2017.05 Podersdorf

Ziel: Podersdorf

Zeit: 19.05.2017 – 21.05.2017

Strecke: Graz – Podersdorf – Graz

Gefahrene Kilometer: 436 km



Besuchter CP:
Strandcamping Podersdorf       

19.05.2017
Graz – Podersdorf
Gefahrene Kilometer: 216  km
Gefahrene Kilometer mit dem Fahrrad: 38 km (bei sehr starkem Gegenwind in eine Richtung)

Die Auswahl des Ziels war diesmal ein wenig schwierig. Wir wollten in Österreich bleiben und Tamsweg war das eigentliche Ziel der Begierde. Wir haben uns vom Camping Olachgut aus bei Murau schon einmal die Gegend angesehen, und es hat uns damals gut gefallen. Je näher aber das Wochenende rückte, desto schlechter wurde das Wetter. Und da es aus dem Westen kam, haben wir Tamsweg diesmal leider wieder von der Liste gestrichen. Die nächste Idee Mitte Woche war dann entweder auf den Camping Weinland oder Camping Ölspur (beide in der Südsteiermark) zu fahren. Aber auch hier wurde das angesagte Wetter immer schlechter. Deswegen sind wir dann noch weiter in den Osten ausgewichen und auf den Neusiedlersee gefahren. Diesmal wollten wir uns aber den Campingplatz in Podersdorf ansehen, und nicht wie sonst immer, nach Rust fahren. Die Bewertungen vom Campingplatz im Internet sind zwar ein wenig durchwachsen, aber was das wert ist, haben wir schon öfters gesehen. Am Freitag in der Früh sind wir dann bei Traumwetter Richtung Osten aufgebrochen. Es war einiges an Verkehr, und ein paar ziemlich enge Baustellen hatten wir auch. Vor der Abfahrt Wiener Neustadt z.B. wurden wir wegen Sperre der ersten Spur auf die schmale linke Spur umgeleitet (eigentlich gibt’s dort ein Verbot für Fahrzeuge, die breiter als 2 m sind) und mussten auf der bei Seitenwind ca. 8 Kilometer fahren. Der LKW vor uns hatte links und rechts knappe 20 cm zur Leitplanke, und bei jeder Brücke nur mehr ungefähr die Hälfte. Das und der Seitenwind, der einen immer wieder versetzen will, sind zwei Komponenten, die man nicht unbedingt gemeinsam braucht. Der Campingplatz in Podersdorf war schon gut besucht, wir haben aber einen schönen Platz in der dritten Reihe beim See bekommen (was wir in den nächsten Tagen noch ein wenig bereuen sollten). Nachdem wir uns eingerichtet und ein wenig am Campingplatz umgesehen haben, sind wir mit den Rädern losgefahren. Geplant hatten wir den Lackenradweg B20 zu fahren, aber Gegenwind mit ca. 30km/h und so um die 30 Grad haben uns schnell unsere Grenzen aufgezeigt. So sind wir nur einen Teil des Lackenradweg gefahren, und haben bei Illmitz nach einem Eis wieder umgedreht. In Summe waren es aber auch 38 km. Bei der Heimfahrt mussten wir fast nicht treten, so hat uns der Wind angeschoben. Dafür sind uns jetzt viele mit hochrotem Kopf entgegen gekommen 🙂 Bei der Bar vom Campingplatz genehmigten wir uns zwei große gespritzte Traubensäfte, um den Energielevel wieder etwas zu heben. Trotz des Winds haben wir die Markise ausgefahren, gut abgespannt war es auch kein Problem. Die neue Omnistore Markise ist, was den Wind betrifft,  definitiv besser als die alte Fiamma Markise. Eine kurze Siesta später, wurde dann der Griller aufgebaut und das Essen zubereitet. Abends haben wir noch den Kite Surfern und „normalen“ Surfern zugesehen, die sich über den Wind gefreut und einige spektakuläre Kunststücke gezeigt haben. Nach ein wenig Fernsehen sind wir dann schlafen gegangen. Aber nicht sehr lange, zumindest ich war bald wieder munter. So gegen 01:30 Uhr bin ich munter geworden, weil es komplett ruhig war am Campingplatz. Der Wind war auf einmal weg und man hat nichts gehört. Dann klang es plötzlich so, als ob eine Turbine langsam bis zur Volllast hochläuft und der Sturm ist losgegangen. Das ganze Wohnmobil hat geschaukelt, als ob plötzlich schwerer Seegang wäre. Und Helga hat das alles erst einmal verschlafen 🙂
Da wir genau quer zur Windrichtung standen (der Wind hat in der Nacht um 90 Grad gedreht) und nur ein kleines Wohnmobil schräg vor uns hatten, standen wir voll im Wind. Ich bin dann aufgestanden und habe die Handtücher vom Wäscheständer geholt und habe mich wieder hingelegt. Kurz darauf hörte ich so manches umfallen in unserer Nachbarschaft und auch einige andere Camper, die ihre Vorzelte und Markisen sicherten, hörte man jetzt. Wir fahren die Markise immer ein, wenn wir weg- oder schlafen gehen, dh. damit hatten wir keinen Stress. Da der Wind aber noch weiter zulegte, bin ich noch einmal aufgestanden und habe den Tisch und die Sessel zusammengelegt und unters Wohnmobil geschoben, den Mülleimer in die Heckgarage gestellt und die Räder und den Griller noch gut angebunden. Kurzfristig hab ich auch überlegt das Wohnmobil in den Wind zu drehen, das war mir aber definitiv zu viel Action für die Uhrzeit. Die restliche Nach habe auch ich dann gut geschlafen, in den Schlaf geschaukelt vom Wind. Laut App am Handy (Windy) waren es ca. 35 km/h mit Böen bis 75 km/h.

20.05.2017
Podersdorf – Neusiedl – Podersdorf (mit dem Postbus)

In der Früh wachten wir bei bedecktem Himmel und noch unverändertem Wind auf. Wegen dem Wind haben wir das Frühstück im Wohnmobil gegessen und haben dann einmal ausführlich die Zeitung am Tablet gelesen. Nach dem Duschen haben wir uns überlegt was wir heute machen könnten. Die Stimmung am See war irgendwie super, ich hab den Neusiedler See noch nie so gesehen. Da zum Radfahren zu viel Wind war, und in der kommenden Nacht Regen angesagt war, haben wir die Räder auch gleich wieder aufgeladen. Die Sessel, den Tisch und den Griller haben wir auch weggeräumt und dann sind wir zur Bushaltestelle gegangen. Nach kurzer Wartezeit ist der Postbus gekommen, und wir sind nach Neusiedl gefahren. Ticket muss man sich keines kaufen, die Neusiedler Card die man beim Einchecken bekommt gilt als Ticket. In Neusiedl angekommen, hat Helga über den Tripadvisor ein Lokal für das Essen gesucht. Es wurde die Mole West ganz unten am See. Die 2 km waren ein schöner Spaziergang, nur der Wind hat uns durchgebeutelt. In der Mole West mussten wir ein wenig an der Theke warten bis ein Tisch frei wurde. Die Speisekarte ist sehr innovativ, die Bedienung sehr freundlich, die Aussicht auf den See schön, die Qualität der Speisen kommt aber nicht ganz mit. Helgas Burger war ok aber nicht mehr, die Vorspeise von mir war gut (Capesante auf Blutwurst Risotto). Meine Moules Frites wären geschmacklich gut gewesen, aber sind definitiv zu lange gekocht worden. Kein Vergleich zu den Muscheln Buzera die ich vor kurzem in Graz im El Pescator gegessen habe. Das Schokolade Parfait von Helga hat gut ausgesehen, mein Mango Sorbet war eine Kugel Mangoeis und kein Sorbet. Aber der Wein war sehr gut 🙂 Also in Summe wenig Licht und viel Schatten bei nicht sehr günstigen Preisen.
Nach dem Essen sind wir eine Runde durchs, bis auf ein paar schlafende Enten, verlassene Strandbad spaziert und sind dann zurück zur Bushaltestelle im Ort gegangen. Der Ort selbst war wie ausgestorben und wenig einladend, ganz anders als bei der Herfahrt am Freitag bei Sonne. In Podersdorf sind wir dann noch zum Leuchtturm hinausspaziert, wobei man aber aufpassen musste dass einen der Wind nicht von der Mole weht. Zurück am Campingplatz haben wir in der Bar noch einen Schlummertrunk genommen. Da die Bar dann zugesperrt hat, haben wir die Gläser nach dem Austrinken mitgenommen und am nächsten Tag zurückgebracht. Die Nacht war gleich unruhig wie die vorigen, aber ohne Störungen, und geschlafen haben wir beide hervorragend.

21.05.2017
Podersdorf – Graz 
Gefahrene Kilometer: 220  km

Da wir wieder im Wohnmobil gefrühstückt haben, und gestern schon alles verstaut hatten, war heute vor der Abfahrt wenig zu tun. Der Wind war ein wenig schwächer und auch die Sonne zeigte sich schon wieder ab und zu. Am See waren zwar noch immer die Surfer unterwegs, aber nicht ganz so flott wie gestern. In Jois wollten wir einen Stopp einlegen und das Weingut Hillinger besuchen, um ev. ein paar Flaschen Wein für den Weinkeller zuhause zu kaufen. Beim Parken hatten wir aber schon das Problem einen Platz in der Nähe zu finden, aber das konnten wir noch durch kreatives Parken in einem Weingarten lösen. Beim Eingang ist dann aber ein Schild gestanden, das wegen einer geschlossenen Veranstaltung heute kein Weinverkauf wäre. Dh. dieser Weg war leider umsonst. Am weiteren Heimweg haben wir in Winden am See bei einem Obststand eine kleine Kiste wunderbarer Erdbeeren eingekauft (nachdem wir bei ca. 10 anderen zuvor vorbeigefahren sind), der Spargel war uns mit 15 € pro Bund viel zu teuer. Um das Geld bekomme ich im Spar die doppelte Menge Marchfeld Spargel von derselben Qualität. Kurzeitig haben wir überlegt die Baustelle auf der Autobahn bei Wiener Neustadt zu umfahren, haben es aber dann bleiben gelassen da der Wind schwächer wurde. Über den Wechsel ist es dann wieder ziemlich finster geworden, geregnet hat es aber nicht. Und kurz vor Graz ist dann auch die Sonne wieder gekommen.