2017.09 Cavallino

Ziel: Cavallino

Zeit: Freitag 29.09.2017 bis Sonntag 01.10.2017

Strecke: Graz – Cavallino- Graz

Gefahrene Kilometer: 842 km

Besuchter CP:
Camping Union Lido

29.09.2017
Graz – Udine – Cavallino
Gefahrene Kilometer: 421 km

Da am Wochenende schönes Wetter angesagt war, wollten wir unser Wohnmobil ausführen (und uns auch dazu 😉 ), nur das Ziel war noch nicht klar. Irgendwann im Laufe der Woche haben wir im Fernsehen den Commissario Brunetti gesehen und dabei beschlossen, dass es wieder einmal Zeit für Venedig wäre. Bei der Campingplatzsuche waren wir zuerst etwas unsicher, ob wir nach Cavallino oder Mestre fahren sollten. Die Angst war, dass am Camping Union Lido schon ein wenig eine „Endzeit Stimmung“ wäre, weil er am Montag nach dem Wochenende schließt. Da wir aber noch einen unbenutzten ADAC Gutschein für eine Nacht auf einem italienischen Superplatz hatten, wurde es dann doch der Union Lido und nicht der für Venedig Besuche auch günstig gelegene Camping Fusina. Vorweg gesagt, die Ängste waren unbegründet. Der Platz war zwar ziemlich leer, aber alle Shops, Restaurants und Wellnesseinrichtungen waren in Betrieb und es wurde überall geputzt wie in der Hochsaison. Sogar eine Animation für Kinder hat es noch gegeben.
Um 13:30 sind wir bei Sonnenschein und warmen 19 Grad in Graz aufgebrochen. Es war viel Verkehr und von der Pack bis zur letzten Abfahrt in Italien hatten wir unzählige Baustellen auf der Autobahn, aber zumindest keinen Stau. In Villach haben wir noch einmal den Tank randvoll mit halbwegs günstigen Diesel angefüllt. Nach Udine waren, wie immer, die endlosen LKW Kolonnen unterwegs, aber in der linken Spur konnten wir angenehm mitschwimmen. Das Einchecken am Union Lido war schnell und gewohnt professionell, und unser Gutschein wurde kommentarlos angenommen. Der Platz war ziemlich leer, die wenigen Camper haben sich am riesen Platz ziemlich verlaufen. Ein paar Dauercamper haben noch ihre Behausungen abgebaut, aber in Summe war es eher ruhig. Wir haben uns direkt neben ein Waschhaus gestellt und schnell Eingerichtet. Durch die hohen Bäume hatten wir zwar keinen SAT Empfang, das war aber kein echtes Problem für uns. Danach haben wir noch einen kleinen Spaziergang gemacht (vermutlich kleiner als Helga wollte, aber ich hatte Hunger 😉 ) und sind dann Essen gegangen. Wie schon vorher geschrieben, waren sogar noch alle Lokale offen und wir haben uns fürs Ristorante Riviera entschieden, da wir das noch nicht kannten. Muscheln in Weißweinsauce als Vorspeise, gebackenen Tintenfische mit Pommes und ein aufgeschnittenes Steak mit Rucola und Parmesan waren die Wahl. Die Portionen sind wirklich groß, es war sehr gut und die Preise sind angemessen für die Qualität und fast schon etwas zu großen Portionen (und das sage sogar ich 😉 ). Nach dem Essen suchten wir uns im Finsteren durch die leeren Reihen zu unserem Stellplatz zurück und sind bald schlafen gegangen. In der Nacht war es ruhig und mit 15 Grad auch nicht kalt.

30.09.2017
Cavallino – Punta Sabbioni – Burano – Venedig – Punta Sabbioni – Cavallino
Gefahrene Kilometer: 0 km

Blaue Linie==> Bus
Grüne Linie==> Schiff
Lila Linie==> Fußweg




Burano



Venedig

Wir wollten uns eigentlich ausschlafen, aber der blaue Himmel und die Sonne haben uns doch bald rausgelockt. Nach dem gemütlichen Frühstück sind wir gegen Mittag zur Informationsstelle am Campingplatz Tickets für Bus und Schiff kaufen gegangen. Da wir bis zur Abfahrt des nächsten Bus noch ein wenig Zeit hatten, haben wir uns noch auf ein Getränk in die Bar beim Strand gesetzt und die warme Sonne genossen. Der Bus hatte dann ein paar Minuten Verspätung und war beim Ankommen schon randvoll. Trotzdem haben wir beide und eine Gruppe Nordländer irgendwie noch darin Platz gefunden. Berührungsängste durfte man allerdings keine haben. Durch die Verspätung ist uns das Schiff, das direkt nach Venedig fährt davon gefahren, und wir haben stattdessen die längere Linie 12 über Burano und Murano genommen. Eigentlich wollten wir Murano erst am Rückweg besuchen, aber man ist ja flexibel. Als wir dann in Burano angelegt haben, hat es uns so gut gefallen dass wir schon hier das erste Mal ausgestiegen sind. Die vielen bunten Häuser an den Kanälen sind wirklich sehenswert. Es war inzwischen auch schon Mittag und deswegen hat sich auch schön langsam der Hunger gemeldet. Praktischerweise war ein Tisch in einem Restaurant frei und wir konnten uns hinsetzen. Zwei gute Portionen Nudeln und ein halber Liter Prosecco haben uns um 25 € ärmer gemacht, wobei da haben wir in der Gegend schon für weniger Gutes schon mehr bezahlt. Nach dem Essen gab es noch zwei Kugeln Eis für jeden von uns als Nachspeise und dann wurde die Erkundung der Insel fortgesetzt. Zurück bei der Schiffsanlegestelle war eine riesige Schlange von Leuten, die aufs Schiff wollten und als das Schiff dann eingeladen wurde, war einen Meter hinter uns Schluss und der Zugang geschlossen. Glück gehabt 🙂  Eine Menge Leute sind aber nicht mehr mitgekommen und mussten eine Stunde aufs nächste Schiff warten. Über Murano (wo wir nicht mehr ausgestiegen sind) und San Michele der Friedhofsinsel, ist die Reise weiter bis zur Station Fondamente Nove in Venedig gegangen. Dort haben wir bei einem kalten Cola den Stadtplan studiert und das Navi auf unser nächstes Ziel programmiert. Wir wollten keine große Runde in Venedig drehen, sondern nur die Galleria Giorgio Franchetti besuchen. Wobei es uns hier nicht um die Kunstausstellung in der Gallerie gegangen ist, sondern wir wollten einmal einen richtigen schönen Palazzo in Venedig von innen sehen. Und es war wirklich sehenswert, alleine die wunderschönen Fußböden sind schon den Besuch wert gewesen. Von dort sind wir zu einer nahen Bar gegangen die einige freie Tische hatte. Nach 15 Minuten Wartezeit und mehreren Versuchen etwas zu bestellen, haben wir aufgegeben und sind weiter gegangen. Am Campo dei Gesuiti haben wir einen zweiten Versuch in einer anderen Bar gewagt, es war gleich „erfolgreich“. Dort sind aber einige Tische mit uns gemeinsam wieder leer geworden, weil sie alle dasselbe Problem hatten. Egal, wenn sie unsere Euros in Venedig nicht haben wollen, geben wir sie halt wo anders aus. Wir sind zur Station Fondamente Nove zurück gegangen und haben dort auf das Schiff retour gewartet. Da wir die ersten am Schiff waren, konnten wir uns die Plätze ganz hinten im Freien organisieren und sind so richtig romantisch beim Sonnenuntergang zurück nach Punta Sabbioni gefahren. Das neben uns eine ältere Dame fast von einem von der Decke herunterfallenden Rettungsring erschlagen wurde, hat keinen so richtig gestört. Scheinbar sind sie das in Venedig gewohnt. Diesmal haben wir den Anschluss in Punta Sabbioni (Bus Nr. 5) problemlos erreicht und sind im Finsteren zurück zum Campingplatz gefahren. Mit Hilfe von Google Maps haben wir auch die richtige Station zum Aussteigen erwischt. Am Campingplatz sind wir dann direkt wieder ins Ristorante Riviera gegangen, wo sie unsere Euros mit Handkuss genommen haben. Heute war mehr los, aber wir haben trotzdem einen Tisch bekommen. Eine Pizza Prosciutto (die so schnell weg war dass es kein Foto gibt) und eine gemischte Fischplatte stillten heute unseren Hunger. Es war beides wieder sehr gut. Nach eine wenig Lesen und im Internet surfen ist es bei uns im Wohnmobil bald wieder ruhig geworden.


01.09.2017
Cavallino – Udine – Graz
Gefahrene Kilometer: 421 km

In der Früh wurden wir von leichtem Nieseln geweckt, es hat aber bald wieder aufgehört und warm war es trotzdem. Da wir bis 20:00 Uhr am Stellplatz bleiben konnten, haben wir keinen Stress mit dem Aufstehen gehabt. Ich hab mir den Start des F1 Rennens per Lifestream am Tablet angesehen, und bin dann Croissants einkaufen gegangen. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich der Campingplatz bezahlt. Heiße 11,10 € hat die Rechnung ausgemacht. Die erste Nacht kostet als „Winterangebot“ 9,90 €, die zweite den normalen Preis (13,90 für den Stellplatz + 2*5 für die Personen). Der Campingplatz hat, da wir den ADAC Gutschein hatten, die teurere Nacht abgezogen und uns freundlicherweise nur die Angebotsnacht verrechnet. Und bevor einer sagt, die Rechnung geht sich nicht aus, der Rest ist die Ortstaxe. Nach dem eher kleinen Frühstück haben wir zusammen gepackt und bei den warmen Temperaturen einen kleinen Spaziergang gemacht. Ab und zu sind ein paar Tropfen gekommen, aber es war nicht störend und zu wenig zum Nass werden. In der Strandbar haben wir zuerst etwas getrunken, und später dann noch zwei sehr gute und günstige Burger gegessen. Um ca. 15:30 sind wir dann Richtung Heimat aufgebrochen. In Tarvis bei der Mautstellen war wieder einmal sehr viel los los, aber mit unserem Telepass konnten wir einfach rechts vorbei fahren und haben keine Zeit verloren. Am Packsattel fast ganz oben wo die Autobahn von 3 auf 2 Spuren zusammen geht, hat uns ein Grazer PKW ziemlich kriminell links überholt. Obwohl beide Spuren besetzt waren (rechts der LKW und links wir mit ca. 120 km/h), hat er sich ganz links vorbei quetschen wollen, wo eigentlich kein Platz mehr war sondern nur mehr die Leitplanke. Hätte ich den Wahnsinnigen nicht gerade noch rechtzeitig im Spiegel gesehen und den möglichen Platz bis zum LKW vollkommen ausgenutzt, hätte es hier sicher einen ordentlichen Crash gegeben. Leider waren wir so mit dem Ausweichen beschäftigt dass wir die Nummer des schwarzen Audi Kombis nicht mehr gesehen haben, sonst hätten wir ihn noch von der Autobahn aus angezeigt. Durch die vielen Baustellen und zwei kurzen Staus, haben wir in Summe aber doch eine halbe Stunde verloren und sind erst kurz vor 21:00 Uhr in Graz angekommen. Vorm Ikea in Webling hat noch ein weiterer Künstler genau vor uns und ziemlich unerwartet bei der grünen Ampel bis zum Stillstand herunter gebremst, weil er auf die falsche Ampel geschaut hat (die zum links abbiegen war rot, die zum geradeaus fahren grün). Jetzt wissen wir, dass auch ein Elchtest mit unserem Wohnmobil möglich ist ohne das es umfällt oder irgendwelche anderen bösen Dinge macht 🙂