2017.04 Cavallino

Ziel: Cavallino

Zeit: Samstag 29.04.2017 bis Dienstag 02.05.2017

Strecke: Graz – Cavallino – Udine – Arnoldstein – Graz

Gefahrene Kilometer: 855 km

Besuchter CP:
CP Union Lido

29.04.2017
Graz – Cavallino
Gefahrene Kilometer: 421 km


 
Da am Freitag das Wetter noch ziemlich schlecht war, haben wir die Abfahrt auf Samstag verschoben. Am Samstag um 08:00 Uhr war es zwar in Graz noch immer nicht besonders warm, aber zumindest der Regen war vorbei. Am Autobahnzubringer bis zur A2 haben wir die erste Entscheidung getroffen, es geht nach Italien und nicht nach Istrien. Ein wenig hat sicher auch die Angst vor langen Wartezeiten an der Grenze bei der Entscheidung mitgespielt. Bis über die Pack war das Wetter eher trüb und kalt, erst danach ist der Himmel aufgerissen und die Sonne zeigte sich in ihrer vollen Pracht. Auch die Temperaturen gingen langsam nach oben, und ab Udine war auch dieses Thema zu unserer Zufriedenheit gelöst. Da wir quasi mit Verspätung unterwegs waren, war auch der Urlauberverkehr schon weg, nur die üblichen LKW Kolonnen hatten wir in Italien. Inzwischen hat auch unser Dethleffs schon 3000 Kilometer am Tacho und ist gut eingefahren, so dass das Fahren richtig Spaß macht. Bei Udine haben wir dann die zweite Entscheidung getroffen, es wird die Halbinsel um Cavallino und nicht Grado. Und bei Cavallino haben wir uns dann noch einmal um entschieden. Wir sind nicht den gewohnten und gut bekannten Camping Marina Di Venezia angefahren, sondern schon beim Camping Union Lido abgebogen. Die Entscheidung hat zwei Gründe, erstens der Input von Camper Kollegen und zweitens der am Union vorhandene Spa und Wellnessbereich. Das Einchecken geht relativ rasch und freundlich ab und wir dürfen trotz der seit 5 Minuten begonnenen Mittagspause noch hinein fahren. Auf dem riesigen Platz finden wir direkt hinter dem Spa ein schönes ruhiges Plätzchen für uns. Der Stellplatz ist riesig und ein Sandplatz fast direkt am Meer. Bis zum nächsten offenen Waschhaus sind es ein paar Meter, aber ganz in der Nähe ist ein offenes WC vom Spa. Der Campingplatz ist sehr gut organisiert und sehr schön angelegt. Es gibt ungefähr dasselbe Angebot wie am Marina die Venezia und auch die Waschhäuser sind ähnlich sauber und großzügig mit Klopapier und Papier Klositzen zur freien Entnahme. Und obwohl der Platz nur spärlich besetzt ist, wird laufend geputzt. Was etwas ungewohnt ist das bis auf 3 Straßen herrschende Radfahrverbot am gesamten Campingplatz. Aber auch auf das kann man sich einstellen (auch wenn ich das nicht unbedingt haben müsste).
Nach dem fertig Einrichten gehen wir ein Eis essen und einen Massagetermin im SPA für morgen ausmachen. Von dort gehen wir in den sehr gut sortierten Supermarkt einkaufen. Am Rückweg kaufen wir im Obst- und Gemüseladen ein und sind von der Vielfalt der Tomaten komplett überfordert 🙂 . Es gibt sicher 10 verschiedene Sorten tiefrote und süße Tomaten. Sogar die milden Tropea Zwiebel gibt es hier, und das alles zu Preisen die unter den Preisen bei uns sind. Wir bauen den Griller auf und zaubern mit den Einkäufen ein gutes Abendessen. Nach dem Essen machen wir noch einen kurzen Spaziergang über den riesigen Campingplatz. Gegen Abend ziehen wir uns dann ins Wohnmobil zurück, da es dann doch kühl draußen wird. Sogar einen Fernsehempfang haben wir wider Erwarten unter den Bäumen, nur für die verschlüsselten wie ORF1 reicht es nicht ganz. Bei uns kehrt aber bald schon Ruhe ein und wir verbringen eine angenehme Nacht. 

 
30.04.2017
Cavallino
Gefahrene Kilometer: 0 km

Heute ist aufstehen angesagt, weil ich um 10:00 Uhr schon bei der Rückenmassage sein darf. Duschen, Frühstücken und dann marschiere ich schon ins Nachbargebäude. Helga hat eine halbe Stunde länger Zeit. Der Masseur ist ein sehr diskreter Italiener, der sein Handwerk wirklich gut versteht und alle Verspannungen in meinem Rücken beseitigt. Um 10:30 legen ich mich in den Liegestuhl in die Sonne, zum Entspannen und um auf Helga zu warten. Als sie um 11:00 Uhr dann auch mit dem Kneten fertig ist, gehen wir für 2 Stunden in den Wellnessbereich des Campingplatzes. Hier finden wir eine Salzwasseroase mit einem Thalasso Parcours in beheizten Becken, ein Aromadampfbad, ein Multi-Jet-Becken, einen Sprudelstrand, eine Biosauna, Essenzduschen, ein Japanisches Bad, Roof-Solarium und diverse Multi-Jet- Behandlungen. Nachdem wir in  ca. 1,5 Stunden alles ausprobiert haben, legen wir uns wieder in die Sonne zum weiteren Entspannen. So gegen 13:30 sind unsere zwei Stunden um und wir gehen zum Wohnmobil zurück. Helge setzt die Tiefenentspannung mit einem Mittagsschläfchen fort, und ich sehe mir das Formel 1 Rennen an. Das ist heute eher Glamping als Camping, aber die stressigen letzten Tage lassen es uns so richtig genießen. Nach dem Rennen raffen wir uns wieder auf und gehen Einkaufen. Zwei Hühnerspieße, ein Stück ausgelöstes Huhn und viel Gemüse kommen auf den Griller. Dh. der Wellnesstag setzt sich in einem leichten Essen mit viel Grünzeug fort. Nur die zwei bunten Keks mit Zuckerglasur als Nachspeise sind sicher nicht ganz leicht gewesen, und ob der zum Essen genossene Prosecco ein Bio Produkt war, wage ich auch zu bezweifeln 😉
Nach dem Essen spazieren wir zur Strandbar, wo wir uns zu den Klängen von lauter guter Musik und dem Blick aufs Meer zwei günstige Aperol Spritz (7,6 € incl. einer Schüssel Knaberzeugs) als Absacker leisten. Zurück beim Wohnmobil schauen wir noch ein wenig fern.  


01.05.2017
Cavallino – Ca Savio – Treporti – Lio Piccolo – Mesole – Treporti – Ca Savio – Cavallino 
Gefahrene Kilometer: 35,1 km (mit dem Fahrrad)


 
Der gestrige Tag war der Entspannung gewidmet, der heutige sollte wieder etwas aktiver werden. Nach einem kleinen Frühstück im Wohnmobil schieben wir die Räder über die Strandpromenade zur Strandbar. Dort gibt es ein zweites Frühstück in der Sonnen. Ein Cappuccino, eine Kanne Tee und zwei Croissants kommen auf den Tisch. Danach fahren wir (sollte eigentlich einer der erlaubten Wege sein) in Richtung Radweg, und kommen bei der Ausfahrt drauf, dass wir beim falschen Campingplatz hineingefahren sind. Dann geht’s immer den Radweg neben Via Fausta entlang bis Ca Savio, wo wir Richtung Treporti abbiegen. Von dort geht es dann weiter Richtung Lio Piccolo. Die Straße ist einspurig mit Ausweichen und links und rechts und es tut sich eine wunderschöne Natur mit vielen Vögeln auf. Beim Restaurant Al Notturno, ziemlich am Ende der Halbinsel, machen wir bei Prosecco und einer kleinen Salami/Käse Platte eine kurze Pause. Am Rückweg wir klar warum es am Hinweg so einfach gegangen ist. Wir haben einen ziemlichen Gegenwind und über Venedig ziehen dunkle Wolken auf. Wir fahren trotzdem noch bei Mesole vorbei, bevor wir den endgültigen Rückweg antreten. Trotz dem Gegenwind sind wir flott unterwegs und erreichen so bald wieder unsern Campingplatz. Dort leisten wir uns einmal ein Eis, aber der leicht einsetzende Regen treibt uns bald zum Wohnmobil zurück. Wir verladen noch schnell die Räder, den Tisch und die Sessel, bevor es stärker zu regnen beginnt. Zur Dusche gehe ich über den jetzt menschenleeren Campingplatz mit dem Schirm. Die Putzfrau im Waschhaus war ziemlich erschrocken, sie hätte vermutlich nicht damit gerechnet, dass im ärgsten Regen jemand duschen kommt. Abendessen gehen wir in eines der Restaurants am Platz. Es ist preislich und geschmacklich durchaus ok, nur die vielen Gräten im Fischfilet trüben das Vergnügen ein wenig. Nach dem Essen gehen wir in einer Regenpause wieder zurück zum angenehm vorgeheizten Wohnmobil. Der später wieder einsetzende starke Regen verhindert dass Fernsehen sehr erfolgreich, macht aber nichts weil wir beide schon etwas müde vom Radfahren waren. Und so gegen 22:00 Uhr hört dann auch der Regen wieder auf.

 
02.05.2017
Cavallino – Arnoldstein – Udine – Kanaltal (Strada Statale 13 nicht über die Autobahn) – Graz
Gefahrene Kilometer: 434 km


 
Da wir gestern bereits zusammen gepackt hatten, mussten wir heute nicht mehr viel machen. Wobei ein Sandplatz immer besondere Herausforderungen mit sich bringt. Wie schaffe ich es abzureisen, ohne dass der Sand vom Stellplatz im Wohnmobil mitfährt? In der Früh bin ich ein Baguette und Erdbeeren kaufen gegangen. Das Auschecken hab ich auch gleich erledigt, wobei das ziemlich langsam war. Zwei Gäste, die Auschecken wollen, und vier Angestellte, die das Durchführen = 10 Minuten Wartezeit. Das hab ich schon besser gesehen, aber im Grunde ist das Jammern auf hohem Niveau weil der Campingplatz ist (in Vor- und Nachsaison) wirklich sehr schön.
Vom Campingplatz sind wir Richtung Süden in die schon öfters besuchte Gärtnerei gefahren. Ein großer Rosmarin, ein großer Lorbeer, ein kleiner Salbei und ein paar Erdbeerpflanzen haben noch Platz in der Heckgarage gefunden. Gut das wir noch ausreichende Zuladungskapazitäten haben (und damit ist nicht nur der Platz gemeint). Eigentlich wollten wir beim Heimfahren in Udine einen Stopp einlegen, heben das aber wegen der Uhrzeit wieder verworfen. Den Stellplatz beim Krankenhaus haben wir uns aber trotzdem angesehen, um für das nächste Mal Bescheid zu wissen. Von Udine haben wir die Autobahn links liegen gelassen und sind wegen dem schönen Wetter durchs Kanaltal über die Strada Statale 13 gefahren. In Arnoldstein sind wir beim Wallner Genusswirt stehen geblieben. Obwohl wir die einzigen Gäste waren, und es eigentlich nur die kleine Karte gegeben hätte, hat uns der Kellner gesagt, wir sollen aus der normalen Karte bestellen was wir wollen. Ein Wiener mit Petersilienkartoffel und ein Burger mit getrüffelten Pommes sind es geworden, und zum Abschluss ein Wallner Tiramisu (Erdbeere und Cocos). Eigentlich ist der Wallner fast schon ein Fixpunkt beim Heimfahren für uns geworden. Eine sehr freundliche Bedienung und ein wirklich ausgezeichnetes Essen zu absolut vernünftigen Preisen sprechen einfach für sich. Schade dass es nicht mehr solche Gasthäuser gibt.
In Arnoldstein „town down“ haben wir dann noch ein paar Liter Diesel nachgetankt, weil wir hatten uns wegen der hohen Spritpreise in Italien mit einem fast schon trockenen Tank nach Österreich gerettet. Die letzten Kilometer von Arnoldstein bis Graz haben wir dann im herrlichen weichen Licht der tiefstehenden Sonne bewältigt. Und wieder war ich auf der Pack begeistert vom Durchzug und Kurvenhandling unseres neuen Wohnmobils. Zuhause wurden wir vom Gastkater schon sehnlichst erwartet, obwohl ihn die Schwiegermutter sicher hervorragend verhätschelt und gestreichelt hat. Und außerdem ist es ja gar nicht unser Kater, aber er sieht das irgendwie anders 🙂