2023.12 St. Wolfgang

Ziel: St. Wolfgang
Zeit: 07.12.2023 bis 10.12.2023

Strecke: Graz – Liezen – Trautenfels – Niederhofen – Stainach – Bad Aussee – St. Wolfgang – Trautenfels – Liezen – Graz
Gefahrene Kilometer: 503 km



Besuchter CP:
Camping Berau

07.12.2023
Graz – Liezen – Trautenfels – Niederhofen – Stainach – St. Wolfgang (Camping Berau)
Gefahrene Kilometer: 216 km



Da wir aus der Vor-Corona Zeit noch 50 € Guthaben hatten, die aus einem zwangsweise abgesagten Besuch stammten, hatten wir die Idee mit dem Wohnmobil zum Wolfgangsee Advent zu fahren und unser Guthaben zu verbrauchen. Wir waren schon einmal mit PKW und Hotel in St. Gilgen in der Adventzeit und es hatte uns damals gut gefallen. Und das wäre dann nach der Fahrt zum Veldener Advent, die zweite Weihnachtstour mit dem Wohnmobil in dem Jahr 🙂 . Der vorige Woche geplante Besuch vom bekannten Adventmarkt in Pürgg mit dem Zug, ist leider dem Schneefall zum Opfer gefallen da die Züge nicht gefahren sind. 
Um 13:00 Uhr sind wir bei schönem Wetter in Graz losgefahren und dachten eigentlich so gerade noch im Hellen anzukommen. Es blieb ein Wunschdenken, es war schon kurz nach 19:00 Uhr als wir endlich etwas geschafft angekommen sind. Bis kurz vor Liezen war zwar dichter Verkehr, aber bei dem schönen Wetter und der Winterlandschaft war es trotzdem lustig zu fahren. Die Baustelle vor Liezen hat uns das erste Mal ausgebremst, und da wegen dem Schi Opening in Schladming und dem Robbie Williams Konzert noch viel mehr Leute unterwegs waren als sonst, haben wir hier schon einmal eine gute halbe Stunde liegengelassen. Bis kurz vor Trautenfels war der Verkehr dann zwar dicht, aber es ging durchaus etwas weiter. 3,3 Kilometer vor der Abzweigung ins Salzkammergut sind wir dann zum Stehen gekommen, der nächste Stau. In der nächsten halben Stunde sind wir dann noch ca. 200 Meter weit gekommen, bevor wir im Radio gehört haben das die Wanne Stainach wegen eines Unfalls gesperrt ist. Wie einige andere haben wir dann mitten auf der Straße umgedreht, spannend mit einem 7m Wohnmobil 😉 , und sind wieder retour gefahren. Inzwischen wurde der Durchzugsverkehr schon durch Stainach umgeleitet, alles besser als hier ewig zu stehen und zu warten bis die Wanne Stainach wieder frei wäre. Allerdings sind wir bald zu der Wanne Niederhofen gekommen, und hier war die Ampel auch rot. Es kam die Frage auf ob wir uns gerade eine Ei gelegt hätten. Es kam aber nach 5 Minuten ein Fahrzeug der Straßenverwaltung, und hat uns trotz roter Ampel durch gewunken. Nach dem Tunnel sind wir zur Abzweigung durch Stainach gekommen, aber nur für die andere Seite. Dort hat sich ein Blechwurm im Schritttempo in Richtung Stainach gewälzt. Noch 2 oder 3 Kilometer weiter Richtung Liezen, konnten wir endlich auch nach links abbiegen um wieder in die richtige Richtung zu fahren. Wir sind dann aber nicht gleich wieder auf die übervolle Bundesstraße gefahren, sondern den kleinen Straßen entlang durch Niederhofen. Die Straße war eng, teilweise war eine Schneefahrbahn und die Straße ist sicher nicht das Richtige für ein 7 Meter Wohnmobil. Aber wir haben uns ein paar Kilometer Stau erspart und dank guter Winterreifen war es kein Problem. Irgendwann sind wir dann auch wieder auf die Umleitungsstrecke gekommen und noch später zur Abzweigung ins Salzkammergut. Die ganze Geschichte hat uns weitere 2 Stunden gekostet. Ab hier war es wieder flüssig zu fahren. nur wurde es jetzt dunkel und ich kannte die Straße nicht gut. Kurvig, teilweise ein wenig rutschig und finster sind keine Bedingungen einen zum wirklich flott Fahren einladen – zumindest mich nicht. Ein leerer Holztransporter war aber anderer Meinung. Er hat uns fast von der Straße geschoben so knapp wie er aufgefahren ist. Aber stressen lasse ich mich nicht so leicht, deswegen sind wir einfach unser Tempo weiter gefahren. Und irgendwo stehen bleiben war schwierig wenn die halben Parkplätze voll mit Schnee sind und der Rest im dunklen eher spät zu sehen war. Und mit einem gestörten LKW 2 bis 3 Meter (manchmal auch weniger) hinter uns, mache ich keine überraschenden Bremsmanöver mehr um irgendwo abzubiegen. Irgendwann hat er uns selbstmörderisch in einem Höllentempo den Berg hinunter unter lautem Gehupe überholt. Eine Stelle wo ich mit einem PKW nicht überholt hätte, und ich bin eigentlich kein Schleicher. Der Typ hatte einen ziemlichen Schaden, ist lebensgefährlich und auch viel zu schnell gefahren. Es hat zeitenweise ein wenig geschneit, und die Straße war bei minus 6 Grad auch nicht super griffig. Bei den Stellen wo später ein einfaches Überholen möglich gewesen wäre und auch wo es mehrspurig war, ist trotzdem kein Auto vorgefahren. Dh. zu langsam sind wir sicher nicht gefahren und die hinter uns waren scheinbar alle froh das jemand vor fährt (wäre mir auch lieber gewesen). Beim Wolfgangsee sind wir abgebogen und nach Navi bis zum Camping Berau gefahren. In der Rezeption musste ich nur mehr mein Geburtsdatum nennen, alles andere war durch das online Einchecken von unterwegs schon erledigt. Unser Platz mit der Nummer 92 war nahe am Eingang, aber der Weg dorthin war eine reine Eislauf Piste. Wir haben uns vorsichtig mit ein wenig rutschen eingeparkt, schnell etwas eingerichtet, die Heizung aktiviert, und sind dann zum Hias gegangen. Der Hias ist die Pizzeria am Platz, die wirklich ausgezeichnete Pizzen verkauft und auch das naturtrübe Berau Bier mundete sehr. Den Abend haben wir dann im gemütlich warmen Wohnmobil vorm Fernseher verbracht. Draußen war es ziemlich kalt und ungemütlich, und so hat uns nichts mehr nach draußen gezogen. Es sind am späteren Abend noch einige weitere Wohnmobile gekommen, die vermutlich auch durch den Stau aufgehalten wurden. Hätten wir auf der B320 nicht etwas „kreativ“ umgedreht, wären wir noch 3 weitere Stunden später gekommen, da der Tunnel noch lange gesperrt war. Die Nacht war angenehm und ruhig.

08.12.2023
Camping Berau
Gefahrene Kilometer: 0 km

Camping Berau – Strobl – Camping Berau
Gegangene Kilometer: 5,2 km



In der Früh bin ich nach dem Aufstehen die bestellten Semmeln holen gegangen. Es war eisig kalt und der Boden wie ein Eislaufplatz. Gestreut wird hier scheinbar nicht 🙁 , auch wenn ein wenig Rollsplitt der Straße absolut nicht geschadet hätte. Nach dem Duschen haben wir gefrühstückt und uns für den Tag vorbereitet. Der Plan war dem See entlang nach Strobl zu spazieren, dort den Adventmarkt besuche, und dann mit dem Schiff nach St. Gilgen zu fahren. Schon nach ein paar Metern waren wir froh die Grödel mit zuhaben, und haben sie auch gleich angezogen. Mit denen war es dann gut zu gehen, und wir wurden auch oft von rutschenden Wanderern deswegen angeredet. Ein paar haben uns erzählt dass sie sie zuhause vergessen haben, ein paar haben gefragt was das ist und dann mit dem Namen Grödel nichts angefangen 🙂 . Grödel sind, einfach gesagt, Schneeketten für die Schuhe zum einfachen Überziehen, mit scharfen Zacken nach unten. Mit denen war es super zu gehen trotz dem eisigen Weg. Zuerst geht man im Wald ein paar Meter bergauf auf den Bürglstein, dann hinten wieder runter und am See entlang auf Stegen und in den Fels gehauen Wegen direkt am Ufer bis nach Strobl. Man hat eine super Aussicht auf den See, und wenn die Sonne da war war das Panorama traumhaft. Es sind auch immer wieder die randvollen Schiffe vorbei gekommen, so das wir unterwegs den Plan geändert haben. Zum Fahren auf einem komplett rappelvollen Schiff in der Corona Zeit hatten wir beide keine Lust, dh. neuer Plan: St. Gilgen fällt aus und wir gehen hin und retour zu Fuß. Deswegen haben wir auch von unterwegs gleich einen Tisch in der Schmanckerlstubn am Campingplatz für den Abend reserviert. In Strobl waren zwar viele Leute, aber es war nicht übervoll. Wir haben uns zwei Apfelpunch geleistet, mit Becher 13,10 €. Soviel kosten in Graz zwei Glühweine ohne Bechereinsatz 🙂 . Die Becher nimmt man als Andenken mit, oder kann sie überall am See wieder auffüllen lassen und zahlt dann nur mehr das Getränk (-1,5 €). Bei einem anderen Standl haben wir später noch einen weiteren Apfelpunch gekauft, und zwei kleine Blunzngröstl  als Stärkung gegessen. Da es schon kurz vor 15:00 Uhr war, mussten wir uns auf den Rückweg machen, wenn wir nicht im Finsteren den Weg durch den Wald gehen wollten. Es hat aber gepasst, weil irgendwann kriecht die Kälte durch das wärmste Gewand und es wird kühl. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit waren wir wieder am Campingplatz. Dort sind wir die Grödel waschen gegangen, haben die Kassette vom WC geleert und Wasser für den Kanister der im Winter als WC Spülung dient geholt. Dann hat es eine kleine Siesta im angenehm warmen Wohnmobil gegeben. Kurz nach 18:00 Uhr sind wir zur Schmanckerlstubn gegangen. Das Berau Bier hat wieder ausgezeichnet gemundet, und Helgas Saibling aus dem See und meine Ente (nicht aus dem See nehme ich an 😉 ) auch. Den Abschluss haben zwei wunderbar flaumige Marillen Palatschinken gemacht. Am Weg zum Wohnmobil hat es schon leicht geschneit, und durch die dünne Schneeauflage war das Eis noch rutschiger. Es war wirklich der Schnee schuld, und nicht zu viel Bier 😉 . Wir haben nur eines zum Essen getrunken. Die ganze Nacht hat es geschneit und wir haben beim Schlafen die Flocken aufs Dach fallen hören.

09.12.2023
Camping Berau
Gefahrene Kilometer: 0 km

Camping Berau – St. Wolfgang- Camping Berau
Gegangene Kilometer: 6,2 km



In der Früh bin ich noch bei leichtem Schneefall wieder Semmeln holen gegangen. Es war alles weiß, aber mehr als ein paar Zentimeter sind in der Nacht nicht gefallen. Der Spuk war aber nach Duschen und Frühstück bald vorbei, und ein traumhafter sonniger Tag hat begonnen. Wir haben uns dann fertig gemacht, und sind der Straße entlang am Geh/Radweg nach St. Wolfgang spaziert. In der Sonne war es warm, im Schatten eisig kalt. Die Aussicht auf den See war heute noch spektakulärer als gestern, da das Wetter so schön war. In St. Wolfgang war viel los, fast schon zu viel. Nach einer kleinen Runde haben wir uns zwei Glühwein geholt, und zur Kirche rauf mit Blick auf das berühmte Weiße Rössl in die Sonne gestellt. Hier hatte man ein wenig Luft und einen guten Überblick.  Vor dem Weißen Hirsch habe wir uns ein Vinschgerl mit einer Scheibe Schweinebraten gekauft und danach langsam auf den Rückweg gemacht. Nach einer Siesta im Wohnmobil sind wir wieder in die Schmankerlstubn gegangen. Den Tisch hatten wir schon gestern reserviert. Heute gab es als Menü ein halbes Backhenderl mit Kartoffelsalat. Das hat sich Helga nicht entgehen lassen, nur einen grünen Salat statt dem Kartoffelsalat bestellt. Mir war mehr nach einem Gordon Bleu mit Salat. Beides war auch wieder gut, das Hendl wurde in einem Stück mit grünem Salat und dem abbestellten Kartoffelsalat serviert. Darauf angesprochen meine der Kellner, Kartoffelsalat geht aufs Haus, ist in der Küche passiert. Mir persönlich ist ein Backhendl in Stücken lieber als ein ganzes, aber ich habe sowieso etwas anderes gegessen. Und danach probierten wir den laut Karte vermutlich besten Kaiserschmarrn. Ob es wirklich der beste ist kann ich nicht sagen, aber er war sicher einer der besten die ich bisher gegessen habe. In der Nacht wurde es windig mit kurzfristigen Böen bis 65km/h, aber zum Glück für einen ruhigen Schlaf von vorne. Es hat auch bald zu regnen begonnen, aber da es 7 Grad hatte ist der Schnee  nur so davon geronnen.

 

10.12.2023
St. Wolfgang – Trautenfels – Liezen – Judenburg – Graz
Gefahrene Kilometer: 287 km



Heute war der Schnee fast weg und auch nur mehr ein paar Eisplatten am Weg. Der Regen hat bald aufgehört und das Wetter war eigentlich besser als erwartet und angesagt. Es war zwar bewölkt, aber bald trocken. Nach dem üblichen Morgenritual sind wir gegen 11:00 Uhr losgefahren. Bis Liezen sind wir gut weitergekommen, auch wenn es auf jedem Berg dazwischen etwas geschneit hat 🙁 . Vor Liezen haben wir wieder ein wenig Stau gehabt, aber mehr als 10 Minuten haben wir nicht verloren. Bei der Baustelle vor Trieben haben wir eine weitere halbe Stunde verloren. Bei St. Michael sind wir dann Richtung Judenburg abgebogen, da wir gestern die Nachricht eines Krankheitsfalls in der Familie bekommen haben. Nach einer Pause in Judenburg, war es dann schon zu spät um zu einer vernünftigen Zeit nach Graz zu kommen und dort noch etwas zu kochen. So sind wir wieder einmal nach Fisching gefahren und haben am Wanderparkplatz vor dem Murwald eine Jausen Pause eingelegt. Nach dem sind wir wieder los. Es hatte inzwischen wieder einiges unter Null Grad und der Nebel ist auch gekommen. Bis St. Michael war es nicht so lustig zu fahren, aber ab da ist dann gut gegangen und auch ohne weiteren Stau. Ein freundlicher Nachbar hatte sogar den Schnee bei uns weggeräumt 🙂 , so dass wir uns direkt einparken konnten.