2015.09 Italien Frankreich

Ziel: Venetien, Toskana, Ligurien, Provence Alpes Côte d’Azur und Lombardei

Zeit : Mittwoch 02.09.2015 bis Sonntag 20.09.2015

Strecke: Graz – Fusina (Venedig) – Siena – San Remo – Frejus – Monzambano (Gardasee) – Lignano – Graz

Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 2388 km
Gefahrene Kilometer mit dem Mietwagen in der Toskana: 275 km
Gefahrene Kilometer mit dem Mietwagen in der Provence Alpes Côte d’Azur: 146 km

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Besuchte CP und SP:
Camping Fusina
Camping Colleverde
Camping Villagio dei Fiori
Camping La Baume
Stellplatz Camperisti di Monzambano
Camping Sabbiadoro


Vorwort
Die endgültige Route dieses Urlaubs war das Ergebnis von langen abendlichen Diskussionen und vielen Umplanungen. Ursprünglich war das Ziel Süditalien, dann sollte es Kroatien werden und knapp 2 Wochen vor dem Urlaub haben wir unsere endgültige Urlaubsdestination gefunden. Es sollten jeweils ein paar Tage in Venedig, der Toskana, der Cinque Terre, Ligurien und der Côte d’Azur werden. Da unserer Meinung nach die Hauptreisezeit vorbei war, buchten wir außer den CP in Siena, der bekanntermaßen immer überbelegt ist, nichts vor. Wie schon so oft, kam es aber dann ganz anders. In Fusina war es, wie üblich, kein Problem einen Platz zu bekommen. In Siena wäre eine Reservierung diesmal auch nicht notwendig gewesen. In der Cinque Terre haben wir nach dem Lesen einiger Reiseberichte dann doch von Siena aus versucht, einen SP oder CP zu reservieren und sind kläglich gescheitert. In San Remo waren gerade noch 3 Plätze frei und kurz nach unserer Ankunft war der CP auch hier voll. In Frejus nahe St. Tropez war der geplante CP auch voll, die Alternative war aber um nichts schlechter. Der SP beim Gardasee war beim Kommen fast leer, am nächsten Tag wegen einem Weinfest im Ort inkl. dem danebenliegenden Sportplatz voll belegt. Und in Lignano an der oberen Adria bzw. am „Hausmeisterstrand der Österreicher“ war der CP ziemlich leer. Daraus ziehen wir die Lehre, dass die Zeit in diesen Gegenden auch um diese Jahreszeit noch immer sehr beliebt ist – anders als wir es bisher von Süditalien kannten.  


02.09.2015
Graz – CP Camping Fusina
Gefahrene Kilometer: 432 km

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Wie schon bei den letzten Urlauben, starteten wir auch diesmal am frühen Nachmittag nach der Arbeit in den Urlaub. Das Wetter in Österreich war eher trüb und nicht einladend. Es war sehr viel Verkehr und vor allem waren sehr viele LKWs unterwegs. Im Kanaltal begann es dann zu regnen – es sollte aber noch schlimmer kommen. Am Ende des Kanaltals war der Himmel tiefschwarz und es ging eine Sintflut mit Hagel und Sturm nieder. Die Sicht ging gegen Null und viele blieben einfach am Pannenstreifen stehen. Kurz vor Udine war der Spuk aber vorbei und vor Venedig kam sogar die Sonne wieder hervor. Ja, ja, wenn Englein reisen…;-) In Fusina war zwar genug Platz, aber die erste Reihe mit Blick auf Lagune und Venedig war leider komplett besetzt. Deswegen sind wir dann gleich ganz nach hinten gegangen, um den Weg zum Waschhaus und den Toiletten zu minimieren. Abends sind wir ins CP Restaurant essen gegangen –  die Pizza Diabolo war gut, aber höllisch scharf. Wie auch schon bei den letzten Besuchen, waren sehr viele englische Gruppen am Platz, die Unmengen an Alkohol vernichteten aber trotzdem und wie schon auch aus England gewohnt, dabei nie störend wurden.
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03.09.2015
CP Camping Fusina
Gefahrene Kilometer: 0 km

Nach dem Frühstück haben wir am nahen Parkplatz Fusina die Tickets für den Schiffstransfer nach Venedig gekauft. Wir haben gleich 2 Tagestickets gekauft, da wir auch in Venedig ein wenig mit den „öffentlichen Schiffen“ herumfahren wollten. Es war sehr heiß und so war der Fahrtwind am offenen Oberdeck des Schiffes sehr angenehm. In Venedig kauften wir uns einmal ein Eis, bevor wir uns ins Sightseeing stürzten. Da wir Venedig schon öfters besucht hatten wir keinen strengen Plan (den wir eigentlich auch recht selten haben), sondern ließen uns einfach treiben. Nahe der Anlegestelle sahen wir einige nette und durchaus günstige Lokale, die wir uns zum Essen für den Abend vormerkten. Bei einem Ledergeschäft ist Helga wieder einmal nicht vorbei gekommen –  das Ergebnis war eine neue Handtasche, die den restlichen Urlaub mit uns verbringen wollte. In der Nähe des Markus Platz kehrten wir in einer Trattoria ein, um eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Kaum zu glauben, aber es war gut und auch von den Preisen absolut normal (und damit meine ich nicht für Venedig). Nach dem gingen wir über den Markus Platz zur Station der Linie 5.1 und fuhren damit zur Station Ospedale. Am Schiff bekamen wir ganz hinten im Freien noch einen Sitzplatz und konnten so die Fahrt in der Sonne genießen.  Kurz vor unserer Station gab es eine Ticketkontrolle, die uns mit unserem Tagesticket aber nicht kümmerte. Wir sind über Arsenale zum Giardino spaziert und haben uns dabei ein paar Mal ziemlich verlaufen. Dank des Navis haben wir den Weg dann doch gefunden. Vom Giardino wollten wir mit dem Schiff wieder zurück zur Station Zattere fahren, wo wir von Fusina her angekommen waren. Da wir aber nach 2 Schiffen noch immer nicht wirklich weiter vorne in der Warteschlange waren, gingen wir zur Station für die Gegenrichtung. Dort nahmen wir das nächste Schiff, stiegen nach einer Station aus und nahmen dann wieder ein Schiff Richtung Zattere. Die Schlange bei der Station Giardino war inzwischen nur unwesentlich kürzer geworden, aber wir waren durch unseren taktischen Schachzug am Schiff. Das Essen in dem in der Früh gesehenen Lokal war ausgezeichnet und ebenfalls nicht teuer. Auf der Rückfahrt nach Fusina war das Schiff sehr voll, aber wir hatten unseren Sitzplatz und genossen den warmen Abendwind und die fantastische Aussicht. Venedig ist immer eine Reise wert! Den restlichen Abend vorbrachten wir gemütlich und mit hochgelagerten (Platt-)Füßen vor dem Wohnmobil.
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04.09.2015
CP Camping Fusina – CP Colleverde (Siena)
Gefahrene Kilometer: 317 km

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Nach dem Frühstück und dem Entleeren der WC Kassette ins haben wir noch vor der Autobahn bei einer für Italien günstigen Tankstelle (1,25 € für den Diesel) vollgetankt. Am Apennin überholen wir Unmengen LKWs und eigentlich sind wir nur auf der linken Spur unterwegs gewesen. Schon fast ganz oben am Apennin fahren wir bei einem Parkplatz raus und machen eine Pause. Da gerade Siesta-Zeit ist, ist der Parkplatz randvoll von Wohnmobilen, und viele die später kommen, müssen weiterfahren weil sie keinen Platz mehr finden. Kurz nach Florenz biegen wir von der Autobahn ab und fahren auf der Raccordo Autostradale Firenze – Siena, eine ziemliche Rumpelpiste, bis Siena. Der Campingplatz ist leicht zu finden und wir werden sehr freundlich empfangen. Wir nehmen einen sehr großen Stellplatz gleich neben dem Waschhaus und haben für eine Nacht 3 österreichische Wohnmobile als Nachbarn. Der Campingplatz ist sehr sauber und sehr freundlich. Die Mitarbeiterin in der Rezeption hilft mir beim Organisieren eines Leihwagens für die nächsten 2 Tage, obwohl das ziemlich mühsam war und wegen der etwas komplizierten Art des Vermieters einiger Anrufe bedurfte. Abends sind wir dann ins CP Restaurant essen gegangen. Wir wollten uns draußen hinsetzen, der Kellner meinte aber wegen der dunklen Wolken, dass wir reingehen sollten, weil es gleich regnen würde. Das Essen war sehr gut, geregnet hat es aber nicht.
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05.09.2015
CP Colleverde (Siena) – Siena Autovermietung – Castellina in Chiante – Badesse – CP Colleverde (Siena)
Gefahrene Kilometer mit dem Mietwagen: 51 km

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Am Vormittag haben wir uns bei der Rezeption die Tickets für den Bus gekauft und sind die 150 Meter zur Bushaltestelle gegangen. Nach einer ausgiebigen Runde durch Siena mit allen touristischen Hotspots, haben wir uns eine Jause gegönnt. In einem der Läden in welchem man Käse, Wurst, Wildschwein und Wein bekommt, ließen wir uns eine kleine Platte zusammenstellen. Klein war sie schlussendlich nicht, aber dafür wirklich ausgezeichnet. 5 Sorten Käse und ebenso viele Sorten Schinken und Wurst, frisches knuspriges Brot und ein Gläschen eines toskanischen Rotweins verspeisten wir in der Sonne auf einem Weinfass vor dem Laden. So gestärkt gingen wir dann zur Mietwagen Fima wo uns ein, sogar für italienische Verhältnisse, großes Chaos erwartet. Der Chef hatte uns schon in der Früh erwartet, obwohl wir das Auto erst ab 16:00 Uhr haben wollten. Er änderte die Zeit im Vertrag (das sollte beim Zurückgeben noch für weiteres Chaos sorgen) und ging dann aus seinem Laden das Auto holen. Die nächsten 15 Minuten waren wir alleine im Laden. Auch zwei bis drei andere Kunden gesellten sich mit der Zeit dazu. Angst dass wir oder irgendjemand anders etwas mitgehen lassen könnten, haben sie dort scheinbar keine.
Nach 15 Minuten kam er wieder, ignorierte die restlichen Kunden komplett und ging mit uns zum Auto. Es war ein schon ein etwas in die Jahre gekommener silberner Ford Fiesta, bei dem das Anzeichnen der Vorschäden relativ sinnlos war. Technisch und motorisch war er aber wirklich perfekt. Ausgestattet mit vielen Tipps, was wir besuchen sollten (natürlich nur auf Italienisch), nutzten wir den restlichen Nachmittag noch für eine Tour nach Castellina in Chianti und Badesse. Vorm Heimfahren kauften wir noch bei der nahen Coop ein, um unsere Vorräte aufzufüllen, und setzten uns dann vor das Wohnmobil, um den nächsten Tag zu planen. Das Abendessen ließen wir ausfallen, da wir von der „kleinen“ Jause noch immer satt waren.
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06.09.2015
CP Colleverde (Siena) – Volterra – CP Colleverde (Siena)
Gefahrene Kilometer mit dem Mietwagen: 115 km

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Da wir den Besuch von Volterra mit dem Wohnmobil schon einmal versucht hatten, dabei einen Seitenspiegel zerstörten (war damals ein übermotivierter italienischer VW Bus-Rennfahrer) und schlussendlich am fehlenden Parkplatz gescheitert sind, wollten wir das heute nachholen. Die Fahrt über die Hügel der Toskana war wunderschön und vor Volterra begann dann das Drama. Jeder Parkplatz, den wir anfuhren war randvoll und es gab keine Chance auf einen Parkplatz. Nach mehreren Runden dachten wir uns, dass wir frech seien und fuhren einfach an allen Schildern vorbei zur der dem Zentrum naheliegensten Garage, welche natürlich auch das „completto“ Schild draußen hatte. Zwei Autos stellten sich schon an und wir stellten uns hinten drauf.  Jedes Mal wenn einer rausfuhr, durfte wieder einer rein. 10 Minuten später hatten wir einen Parkplatz. Schnell noch die Toilette bei der Garage besucht, man weiß ja nicht wo es die nächste gibt 🙂 – und es ging ab ins Zentrum. Bei einem Ledergeschäft, mit denen haben wir (oder besser gesagt Helga) es ein wenig, kaufte sich Helga noch eine Geldbörse. Fairerweise muss man sagen dass die alte Geldbörse wirklich schon beim Auflösen war. Nach einem Rundgang stiegen wir um 2 € auf einen Turm hinauf, der einen wirklich schönen Rundumblick bot. Der Muskelkater, den uns das bescherte, quälte uns noch die nächsten Tage. Am Ende der Besichtigung besuchten wir die Osteria dei Poeti, wo wir eine Kleinigkeit essen gingen. Helga bekam endlich wieder ihre heißgeliebten Trüffel-Nudeln, und ich ertrug tapfer den mir verhassten Geruch der Trüffeln. Am Rückweg kauften wir bei einem Weinbauern ein paar Flaschen Wein ein und besuchten noch das mittelalterliche Monteriggioni. Der Parkplatz kostete zwar auch wieder 2,5 € für 1,5 Stunden – es zahlte sich aber aus, den Ort zu besuchen. Abends gingen wir ins Restaurant eine Pizza essen, da wir zu faul und auch zu müde zum Kochen waren.
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07.09.2015
CP Colleverde (Siena) – Montalcino – Saint Antimo – Siena Auto Vermietung – CP Colleverde (Siena)
Gefahrene Kilometer mit dem Mietwagen: 109 km

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Nach dem Frühstück um ca. 10:30 bekam ich einen Anruf einer aufgeregten Dame von der Autovermietung, warum wir das Auto nicht um 09:00 Uhr zurück gebracht hätten. Der Mitarbeiter, welcher uns das Auto übergeben hatte (Seniorchef), hatte am Vertag vermerkt das wir das Auto um 16:00 Uhr geholt hatten, und auch um 16:00 Uhr zurück bringen würden. Die Firma vermietet aber eigentlich ihre Autos nur von 09:00 Uhr bis 09:00 Uhr, egal wann man es abholt. Da wir einen anderslautenden Vertag hatten, kümmerte uns das nicht und wir vereinbarten dass wir das um 16:00 Uhr im Office der Vermietung ausdiskutieren würden. Wir fuhren nach  Montalcino und fanden erstaunlicherweise auch sofort einen Parkplatz. Der Rundgang durch die Heimat des Brunello war ein wenig beschwerlich. Von der etwas zu enthusiastischen Ersteigung des Turms gestern in Volterra, hatten wir beide einen ziemlichen Muskelkater. Gehen war ok, Stiegen steigen gar nicht oder nur steif wie ein Roboter. An allen Ecken bekam man Flaschen vom weltberühmten Brunello angeboten, die Preise waren von 15 € pro Flasche bis oben offen. Nach dem Rundgang fuhren wir weiter nach S‘Antimo, einer schönen und ziemlich mächtigen Kirche. Und auch dort wurde wieder am Parkplatz kräftig kassiert. Wieder zurück in Siena, fuhren wir zur Autovermietung und ich ging zu der aufgebrachten Dame vom heutigen Telefonat am Morgen. Zuerst wollte sie unbedingt einen zusätzlichen Tag kassieren weil sie das Auto ja heute nicht mehr vermieten konnte, das hab ich ihr aber mit Hilfe unseres Vertrags schnell ausreden können. Die 250 € Kaution in bar bekam ich mit einer Heftklammer fest zusammen getackert (!) retour.  Über die 37 km die wir zu viel gefahren waren, und für die wir 0,28 € pro Kilometer nachzahlen hätten müssen, hat niemand mehr geredet. Ich glaube, die waren froh, dass wir weg waren. In einem nahen Kaffee wollten wir noch etwas trinken gehen. Mangels Bereitschaft, uns zu bedienen, sind wir nach einiger Zeit aber weiter gezogen. Zwei kleine Brötchen und 2 Aperol Spritz später sind wir zum Bus gegangen und zurück zum Campingplatz gefahren. Dort haben wir aus den Resten unserer Ernte noch von zuhause (Zucchini, Melanzani, Tomaten) und noch ein wenig Lammfleisch und Oliven einen schmackhaften Eintopf gekocht. Abends haben wir noch alles bis auf die Tische und Sessel verstaut, da wir morgen weiter fahren wollten. Die Versuche, am Abend noch einen Platz in der Cinque Terre, unserem nächsten geplanten Ziel,  zu reservieren, sind alle kläglich gescheitert. Als Alternativplan wenn wir auch morgen nichts erreichen sollten, überlegten wir uns weiter bis San Remo zu fahren und es dort zu versuchen.
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08.09.2015
CP Colleverde (Siena) – Viareggio – Genua – CP Villagio die Fiori (San Remo)
Gefahrene Kilometer: 441 km

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Auch heute weckte uns die Sonne wieder mit strahlendem Sonnenschein. Beim Frühstück telefonierte Helga noch einmal mit ein paar Campingplätzen, aber keiner hatte einen Platz für ein 8m Wohnmobil (7m + Radträger). Somit wurde die Cinque Terre für diesen Urlaub gestrichen und das neue Ziel war San Remo. Wir fuhren die Rumpelpiste Richtung Floenz wieder retour bis zur Autobahn und bei Florenz dann Richtung Meer. Bei Lucca vorbei ging es dann der Küste entlang, Hügel auf und Hügel ab mit wenig Verkehr bis Genua. Ab Genua war wieder sehr dichter Verkehr bis zur Abfahrt San Remo. Die Tafel bei der Abfahrt mit dem Fahrverbot für LKWs mit mehr als 8m Länge ließ uns schon gespannt auf das folgende warten. Es war aber eigentlich komplett harmlos und auch ein Fahrzeug mit der doppelten Länge hätte kein wirkliches Problem. Die einzige enge Kurve ist mit einer automatischen Ampel geregelt. Automatisch deswegen, weil sie gelb blinkt bis etwas Größeres wie z.B. ein Wohnmobil kommt und dann erst aktiviert wird. In San Remo muss man einmal rechts abbiegen und dann der Küste entlang bis zum Campingplatz fahren. Dort angekommen wird man auf Deutsch nach der Größe des benötigten Platzes gefragt (Zelt, normal oder größer 7m) und bekommt dann die verfügbare Auswahl.  Wir hatten zwei normale Plätze im oberen Platzteil und einen Goldplatz direkt am Meer zur Auswahl. Natürlich wurde es der Goldplatz, für den ohne Ermäßigung auch zu dieser Saison noch 49 € für Wohnmobil, 2 Personen und Strom fällig gewesen wären (71 € in der Hochsaison). Mit ADAC bzw. der ADAC-Card ist es aber um einiges billiger. Die Zufahrten sind sehr eng, die Plätze komplett gepflastert und die Goldplätze recht groß. Die normalen Plätze sind eher etwas für Kuschelcamper und hätten uns nicht zum Verweilen eingeladen. Kurz nach unserer Ankunft wurde am Eingang des Campingplatzes ein Schild aufgehängt dass sie voll wären und keinen Stellplatz für Wohnwägen oder Wohnmobile mehr hätten. Am Eingang steht eine große Voliere mit Wellensittichen und Graupapageien, deren Gezwitscher uns an unsere 6 Wellis zuhause erinnerte.  Obwohl der Stellplatz ziemlich groß war, parkten wir uns zuerst einmal schräg ein, da die Fläche zu Reversieren wegen des großen Nachbarmobiles fehlte.  Abends gingen wir ins Restaurant essen und  In der Nacht hörten wir zum ersten Mal in diesem Urlaub vom Bett aus das Meer rauschen.
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09.09.2015
CP Villagio die Fiori (San Remo)
Gefahrene Kilometer: 0 km

Nachdem der eine Nachbar gefahren ist, parkten wir unser Wohnmobil um und hatten jetzt den vollen Platz auf unserem Stellplatz zur Verfügung. Jetzt war der Platz gleich noch viel schöner als zuvor. Beim Abladen der Fahrräder bemerkte ich, dass Helga einen Platten hatte, jedoch hatte ich zum Glück einen Reserveschlauch mit. Ich denke, das ist seit sicher 35 Jahren der erste Patschen, den ich wieder selbst geflickt hatte, aber es funktionierte problemlos. Da es ziemlich heiß war, fuhren wir die Markise aus – das Befestigen auf einem gepflasterten Boden war gar nicht so einfach. Und das Herausbekommen der Heringe beim Abfahren war dann noch lustiger. Am Nachmittag fuhren wir zum nahegelegenen Supermarkt, der sehr gut sortiert ist und vor allem 7 x 24 offen ist. Den restlichen Tag verbrachten wir im Schatten der Markise bei Meeresrauschen und genossen endlich einmal einen so richtig faulen Tag. Abends kamen die gekauften Hamburger und Schrimps auf den Griller.
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10.09.2015
CP Villagio die Fiori (San Remo)
Gefahrene Kilometer: 0 km

Nachdem Frühstück wollten wir die nähere Umgebung mit dem Rad erkunden. Helgas Hinterreifen war zwar dicht, ich hatte aber mit meiner Pumpe nicht genügend Druck hinein bekommen, um ein vernünftiges Fahren zu ermöglichen. Wir versuchten es bei drei Tankstellen, aber alle waren zu und es gab nichts zum Luftfüllen. Die nächste Idee war ein Radverleih und beim zweiten hatten wir dann Glück. Er pumpte uns den Reifen auf, verkaufte uns einen Reserveschlauch und eine Gaspatrone zum ev. Nachfüllen. Der Radweg führt der Küste entlang durch einige Tunnel auf der ehemaligen Bahntrasse und ist schön asphaltiert (sogar mit Notrufsäulen für Radfahrer). Am Rückweg bleiben wir bei einem Lokal stehen, um etwas zu trinken und genießen dabei die Aussicht auf das Meer und den Wind in den Haaren. Nachdem gingen wir noch ein paar Lebensmittel einkaufen und dann fuhren wir zurück auf den Campingplatz.  Nach dem Duschen holten wir uns zwei Pizzen, die wir vorm Wohnmobil verspeisten. Inzwischen waren einige Wolken aufgezogen, es blieb aber trocken.
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11.09.2015
CP Villagio die Fiori (San Remo)
Gefahrene Kilometer: 0 km

Nach dem Frühstück kam ein neuer Nachbar der den Platz neben uns nehmen wollte. Das Wohnmobil war ca. gleich groß wie unseres, der ältere Fahrer war aber leider damit hoffnungslos überfordert. Trotz der Hilfe seiner Frau/Freundin und dem nächsten Nachbarn hatte er sich so hin manövriert dass nichts mehr gegangen ist. Dabei musste die Abspannung vom Pavillon unseres anderen Nachbarn daran glauben, unsere Wäschespinne konnte ich gerade noch retten. Wir machten ihm dann einen Vorschlag, wie es doch noch etwas mit dem Platz werden könnte, und mit 3 Einweisern, die sogar die Lenkbewegungen ansagten, wurde es dann doch noch was (und die umliegende Campingausrüstung blieb dabei auch heil). Nachdem das erledigt war und wir einen dankbaren Nachbarn aus Holland hatten, wollten wir uns San Remo ansehen. Zuerst gingen wir durch die Einkaufsstraßen und beim Casino vorbei.
Mit dem Rad und der Hilfe des Navis war dann auch die Altstadt La Pigna schnell gefunden. Da wir Schlaumeier kein Schloss mit hatten, mussten wir die Räder mitnehmen. Es gibt viele kleine Wege und Treppen den Hügel hinauf. Teilweise geht man unter den Häusern und es gibt viele kleine Plätze. Auf so einen netten Platz fanden wir eine Trattoria, wo wir etwas trinken gingen. Da Mittagszeit war und die Gerichte alle sehr gut aussahen und rochen, meldeten sich unsere (oder doch eher meiner) Mägen und wir orderten auch 2 Portionen Nudeln, die hervorragend schmeckten. Nachdem wollten wir uns das Essen nachträglich noch verdienen (als ob die Treppenwanderung mit Rad noch nicht genug wäre), und sind in die andere Richtung den Radweg gefahren. Gleich nach San Remo kommt ein 2 Kilometer langer Tunnel, bevor man nach Ospetaletti hinunter fährt. Dort sind wir eine Weile auf einer Bank in der Sonne gesessen und haben dem Meer zugesehen. Am Rückweg sind wir noch einmal in den Supermarkt gefahren, da wir am Abend eine Paella machen wollten. Sie war übrigens ausgezeichnet und eine Premiere mit diesem Gasgriller.
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12.09.2015
CP Villagio die Fiori (San Remo)
Gefahrene Kilometer: 0 km

Da wir morgen weiter fahren wollten und in der Nacht starker Regen angesagt war, nutzten wir den Tag für eine kleine Grundreinigung des Wohnmobils. Den Rest des Tages machten wir ausgiebig Siesta. Abends räumten wir auch noch den Tisch und die Sessel weg, bevor wir in das Restaurant essen gingen. Besser für den Gesamteindruck wäre es gewesen, eine Pizza zu holen oder selbst zu kochen.  Wir bestellten unsere Getränke, 2 Vorspeisen und 2 Hauptspeisen. Lange ist dann nichts gekommen, dann die Vorspeisen. Die Getränke sind erst auf Nachfragen gekommen.  Ca. eine weitere Stunde später fragten wir, wie es mit der Hauptspeise aussehen würde. Zehn Minuten danach kam die Kellnerin mit schlechtem Gewissen und stellte die Calamari und den Fisch auf den Tisch. Was gleich ins Auge gestochen hat, war die Art, wie Helgas Fisch serviert wurde. Es war kein ganzer Fisch, wie es in der Karte stand, sondern 2 Fischfilets und daneben stand der Fischkopf. Das ist zwar etwas eigenartig, es sollte aber noch besser kommen. Die Calamari waren ok, die Fischfilets eigentlich auch, aber ich hatte irgendwie immer so einen rohen Fischgeruch in der Nase. Als Helga den Fischkopf auf die Seite schieben wollte, ist unten das rohe Blut aus dem Kopf heraus geronnen. Damit war das Essen zu Ende und wir haben es mit Begründung retour geschickt und die Rechnung verlangt. Als dann wieder mindestens 10 Minuten später die Rechnung gekommen ist, war der Fisch(-kopf) auch wieder auf der Rechnung. Helga ist dann zur Kassa und dort wurde dann doch die Rechnung korrigiert. Im Wohnmobil mussten wir dann noch ein oder zwei kräftige Verdauungsschnäpse auf den Schock nehmen. In den Träumen von Helga ist der Fischkopf noch ein oder zwei Mal in der Nacht aufgetaucht. In den frühen Morgenstunden hat es wie angekündigt zu schütten begonnen.  Es gab eine richtige Sintflut mit Sturm und Blitz und Donner.  
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13.09.2015
CP Villagio die Fiori (San Remo) – Camping La Baume (Frejus)
Gefahrene Kilometer: 88 km

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Wir frühstückten im Wohnmobil und unsere Nachbarn bauten ihren Pavillon und den Rest ihrer Ausrüstung mitten im Unwetter ab und verstauten sie dann komplett durchnässt im VW Bus. Am Weg nach Frejus, unserem nächsten Ziel, kam aber bald wieder die Sonne heraus. Unser ausgesuchter Campingplatz war wieder einmal voll, so mussten wir uns einen anderen suchen. Es wurde der 5* Platz Camping La Baume, der noch ein paar Kilometer den bergan gelegen war. Der Platz ist riesig und war nicht sehr voll. Man sah aber sehr deutlich die Spuren des Unwetters, welches auch hier in der vergangenen Nacht gewütet hatte. Überall waren riesige Pfützen und manche Stellplätze waren nur große Seen. Nach dem Einchecken und dem Einrichten gingen wir zur Rezeption, um uns zu informieren wie wir vom Campingplatz in die Stadt oder z.B. nach Saint Tropez kämen. Da es nur 4 Busse über den gesamten Tag verteilt gab, informierten wir uns mit Hilfe der Dame in der Rezeption wie wir zu einem Mietwagen ab dem nächsten Tag kommen würden. Nachdem wir die wirklich wunderschönen Sanitäranlagen mit Duschen & Co ausgiebig genutzt hatten, gingen wir ins Restaurant Essen. Der Himmel war noch immer sehr dunkel, deswegen wollten wir nicht selbst kochen. Der Satz „Essen wie Gott in Frankreich“ hat bei dem Essen absolut gestimmt. Es war sensationell gut. Ich will es gar nicht viel näher beschreiben, das wäre eine Quälerei von jedem der gerne gut isst. Ein paar Eckpunkte des Mahls wären: warmer Ziegenkäse, Foie Gras (Gänseleber), Entenbrust in Honig, warme Tarte Tartin und warmer Schokokuchen. So gestärkt gingen wir quer über den riesigen Platz zu unserem Wohnmobil zurück und hatten eine ruhige Nacht ohne Regen. Und unser Vertrauen in Campingplatz Restaurants war auch wieder hergestellt.
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14.09.2015
Camping La Baume (Frejus) – Auto Vermietung – Saint Raphael – Camping La Baume (Frejus)
Gefahrene Kilometer mit dem Mietwagen: 28 km

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In der Nacht sind ein paar Tropfen gefallen, bis in der Früh war aber wieder strahlender Sonnenschein. Nach dem Frühstück vorm Wohnmobil n erfreuten wir uns wieder an den wunderschönen Duschen und WCs.  Danach gingen wir zur Rezeption, wo uns die Dame von gestern beim Buchen des Mietwagen behilflich war. Einen Anruf von ihr später hatten wir einen Dacia Duster ab 16:00 Uhr reserviert. Das Auto wurde sogar ohne Mehrkosten zum Campingplatz zugestellt und am letzten Tag wird man auch wieder zurück gebracht. Nachdem sind zur Poollandschaft gegangen, um ein wenig das, mehr oder weniger, warme Wasser zu genießen. Nach einen kleinen Snack in der Bar sind wir um kurz vor vier Uhr zur Rezeption gegangen. Anders als in Italien ist 16:00 Uhr in Frankreich wirklich 16:00 Uhr und nicht irgendwann zwischen 16:15 und 16:30. Die Agenturchefin (und vermutlich einzige Mitarbeiterin) fuhr mit uns in den Ort hinunter zur Agentur, wo wir den Vertrag ausfüllten und das Auto übergeben bekamen. Wir sind dann noch eine Runde durch Frejus und der Küste entlang bis Saint Raphael gefahren. Am Rückweg sind wir in einen Intermarche einkaufen gegangen. Abends haben wir dann noch vor dem Wohnmobil gekocht und den lauen Abend genossen.
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15.09.2015
Camping La Baume (Frejus) – Saint Tropez – Frejus – Camping La Baume (Frejus)
Gefahrene Kilometer mit dem Mietwagen: 87 km

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Nach dem Frühstück sind wir ein wenig früher als gewohnt aufgebrochen, weil wir nach Saint Tropez fahren wollten. Der 3 Monate alte Dacia Duster mit ca. 13000 km war als Mietwagen durch aus ok, als eigenen PKW möchte ich ihn trotzdem nicht haben wenn man einen Skoda Yeti gewohnt ist. Was z.B. aufgefallen ist das aus den Lüftungsdüsen in der Mitte, wenn man sie eine gewisse Zeit geschlossen hatte, das Wasser heraus geronnen ist (trotz eingeschalteter Klimaanlage). Und der Verbrauch war trotz eingeschaltetem Eco Modus, sehr moderater Fahrweise und einem Diesel um ca. 2 Liter höher als beim Skoda.  Das erste Stück des Weges ging recht flott, aber als wir dann bei Sainte Maxime zur Küste hinaus kamen, war es nur mehr Stop and Go Verkehr. Von dort bis Saint Tropez brauchten wir mehr als eine Stunde, obwohl es nur ein paar Kilometer waren. In Saint Tropez fuhren wir den Schildern nach bis zum Parkplatz am Hafen. Die Einfahrtsampeln waren grün, der Platz war aber komplett voll. Einige Runden später endeckten wir einen freien Platz mit einem Schild „nur für E-Fahrzeuge“ und der Angabe dass das nur bis Ende August gültig wäre. Es ist halt immer ein Vorteil wenn man die Sprache versteht. :).  Nachdem wir unser Auto so doch noch losgeworden waren, sind wir in den Ort spaziert. Der Hafen mit seinen Jachten ist beeindruckend und auch ziemlich voll mit Touristen. Im Hafen regelte ein Louis Definé-Verschnitt skurril den Verkehr und trieb mit den Touristen seine Scherze. Einige (viele) Meter später, beschlossen wir eine Kleinigkeit essen zu gehen. Es wurde etwas typisch französisches: Moules et Frites in der Brasserie La Jette am Ende des Hafens zu einen absolut vernünftigen Preis. Von dort spazierten wir zurück zum Auto, um uns auf den Heimweg zu machen. Es war wieder derselbe Stau wie beim Herfahren. Nach 5 Kilometern machten wir eine Hochrechnung und kamen auf ca. 6 Stunden Fahrtzeit bis Frejus, wenn das Tempo so bleiben würde. Dann passierte aber leider etwas was uns noch zusätzlich an Zeit kosten sollte. Zwei junge Franzosen mit einer ziemlichen Schrottkarre spielten sich dauern mit ihrem Handy, das auch als MP3 Player diente, und achteten nicht auf den Verkehr. Es kam was kommen musste – sie übersahen, dass die Kolonne wieder zum Stehen gekommen war und fuhren uns hinten in den Mietwagen. Am Duster waren an der Stoßstange einige Kratzer und Abschürfungen zu sehen. Der eine der beiden hat darüber gewischt und gesagt „passt eh alles“ und wollte gleich weiter fahren. Ich habe inzwischen alles mit dem Handy fotografiert, auch die beiden Personen plus Kennzeichen. Das hat sie dann doch zum Bleiben motiviert. Bei der nächsten Parkgelegenheit sind wir dann beide hinaus gefahren und haben einen Unfallbericht ausgefüllt und alle Dokumente des Fahrers fotografiert. Die restliche Heimfahrt ging dann doch schneller als erwartet, da sich der Stau bald aufgelöst hatte. In der Mietwagenagentur war auch keiner mehr zu erreichen, da es um 17:10 passierte und die um 17:00 zugesperrt hatten. Da das Auto bis auf die Stoßstange noch in Ordnung war und wir den Schaden laut Vertag erst binnen 3 Tage melden mussten, dachten wir uns, wir melden es morgen beim Zurückgeben. Auf den Schock haben wir dann um geplant und nicht selbst für das Essen gesorgt, sondern sind in Frejus in ein Fischlokal essen gegangen. Helga hat endlich ihr heißgeliebtes „Assortiment“ (rohe Austern, Schnecken, Muscheln, und gekochte kalte Shrimps plus einen halben großen Taschenkrebs auf Eis) bekommen. Ich, der nicht so ein Fan von dem rohen schlatzigen Zeugs bin, hab eine gegrillte Brasse mit Gemüse gegessen. Auch hier waren sowohl die Preise als auch die Qualität absolut in Ordnung.  Mit einem Gläschen französischen Rotwein vor dem Wohnmobil war dann die Schock-Bekämpfung abgeschlossen und die Nacht war wieder sehr erholsam.
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16.09.2015
Camping La Baume (Frejus) – Frejus – Camping La Baume (Frejus) – Frejus – Auto Vermietung – Camping La Baume (Frejus)
Gefahrene Kilometer mit dem Mietwagen: 31 km

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Da in der Früh noch ein paar Tropfen vom Himmel fielen, frühstückten wir im Wohnmobil. Die Sonne kam aber kurz darauf wieder heraus und hat die Wolken vertrieben. Wir sind dann noch einmal zu einem Supermarkt gefahren, um unsere Vorräte aufzufüllen. Nach dem wir die ausgeladen hatte, sind wir nach Frejus gefahren, um den Ort auch einmal zu Fuß zu erkunden. Ein Parkplatz war schnell gefunden und so sind wir zum Markt und ein wenig weiter spaziert. Frejus hat eine nette Altstadt mit vielen Künstlerateliers. Danach sind wir noch ein wenig der Küste entlang gefahren, bevor wir zur Autovermietung gefahren sind. Man sollte meinen, dass die mit Unfällen umgehen können, da das sicher öfters passiert. Dem war aber nicht so. Die Agenturchefin hat komplett die Nerven weg geschmissen, konnte auf einmal kein Englisch mehr und hat um Hilfe bei der Zentrale angerufen. Sie hat unseren Mietvertrag nicht mehr gefunden, die Kopie des Führerscheins auch nicht. Als wir sie dann endlich wieder so halbwegs auf Spur hatten, hat sie von unserem USB Stick alle Dokumente kopiert und das Auto begutachtet. Sie hat dann selbst verstanden, das der Aufstand für den Kratzer ein wenig groß war und sich bei uns entschuldigt. Nachdem sie uns zum Campingplatz zurück gebracht hatte, machten wir die übliche kleine „Vorweiterfahrts-“ Grundreinigung vom Wohnmobil. Zum Abendessen zauberten wir uns aus unseren Vorräten ein hervorragendes Pfeffersteak mit Rosmarinkartoffeln auf den Tisch. Wegen der eher schlechten Wettervorhersage verstauten wir wieder einmal alles schon am Vorabend. In der Nacht sind dann auch wieder ein paar Tropfen gefallen, jedoch nicht so viel wie vorher gesagt.
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17.09.2015
Camping La Baume (Frejus) – SP Camperisti di Monzambano
Gefahrene Kilometer: 513 km

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Da wir wegen des in der Nacht angesagten Regens schon gestern alles gepackt hatte, ging die Abreise heute recht zügig vonstatten. Es war zwar bewölkt, Regen hatten wir aber zum Glück keinen und Richtung Italien schaute sogar die Sonne hervor. Nach dem Auschecken tankten wir unser Wohnmobil noch einmal voll, da in Frankreich der Diesel doch um einiges billiger als in Italien ist. Bis kurz vor Genua war wenig Verkehr, und somit war es auch sehr angenehm zu fahren. Vor Genua wurde es ziemlich finster und am Berg oben blitze es wieder einmal. Das Gewitter haben wir zwar umfahren, aber dem starken Wind und einem Nebel mit Sichtweiten von knapp 50 m entkamen wir nicht. Der Wind bleib bis kurz vorm Gardasee unser Begleiter, der Nebel war oben am Berg schnell wieder vorbei und die Sonne lachte wieder herab. Vorm Gardasee war auch wieder sehr viel Verkehr, und wegen der vielen LKWs war die Fahrt ziemlich anstrengend. Mit einer kleinen Ehrenrunde haben wir dann den Stellplatz in Monzambano gefunden. Die Betreiberin begrüßte uns mit gutem Deutsch und erklärte uns den Stellplatz. Wir entschieden uns auf dem relativ leeren Platz für einen Stellplatz auf der unteren Ebene, direkt am See. Es ist ein richtiges kleines Naturparadies mit vielen Enten, Gänsen, Graugänsen usw. (leider auch vielen Moskitos 😉 ). Während ich im Wohnmobil das Abendessen zubereitete (Pilz-Risotto und Salat), hörte ich, wie Helga draußen unruhig wurde. Sie hatte Besuch von 5 Graugänsen bekommen, die neugierig die Neuankömmlinge musterten. Rund um den See waren insgesamt sehr viele Vögel unterwegs, die aber offensichtlich an die Camper gewöhnt waren und auch von den Betreibern des SP gefüttert wurden.
Bis am Abend fanden sich dann am kleinen Teich doch noch ein paar Wohnmobile ein. Die Nacht war, abgesehen von ein paar Diskussionen unter den Gänsen, sehr ruhig und erholsam.
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18.09.2015
SP Camperisti di Monzambano – Peschiera del Garda – SP Camperisti di Monzambano
Gefahrene Kilometer mit dem Fahrrad: 15 km

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Nach dem Aufstehen fuhr ich mit dem Rad in den nahen Ort, um Brot für das Frühstück zu kaufen. Während dem Frühstück bei strahlenden Sonnenschein leerte sich der Platz langsam wieder. Wir planten mit dem Fahrrad eine Runde zu drehen und zum nahen Gardasee zu fahren. Die Suche nach dem Radweg war ein wenig schwierig – wir fanden ihn aber dank dem Navi dann doch. Am Hinweg nahmen wir unbewusst die weitere „landschaftlich schöne“ Variante über die Hügel bis Peschiera del Garda. Die knapp 10 Kilometer waren wegen der vielen Steigungen doch ein wenig anstrengen und ich hatte schon Sorgen wegen der Rückfahrt. In Peschiera del Garda war sehr viel los und man hört nur deutsch – welch ein Unterschied zu den vergangenen Tagen. Wir genehmigten uns einen Eisbecher und einen Eiskaffee, bevor wir die Rückreise antraten. Bei einer Tafel am Radweg beschlossen wir die Rückreise auf einem anderen Radweg zu machen. Dieser führte wie eine kleine Autobahn ohne Steigungen am Abfluss des Sees entlang und war ohne Anstrengung zu bewältigen. Den Stellplatz erkannten wir bei unserer Ankunft fast nicht wieder, denn er war inzwischen fast voll (130 Plätze). Da am Abend ein Weinfest im Ort war, reisten sehr viele Italiener an. Später wurde auch noch der daneben liegende Sportplatz mit weiteren ca. 100 Wohnmobilen gefüllt. Standen die paar Wohnmobile am Vortag noch alle mit der Motorhaube in Richtung See, waren es heute nur mehr wir, die so standen. Für die eine Nacht war uns da aber egal. Nach einer kurzen Siesta, gingen wir in den Ort zum Essen und um uns das Fest anzusehen. Es war eine Mischung aus Messe, Jahrmarkt und Weinverkostung. Viele Verkaufsstände, ein großes Zelt fürs Essen und Pavillons wo sich die Weinbauern vorstellten. Essen gingen wir in die Trattoria Al Caminetto, wo wir sehr freundlich begrüßt und bedient wurden.  Die Speisekarte war rein italienisch und das war auch die einzige verstandene und gesprochene Sprache. Was wir durch Probieren gelernt haben ist, dass „Tortellini al Brodo“ Tortellini in Suppe ist. Es war ausgezeichnet, auch wenn ich vorher nicht wusste, was ich bestellt hatte. Auch die Hauptgänge waren hervorragend. Nach dem Essen spazierten wir zu den Pavillons und kaufte für 5 € je 5 Coupons für Weinproben, ein Glas und eine Umhängetasche für das Glas. Am Balkon des Gemeindeamts sorgte eine 2-Personen-Band mit internationalen und italienischen Hits für die Stimmung. Da die Weinproben keine wirklichen Proben, sondern ziemlich ausgewachsene Achterl waren, war das mit der Stimmung kein Problem. Es gab auch nur sehr wenige nicht-italienische Besucher. Kurz vor Mitternacht hatten wir es wieder zurück auf den Stellplatz geschafft. Da es nur 4 Duschen für die ca. 230 Wohnmobile gab (davon 2 Duschen nur mit kaltem Wasser) ging ich noch kurz duschen. Das WC hab ich mir kurz angesehen, aber dann beschlossen das mir unsere eigenes viel sympathischer ist. Und ob die Enten und Gänse in dieser Nach auch wieder Diskussionen führten, kann ich nicht sagen 😉
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19.09.2015
SP Camperisti di Monzambano – CP Sabbiadoro (Lignano)
Gefahrene Kilometer: 233 km

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In der Früh war es trotz der vielen Wohnmobile und der fast reinen italienischen Belegung sehr ruhig auf dem Stellplatz. Die vorige Nacht hatte doch bei einigen ihren Tribut gefordert. Helga ging dann auch schnell duschen – bei den Damen ging aber nur die Dusche mit dem kalten Wasser. Auch wir haben uns beim Frühstück Zeit gelassen, da man immer bis zur Ankunftszeit (17:00)  stehen bleiben kann (24h, 48h, …). Theoretisch sind nur 2 Tage erlaubt – unser gestriger Nachbar war aber eine Woche hier gestanden. Wie so oft sind Regeln in Italien halt nur als Empfehlung anzusehen. Gegen 13:00 Uhr sind wir dann zum nächsten Ziel aufgebrochen. Kurz nach Monzambano tankten wir noch einmal nach, um bis Österreich zu kommen. Auf der Autobahn war sehr viel Verkehr und der Wind war auch ziemlich stark und böig. Vor Venedig wurden wir von der Umfahrung abgeleitet und der gesamte Verkehr musste durch Mestre über die alte Autobahn. Bei der Mautstelle war ein ziemlicher Stau – dank unserem Telepass kümmerte uns das aber nicht. Nach Mestre bei der Auffahrt wieder auf die Umfahrung war es dasselbe Bild. Richtung Lignano war sehr wenig los und auch am Campingplatz war so gut wie nichts mehr los. Da die vorige Nacht doch etwas länger gewesen war, legten wir eine kleine Siesta ein. Hier am Campingplatz waren die Sanitäranlagen wieder in ausreichender Menge und super-sauber vorhanden. Ich glaube sogar, dass es in Summe mehr Duschen und WCs als Gäste gab. Abends fuhren wir mit dem Rad in den Ort um Essen zu gehen. Das Croce del Sud wurde das Ziel unser kulinarischen Wünsche, da es angeblich eines der besseren Lokale vor Ort sein sollte. Das Service war super, die Vorspeisen waren auch recht gut. Die Hauptspeisen waren nicht so ganz nach unserem Geschmack. Der Fisch war viel zu lange gegrillt und ziemlich trocken, die Calamari waren, wie auch der Fisch, komplett ungewürzt. Die Nachspeisen waren wieder Spitze. Und das kostenlose Limonen Sorbet, welches sogar zwei Mal pro Person kam, war sehr gut. Dann kam noch ein Melonen-Likör auf Kosten des Hauses, der zwar gut war, aber ziemlich hochprozentig gewesen sein dürfte. Gerade als wir zur Nachspeise übergingen, hörten wir von hinten ein fröhliches „hallo Nachbarn“. Unsere Nachbarn aus Graz machten auch gerade in Lignano Urlaub und wollten auch im selben Lokal essen. Später sind wir mit ihnen gemeinsam noch einen Aperolspritz trinken gegangen, weil man sieht sich zuhause ja nie 😉
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20.09.2015
CP Sabbiadoro (Lignano) – Landgasthof Fruhmann (Werndorf) – Graz
Gefahrene Kilometer: 364 km

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Im Supermarkt gab es Semmeln und wir konnten zwischen Grazer oder Klagenfurter Kronen Zeitung oder Kleinen Zeitung aussuchen – welch Unterschied zu den vorigen Tagen. Man merkt halt, dass Lignano eines der Lieblingsziele der Österreicher ist. Für einen längeren Urlaub wäre das nichts für uns. Da wir beim Einchecken schon darauf hingewiesen wurden, dass wir bis 18:00 Uhr bleiben könnten (zahlen bis 12:00), stressten wir uns auch nicht mit dem Frühstück. Gegen 13:00 Uhr haben wir es dann auch geschafft, dass wir die Heimreise antreten. Der Verkehr auf der Autobahn war sehr gering und das Kanaltal erstrahlte seit langem wieder einmal in der Sonne. Die letzten Male war es immer grau und nass, wenn wir durchfuhren. Bei der Mautstelle an der Grenze war dann doch wieder einiges los, aber unser Telepass bewährte sich auch hier wieder. In Villach haben wir die Autobahn verlassen und sind zum Landgasthof Fruhmann in Wernberg gefahren. Dort haben wir uns mit zwei Wienerschnitzel gestärkt, bevor wir die endgültig letzte Etappe des Urlaubs angetreten haben. Um ca. 19:00 Uhr sind wir dann bei gefühlten „arktischen“  Temperaturen in Graz angekommen.
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