Historisches

Das Campen ist uns beiden schon immer im Blut gelegen, somit ist der Weg zum eigenen Wohnmobil irgendwie vorgezeichnet gewesen. Begonnen hat es aber viel früher, viel kleiner und viel einfacher 🙂

Helga war schon in ihrer Jugend viele Male in Griechenland campen. Ein paar Mal mit dem Vater im Eigenausbau Transit, und ein paar Mal alleine mit dem Europabus auf einem Campingplatz auf Chalkidike. Und auch ich war auch schon in ganz jungen Jahren, zur großen Freude der Eltern 😉 , fleißig mit dem Motorrad und dem Zelt unterwegs. Es war ein altes, vom Halbbruder geerbtes Zelt, das bei jedem Regen undicht war, einiges an Gewicht hatte (vor allem die Metall Stangen) und mühsam zum Aufstellen war. Mit meiner silbernen Yamaha XT 500 bin ich 1986 mit einem Freund über den Autoput durch Jugoslawien und Bulgarien nach Griechenland auf Chalkidike gefahren. Das war damals noch ein echtes Abenteuer ohne Navi, ohne Handy und ohne Kreditkarte, dafür mit Reiseschecks als Geld Reserve, Papier Landkarten  und einem Velbinger Reiseführer. Ein paar mehr Impressionen dazu wären hier zu sehen.

die XT500 vor der Abfahrt

die XT500 vor der Abfahrt

irgendwo neben der Autoput

Campingplatz auf Chalkidiki

Campingplatz auf Chalkidike

 

Mit dem nächsten Motorrad, meiner Yamaha XTZ750 Super Tenere, bin ich mehrmals mit Freunden über den Autoput nach Griechenland und dann mit der Fähre von Piräus weiter auf die Kykladen Insel Syros gefahren. Als Helga und ich uns dann kennen lernten, sind wir wegen dem Krieg in Jugoslawien mit der Fähre nach Patras und von dort wieder über Piräus weiter auf die Kykladen gefahren. Mein „Traumzelt“ war auch hier noch mit.

Schlafplatz auf der Fähre

Schlafplatz auf der Fähre

Umpacken nach der Fähre im Hafen

Umpacken nach der Fähre im Hafen

unser Luxus Zelt :-)

unser Luxus Zelt 🙂

Irgendwo in Syros

Irgendwo in Syros

Irgendwo in Syros

Irgendwo in Syros

Heimreise an Deck

Heimreise an Deck

In den nächsten Jahren wurden wir bequemer und waren zuerst mit Auto, Hänger und Motorrad, und später nur mehr mit dem Auto in Griechenland (1, 2 , 3 , 4, 5, 6), Sardinien und Korsika unterwegs. Campingmöbel hatten wir damals keine eigenen, die Balkonsessel und ein selbst gebauter Campingtisch waren genug des Luxus. Später haben wir uns ein etwas größeres Iglu Zelt und einen echten Campingtisch geleistet und das alte Zelt in Rente geschickt.

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Noch ein wenig später blieb das Zelt dann ganz zuhause und wir mieteten uns ein paar Mal in Mobilhomes auf Campingplätzen in Istrien und Oberitalien ein. Irgendwann stiegen wir dann auf Hotels um, da viele Mobilhomes ein wenig „abgeraucht“ waren. Das wir in Hotels nicht wirklich glücklich werden, zeigte sich aber recht schnell und so wurden es dann bald abgelegene Ferienhäuser in welche wir uns einquartierten. Die Ferienhäuser waren zwar super, aber leider auch ziemlich teuer und man musste teilweise schon mehr als ein halbes Jahr vorher buchen um noch irgendetwas Vernünftiges zu bekommen. Auf diese Art bereisten wir mehrmals Kreta (Frangokastello, Kalives und Kalamki) und auch in der Toskana am Ende der zivilisierten Welt 😉 auf einem Berg, mit sensationellen Blick ins Tal, hatten wir ein Ferienhaus (Ruota).
In Südfrankreich (Golfe Juan) hatten wir zwar kein eigenes Ferienhaus, aber wir mieteten uns bei einer Agentur eine voll ausgestattete Wohnung für unseren Aufenthalt. Am Dach des Mehrparteienhauses war sogar eiskalter Pool, nur die Mülleimer die angeblich vor dem Haus sein sollten, haben wir in den 2 Wochen einfach nicht gefunden 😉

 

Wir haben in der Zeit auch zwei Mal versucht auf „schwimmenden Wohnmobilen“, sprich Hausbooten, unseren Urlaub zu verbringen. Das macht wirklich riesigen Spaß, ist aber leider noch teurer als die Variante ein Haus mieten ( Canal du Rhone a Sete und  Canal du Midi ). Die für uns interessanten Gebiete in Frankreich sind auch alle ziemlich weit weg, d.h. zum eigentlichen Urlaub kommt dann auch noch eine Anreise von 2 bis 3 Tagen und retour noch einmal das selbe. Aufgrund des vielen benötigten (oder doch eher gewünschten 😉 ) Zeugs das in den Urlaub mitgenommen werden will (wie z.B. eigene Räder)  ist für uns eine Anreise per Flugzeug nicht in Frage gekommen. Und was uns bei den Ferienhäusern schon gestört hat, ist hier noch extremer gewesen: man muss mindestens ein halbes bis dreiviertel Jahr vorbestellen, wenn man sich Boot, Zeitpunkt und Ort auch nur so halbwegs aussuchen will.

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Unser großer Traum „ein eigenes Wohnmobil“ reifte schön langsam in der Zeit heran, war aber finanziell lange nicht zu schaffen. Einmal gab es sogar kurz den Gedanken einen gut erhaltenen Wohnwagen von einem Bekannten meines Vaters zu kaufen, das wurde aber schnell wieder verworfen weil ein Wohnwagen nicht wirklich zu unseren bevorzugten Urlaubsgewohnheiten gepasst hätte. Im Jahr 2011 war es dann endlich soweit, wir kauften unser erstes gebrauchtes Wohnmobil bei einem Händler nahe Graz. Ende 2016 haben wir ein zweites Mal zugeschlagen und uns diesmal ein neues Wohnmobil beim selben Händler gekauft. Mit beiden waren/sind wir glücklich unterwegs, und genießen die Flexibilität die so ein rollendes Haus mit sich bringt in vollen Zügen. 

Dethleffs Globebus T6 GT

Chausson Welcome 75

Es gibt bei uns auch keine echte Winterpause, obwohl wir eigentlich keine ausgeprägten „Hardcore“ Wintercamper sind und nur ein wintertaugliches, aber nicht winterfestes Wohnmobil (kein Doppelboden, keine beheizten Tanks, keine Fußbodenheizung aber doch echte Winterreifen und eine sehr gute Heizung) haben. Wir haben in der Zeit Schneeketten, Schneeschieber  und eine Teleskopleiter an Bord, und wenn das Wetter nicht zu schlecht angesagt ist sind wir auch öfters unterwegs. Das können Wochenendtrips ans Meer oder zu Verwandten sein, oder es waren auch schon Urlaube zwischen Weihnachten und Silvester auf einem Campingplatz in Rom (1, 2, 3) , in Zadar
oder in Holland/Zeeland. Auch zwei Urlaube im tiefsten Winter in Zell am See (1, 2) waren schon dabei und minus 17 Grad schrecken uns vor einer Überachtung am Parkplatz eines guten Restaurants auch nicht ab. Das einzige was wir tunlichst vermeiden versuchen ist die absolute Hochsaison im Sommer. Da gibt es zwar immer wieder Wochenendtouren, aber der Haupturlaub wird nach Möglichkeit in die ruhigere und auch billigere Vor- oder Nachsaison gelegt.

Was wir aber damals und heute haben, ist die Liebe zu gutem Essen. Wobei das aber nicht bedeutet das wir nur essen gehen. Wir kochen und grillen auch leidenschaftlich gerne selbst und gehen gerne auf den Markt regionales (Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch. ….) einkaufen. Nicht umsonst fährt in der Heckgarage jetzt ein Weber Q1200 plus so manches Zubehör von derselben Firma und eine gut bestückte Gewürzlade in der Küche mit. Wobei die Auswahl des richtigen Grillers für das Wohnmobil war ein wenig schwierig und vor allem langwierig war. Begonnen hat es 2011 mit einem Koffergrill von Cramer (den kleinen Campingaz „Griller“ davor zähle ich nicht als echte Griller). Praktisch, leicht zu verstauen, man kann auch ein wenig kochen darauf, aber zum echten Grillen irgendwie unbrauchbar (ist nur meine persönliche Meinung). Der Griller bringt einfach keine vernünftige Hitze auf den Rost um z.B. ein Steak oder etwas Größeres zu grillen. Im Jahr 2014 haben wir dann den Cramer wieder verkauft und uns nach vielen Tipps von Kollegen einen Outdoorchef City 420 Gasgrill gekauft. Das Grillergebnis war schon besser, aber wirklich zu 100% glücklich bin ich damit auch nie geworden. Seit Anfang 2016 ist jetzt der Weber Q1200 an Bord, und jetzt bin ich das erste Mal wirklich zufrieden (abgesehen davon dass mir die Griller zuhause, ein 57er Kohle Kugelgrill, ein Weber Spirit E320 Spirit Original und ein kleiner Watersmoker der selben Firma, noch immer am liebsten zum Grillen sind). Der Q1200 ist zwar wie alles von Weber unverschämt teuer, aber erstens habe ich ein relativ günstiges Angebot gefunden, und zweitens kann der jetzt wirklich alles zufriedenstellend. Sowohl die große direkte Hitze um ein Steak zu grillen bringt er zusammen, als auch mit Hitzeschild, Drehspießerweiterung und Zusatzrost die Möglichkeit indirekt z.B. einen ganzen Fisch oder ein ganzes Huhn zu grillen oder auch mit der glatten Grillplatte die Ham and Eggs fürs Frühstück zu machen. Auch die Reinigung ist gegen den Outdoorchef viel einfacher und schneller zu erledigen. Der Outdoorchef City 420 Gasgrill wurde zum Beilagengrill zuhause befördert worden, wenn der Weber Holzkohlegrill Master-Touch GBS 57 wieder einmal zu klein war 😉  Leider war die Qualität beim Outdoorchef nicht so gut wie bei Weber, und so musste ich ihn nach kurzer Zeit auf der Terrasse entsorgen da das Innenleben komplett durchgerostet ist (in nur 4 Jahren!!! , wovon er nur zwei dauerhaft im Freien verbracht hat). Als Ersatz wurde der gebrauchter Weber Spirit E320 Spirit Original angeschafft. Zusätzlich zum Griller haben wir noch einen Campingaz Vario Deluxe Kocher zum Kochen vor dem Wohnmobil mit. Der Kocher im Wohnmobil wird nur auf der Fahrt oder zum Teekochen verwendet, wenn möglich weichen wir immer nach draußen aus um die Gerüche und Hitze im Wohnmobil zu vermeiden. Außerdem ist es lustiger das gemeinsam zu machen, als einer ist drinnen und einer ist draußen. Griller und Kocher werden bei Bedarf einfach mit der zweiten Gasflasche betrieben. Eine Außensteckdose mit einem langen Gasschlauch haben wir uns bisher nicht geleistet, würde uns auch irgendwie zu sehr einschränken vom Platz wo wir den Griller/Kocher hinstellen wollen. 

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