2013.09 Südwestengland

Ziel: Südwestengland

Zeit: Donnerstag 19.09.2013 bis Montag 30.09.2013

Strecke: Graz – Wien – London- Richmont – Chippenham – Combe Martin – Garras –Cullombton – Bournemouth – London Graz

Gefahrene Kilometer: ca. 1514,4 km  (mit einem Skoda Yeti als Leihwagen)

Route__Gesamt

Hotels / Bed & Breakfasts:

Shandon House Hotel
Wisteria House
Park View
Tregadjack Farmhouse
Wishay Farm
Southbourne Grove Hotel


Vorwort

Wenn mir  jemand im Frühjahr dieses Jahr gesagt hätte das mein Urlaub im Herbst ins Land der Rosamunde Pilcher geht, hätte ich ihn vermutlich ausgelacht und für absolut verrückt erklärt. Das Ganze erste Halbjahr haben wir für diese Zeit einen Badeurlaub mit dem WoMo in Apulien geplant, um den Sommer ein wenig zu verlängern und die Seele baumeln zu lassen.
Von zwei Kurztrips nach London und einem 3 wöchigen Sprachaufenthalt zu Schulzeiten waren die Vorurteile ziemlich ausgeprägt (Essen ist ungenießbar, dort regnet es dauernd und es ist kalt) und somit nicht die beste Basis für die für mich doch sehr überraschende Frage meiner Frau: „ wieso fahren wir eigentlich nicht in den Südwesten von England im Herbst?“ Dazu kommt noch die leichte Angst vorm Fahren auf der „falschen“ Seite.
Nach dem Überschlafen dieser für mich doch etwas verrückten Frage, dachte ich mir:  „was solls, wird schon nicht so schlimm werden“.
Dass die vorhandene Zeit für eine Fahrt nach England mit dem Wohnmobil für uns zu kurz ist, haben wir schnell festgestellt. Somit war klar es ein Flug mit Bed & Breakfast und einem Mietwagen wird.  Je mehr ich dann in die Planung mit eingestiegen bin, desto mehr hat mich das Reiseziel fasziniert und relativ schnell war auch ich davon überzeugt.
Aber die lang gezüchteten Vorurteile blieben trotzdem im Hinterkopf 🙂


19.09.2013
Graz – Wien (mit der ÖBB) –  London Heathrow (mit den British Airways) – Richmond upon Thames (Taxi)
Gefahrene Kilometer: 20,4 km (Taxi)
Unterkunft: Shandon House Hotel

Am Donnerstag zu Mittag ging es endlich los. Meine Frau war schon vorab nach Wien gefahren, da sie beruflich dort noch zu tun hatte. Ich bin mit der ÖBB nachgekommen- Am Schwedenplatz haben wir uns getroffen und sind noch einmal Essen gegangen. Die Befürchtung war dass das das letzte vernüftige Essen für die nächsten Tage sein würde.
Nach den ausgezeichneten panierten Steinpilzen gings mit dem CAT am Flughafen. Das Eingecheckt hatten wir schon online, so musten wir nur mehr das Gepäck abgeben. Der Flug mit der British Airways war ruhig, aber der Flieger war bis auf den letzten Platz voll. In Heathrow mussten wir noch ein wenig aufs Gepäck warten und dann gingen wir ein Taxi suchen. Das ist nicht so wie man es bei uns gewohnt ist (rausgehen – einsteigen – wegfahren), sondern zuerst einmal den Standplatz suchen. Dann auf der richtigen Seite der Schlange anstellen (haben wir natürlich zuerst falsch gemacht), und dann lange warten bis man dran ist. Ca. alle 5 Minuten ist ein typisches englisches Taxi gekommen. Als wir drann waren wurden wir wegen der langen Fahrtstrecke noch gefragt ob wir bar zahlen können, und dann gings los Richtung Richmond. Ca 30 Minuten später um 01:30 in der Nach waren wir endlich bei unserem ersten B&B Hotel. Die Taxirechnung von 52 Pfund übernahm zum Glück die Firma von Helga, da der erste Urlaubstag tlw. noch mit beruflichen Terminen voll war. Im Hotel mussten wir, natürlich ohne Aufzug, in den zweiten Stock und dann gingen nach einem langen Tag bei uns die Lichter aus.
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20.09.2013
Richmond upon Thames – Feltham (mit dem Zug) – London Heathrow (mit einem Arbeitskollegen von Helga) – Richmond upon Thames (mit unserem Mietwagen)
Gefahrene Kilometer: 20,4 km
Unterkunft: Shandon House Hotel

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Das das Zimmer relativ laut war, ist uns erst in der Früh aufgefallen. Ca. jede Minute ist ein Flugzeugt in geringer Höhe übers Haus geflogen. Erkenntnis: wir sind in der Einflugschneise von Heathrow.  Nach einem eher einfachen und wenig begeisternden Frühstück sind wir Richtung Bahnhof aufgebrochen. Helga ist von dort mit dem Zug nach Feltham zu ihrer Firma gefahren, ich bin einmal vernünftig Frühstücken gegangen. Am frühen Nachmittag nach ein wenig Sightseeing bin ich mit dem Zug auch nach Feltham gefahren. Von dort hat uns ein englischer Arbeitskollege wieder zurück nach Heathrow gebracht, da wir unseren vorgebuchten Mietwagen ausfassen mussten. Der Shuttlebus hat uns zum Vermieter gebracht und nach einer kurzen Wartezeit konnten wir uns ein Auto in der gebuchten Klasse aussuchen. Helga hat den weißen Allrad Diesel Skoda Yeti gesehen und wir hatten das Auto schon ausgewählt. Mir wars auch sehr recht, da die Umgewöhnung von meinem Oktavia auf den Yeti recht einfach war (abgesehen vom Lenkrad auf der „falsche“ Seite).
Der eigene Garmin hat uns den Weg gut angesagt, ich war zeitenweise von dem Linksverkehr ein wenig überfordert. Vor allem die „Roundabouts“ hatten es mir angetan. Ein paar Anmerkungen von der besten Beifahrerin der Welt später (fahr nicht soweit links 🙂 ), hat es aber dann schon halbwegs funktioniert. Nachdem wir das Auto beim B&B eigeparkt hatten, sind wir wieder nach Richmond in die City gegangen. Schnell noch ein wenig shopping um ein paar in der Abreisehektik vergessenen Dinge zu besorgen und dann gings mit Bauchweh zum ersten englischen Essen in diesem Urlaub. Eigentlich nicht ganz das erste, da wir im Flieger bereits etwas bekommen hatte. Ich fand den Wrap dort eher ungeniesbar und trocken, für Helga war er ok (dh. es lag vermutlich an mir).  Direkt am Fluß mit super Aussicht haben wir dann das Pitcher & Piano gefunden. Nach einem Cider und einem Burger, die Humusbällchen als Vorspeise nicht zu vergessen, sind wir dann vom Essen sehr angenehm überrascht wieder in Hotel zurück spaziert.  
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21.09.2013
Richmond upon Thames – Avebury – Lacock – Chippenham
Gefahrene Kilometer: 163 km
Unterkunft: Wisteria House

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Nach dem selben unbefriedigenden Frühstück wie gestern, haben wir im Hotel ausgecheckt und sind in die selbe Frühstücksbar wie gestern gegangen. Das erste „full english breakfast“ stand am Programm. Ein Teller mit gebratenem Schinken, Würstchen, Tomate, Champignons, einem Spiegelei, süße Bohnen in Tomatensauce und Buttertoast wurde serviert. Die Zusammenstellung ist für einen Mitteleuropäer ein wenig schräg, aber man gewöhnt sich daran. Das Gute ist, dass man danach nichts mehr braucht bis am Abend. Der Tee mit Milch war durchweg gut, der Kaffee war ungeniesbar. Nach zwei frustrierenden Versuchen bin auch ich auf Tee umgestiegen.
Nach dem Frühstück sind wir mit dem Zug noch nach Kew Garden gefahren, und haben uns den Botanischen Garten angesehen.  Nachdem sind wir mit unserem Yeti Richtung Chippenham zu dem ersten B&B (nicht Hotel) aufgebrochen.  In Avebury haben wir einen Stopp eingelegt, um den beeindruckenden Steinkreis anzusehen. Wir hatten uns gegen Stonehenge und für Avebury entschieden, da der komplette Bereich frei begehbar war und weniger touristisch als bei Stonehenge.  In Lacock, einem kleinen Dorf das fast vollständig dem National Trust gehört und das schon mehrmals als Filmkulisse genutzt wurde (z.B. einige Harry Potter Filme), haben wir einen weiteren Stopp eingelegt. Einen Spaziergang und ein Eis später sind wir dann endgültig nach Chippenham aufgebrochen. Um 18:00 Uhr standen wir vor der Tür unseres ersten B&B und wurden sehr freundlich aufgenommen. Unser Zimmer war wieder im zweiten Stock eines 200 Jahre alten Hauses, natürlich ohne Lift. Die Hauswirte hatten uns noch ein Lokal empfohlen, zu dem wir dann spazierten. Ein hervorragendes Essen und ein paar Gläser toskanischen Rotweins (eine Flasche Wein ist bei zwei Hauptspeisen gratis inkludiert) später sind wir dann müde in unsere Unterkunft zurückgegangen. Nach dem Öffnen der Haustüre wurden wir schon empfangen und mussten alles erzählen was wir am Abend erlebt hatten. Das war auch in jedem weiteren B&B so. Man wird immer gefragt wo man herkommt, was man schon gesehen hat und wo man hin will. Dafür bekommt man auch viele gute Tipps. Der Familienanschluss ist der wirklich große Unterschied zu einem Hotel.
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22.09.2013
Chippenham – Bath – Chippenham (mit dem Zug)
Unterkunft: Wisteria House

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Bei einem weiteren „full english breakfast“ lernten wir die weiteren 3 Gäste des Hauses kennen. Drei Australier, zwei Frauen und ein Mann, die sich Europa in drei Wochen ansehen wollten. Von England gings nach Frankreich, Österreich und Ungarn, und das alles in drei Wochen??????
Bei uns war heute die Stadt Bath mit ihren rümischen Bädern am Plan. Wir haben den Zug genommen, um kein Problem mit dem Parken zu haben. In Bath haben wir eine Runde mit einem Sightseeing Bus gedreht, die halbe Stadt per Pedes erkundet und die besagten röm. Bäder besucht. Am Nachmittag haben wir uns in einem Lokal Fish and Chips geleistet, ich weiß jetzt wieder warum ich das in schlechter Erinnerung hatte. Die Pommes waren ok, Der Fisch war mir einfach zu fett, und das Erbsenpüree betrachtete ich als persönliche Beleidigung (ich hasse Erbsen 🙂 ). Das war aber das einzige Essen auf der Insel, an dem es etwas auszusetzen gab. Am Abend sind wir wieder mit dem Zug heimgefahren. Vielleicht noch was zum Zug. Beim Austieg gibt es keine Schnalle innen an der Tür, man muss das Fenster öffnen und die Türe von außen öffnen?????
Zuhause im B&B gab es noch die übliche Befragung und dann sind wir sehr bald in tiefen Schlaf gefallen
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23.09.2013
Chippenham – Longleat Safari & Adventure Park – Montacute – Combe Martin
Gefahrene Kilometer: 223 km
Unterkunft: Park View

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Heute mussten wir wieder weiter zur nächsten Station nache Combe Martin. Die Aussis waren schon weg, und es war nur der Mann zu Hause. Das Frühstück war gleich reichhaltig, aber ziemlich chaotisch. Die Aussis hatten ihre Kamera verloren und angerufen, der Gasmann war da und er musste unser Frühstück kochen. Ich denke eins der drei wäre ihm schon genug Aufregung gewesen.  Vor der Abfahrt bekam ich noch eine Führung durch den Garten, in dem zwei Feigenbäume, Rosmarinsträucher, ein Lorbeerstrauch und noch viele weiteren Kräuter waren. Durch das milde Klima im Südwesten ist das alles auch im Winter kein Problem.
Die erste Station am heutigen Tag war der Longlead Safari Park. Wir besichtigten das wunderschöne Herrenhause und fuhren dann in den Safariepark. Man fährt mit dem Auto durch die Gehege von den Tieren. Ein Highlight sind die Affen die am Auto herumturnen und dabei leider auch unsere Radioantenne zerstörten.
Die nächste Station war das Montacute House, ein weiteres Herrenhaus mit einer wunderschönen Parkanlage. Dort haben wir uns zwei ausgezeichnete Sandwiches geleistet und dann etwas weiteres typisch englisches kennen gelernt und probiert.
Creme tee: 2 Scones (süßes Gebäck), Erdbeermarmelade, Clatted Creme (eine Art dicker Rahm) und eine Kanne Tee
Savoury tee: 2 Scones (süßes Gebäck), pickle (Würzsauce aus Obst und Gemüse), Cheddar Käse, und eine Kanne Tee
So gestärkt sind wir dann weiter nach Combe Martin gefahren. Das B&B war am Hügel und nach der obligatorischen Befragung konnten wir unser Zimmer im ersten Stock 🙂 beziehen. In einem der drei Dorfpubs genehmigten wir uns noch bei lauter Musik einen Cider und ein Bier, und dann gings wieder einmal ab in die Federn. Dazu muss ich noch anmerken dass die Betten alle sehr schmal waren und im Regelfall standen meine Füße unten aus dem Bett vor obwohl ich mit meinen 1,8 m normal groß bin.
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24.09.2013
Combe Martin – Ifracomb – Exmoore Nationalpark – Lynton – Minehead – Combe Martin
Gefahrene Kilometer: 125 km
Unterkunft: Park View

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Wie inzwischen schon üblich, begann dieser Tag wieder einmal mit dem sättigenden englischen Frühstück. Diesmal war es sogar um eine Nuance schräger als sonst, es auch eine gebratenen Blutwurstscheibe dabei. Nach dem genussvollen Erhöhen des Cholesterinspiegels sind wir in Richtung Ilfracomb aufgebrochen. Da unsere Bargeldreserven am Ende waren, mussten wir uns einen Bankomat suchen, und in Ilfracom sollten laut Garmin 3 davon zu finden sein. Am Weg dorthin haben wir an einem Parkplatz mit wunderbarer Aussicht ein paar wild wachsende Brombeeren genascht. Ilfracom ist ein netter kleiner Ort der uns zu mehr als zum Geldabheben eingeladen hat. Das Auto parkten wir auf eine gebührenpflichtigen Parkplatz (park and display). Nach ein wenig Sightseeing, einem Earl Grey inlusive Kuchen und ein wenig Einkaufen sind wir dann zum ursprünglich geplanten Ziel aufgebrochen. Wir wollten uns das Exmoor ansehen. Die erste Station war Lynton mit seiner Kabelbahn. Die beiden Orte Lynton und Lynmouth, einer unten an der Küsten, der zweite oben auf der Steiküste, werden durch eine Wasserballastbahn verbunden. Natürlich mussten wir mit dieser auch einmal fahren und auch im Küstenort eine Runde drehen. Nachdem ging es über eine landschaftlich wunderschöne Straße durchs Exmoor nach Minehead. Dazwischen haben wir immer wieder kurze Pausen eingelegt, um die Landschaft zu geniesen. Minehead haben wir uns nur aus dem Auto angesehen, da es ein wenig zu nieseln begonnen hattte. Außerdem waren unsere Köpfe schon voll von den Eindrücken des Tages. Am Rückweg sahen wir am Straßenrand ein Lokal das sehr einladand auf uns wirkte. Als Vorspeise gabs Kalbsnieren in Senfsauce mit Cayennepfeffer und Toastbrot. Ich muss aber zugeben dass uns beim Bestellen nicht ganz bewusst war was wir da bekommen. Die Hauptspeisen waren ein Schinkensteak mit Pommes und Salat und ein normales Rindersteak, Pommes, Salat und einer hervorragenden Whiskey Pfeffersauce. Bei den Pommes konnten wir zwischen den normalen und den größeren handgeschnittenen auswählen. Um es kurz zu machen, das Essen war ausgezeichnet und das Lokal ist absolut empfehlenswert. Einzig der Espresso nach dem Essen war wieder einmal ungenießbar, schön langsam sollte ich es lernen.
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25.09.2013
Combe Martin – Boscastle – Padstow – Newquay – Garras
Gefahrene Kilometer: 214 km
Unterkunft: Tregadjack Farmhouse

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Nach dem Frühstück (wieder mit Blutwurst) haben wir unsere Siebensachen gepackt und sind am Küstenhighway weiter zum nächsten Ziel gefahren. Beim Volltanken an der Tankstelle hab ich mir aus Interesse ein Kirschcola gekauft. Ich wusste gar nicht dass es das von Coca Cola auch gibt (wird aber ein einmaliges Erlebnis bleiben). In Boscastle haben wir den ersten Stop eingelegt. Wir sind zum idyllischen Hafen spaziert und haben uns am Rückweg ein Bioeis geleistet. Dort in diesem Laden wurden wir dann etwas verwundert gefragt von wo wir herkämen. Die Tochter der Dame studiert deutsch und sie dachte es klingt irgendwie ähnlich aber sie konnte es nicht zuordnen. Nach einem kurzen Gespräch sind wir dann weiter Richtung Padstow aufgebrochen. Wir hatten den Tipp bekommen, das in Padstow ein Seefood Lokal von einem der berühmtesten Köche Englands, Rick Stein, sein sollte. Nach etwas Sightseeing sind wir dann auch essen gegangen, zwar nicht bei Rick Stein aber auch im Harbour Inn war das Essen durchaus ok. Für uns war es das erste Mal das wir die Bestellung am Tresen selbst aufgeben und gleich bezahlen mussten. Gebracht wurde es dann am Tisch. Am Weg zu unserem B&B sind wir noch durch Newquay  durch gefahren. Der Ort hat aber irgendwie eher denselben Eindruck wie z.B. Lignano auf uns gemacht. Das heute B&B liegt in Mitten im Grünen, fernab von jeglicher Zivilisation. Zuerst sind wir einmal falsch abgebogen und dann vor einem falschen B&B mit ähnlichem Namen gestanden. Der freundliche Besitzer hat uns dann, nach dem er sich zuerst über seinen allzu freundlichen Wachhund ausgelassen hat, in die richtige Richtung geschickt. Ein paar Kilometer und eine Straße auf der ich über die Bodenfreiheit und den Allrad des Yeti froh war später, sind wir dann vor unserem Farmhaus in der Nähe von Garras  gestanden. Ein Haus idyllisch mitten am Land gelegen. Die Zimmer im ersten Stock waren nett und zweckmäßig, das Bett sehr unbequem und schmal und die einzigen anderen Lebewesen, außer den Vermietern, waren hunderte neugierige Kühe auf der Wiese neben dem Haus. Wir haben uns dann noch ein Glas italienischen Rotwein gegönnt, den wir in weiser Voraussicht in Padstow gekauft hatten und sind dann bald schlafen gegangen.
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26.09.2013
Garras – St. Ives – Porthcurno (the Minack Theatre) – Penzance – Saint Michael’s Mount – Garras
Gefahrene Kilometer: 115 km
Unterkunft: Tregadjack Farmhouse

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Am Morgen sind wir durch das Muhen der Kühe und dem Zwitschern der Vögel sanft aus dem Schlaf geholt worden. Die Aussicht war wegen dem Nebel auf ca. 50 Meter beschränkt. Nach einem weiteren guten englischen Frühstück, haben wir uns von der Hauswirtin ein paar Tipps für den Tag geholt und sind dann aufgebrochen. Das erste Ziel war das Künstlerdorf St. Ives.
Von der Hauswirtin hatten wir den Tipp bekommen, das das Parken dort eher schwierig sein sollte. Deswegen sind wir auf einem „park and display“ Patz in Lelant Salting gefahren und von dort mit dem Zug nach St. Ives. Inzwischen hat sich der Nebel ein wenig verzogen und wir konnten während der Zugfahrt die Aussicht auf die Klippen genießen. Nach etwas Sightseeing haben wir uns zwei Cornish Pasties geleistet, eines mit Lamm und Minzsauce und eines mit Thaicurry. Nachdem wir das in der Sonne sitzend verspeist hatten, sind wir zurück zum Zug gegangen. Schon am Weg dorthin, sahen wir den Zug den wir um 2 Minuten versäumt hatten aus dem Bahnhof fahren. Laut Fahrplan wäre der nächste Zug in genau einer Stunde gefahren. Der freundliche Billeteur im Bahnhof hat uns aber gesagt, dass wir den in einer halben Stunde nehmen sollten, bis zur Endstation St. Earth fahren, sitzen bleiben und dann eine Station zurück bis Lelant Salting fahren sollten. Dann wären wir eine halbe Stunde schneller bei unserem Auto. Inzwischen war es mit der Sonne leider wieder vorbei. Am nächste Stopp in Lands End mussten wir einmal 5 Pfund fürs Parken bezahlen. Wir sind dann bis zu den Klippen spaziert, leider war die Aussicht durch den Nebel sehr bescheiden. Nach einem wärmenden Tee sind wir dann zum Auto zurück um zum Minack Theater zu fahren. Das Theater wurde von einer älteren Dame und ihrem Gärtner angelegt und wird zwischen Juni und September noch immer bespielt. Der Nebel, die Klippen und die steilen Zuschauerränge aus Stein sorgenden für eine mystische Stimmung, die uns für die fehlende Aussicht aber absolut entschädigt hat. Das nächste Ziel war St. Michaels Mount. Bei der Einfahrt am Parkplatz wurde uns gesagt dass das Castle schon geschlossen ist. Das hat uns aber nicht daran gehindert den schmalen Damm hinaus zu gehen. Das ist nur bei Niedrigwasser möglich, sonst muss man die Fähre nehmen (oder schwimmen).
Am Rückweg sind wir im Falmouth Packet Pub and Restaurant eingekehrt. Nach ausgezeichneten Jacobsmuscheln in Parmaschinken gebraten mit Minzsauce, einem Shrimpscoctail mit Toast und als Hauptspeise einer Entenbrust mit heurigen Kartoffel einer Mango Honigsauce, einem wohlschmeckenden Püree dessen Ursprungsgemüse wir nicht zuordnen konnten und einem Mangoldgemüse sind wir dann im Dunklen wieder in unsere Unterkunft am Land gefahren.
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27.09.2013
Garras – St Mawes – Saint Austell (The Lost Gardens of Heligan) – Plymouth – Tavistock – Dartmoor – Okihampton – Cullompton
Gefahrene Kilometer: 284 km
Unterkunft: Wishay Farm

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Mit dem heutigen Tag hat die Rückreise begonnen. Der erste Stopp sollte in St. Mawes sein. Dort wollten wir das gut erhaltene St. Mawes Caste besuchen. Dh. Wir haben unser Navi programmiert und los ging die Reise. Auf einmal kam vor einer Kehre die Ansage „und jetzt fahren sie aufs Schiff“?????? Das hat bei uns zuerst ziemliches Erstaunen hervorgerufen, nach der nächsten Kurve war alles klar. Wir mussten mit der King Harry Fähre den Fal River überqueren. Nach kurzer Wartezeit kam die historischen Rollfähre die als Autofähre die Ortschaften Feock und Philleigh verbindet. Das Castle haben wir dann doch nicht besucht, da sowohl für den Parkplatz als auch für den Eintritt ein geschmalzenes Entgeld verlangt wurde.
D.h. es ging weiter zum nächsten Ziel, die Lost Garden of Heligans in St. Austel. Wir hatten auf der Strecke zwei Gärten zur Auswahl, die Lost Garden of Heligans oder das nicht weniger bekannte Eden Projekt. Da beide Gärten zu viel Zeit gekostet hätten, mussten wir uns für einen entscheiden. Heligan ist eine große Anlage mit einem Schluchtgarten und einem englischen Landschaftpark. Nach einem ausgiebigen Rundgang und einem Snack im angeschlossenen Farmshop, sind wir durchs Dartmoor weiter Richtung Colombton gefahren. Das Darmoor war wieder eine wunderbare Landschaft, die zum Verweilen und, wenn man mehr Zeit hätte, zum Wandern einlädt. Es war zwar sehr windig an dem Tag, das konnte uns aber nicht davon abhalten einige Pausen und Fotostopps zu machen. In Colombton angekommen, machten wir uns wieder einmal auf die Suche nach unserem B&B. Das Navi leitete uns eine sehr schmale Straße entlang bis wir mit einmal Nachfragen am Ende der Straße vor einem 200 Jahre alten Bauernhaus standen. Das Zimmer war sehr groß, und wir waren die einzigen Gäste. Das WC und die Dusche waren vorm Zimmer am Gang, aber angeblich nur für uns. Das war auch das einzige B&B ohne „Familienanschluss“ und Befragung. Nach dem Auspacken kam der Hunger und wir suchten ein Lokal wo wir etwas dagegen machen konnten. Ein paar Kilometer entfernt, auf der alten Straße nach Exeter fanden wir das Merry Harriers Pup. Der Cider und das Rumpsteak waren hervorragend. Am Heimweg hat uns das Navi noch einmal falsch abbiegen lassen und durch eine gesperrte Siedlung führen wollen, schlussendlich haben wir aber doch noch in unser B&B zurück gefunden.
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28.09.2013
Cullompton – Exeter – Lyme Regis – Abbotsbury – Bournemouth
Gefahrene Kilometer: 185 km
Unterkunft: Southbourne Grove Hotel

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Am morgen wurden wir diesmal mit Blitz und Donner geweckt. Durch den Blitz hatten wir einen Stromausfall, wodurch Helga beim Duschen kein warmes Wasser mehr hatte. Nach dem Frühstück packten wir und sind dann in Richtung Exeter aufgebrochen. In Exeter parkten wir uns nach dem schon bekannten „pay and display“ Prinzip in die Tiefgarage in der Nähe der Kathedrale. Ein Stadtbummel führte uns zu genau dieser, durch eine belebte Einkaufsstraße in der wir uns ein paar Vitamine in gepresster Form leisteten. Eigendlich wollten wir auf der Weiterfahrt noch das A La Ronde, ein sechzehneckiges Haus, besuchen, aber der Eintritt war wieder einmal unserer Meinung nach viel zu hoch. Auf der engen einspurigen Zufahrtsstraße bin ich wieder einmal auf die falsche Seite einem entgegen kommenden Engländer ausgewichen, was der mit einem Schmunzeln im Gesicht bemerkte. Durch Lyme Regis sind wir nur durch gefahren ohne auszusteigen, in Abbotsburry haben wir unseren nächsten Stopp gemacht. Wir haben dort in einem typischen Teehause einen Creme Tee zu uns genommen. Nachdem wollten wir die Schwanfarm besuchen, die war aber leider schon zu.  In Weymouth haben wir einen weiteren kleinen Rundgang gemacht, bevor wir dann nach Bournemouth in unser Hotel gefahren sind. Nach dem Einchecken sind wir noch zu den Klippen spaziert und haben dann im Commodore Inn eine hervorragende Lammstelze gespeist. Am Heimweg ins Hotel wollte dann noch eine Katze unbedingt gestreichelt werden.
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29.09.2013
Bournemouth
Unterkunft: Southbourne Grove Hotel

Nach einer Nacht im wie immer zu kurzen und zu schmalen Bett, das aber zusätzlich auf meiner Seite auch irgendwie schief war, sind wir zum Frühstück gegangen. Ich hatte die ganze Nacht das selbe Gefühl wie im WoMo wenn es schief steht, irgendwie immer die Angst dass man aus dem Bed rollt. Da das ein Hotel war, waren wir schon gespannt wie das Frühstück da aussehen würde. Das englische Frühstück mit allem war gleich gut/sättigend wie immer. Diesmal gab es sogar am Buffet eine Menge verschiedenes Obst, sehr zur Freude meiner Frau. Eine kurze Siesta später sind wir mit der Buslinie 1C bis zum Square / Bournemouth Pier gefahren. Nach etwas Sightseeing durch den lower Garden und den Bournemouth Pier haben wir eine Rundfahrt mit dem Landtrain gemacht.  In einem Bistro haben wir am Nachmittag einen Sundayrost (Schweinsbraten, Bratkartoffel, Gemüse) und einen Chickenburger geleistet. Um die Kalorien wenigsten ein wenig abzubauen, haben wir dann noch einen ausgedehnten Spaziergang auf der Promenade am Westbeach gemacht. Am Weg zurück zum Bus durch den lower Garden, sind uns die vielen ziemlich furchtlosen Eichkätzchen aufgefallen. Im Bus war das Navi dann hilfreich um die richtige Station zum Aussteigen zu finden. Vorm Schlafen gehen habe ich noch mit zwei Zierpölstern das Bett so halbwegs eben eingerichtet. In Summe waren wir von der Stadt eher enttäuscht, da es uns in der Natur der vorigen Orte besser gefallen hat.  Wenn die Stadt nicht durch die Unterkunft vorgegeben gewesen wäre, hätten wir sie uns vermutlich erspart.

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30.09.2013
Bournemouth – Windsor – London Heathrow
Gefahrene Kilometer: 185 km

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Nach einem weiteren full english breakfast und dem beginnenden Gefühl das es schön langsam mit dieser Art des Frühstücken reicht, sind wir zum Flughafen aufgebrochen. Bei der Alamno Rückgabestation war wieder viel los, aber es ging dann doch ziemlich schnell. Die kaputte Antenne war kein Problem, und der Shuttlebus hat uns zum Terminal 3 gebracht.  Das Einchecken und Sitzplatzreservieren hatten wir bereits online am Vortag erledigt, so mussten wir nur mehr unser Gepäck abgeben. Der Flug nach Wien war gleich wieder Hinflug ziemlich ereignislos. Es gab sogar den selben (zumindest für mich) ungeniesbaren Wrap, den ich diesmal verweigerte. In Wien warteten wir dann am Gate 16, wie auf der Anzeigetafel ersichtlich, auf unseren Flug. Irgendwann wurde unser Flug dann nicht mehr am Gate 16 angezeigt, da sie ihn ohne Info auf den Gate 27 verlegt hatten. Zusätzlich hatte der Flug dann noch eine Stunde Verpätung. Um 00:15 waren wir dann endlich in Graz, und um 01:00 wieder im eigenen Bett.
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Nachwort:
Als erstes einmal, meine Vorurteile waren absolut unbegründet 🙂
Das Essen war bis auf einmal Fish and Chips immer ausgezeichnet, wenn auch nicht wirklich preiswert. Und die waren nicht wirklich schlecht, sie waren mir nur etwas zu fett und zu viel.
Das Wetter war bis auf einen ziemlich bedeckten Tag und ein paar Regentropfen an 2 Tagen am Morgen sehr gut
Die Temperatur war um einiges höher als wir es bei unserer Rückkunft in Österreich vorgefunden haben.
Das Autofahren war spannend, aber durchaus zu meistern. Da der Skoda Yeti ziemlich meinem damaligen Skoda Oktivia entspricht, war auch die Umgewöhnung nicht so groß. Mit einem aufmerksamen Beifahrer der ein wenig mitdenkt, ist es eigentlich kein Problem. Und die Engländer sind sehr viel gewohnt und reagieren ziemlich entspannt wenn man doch einmal etwas falsch macht. Speziell beim Wegfahren und dem Ausweichen bei sehr langsamen Tempo auf einspurigen Straßen hat manchmal das „Reptilen Gehirn“ übernommen, und mich ins von zuhause gewohnte Schema zurückfallen lassen.

In Summe war es ein super Urlaub der sicher irgendwann einmal vertieft wird. Die 12 Tage waren ausreichend dass wir ohne Stress etwas ansehen konnten. London haben wir bewußt ausgelassen, da sich das einmal für ein verlängertes Wochenende anbietet.