamen wir dann in Graz an, wo es zwar wärmer war aber regnete. Der Taxifahrer kannte zwar die Straße wo wir wohnen (ist eher unüblich), die Verkehrsregel hat er aber definitiv nicht gekannt.

P1010057P1010061
P1010067P1010082
P1010059P1010066P1010073