2017.05 Döbriach

Ziel: Döbriach am Millstättersee

Zeit: 24.05.2017 – 28.05.2017

Strecke: Graz – Villach – Radenthein – Döbriach – Seeboden – Villach – Graz

Gefahrene Kilometer: 436 km


 
Besuchter CP:
Camping Brunner am See

24.05.2017
Graz – Villach – Radenthein – Döbriach
Gefahrene Kilometer: 206  km

Da ein langes Wochenende bevorsteht, das Wetter hervorragend sein soll und wir beide frei haben, liegt es nahe wieder einmal das Wohnmobil irgendwohin auszuführen. Ganz dem Motto des heurigen Jahres folgend (das unbekannte Österreich zu entdecken), ging es diesmal an den Millstättersee. Schon die sehr freundliche Antwort per Mail vom Camping Brunner hat Vorfreude bei uns aufkommen lassen. Da wir von Italien rappelvolle Plätze gewohnt waren, haben wir sicherheitshalber vorher angefragt, ob es einen Platz gibt. Die Antwort: einfach kommen, reinfahren und irgendwohin hinstellen wenn die Rezeption schon zu ist. Und das Wetter sei wunderbar weil wenn Engel reisen…. So eine Antwort haben wir auch noch nicht oft bekommen 🙂 . Um ca. 17:00 Uhr sind wir in Graz weggefahren und hatten gleich einmal 45 Minuten Stau zwischen Graz Ost und West 🙁 . Aber ab da ist es ganz gut gegangen. Wir haben nach der Abzweigung Villach die kürzere Anfahrt zum See über Radenthein gewählt, ist zwar schmal und geht recht rauf und runter, ist aber kein Problem. Nur unser Ducato hat bei der Abfahrt mehrmals ein Problem mit dem Hillholder gemeldet. Den braucht man zwar nur beim Wegfahren – aber versteh einer was die modernen Autos so erzählen wenn der Tag lang ist  (Nachtrag: ist ein beim neuen Ducato schon bekanntes Problem mit einem defekten Bremslichtschalter). In Döbriach ist der Camping Brunner gleich am Anfang vom Ort direkt am See. Wir haben uns vorne am Parkplatz eingeparkt und einmal bei der Rezeption angeläutet. Eine freundliche Mitarbeiterin meldete sich dann und sagte uns, dass sie leider schon zuhause ist. Wir sollen ein oder zwei Plätze aussuchen und dann noch einmal läuten. Dann kann sie uns sagen, ob die bis Sonntag frei sind, und wir müssen morgen nicht mehr umparken. In der zweiten Reihe beim See war noch ein großer Platz frei und dahinter waren noch ein paar andere schöne Plätze die unseren Wünschen voll entsprochen haben. Weiter hinten war noch sehr viel frei, nur ganz vorne war alles voll. Der ausgesuchte Wunschplatz war frei, so haben wir ihn bezogen und uns unter den interessierten Blicken der Stellplatznachbarn eingerichtet. Die sind alle gerade beim Essen gesessen und haben natürlich alles genauestens beobachtet und kommentiert. Wir waren quasi das Abendprogramm für sie, haben uns aber keine Blöße gegeben. In 10 Minuten war alles erledigt da wir inzwischen ein gut eingespieltes Team sind. Was den Stellplatznachbarn hinter uns dazu animiert hat zu sagen, dass wir scheinbar erfahrene Camper sind 🙂
Da wir zu faul zum Essen gehen waren (auch das gibt es 😉 ), haben wir uns Nudeln mit einem guten selbst gemachten Sugo und einen Tomaten Mozzarella Salat gemacht. Der Campingplatz hat sogar eine Geschirrspülmaschine, welche den Abwasch um 1€ perfekt in 4 Minuten erledigt. Nach einem kurzen Abendspaziergang am Campingplatz und durch das super saubere Waschhaus sind wir ins Bett gegangen. In der Nacht hat es draußen bis auf 11 Grad abgekühlt und einmal sogar ganz kurz geregnet.


25.05.2017

Döbriach – Millstatt – Döbriach (Panorama Rundfahrt mit Schiff)

In der Früh wurde einmal kurz eingeheizt, da es doch ein wenig frisch beim Aufstehen war. Um 08:00 Uhr bin ich nach dem Einchecken zum nahen ADEG gegangen, der auch von der Familie Brunner betrieben wird. Es ist ein kleines Geschäft, das von Lebensmittel bis zum Campingzeugs alles Notwendige hat. Auch dort sind alle super freundlich und sehr gut aufgelegt gewesen. Gefrühstückt haben wir im Wohnmobil, da uns die 15 Grad draußen zu kalt waren. Um 11:50 Uhr waren wir bei der Anlegestelle vom Schiff und haben eine Panoramarundfahrt gebucht. Bei Millstatt sind wir wieder ausgestiegen und haben uns einmal einen Eisbecher in der inzwischen warmen Sonne geleistet und auch weitere Pläne geschmiedet. Als Ergebnis davon haben wir das Almtaxi vorbestellt (Details dazu morgen). Dann haben wir in Millstatt eine Runde gedreht und uns alles angesehen (geht sich in der Zeit leicht aus). Um 15:00 Uhr sind wir wieder auf das Schiff gegangen und haben die Runde über Seeboden zurück nach Döbriach fortgesetzt. Man ist da gute 1,5 Stunden unterwegs und kann das schöne Panorama auf den See und die Berge (Nocken) genießen. Ein Krügerl kaltes Villacher Bier und ein Sommerspritzer (dreimal dürft ihr raten wer von uns was getrunken hat 🙂 ) haben den Durst während der Fahrt gestillt. Zurück am Campingplatz wurde der Griller aufgebaut und dann der Kühlschrank geplündert. Rehfilets, ein Kräuterbaguette, ein Halumi, grüner Spargel, Zucchini und Aubergine sind am Speiseplan gestanden. Wir sind nach dem Abwasch (durch den Geschirrspüler) noch ein wenig mit einem Glas Rotwein am See gesessen, und haben den Sonnenuntergang hinterm See genossen. Ein Tipp dazu wenn ihr nicht unbedingt auf (unerwünschten) Anschluss aus seid, nehmt die eigene Sessel dafür mit. Auf den 5 oder 6 Holzbänken haben 3 gut oder 4 Personen eher eng Platz, und zwei wenn man in Ruhe sitzen möchte und den Abend mit einem Glas Rotwein genießen möchte. Es gibt aber so nette Zeitgenossen, die fragen einen nur alibihalber ob da noch Platz ist (obwohl deutlich sichtbar war, das da noch jemand sitzt und man ungestört bleiben will)  und sitzen dabei aber schon breit neben einem bevor man überhaupt antworten kann. Auf den Hinweis, dass da noch wer kommt und der Platz eigentlich besetzt wäre (ich war gerade beim Wohnmobil etwas holen), kommt die Antwort, dass eh ihr Mann auch noch kommt??? Auf Kuscheln auf der Bank stehen wir nicht wirklich, zumindest nicht mit Fremden und schon gar nicht mit solchen speziellen Individuen. Gut, dass ich gerade nicht da war, ich wäre vermutlich nicht so cool wie Helga geblieben und hätte mich vermutlich etwas aufgeregt und ein paar „freundliche“ Worte zur Völkerverständigung gefunden. Helga ist einfach aufgestanden und hat sich woanders hin gesetzt (ja, es gab auch noch anderen freien Platz), was aber auch irgendwie für Unverständnis gesorgt hat. Und dann haben die Störenfriede den Sonnenuntergang vielleicht 5 Minuten angesehen und sind wieder gegangen. Das kann man vielleicht verstehen muss, man aber nicht. Solche Leute sind aber am Campingplatz vermutlich auch der Typ Kuschelcamper, der sich am sonst völlig leeren Campingplatz direkt vor einen hinstellen muss, und am besten mit der Markise auch in Richtung der unsrigen Markise (in Sardinien genau so erlebt). Das ist jetzt aber nur eine (gewollte) bösartige Unterstellung, die natürlich sicher völlig haltlos ist und uns den Urlaub sicher nicht verderben kann 😉



26.05.2017

CP Brunnner – Döbriach Tourist Info (mit dem Rad)
Döbriach Tourist Info – Sommeregger Hütte (mit dem Almtaxi)
Sommeregger Hütte – Tschiernock Gipfelkreuz – Sommeregger Hütte – Pichlhütte (zu Fuss)
Pichlhütte – Döbriach Tourist Info (mit dem Almtaxi)
Döbriach Tourist Info – CP Brunnner (mit dem Rad)

Gefahrene Kilometer mit dem Rad: 4,5  km
Gegangene Kilometer bei Wanderung: 13,6 km
Höhenmeter bei Wanderung: Aufstieg 579 HM, Abstieg: 961 HM



Heute war wieder einmal früh aufstehen angesagt, weil wir zum Almtaxi mussten. Das Almtaxi ist ein Minibus, der einen um wenig Geld im Ort bei einem fixen Treffpunkt abholt, irgendwohin in die Berge führt, und am Nachmittag wieder abholt und zurückbringt. Das Ganze kann man mit oder ohne Führer buchen. Am Telefon sind sie, wie alle in der Gegend, sehr freundlich und erklären einem alles. Wir haben nur den Transport gebucht, da wir eine Wanderkarte und ein Navi haben, und für Tourenideen sollen wir einfach den Bergführer fragen (so war zumindest die Auskunft). Wir mussten mit dem Rad ungefähr 2 km in den Ort fahren, und wurden dort von einem an sich freundlichen älteren Einheimischen mit einem deftigen Humor abgeholt (wir fanden in cool). Bei der nächsten Station sind 2 ältere Damen und ein älteres Pärchen zugestiegen. Eine der etwas anstrengenden Damen aus der Runde wollte sich vorne neben den Fahrer setzen, weil es ihr leicht schlecht wird beim Autofahren. Kommentar vom Fahrer, nein das geht nicht, weil ihm wird sonst auch schlecht. Ich glaube, den breiten Kärntner Dialekt hat sie aber nicht verstanden. Helga und ich sind aber fast aus den Schuhen gekippt und mussten uns anstrengen, nicht laut loszulachen. Aus Marketing- Gründen war das sicher nicht die richtige Antwort, aber der Typ war irgendwie ein Original. In Seeboden sammelten wir noch die Bergführerin ein und dann ging es ordentlich den Berg hinauf zur Sommeregger Hütte. Dort wurden wir von ihm rausgelassen und bekamen die Info, dass wir pünktlich um 16:30 bei der Pichlhütte sein sollen. Am Parkplatz haben wir die Bergführerin dann gefragt, ob die von uns gewählte Route in der Zeit überhaupt realistisch wäre, die Antwort war keine Antwort. Sie hat sich einfach umgedreht und mit den anderen gesprochen. Sie hat die Frage zwar registriert aber total ignoriert. Scheinbar war sie beleidigt weil wir sie nicht gebucht haben, und es wagen, die Nocken ohne Führer zu bezwingen. Irgendwie schade, weil durch so eine Aktion einer einzelnen Person eine eigentlich sehr gute Sache einen negativen Touch bekommt, und alle anderen sehr freundlichen Mitarbeiter dort in den Hintergrund rücken. Eine der beiden deutschen Damen hatte Leinenturnschuhe an, die zweite normale Turnschuhe. Die Bergführerin hat angemerkt, dass das keine optimalen Schuhe wären, aber das war es dann auch schon. Noch ein kurzer schnippischer Hinweis in unsere Richtung, dass wir pünktlich sein sollen, und weg waren sie mit ihren Schäfchen. Helga und ich waren vorher noch nie in der Gegend, aber mit Hilfe der eigenen Wanderkarte haben wir eine Route geplant und sind dann etwas später auch losgegangen. Zuerst geht es ein wenig durch den Wald stetig bergauf. Dann wird der Weg schlechter und man kommt über die Baumgrenze hinauf. Ohne vernünftige hohe Schuhe würde ich hier nicht mehr gehen. Teilweise geht es ziemlich steil hinauf und man sollte schon trittsicher sein, aber die Aussicht entschädigt für alles. Beim Gipfelkreuz des Tschiernock auf 2082 m haben wir dann eine kurze Pause eingelegt und in der Sonne gejausnet. Von dort ging es immer den Bergkamm entlang, teilweise mussten wir auch über Steine klettern. Irgendwo zweigt der Weg dann ab und es geht wieder runter, aber wie! Was vorher in Serpentinen schon steil war, geht jetzt einen ziemlich unebenen ausgewaschenen, sehr steilen Weg einfach gerade runter. Am unteren Ende des Hangs jubelten die Knie und die Oberschenkel brannten trotz des kräftigen Einsatzes der Wanderstöcke. Noch ein paar Kilometer weiter waren wir wieder fast beim Ausgangspunkt der Wanderung. Von dort hatten wir dann noch eine ca. 2 stündige anfangs leichtere Wanderung im Wald bis zur Pichlhütte. Unterwegs kam uns eine Kuhherde entgegen, die hatten aber gleich viel Respekt vor uns wie wir vor ihnen. Der letzte Kilometer vor der Pichlhütte geht es wieder gerade einen steilen Hang runter. Das gibt einem dann den letzten Rest und man kommt ziemlich geschafft bei der Hütte an. Die Zeit für die gesamte Runde ist eher knapp bemessen, viel Pausen darf man nicht machen. Wir waren um 16:00 Uhr am vereinbarten Treffpunkt, die Bergführerin war noch nicht da. Das kalte Hirter Bier, das Schweinsbratenbrot und die freundliche Bedienung auf der Hütte waren eine Sensation. Kurz darauf ist auch der Fahrer mit dem Minibus gekommen und war ziemlich angefressen, dass die restliche Gruppe noch nicht da war. Sie haben es zwar auch ganz knapp bis 16:30 geschafft, aber Jause hat es keine mehr gegeben. Die „freundliche“ Bergführerin war ziemlich erstaunt, dass wir schon da waren, das wir den Weg gefunden haben und dass wir sogar am Gipfel waren. Es war irgendwie eine gewisse Genugtuung,  aber man soll halt Steirer nie unterschätzen weil die haben auch Berge und können auch damit umgehen 🙂 Bei der Rückfahrt waren alle eher ruhig und müde. Wir sind mit den Rädern dann noch zurück zum Campingplatz gefahren und haben uns umgezogen. Im nahen Strandbad Sittinger  haben wir dann etwas später gut und günstig gegessen. Zum selbst Grillen hatten wir heute keine Energie und Lust.


27.05.2017

CP Brunnner – Döbriach  – Millstatt – Seeboden – Schlossvilla – CP Brunnner
Gefahrene Kilometer mit dem Rad: 28,8  km
Höhenmeter bei Radtour: Aufstieg 398 HM, Abstieg: 398 HM



Nach der anstrengenden Bergtour wollten wir es heute etwas ruhiger angehen lassen. Gemütlich frühstücken vor dem Wohnmobil war der erste Schritt dazu. Dann sind wir mit den Rädern zu einer Seeumrundung entgegen dem Uhrzeigersinn aufgebrochen. Man fährt nach Döbriach meistens der Millstätter Straße entlang auf einem eigenen Radweg. Es geht immer dem See entlang, ein wenig bergauf und bergab aber nichts Schlimmes. In Seeboden, gegenüber vom Strandcamping Winkler, haben wir uns mit einem Eis belohnt. Dort gibt’s auch so exotische Eissorten wie Kernöl oder Basilikum, beide waren übrigens hervorragend. Von dort bis zum Ende des See ist es nicht mehr weit und ab da wird es ein wenig fordernder. Man fährt jetzt nicht mehr auf Asphalt sondern auf Waldwegen, die oft steil bergauf und bergab gehen und ganz schön anstrengend sind, wenn man selbst treten muss und kein E-Bike hat. Aber man fährt im Schatten, meistens mit Blick auf den See und es gibt viele Bänke die zum Verweilen einladen. Zurück am Campingplatz haben wir einmal eine Siesta gemacht. Später wurde der Grill wieder angefeuert und aus zwei kleinen Steaks, Hühnerspießen und wieder viel Gemüse ein Abendessen gezaubert. Da wir am Sonntag nicht zu Mittag fahren wollten, haben wir den Platz bis Montag verlängert (obwohl wir nur bis Sonntag am späten Nachmittag  bleiben wollten). Wenn ich zwei Mal den Eintritt ins Strandbad rechne und den Luxus der vollen Infrastruktur vom Campingplatz und vom Wohnmobil, habe ich einen Teil von den Kosten schon wieder „verdient“. Das wäre ev. eine Option, die der Campingplatz noch offiziell anbieten könnte. Ein „late checkout“ um ein paar zusätzliche Euro, wenn die Stellplatz Situation es zulässt, aber das ist Jammern auf hohem Niveau auf einem sehr schönen Platz. Den Abend haben wir etwas müde mit einem Glas Rotwein beim wieder wunderschönen Sonnenuntergang verbracht.


28.05.2017

Döbriach – Seeboden – Villach – Graz
Gefahrene Kilometer: 230  km

Heute haben wir uns einmal so richtig ausgeschlafen. Gegen 09:00 Uhr bin ich wieder fürs Frühstück und auch gleich etwas für ein frühes Mittagessen einkaufen gegangen. Nach einem gemütlichen langen Frühstück mit Zeitung lesen am Tablet, haben wir alles, was wir nicht mehr brauchen, zusammen gepackt. Bis auf Markise, Tisch und Sessel waren wir abfahrtsbereit. Helga ist an den Strand gegangen, und ich hab mir das Formel 1 Rennen im Wohnmobil angesehen. Sie ist sogar in das 19 Grad „warme“ Wasser gegangen, mir war es definitiv zu kalt dafür. Zum Essen hat es Rostbratenstreifen mit Spätzle und einer Schwammerlsauce gegeben. Der Herd im neuen Wohnmobil hat wirklich Power, und so ist es lustig, auch dort etwas aufwändiger zu kochen. Nach dem Abwasch haben wir den Rest verladen und sind am späten Nachmittag nach Hause aufgebrochen. Diesmal haben wir die längere ebenere Strecke über Seeboden gewählt und sind ohne Stau aber doch mit viel Verkehr bis kurz vor Griffen gekommen. Ab hier war Stop and Go Verkehr (mehr Stop als Go), mit funktionierender Rettungsgasse, für ein paar Kilometer. Grund war eine Polizeikontrolle, die aber genau vor uns aufgelöst wurde. Wieder nichts mit einem offiziellen Wiegeprotokoll 😉  Die restliche Strecke war zwar viel Verkehr, aber kein Stau mehr.

Fazit:
Wir kommen immer mehr drauf dass es in Österreich viele wunderschöne Plätze gibt, und hier ist auch einer davon. Wir kommen sicher wieder auf einen Nachschlag 🙂