2019.05 Punta Sabbioni

Ziel: Punta Sabbioni

Zeit: Mittwoch 29.05.2019 bis Sonntag 02.06.2019

Strecke: Graz – Punta Sabbioni – Graz

Gefahrene Kilometer: 858 km

Besuchter CP:
CP Marina di Venezia

29.05.2019
Graz – Udine – Camping Marina di Venezia (Punta Sabbioni)
Gefahrene Kilometer: 429 km

Wir waren zwar erst voriges Wochenende in Lignano, aber da ein langes Wochenende anstand hat es uns schon wieder fort gezogen. Der Wetterbericht hat für Oberitalien geringfügig besseres Wetter als für Istrien angesagt, deshalb war die grobe Richtung auch klar. Und ein vor ein paar Tagen im Fernsehen angeschauter Commisario Brunetti hat dann bei der Entscheidung tatkräftig geholfen 😉 Es wurde wieder der wunderschöne Luxuscampingplatz Marina di Venezia in Punta Sabbioni. Da wir beide schon ab Mittag frei hatten, sind wir schon um 13:00 Uhr weggekommen. Das Wetter war trüb und kalt, und gar nicht einladend. Diesmal sind wir sogar ohne viel Stau aus Graz hinausgekommen und auch die A2 über die Pack war bis auf ein wenig Regen nicht schlecht zu fahren. Die Baustellen im Kanaltal vom vorigen Wochenende waren bis auf eine weggeräumt und so war auch das kein Hindernis. Ab der Höhe von Latisana haben riesige Lacken und überschwemmte Wiesen das Bild neben der Autobahn geprägt. Hier dürfte es in der letzten Zeit ziemlich gegossen haben. Aber ab Jesolo der Halbinsel entlang ist es immer besser geworden und auch der Regen hat aufgehört. Das italienische Wetter weiß halt auch was sich gehört wenn hoher Besuch aus Österreich im Anmarsch ist 😉 . Das Einchecken war schnell wie immer und wir sind in dieselbe Gasse wie das letzte Mal gefahren um einen Platz zu suchen. Es war schon um einiges mehr los, aber wir haben schnell einen schönen freien Platz gefunden und uns dort eingeparkt. Später hat sich dann herausgestellt das es sogar genau derselbe Platz wie das letzte Mal war 🙂  Da es vom Wetter noch immer nicht sehr einladend war (aber zumindest inzwischen trocken), haben wir nur das Wohnmobil mit den Keilen eben eingerichtet, den Strom angeschlossen und einen kleinen Teppich vor die Eingangsstiege in den nassen Sand gelegt. Nachdem das erledigt war, sind wir essen gegangen. Helga hat ein paar Capesante und ich eine Portion Miesmuschel als Vorspeise bestellt, und dann haben wir uns noch jeder eine kleine Portion Nudeln gegönnt. Man muss wirklich sagen, dass sich das Restaurant hier am Campingplatz in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt hat. Es ist zwar auch nicht ganz günstig, aber sowohl optisch als auch geschmacklich bleiben keine Wünsche offen. Den Regenschirm hatten wir zwar sicherheitshalber mitgehabt, aber es war auch beim Zurückgehen zum Wohnmobil noch trocken. Es war aber auch nicht wirklich warm, so haben wir zum Fernsehen die Heizung aktiviert um es ein wenig gemütlicher zu machen. Die Nacht selbst war aber trotz der schon ab dem Wochenende mitfahrenden dünneren Sommerdecken sehr angenehm und ruhig.

 

30.05.2019
Camping Marina di Venezia – Punta Sabbioni – Camping Marina di Venezia
Gefahrene Kilometer mit dem Fahrrad: 10 km

Gefrühstückt haben wir gemütlich vor dem Wohnmobil. Es war zwar noch ein wenig bedeckt und noch nicht ganz sommerlich warm, aber zum draußen Sitzen hat es schon leicht gereicht. Später sind wir dann mit den Rädern eine kleine Runde nach Punta Sabbioni zur Schiffsstation gefahren. Nach einem eher gemütlichen Nachmittag sind wir zu Fuß in die Strandbar Chioschetto Alle Dune spaziert und haben dort ein wenig die Sonne genossen und den Aperitif zu uns genommen 🙂 . Die Sonne war zwar schon angenehm warm, aber man musste sich trotzdem noch windgeschützt hinsetzen da der Wind noch recht kühl war. Später sind wir zum Shop am Campingplatz zum Einkaufen gefahren. Beim Fischhändler wurden es ein paar frische Capesante, zwei riesige Calamari die uns wegen der Größe sogar 10 Minuten vorgekocht wurden (war ein super Tipp vom Fischhändler, weil sie waren butterweich nach dem Grillen). Im Supermarkt wollten wir dann noch ein Brot kaufen, dort waren aber alle (Brot) Regale schon komplett leer geräumt. In der Bäckerei in der Einkaufsstraße hat es aber zum Glück noch Restbestände von Gebäck gegeben. Nur mit dem Gemüseladen waren wir nicht glücklich. Das Angebot war gegen das letzte Mal etwas mickrig, und die Preise wirklich heftig. Da wir beim Ankommen gestern gesehen hatten, dass der Gemüseladen draußen an der Verbindungsstraße schon offen hat, sind wir dann später noch dorthin gefahren. Hier haben wir dann noch Zucchini, Zwiebel, Knovl, Marillen, Erdbeeren und eine Flasche Wein um wenig Geld gekauft. Am Abend haben wir unsere Schätze dann vorm Wohnmobil gegrillt. Hier gibt es zwar auch viele Moskitos, aber nichts gegen die Monster von Lignano die einem ohne Insektenmittel binnen kürzester Zeit das Fleisch vom Knochen gefressen hätten. Da der Plan war am nächsten Tag nach Venedig zu fahren und deswegen eher früh aufzustehen, sind wir bald schlafen gegangen. Heute war es im Wohnmobil schon wieder wärmer, so dass man eher lüften als heizen musste.

 

31.05.2019
Camping Marina di Venezia – Punta Sabbioni – Venedig – Punta Sabbioni – Camping Marina di Venezia
Gefahrene Kilometer mit dem Fahrrad: 7 km

Nach einem kleinen Frühstück haben wir uns auf die Räder geschwungen und sind zur Schiffsanlegestelle gefahren. Mit ein paar guten Schlössern haben wir die Räder dann am Radständer gut angekettet, schließlich wollten wir unsere schönen Mountainbikes auch später noch anfinden. Gleich nach dem Kaufen der Tickets ist das Schiff gekommen, und wir konnten sofort auf das Traghetto das direkt nach San Marco fuhr einsteigen. Ein perfektes Timing 🙂 (ist aber passiert und nicht geplant gewesen). Die Überfahrt war ruhig trotz dem vollen Boot und es war auch viel wärmer heute. An der Schiffanlegestellen nahe San Marco war die Hölle los, wir sind aber gleich auf ein weiteres Schiff der Linie 52 umgestiegen. Die Linie 52 ist die Bummellinie die den kompletten Canale Grande abfährt und überall stehen bleibt, sowas wie bei uns ein Regionalzug. Bei der Station San Stae, kurz nach der Rialto Brücke, sind wir wieder ausgestiegen und zum Museo d’Arte Orientale di Venezia und der Galerie Ca’Pesaro gegangen (ist beides im selben Gebäude). Dieses Museum zeigt eine schöne Sammlung zeitgenössischer und orientalischer Kunst und auch schöne Deckenmalereien in manchen Räumen. Später haben wir uns erschöpft von der vielen Kunst 😉 in der direkt angeschlossenen und am Canale Grande gelegenen Bar gestärkt und etwas ausgerastet. Von dort sind wir dann retour zur Chiesa di San Stae, die eigentlich bereits geöffnet sein hätte sollen (zumindest laut den Öffnungszeiten an der Tür). Scheinbar wollte der Hausherr aber noch nicht und hat die Siesta verlängert. Soll ihm vergönnt sein, aber wir wollten nicht länger warten. Wir sind dann durch viele kleine Gassen wieder in Richtung San Marco spaziert, haben aber die Hauptwege mit den Menschenmassen tunlichst vermieden. Da wir schön langsam ein wenig Hunger bekamen, sind wir in der Pizzeria Murovenezia eingekehrt. Helga hat Nudeln mit Muscheln bestellt, und ich ein schwarzes Risotto mit Tintenfisch, beides war ausgezeichnet, nicht wenig und preislich für Venedig eigentlich günstig. Wir hatten sowieso den Eindruck, dass die Macht von Internet und Tripadvisor sehr regulierend wirkt, und man nur mehr sehr selten „beschissen“ wird. Gefühlte hundert Gassen, Stiegen und Brücken später haben wir uns noch mit zwei Aperol Spritz belohnt, bevor wir wieder mit einem Tragehetto zurück nach San Marco gefahren sind. Eigentlich wollten wir uns noch den Giardini Reali ansehen, aber wegen der Vienale war dort eine Bühne aufgebaut und so haben wir es bleiben gelassen. Dann sind wir wieder das Schiff für die Retourfahrt nach Punta Sabbioni suchen gegangen. Genau als wir den Anleger gefunden hatten, ist das Schiff eingefahren und wir konnten sofort rauf. Auch das ist wieder super gelaufen, geplant hätte es nicht besser und schneller sein können. Am Weg retour nach Punta Sabbioni haben wir noch ein Kreuzfahrtschiff überholt, das Venedig gerade (unfallfrei) verlassen hat. Unsere Räder waren in Punta Sabbioni auch noch da und so konnten wir schon etwas müde zurück zum Campingplatz fahren. Da wir zum Grillen zu faul waren und der Hunger auch nicht sehr groß war, haben wir uns einen kleinen kalten Imbiss im Shop besorgt und den dann vorm Wohnmobil verspeist.

 

01.06.2019
Camping Marina di Venezia – Ca‘ Savio – Cavalino Treporti – Ca‘ Ballarin – Cavallino – Ca‘ Ballarin – Ca‘ Pasquali – Ca‘ Savio – Camping Marina di Venezia
Gefahrene Kilometer mit dem Fahrrad: 28 km

Den heutigen Tag haben wir mit einem Croissant und Tee bzw. Café Latte in der Strandbar bei blauem Himmel und Sonnenschein begonnen. Sind wir das letzte Mal noch in den Windschatten gerückt, weil es kühl war, haben wir uns diesmal bald in den Schatten zurückziehen müssen, weil es ziemlich warm wurde. Später haben wir noch einen kleinen Brunch mit Obst vorm Wohnmobil eingenommen. Gegen Mittag sind wir dann mit den Rädern auf eine kleine Runde aufgebrochen. Zuerst immer der Küste entlang auf einem Schotterweg mit diversen Sightseeing Abstechern zu Stränden hinaus, dann sind wir irgendwann bei einem Campingplatz angestanden und mussten umdrehen. Dann sind wir durch die künstlichen Feriensiedlungen weiter bis zum Camping Vela Blue gefahren und dort dann anderen Radfahrern nach über die Via Fausta drüber bis zur anderen Seite der Halbinsel (die haben sehr ortskundig gewirkt). Über kleine Straßen, Schotterwege und teilweise der offiziellen Radroute sind wir dann bis Cavallino gefahren, und von dort über den Radweg der Via Fausta entlang am Camping Union Lido vorbei bis Ca‘ Savio wo wir uns ein gutes Eis genehmigt haben. Nach dem sind wir zurück auf den Campingplatz gefahren, und haben im Schatten der Markise eine Siesta eingelegt. Um 16:00 Uhr bin ich für das abendliche Grillen einkaufen gegangen. Ein Thunfischsteak, 4 Scampi und zwei Tintenfische sind mit mir mit gegangen. Außerdem hab ich frische Austern gesehen, und 3 Stück für Helga eingekauft. Da wir sowohl einen Austernbrecher (und auch einen Schutzhandschuh) und eine Hummerzange mit zwei Krebsen Gabeln an Bord haben, sind wir auf alle essentechnischen Abenteuer gerüstet. Als Beilage gab es einen Salat aus rohem grünen Spargel, Tomaten, Oliven und Marillen und gegrilltes Brot mit Kräutern. Nach dem Grillen und Abwaschen haben wir noch einen schönen Strandspaziergang beim Sonnenuntergang gemacht.

 

02.06.2019
Camping Marina di Venezia (Punta Sabbioni) – Udine – Graz
Gefahrene Kilometer: 429 km

Nach dem Frühstück haben wir unsere sieben Sachen wieder verstaut. Helga ist gleich zahlen gegangen und dann haben wir uns noch geduscht. Bei der Strecke bis Jesolo hat das Navi zwar dauern was von 20 Minuten und Stau erzählt, aber wir sind eigentlich zügig bis zur Autobahn gekommen. Ab Latisana ist der Verkehr etwas zäher geworden, aber nach der Abzweigung nach Udine ist es wieder flott weiter gegangen. Ca. 10 Kilometer vor der Grenze hat der Stau begonnen und sehr viele haben bei der Ausfahrt die Autobahn verlassen wollen, aber es hat sich auch dort ziemlich gestaut. Wir haben auch überlegt aber da auf der Straße durchs Kanaltal auch stockender Verkehr war, sind wir auf der Autobahn geblieben. Bis ein paar Kilometer vor der Mautstelle hat es Stop and Go Verkehr gegeben, wobei ein paar Kasperl versucht haben eine Rettungsgasse zu bilden (was die Carabineri ziemlich aufgeregt hat). Sobald die Telepass Spur begonnen hat, sind wir dann rechts vorgefahren und mit unserem Telepass auch flott durch die Mautstelle. In Summe haben wir ca. 20 Minuten verloren, das hätten wir unten sicher auch gebraucht. Vor Villach haben wir dann an einem Parkplatz eine Pause eingelegt und etwas gejausnet. Nach dem haben wir in Villach noch vollgetankt, wobei ich von einem ziemlich entnervten Urlauber angemault wurde, weil ich nach dem Tanken (und noch vor dem Zahlen) nicht sofort die Zapfsäule verlassen habe. Und ich war bisher immer der Meinung, zuerst Tanken, dann Zahlen und dann fahren, aber vielleicht ist das auch falsch. Er musste jedenfalls warten und ich wurde von ihm mit allen möglichen „freundlichen“ Ausdrücken belegt. Irgendwie arm so ein Kollege, aber auch irgendwie witzig wie unentspannt manche Leute sind. Kurz vor dem Packsattel hat es noch einen kurzen Stau gegeben, sogar mit funktionierender Rettungsgasse. Zumindest halbwegs, weil einen von hinten in aller Ruhe durch die Lücke kommenden Fahrer eines elektrischen BMW musste wir erst mit lauten Gehupe dazu überzeugen das wir nicht auf einmal alle rechts rausfahren und eine Pause machen, und er somit die Autobahn für sich alleine hat. Es war sogar ein Österreicher aus unserer Hauptstadt, dh. da gibt es eigentlich keine Ausrede von nicht gewusst und so. Über die Pack haben wir dann noch Regen gehabt, kurz vor Graz wurde es aber wieder sonnig. Vom Timing war das Heimkommen allerdings sehr schlecht da gerade das Fußballspiel von Sturm gegen Rapid im Gange war. Das bedeutet das unsere sowieso schon enge Gasse auch noch komplett verparkt ist, was ja eigentlich noch irgendwie zum handeln wäre. Aber das absolute Highlight war zwei Idioten die auf der Seite der Straße, die ein Halteverbot hat, geparkt haben, genau gegenüber unserer Einfahrt und auch noch genau vor der Halten Verboten Tafel. Dh. ein Einbiegen mit 8 m Länge in unsere Einfahrt funktioniert nicht mehr auf normalem Wege, aber mit ein wenig reversieren und im Retourgang die Straße entlang und in die Einfahrt verkehrt hinein schieben hat es dann doch noch funktioniert. Und der Anruf bei der Polizei der den beiden eine Parkstrafe eingebracht hat, hat meine Laune dann wieder gehoben. Das Sturm Graz, wenn auch mit einem grottenschlechten Spiel, den Einzug in die 2. Runde der Europa-League-Qualifikation geschafft hat, hat auch geholfen 🙂