2011.08 Toskana

Ziel: Toskana

Zeit: Freitag 19.08.2011 bis Dienstag 30.08.2011

Gefahrene Kilometer: 2000 km

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Besuchte CP:
CP Lago le Tamerici in Coltano bei Pisa (Agriuturismo)
CP Maremma Sans Souci bei Castilione
CP Il Pantano bei Pitigliano (Agriuturismo)
CP Lido bei Bosena
CP Riva del Setta bei Rioveggio

19.08.2011
Graz bis CP Lago le Tamerici (Coltano bei Pisa)
Gefahrene Kilometer: 760 km

19.08

Wie schon so oft im heurigen Sommer, nutzen wir Coltano und den hier vorhandenen Agricamping Lago Le Tamerici als Ausgangspunkt unserer Reise. Die Toiletten sind mittlerweile schon sehr schmutzig, die Steaks sind noch immer sehr gut und italienische Kinder sind noch immer sehr laut. Nach einer angenehmen und schlafreichen Nacht brechen wir am nächsten Tag bei einer wahrlichen „Affenhitze“ weiter gegen Süden auf.
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20.08.2011
CP Lago le Tamerici (Coltano bei Pisa) – Volterra – Massa Marittima – CP Maremma Sans Souci (Castiglione)
Gefahrene Kilometer: 185 km

20.08

Der Tag ist gekennzeichnet durch Hitze, Kurven, wunderschöne toskanische Landschaften (wie aus dem Bilderbuch). Vorgehabt hätten wir einen Besuch von Volterra und seinem mächtigen Palazzo dei Priori. Leider verhindert ein Fest im Centro Storico die Zufahrt zu einem für uns und unseren Dicken geeigneten Stellplatz. Das und die immer größer werdende Hitze (es wird schon so um die 38 Grad haben) lassen uns Fotos aus dem gekühlten Fahrzeug hinaus machen, und wir fahren weiter auf einer wiederum kurvenreichen Straße nach Massa Marittima. Hier finden wir einen gut ausgeschilderten Stellplatz ca. 800 m entfernt vom berühmten Piazza Garibaldi und seinem Dom San Cerbone, der laut dem Dichter Pietro Citali ein großes, fantastisches Schiff darstellen soll. Dies sei der Fantasie des Einzelnen überlassen, dass für das Schiff notwendige Wasser wäre uns an diesem Tag definitiv lieber gewesen. Massa Marittima den Rücken kehrend bewegen wir uns nun Richtung etruskischer Küste, um diesen heutigen Tag doch noch ein etwas kühleres Ende setzen zu können. Da wir uns – wie so oft – nicht auf den touristischen Trampelpfaden bewegen, finden wir hier ein geothermisches Kraftwerk, dessen Rohre wie Spaghetti weit in die Landschaft hineinragen. Schon irgendwie eine eigenartige An- und Aussicht. Die Hitze wird schlimmer, die vielen Kurven machen müde und daher suchen wir uns kurz vor der Küste noch einen schattigen Rastplatz, auf dem wir eine ausgedehnte Siesta halten. Danach fahren wir weiter Richtung Follonica – nicht um hier zu bleiben, sondern um unsere Vorräte in einem großen Supermarkt aufzufüllen. Natürlich haben wir zu viel eingekauft, sodass nach dem Einkaufen eine logistische Meisterleistung notwendig war, damit alles untergebracht werden konnte. Der Schlusspunkt dieses langen Tages war dann die Ankunft am CP Maremma Sans Souci. Der CP ist ein wunderbarer, direkt am Strand gelegener Platz mit sehr viel Schatten jedoch auch sehr engen Zufahrten zu den Stellplätzen. Die doch sehr unfreundliche Rezeption spricht zwar deutsch, ist aber definitiv kein Aushängeschild für diesen wunderbaren Platz.
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21.08.2011 – 23.08.2011
CP Maremma Sans Souci (Castiglione)

21.08

Direkt am Meer in einem herrlichen Pinienwald gelegen, befinden wir uns nun auf dem CP circa. 2 km nördlich von Castiglione della Pescaia. Die “Nachwehen” von Ferragosto merkt man an den zahlreichen italienischen Gästen, die aber schon abzureisen beginnen. Mit “Beginnen” sei hier ausgedrückt, dass das Räumen des Stellplatzes doch ca. drei Tage in Anspruch nehmen kann;-) Der Platz hat auch eine ausgezeichnete Pizzeria, sodass wir es uns einen Abend, neben der doch schon obligatorischen Flasche Rotwein, mit zwei wirklich ausgezeichneten Pizzen  vor unserem Dicken bequem gemacht haben. Trotz der vorherrschenden Hitze (ist ja doch Sommer) sind wir auch mit den Rädern in den nahegelegenen Ort Castiglione della Pescaia gefahren. Dieser schöne Badeort ist von einer trutzigen Ringmauer umschlossen und hat eine pittoreske Flaniermeile. Nach einem Aperol Spritz sind wir noch kurz einkaufen gegangen und dann wieder zurück auf dem CP gefahren. Dort haben wir dann – nach einem abkühlenden Bad im abendlichen Meer – unser Abendessen selbst zubereitet. Der nächste Radausflug nach Roccamare/Le Rocchette war durch eine etwas längere, als am Vortag durchgeführte, Rundfahrt gekennzeichnet, allerdings konnten wir dabei keinen richtigen Ortskern Roccamare/Le Rocchette ausmachen. Zahlreiche Hotels, CP und Bagni, aber kein Zentrum. Wieder hat uns ein abendliches Bad im warmen Meer abgekühlt und uns in einen tiefen Schlaf fallen lassen. Die Abfahrt vom CP war aufgrund der Nischenplätze und der engen Zufahrten abenteuerlich, wurde aber vom Herrn des Hauses wahrlich meisterhaft durchgeführt. Ohne Kratzer, ohne Dellen haben wir den nun von unseren deutschen Nachbarn schon okkupierten Platz weiter Richtung Süden verlassen.
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24.08.2011
CP Maremma Sans Souci – Giordino Dei Tarocci – Agri CP Il Pantana (Pitigliano)
Gefahrene Kilometer: 147 km

24.08.2011

Auf dem Weg Richtung Grosseto „entern“ wir wieder einmal einen Supermarkt, um unsere Wein- und Essensvorräte auf einen guten Stand zu bringen. Der Coop in Castiglione della Pesceia ist zwar eng, aber sehr gut bestückt. Der nächste Zielpunkt ist nun Giardino dei Tarocchi, ein vor Fantasie und Spiellust explodierender Skulpturenpark der Bildhauerin Niki de Saint Phalle. Der Park befindet sich südlich von Grosseto in der südlichen Maremma in Capalbio. Und wie immer bewegen wir uns auf engen, kurvenreichen Straßen dorthin. Die Vermutung, dass unser speziell für Wohnmobile programmiertes Navi-Gerät eine leicht sadistische Ader hat, liegt nahe. Der Skulpturenpark ist ein wahrer Wundergarten, und die bizarren Gebilde sind ein Augenschmaus. Nach dem Besuch fahren wir nun hart an der Grenze der Toskana weg von der Küste ins Hinterland der südlichen Maremma vorbei an Manciano und Saturnia. Schlusspunkt unserer  heutigen Reise ist ein Agricamping ganz in der Nähe von Pitigliano. Nach fernsehlosen Tagen findet unsere SAT-Schüssel nun wieder Empfang, und wir können uns abends den Niedergang von SK Sturm Graz auf den Weg in die Champions League ansehen.
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25.08.2011
Agri CP Il Pantana (Pitigliano)

Wir sind hier auf einem Privatplatz mitten in der Natur. Ein Naturbadesee mit Fischen lädt zum Schwimmen ein. Mindestens (Aussage der sehr freundlichen Besitzerin) 16 Katzen, Gänse, Hasen, Hunde und Millionen Fliegen sind unsere Kumpanen vom heutigen Tag. Auf dem Platz gibt es ein kleines, aber feines Badehaus mit Duschen und WCs, jedoch keine Entsorgung für “WC Kimik” oder Brauchwasser. Die bereits erwähnte sehr freundliche Besitzerin spricht nur italienisch, aber das dafür in einem Höllentempo und mit Händen und Füssen. Die wenigen Stellplätze sind durch hohe Lavendelsträucher abgegrenzt und somit hat man den Duft des Südens auch permanent in der Nase.
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26.08.2011
Agri CP Il Pantana (Pitigliano) – CP Lido (Bolsena)
Gefahrene Kilometer: 38 km

26.08

Viel sind wir heute nicht gefahren, aber das dafür wieder auf kurvenreichen Straßen. Unmittelbar nach dem Agri CP Il Pantana haben wir auf einmal einen wunderbaren Blick auf Pitigliano. Man hat das Gefühl, dass die Stadt aus einem großen Tuffstein herauswächst. Dicht an dicht gedrängt stehen die hohen Häuser direkt am Abgrund. Parkplätze sind absolute Mangelware und deshalb sind wir auf einer sehr engen Straße quer durch den Ort gefahren. Eine Kehre in Richtung unseren neuen Ziels – Bolsena-See – konnten wir nur nach mehrmaligen Rücksetzen durchfahren. Erstaunlich, wie geduldig Italiener sein können. Unser Endziel für den heutigen Tag ist der Lago di Bolsena, wo wir uns ca. 2 km vom Ort Bolsena am Village Camping Lido einen schönen Platz suchen. Ein wunderschöner Entree-Bereich, eine zu unterschreibende Hausordnung und ein wahrlich spitzenmäßiges Camper-Service  zeigen uns, dass dieser CP zu Recht 4 Sterne besitzt. Der See selbst ist wunderschön gelegen und irgendwie lässt einen dabei das Gefühl nicht los, nicht mehr in Italien zu sein.

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27.08.2011
CP Lido (Bolsena)

Wir genießen einen weiteren heißen Tag, diesmal allerdings im Schatten von Olivenbäumen und fahren dann nach einer ausgiebigen Siesta (die endlich auch von ein paar Regentropfen begleitet worden ist) mit den Fahrrädern in den Ort Bolsena. Dieser hat einen hübschen Altstadtkern, welchen man durch ein trutziges Stadttor aus dem 16. Jh. erreichen kann. Wie immer, befindet sich auch dieses Centro auf einem Hügel und hoch oben thront, auch wie immer, ein mächtiges Castello. Im Schatten von diesem gibt es eine kleine, aber sehr feine Vinothek, wo wir dann auch ein Glas Rotwein aus der Gegend trinken. Was wir etwas unterschätzt haben, ist, dass es sich hier nicht mehr um leichte toskanische Rotweine, sondern schon um schwere aus Umbrien und Lazio handelt. Somit genügte ein Glas, was normalerweise eine halbe Flasche in den letzten Tagen nicht erreicht hat – noch besser gelaunt sind wir dann diesen Hügel wieder hinabgestiegen und  zum CP zurückgefahren.
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28.08.2011
CP Lido (Bolsena)

Wie schon öfters bemerkt, dürfen wir heute wieder das Nähe Bedürfnis unserer nördlichen Nachbarn „auskosten“. Trotz der mittlerweile wirklich schon zahlreich leeren Stellplätze (um uns herum war weit und breit alles leer) fand ein deutsches Womo sehr Gefallen an unserem Nachbarplatz. Bedingt durch den gestrigen Regen ist es nun ein bisschen abgekühlt und abends konnten wir dann einen Grillabend vor unserem Dicken so richtig genießen. Nach gute Speis und Trank haben wir uns dann spätnachts zum Schlafen zurückgezogen.

29.08.2011
CP Lido (Bolsena)   – CP Riva del Setta
Gefahrene Kilometer: 256 km

29.08

Die Abbautätigkeiten heute Morgen waren von missbilligenden Blicken unsere neuen CP-Nachbarn begleitet worden, da sie doch zu deren Frühstückszeit stattgefunden haben. Da wir uns mit der heutigen Fahrt wieder zurück Richtung Graz zu bewegen beginnen, wurden unsere Weinvorräte für den heimatlichen „Weinkeller“ wieder auf Vordermann gebracht. Vorbei an Orvieto verlassen wir nun die Weinberge von Toskana/Lazio/Umbrien und fahren nun über den Apennin Richtung Florenz. Zwischen Florenz und Bologna verlassen wir die für uns ziemlich ungewohnte Autobahn und schlagen unser letztes Nachtquartier an dem etwas abgelegenen  CP Riva del Setta auf. Eine freundliche Signora übergibt uns Duschmünzen für die Warmwasserduschen und erklärt uns, dass das Ristorante geschlossen hat. Somit packen wir wieder unser mobiles Küchenservice aus, kochen fantastische Nudeln mit Zwiebel, Knoblauch, Tomaten, Oliven, Petersilie und Basilikum aus unserem mittlerweile auch schon vorhandenen eigenen mobilen Kräutergarten und genießen natürlich auch ein Gläschen Rotwein dazu.
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30.08.2011
CP Riva del Setta – Graz
Gefahrene Kilometer: 600 km

30.08

In der Raststation Griffen gibt es wie so oft beim Heimfahren aus dem Süden ein gutes und ausrechendes Abendessen.
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Fazit:
Die Toskana ist immer wieder eine Reise wert, jedoch sollte man sich nicht nur rund um deren Hotspots (San Gimignano, Siena & Co) bewegen, sondern auch abseits der üblichen Touristenorte auf Entdeckungsreise gehen. Der Wein ist gleich gut, die Landschaft ist gleich schön, aber von touristischen Beigaben wird man in der südlichen Maremma noch größtenteils verschont.