Zeit: Sonntag 29.09.2002 bis Sonntag 06.10.2002
Strecke: Graz – Linz – Paris – Wien – Graz
Unterkunft:
Hotel Villa du Maine
Ende September habe ich mich von Helga überreden lassen, mit dem Zug nach Paris zu fahren. Überreden deshalb, weil weder der Besuch von Frankreich, noch das Zug fahren zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört (wobei sich das mit Frankreich im Lauf der Zeit geändert hat 🙂 ). Wir sind am späten Nachmittag mit dem Zug von Graz nach Linz gefahren, und dort in den Nachtzug umgestiegen. Der Euronight hatte den klingenden Namen „Orientexpress“, die winzigen Schlafwagen Abteile hatten aber gar nichts orientalisches an sich. Am nächsten Morgen in Paris, so halbwegs ausgeschlafen, angekommen, sind wir als erstes zu unserem Hotel gefahren. Wir hatten in einem Randbezirk von Paris ein einfaches billiges Hotel gebucht. Einfach war es wirklich, die Zimmer winzig und der gusseiserne antiquierte Aufzug gerade groß für eine Person und mit Ach und Bauchweh das Gepäck (aber nur von einem). Das Zimmer war umlaufend genau einen halben Meter breiter als das kleine Bett. Dh. stellte man seinen Koffer irgendwo im Zimmer ab, konnte man nicht mehr vorbei gehen. Aber es war billig und sauber, und das reichte uns. Den Rest von dem Tag und die nächsten stürzten wir uns dann ins Power Sightseeing. In Paris gibt es ja sehr viel zu sehen. Der Eiffelturm war natürlich eines der ersten Ziele. Wir waren auch oben und haben viele Fotos von der spektakulären Aussicht gemacht. Eine Rundfahrt mit einen Boot auf der Seine machten wir, das bekannte Moulin Rouge mussten wir uns ansehen, und auch zum Sacre Coeur de Montmarte fuhren wir mit Funiculaire (Standseilbahn) hinauf und genossen von oben die schöne Aussicht. Les Halls besuchten wir mehrmals, da zu der Zeit davor eine Menge von Imbissständen waren, und man hier gut und vor allem günstig essen konnte. Der Arc de Triumphe, die Avenue de Champs Elysees und ein Besuch vom Louvre mit seiner Pyramide durften natürlich nicht fehlen. Im Park Jardin du Luxenbourg haben wir den Franzosen beim Steuern ihrer Modellboote zugesehen, und uns über die Clochards gewundert. Bei uns sieht man keinen Sandler mit einer Rotweinflasche, höchstens mit einem Tetrapak oder einer Schnapsflasche. Aber scheinbar haben sie hier mehr Stil ;-). Im Stadtteil La Defense haben wir uns La Grand Arche angesehen, ein Bürogebäude in der Art eines modernen Triumphbogens. So manch Gläschen Rotwein und ein paar Baguettes belegt mit irgendwelchen Köstlichkeiten haben wir in der Zeit auch vernichtet. Es gibt sicher noch unzählige Orte, die wir noch besucht haben, aber das würde hier den Rahmen sprengen.
Was aber schon aufgefallen ist, dass Paris, sobald man die Hauptrouten verlässt, sehr schmutzig ist und es überall dann wie in einem schlecht geputzten Pissoir riecht. Wir Österreicher sind halt von zuhause verwöhnt.
Nach einer Woche laufen sind wir am Samstag wieder auf den Bahnhof gefahren, und haben unseren Zug nach Haus gesucht. Das Schlafwagenabteil war noch immer nicht größer, aber der Zug hat uns gut nach Hause gebracht. Unterwegs haben wir beschlossen bis Wien durch zufahren, und nicht in Linz aus zusteigen. Der Grund war einfach, wir wollten länger schlafen ;-). Von dort sind wir dann mit dem Zug nach Graz weiter gefahren.