2018.07 Irdning

Ziel: Irdning

Zeit: Freitag 27.07.2018 bis Dienstag 31.07.2018

Strecke: Graz – Liezen – Irdning – Schladming – Reiteralm (Talstation Preunegg Jet) – Liezen – Graz

Gefahrene Kilometer: 380 km



Besuchter CP:
CP Im Dörfl anno 1873

27.07.2018
Graz – Liezen – Irdning
Gefahrene Kilometer: 144 km

Am Freitag am Nachmittag um 15:30 sind wir mit unserem Gespann in Graz weggefahren, um der angekündigten Hitze der nächsten Tage ein wenig zu entfliehen. Kurzfristig wollten wir auch ev. nach Südtirol fahren, dort war aber jeder angefragte Campingplatz randvoll, so haben wir wieder einmal um geplant und sind in die Obersteiermark gefahren. Ein kurzes Mail mit einer Reservierungsanfrage an den Camping Im Dörfl anno 1873 wurde sehr freundlich und vor allem positiv beantwortet, so wurde Irdning unser Ziel für die nächsten Tage. Es wär sehr viel Verkehr, aber nichts gegen den Blechwurm der sich gegen Süden wälzte. Die befürchtete Staustelle Gleinalm durchfuhren wir ohne nennenswerten Stau und so ging es zügig weiter gegen Norden. Ab Trieben hat es dann zugezogen und zu regnen begonnen. Nach Liezen war es aber mit dem Spuk auch schon wieder vorbei. Kurz vor Irdning hat dann bei Helga ein Heinz angerufen und sie gefragt ob sie noch kommen würde. Wir haben uns zuerst beide nicht ausgekannt wer das ist, es war der Betreiber vom Campingplatz der mit jedem gleich per du ist, der nachgefragt hat ob wir noch kommen.  Das Einchecken ist sehr flott gegangen und er hat mich auch gleich auf eine rasante Runde mit dem Golfwagen über den Platz mitgenommen, um mir die freien Plätze zu zeigen. Wir würden am ca. 3/4 vollen Platz schnell fündig und haben uns dort eingerichtet und den Roller abgeladen. Vom sehr großen Stellplatz hatte man eine traumhaften Blick auf den Grimming. Nach einer kurzen Pause sind wir ins Restaurant etwas essen gegangen. Heute war Grillabend, dh. man zahlt einen fixen Betrag und hat dann ein „all you can eat“   Grill Büfett. Das funktioniert so dass man zum Grillmeister Willi geht, der einem erklärt was er machen kann ( Kotelett Schweizer Art mit Speck, Ananas und Raclette Käse, Hendlbrust, Bratwurst oder Käse Krainer)  und er einem dann das fertige Gericht im Pfandl serviert. Die Beilagen (Salatbuffet, Bratkartoffel, Grillgemüse und diverse Saucen) holt man sich selbst vom Buffet drinnen.  Auch wenn ich beim Schweitzer Kotelette ursprünglich ein wenig skeptisch war (ein Hawaii Toast oder Pizza ist nicht so meins), aber es war wirklich ausgezeichnet und saftig und dank eines wirklich sensationellen Specks auch gerade richtig würzig. Man muss echt sagen das Willi sein Handwerk versteht, es kommt alles auf den Punkt gegrillt und noch saftig auf den Tisch. Und auch bei den verschiedenen Bestandteilen und Würstel merkt man dass hier Qualität verwendet wird, und nicht die billigsten Diskont Würstel. Das Bier dazu aus dem kalten Tonkrug war auch sehr gut (und süffig 🙂 ) und so sind wir am Abend gut gesättigt zum Wohnmobil zurück gegangen. Die Nacht war angenehm kühl und bis auf ab und zu einen vorbei rasenden Traktor 🙂 ruhig (die haben aber keinesfalls gestört). Einzig bei dem super sauberen Waschhaus muss man ein wenig überlegt vorgehen oder halt warten. Es gibt nur je zwei WCs und drei Duschen für Frauen und Männer, und in der Rushhour oder bei dringenden Bedürfnissen 😉 kann es dann ein wenig eng werden.  Wenn man das aber ein wenig azyklisch angeht, ist das auch alles kein Problem.


28.07.2018

CP Im Dörfl anno 1873 – Irdning – Aigen im Ennstal – Wörschach Klamm – Stainach – CP Im Dörfl anno 1873
Gefahrene Kilometer mit dem Roller: 19 km



Wanderroute:  durch die Wörschachklamm bis zum Spechtensee
Gegangene Kilometer: 11,2 km (Aufstieg 780 hm und Abstieg 780 hm)



Um 07:00 Uhr am Weg zum Waschhaus war schon ein wunderbarer blauer Himmel, der Grimming und die nahe Ortschaft waren aber noch teilweise romantisch im Nebel versteckt.  Um 08:00 Uhr bin ich dann den angekündigten Bäcker suchen gegangen, aber nach 10 Minuten wieder mit leeren Händen gegangen. Heinz hat mir dann später erzählt das der Bäcker heute zu früh da war, und er mit ihm reden muss. Da wir aber Brot mit hatten, war das Frühstück auch so gerettet. Und außerdem kann man im Notfall auch bei Heinz Semmeln einkaufen. Im Dörfl kann man auch für 9,9 € Frühstücken, und es hat sehr gut ausgesehen und wurde auch rege genutzt. Wir sind bald aufgebrochen und über Irdning und Aigen zum Parkplatz der wildromantische Wörschach Klamm gefahren. Dort hat Helga mit einem sehr gesprächigen Händler, der originelle Schwammköpfe erzeugt und verkauft, ein Tratscherl gehalten. Nach etwa 10 Minuten Gehzeit  kommt man zum Einstieg der Klamm, wo man die 4,5 € Eintritt pro Person bezahlen muss. Der Steig in der Wörschachklamm geht über Stege, Leitern und Brücken zwischen immer enger werdenden Felsen steil hinauf, und ist für jemand (wie mich) mit Höhenangst eine ziemliche Herausforderung. Aber diese Felsenschlucht ist mit ihren zahlreichen Wasserfällen und Ihrer Geschichte angeblich eine der schönsten von Österreich. Am Ende der Klamm wird das Tal wird wieder weiter, es geht nach einem kurzen flacheren Weg zur Erholung wieder steil hinauf. Aber dafür hat man jetzt zahlreiche Abkühlmöglichkeiten im eiskalten Bach. Die letzten 30 Minuten geht man in der prallen Sonne auf einer kleiner Asphaltstraße bis zur sehr gut besuchten Spechtenseehütte. Wir genehmigten und dort einen alkoholfreien Radler und super frisch gemachte Kasspatzen mit Salat, bevor wir uns wieder an den Abstieg machen. Der steile Weg runter geht ziemlich auf die Knie, geht aber schlussendlich besser als erwartet. Am Parkplatz kommen wir müde an und fahren dann mit dem Roller wieder zum Campingplatz retour. Dort kühlen wir uns einmal im kleinen Naturteich ab und setzen uns dann für eine kurze Siesta vor das Wohnmobil. Am Abend gehen wir noch auf ein Bier und eine Kleinigkeit zu essen ins Restaurant, bevor wir bald müde ins Bett fallen. Die Nacht war wieder ruhig (zumindest bis in der Früh) aber nicht mehr ganz so kühl wie gestern.


29.07.2018

CP Im Dörfl anno 1873 – Kulm – Grundlsee – Altausseer See – Wörschachwald – Wörschach – CP Im Dörfl anno 1873
Gefahrene Kilometer mit dem Roller: 105 km



Um kurz nach 06:00 Uhr werden wir von sehr lautem Kindergekreische aus dem Zeltanhänger direkt neben uns aus dem Tiefschlaf geholt. Da ich jetzt schon munter bin und an ein Weiterschlafen bei der Geräuschkulisse nicht möglich ist, gehe ich einmal Duschen. Etwas später frühstücken wir gemütlich vor dem Wohnmobil und packen dann alles zusammen für eine Ausfahrt mit dem Roller. Der erste Stopp ist die imposante Schisprung Schanze am Kulm. Irgendwie ist mir noch immer unverständlich wie man hier herunter springen kann, ich würde das für viel Geld nicht machen. Von dort fahren wir weiter zum Grundlsee, den wir bis zum Ende nach Gößl entlang fahren. Dort regt sich der Wunsch nach einem Eis bei uns, was wir aber im nachhinein gesehen besser bleiben lassen hätten sollen. Vor dem Seehotel Grundlsee parken wir uns ein und gehen auf die Terrasse vom Hotel mit einer wunderschönen Aussicht auf den See. Wir bestellen uns zwei Eisbecher und zwei Getränke bei der etwas steif wirkenden Bedienung. Die Eisbecher sind für den hohen Preis ziemlich winzig (2 Kugeln Eis) und die klingenden Namen versprechen meiner Meinung nach mehr als dann wirklich in die Schale kommt (ist aber wie gesagt nur meine subjektive Meinung). Irgendetwas an dem Eis hat Helga auch scheinbar nicht gut vertragen, denn die Nachwirkungen haben sie noch länger gequält. Das war auch das erste Mal das wir von einem „Mateschitz Restaurant“ enttäuscht waren, die sollten einmal bei den Lokalen von ihm im Murtal auf Besuch gehen um zu sehen wie es auch geht. Egal ob man ins G’Schlössl oder in den Schönberghof geht, die Preise sind niedriger, die Portionen größer und das Essen ist wirklich top dort. Nach diesem Reinfall sind wir weiter zum Altausseer See gefahren, der am Fuße des Losers inmitten einer traumhaften Berglandschaft liegt. Auch hier haben wir uns wieder eingeparkt und sind ein paar Fotos machen gegangen, und dann bei dem  Café der Bootsvermietung  etwas trinken gegangen. Und das war viel freundlicher und viel billiger, und die Aussicht war mindestens gleich schön. Zurück sind wir an Bad Aussee vorbei wieder auf die viel befahrene Salzkammergut Bundesstraße gefahren. Da heute aber wirklich ein paar ziemliche Spezialisten unterwegs waren (einer ist sogar ganz knapp vor uns direkt über unsere Spur eingebogen, obwohl mit uns drei Motorräder entgegen gekommen und alle drei eine Vollbremsung machen mussten) haben wir bei der Abzweigung Zlem/Wörschachwald die Bundesstraße wieder verlassen. Wir sind dann über den Berg am Spechtensee vorbei bis Wörschach gefahren, teilweise war es nur mehr eine Schotterstraße und ziemlich steil hinunter. In Stainach haben wir dem Roller Futter gegeben und für uns zwei kalte Bierdosen gekauft, da am Campingplatz heute ab 15:00 Uhr alles geschlossen war. Diese beiden wurden dann am Campingplatz im Schatten genossen 🙂 Als es dann ein wenig kühler war, haben wir den Griller angeworfen und zwei Burger gegrillt. Der Schreihals von nebenan war (leider 😉 )schon wieder abgereist, aber die Nachtruhe von Helga (und somit auch von mir) war ein wenig gestört von den Nachwehen vom Eis, vermutlich war da der Burger als Abendessen auch nicht die beste Idee.


30.07.2018

CP Im Dörfl anno 1873 – Stainach – Untergrimming – Pürgg – Falkenburg – CP Im Dörfl anno 1873
Gefahrene Kilometer mit dem Roller: 25 km

Eigentlich wollten wir heute wieder Wandern gehen, aber die Unterbrechungen in der Nacht und die angesagte große Hitze haben uns um planen lassen. Ich bin zwar um 08:00 Uhr zum Bäcker einkaufen gegangen, hab mich dann aber auch wieder hingelegt. Später haben wir dann gefrühstückt und dann auch gleich das Wohnmobil ein wenig zusammen geräumt. Kurz vor 12:00 Uhr sind wir noch nach Stainach in die Apotheke gefahren, etwas gegen die Verdauungsprobleme zu kaufen. In Summe war es aber schon wieder viel besser, und das war nur vorsorglich. Bei der Tankstelle von gestern haben wir auch noch ein wenig Luft in die Reifen gepumpt. Von dort sind wir weiter nach Pürgg gefahren, das im Winter für seinen einzigartigen Adventmarkt bekannt ist. Die malerische Ortschaft Pürgg, von Peter Rosegger als das „Kripperl der Steiermark“ bezeichnet, befindet sich auf einem kleinen Plateau etwa 150 m über dem Talgrund des Grimmingbachs. Der Ort selbst wirkte komplett verschlafen und wir sind ohne eine Menschenseele zu sehen bis zur St.-Georgs-Kirche spaziert. Nachdem wir uns die angesehen haben, sind wir wieder zurück gegangen. Jetzt 15 Minuten später war das Bild aber ein komplett anderes. Die Straßen waren voll von Leuten die in Richtung Kirche geströmt sind. Auch der große Parkplatz am Anfang des Ortes, der vorher komplett leer war, war jetzt übervoll mit Autos. Den Versuch per Tripadvisor ein Lokal zum Essen zu finden, mussten wir mangels Netz Verfügbarkeit abbrechen bzw. verschieben. So sind wir bis Trautenfels zurück gefahren und haben es dort noch einmal versucht. Wir haben uns den Grabenwirt ausgesucht, der heute am Montag offen hatte und durchaus gute Kritiken hatte. Die beiden gegessenen Forellen waren auch wirklich gut. Auch heute sind wir nach dem Essen bald wieder müde schlafen gegangen.

31.07.2018
CP Im Dörfl anno 1873 – Schladming – Rohrmoos Untertal – Preunegg Jet Talstation (Reiteralm) – Pichl – Liezen – Graz
Gefahrene Kilometer: 236 km

Wanderroute:  von der Bergstation des Preunegg Jet zum Spiegelsee und über den Untersee wieder retour
Gegangene Kilometer: 7 km (Aufstieg 200 hm und Abstieg 200 hm)



Nach dem Frühstück haben wir den Roller verladen und sind mit dem kompletten Gespann in Richtung Reiteralm aufgebrochen. Die Talstation des Preunegg Jet war unser nächstes Ziel. In Schladming sind wir abgebogen und über Rohrmoos Untertal eine enge und steile Straße hinauf gefahren. Manche Flachländer die uns entgegen gekommen sind, haben einen ziemlichen Stress bekommen, obwohl sie nur in einem PKW gesessen sind und wir das lange breitere Gespann hatten. Ca. 1,5 Kilometer vor der Talstation wurden wir von einem Parkplatz Sheriff aufgehalten, der uns sagte dass alle Parkplätze komplett voll wären. Auf die freundliche Frage ob es ev. doch eine Möglichkeit gäbe unsere 7 + 2 m Gespann irgendwo legal einzuparken, hat er gesagt wir sollen einfach runter fahren, er funkt seinen Kollegen an. Direkt vor dem Eingang ist der Kollege dann gestanden, und hat schon von weitem freundlich gewunken. Die einzige Frage war ob wir jetzt oder beim Wegfahren zurück schieben wollen, dann hat er die Pylonen von einem Busparkplatz weggeräumt und gemeint dass es jetzt halt nur mehr für einen Bus Platz gibt 🙂 . Das Zurückschieben kann ich inzwischen auch schon ganz gut und so war das Thema Einparken schnell erledigt. Wären wir mit dem PKW gekommen, hätten wir 1,5 km gehen müssen, so nur 15 Meter 🙂 Und wie schon im Sizilien Urlaub bemerkt, fördert der kleine Anhänger die Kommunikation, denn der hat ihn am meisten interessiert. Dann haben wir die Tickets gekauft und sind mit der Seilbahn noch vor der Mittagspause rauf gefahren. Ober waren sehr viele Leute und auch der Weg zum Spiegelsee war gut besucht. Am See sind zwei zahme Ziegen sehr fotogen mitten am Weg gelegen, als ob sie vom Tourismusverband dort eingeparkt worden wären 🙂 Da es in der Sonne wirklich sehr heiß war, haben wir uns ein schattiges Plätzchen gesucht und eine Pause gemacht. Für eines der berühmten Spiegelfotos von welchen der See seinen Namen hat (der Dachstein gespiegelt im See) war leider zu viel Wind. Die See Oberfläche war dadurch immer ein wenig in Bewegung, aber wir waren über das angenehme Lüftchen nicht böse. Neben uns ist eine mutige ziemlich große Maus immer wieder aus ihrem Bau heraus gekommen, hat sich irgendein Grünzeug geholt und ist dann wieder zurück in ihren Bau. Den Abstieg haben wir über den Untersee gemacht, wobei der Weg hinunter zum Untersee hinunter ziemlich steil teilweise über Geröllfelder geht. Aber auch hier waren wieder Leute mit Sandalen und Leinenturnschuhe unterwegs. Zurück bei der Bergstation sind wir eingekehrt und haben wieder Kasspatzen, aber diesmal mit Steirerkas und mit einem guten Krautsalat, gegessen. Dazu hat es ein alkoholfreies Weizen gegeben. Die Kasspatzen waren ok (aber auch nicht mehr), man hat gemerkt das sie hier nicht frisch gemacht werden, weil sie schon etwas trocken waren. Nach der Stärkung sind wir wieder hinunter gefahren, und haben schon von weitem unser Gespann ziemlich einsam unten stehen gesehen. Nachdem wir uns umgezogen hatten, sind wir diesmal über Pichl ins Tal hinunter gefahren. Auch hier geht es ziemlich steil runter, und wir hab das Gespann mit viel Motorbremsen vorsichtig runter gebracht. Die restliche Strecke bis Graz war recht unspektakulär und auch mit wenig Verkehr. Es ist nur mit jedem Meter immer wärmer geworden, in Graz haben wir dann schon gute 35 Grad am Thermometer gehabt und sind direkt in den inzwischen auch schon lauwarmen Pool gegangen.