Ziel: Gardasee, Iseosee und Südtirol
Zeit: Freitag 09.09.2022 bis Mittwoch 28.09.2022
Strecke: Graz – Villach – Fusina – Padua – Costermano – Peschiera Del Garda – Iseo – Peschiera Del Garda – Roveretto – Bozen – Lana – Bozen – St. Lorenzen – Lienz – Wernberg – Klagenfurt – Graz
Gefahrene Kilometer: 1360 km mit dem Wohnmobil und 513 km mit dem Motorrad
Gegangene Kilometer (bei Wanderungen): 40 km
Besuchte Campingplätze:
Camping Fusina
Camping Garda Natura
Camping La Tesa
Camping Schlosshof Ressort
Camping Ansitz Wildberg
Vorwort:
Für die tl’dr Fraktion, bitte gleich bis zum ersten Tag weiterscrollen (tl’dr ==> too long; didn’t read) 😉
Heuer war die Auswahl des Urlaubsziels ziemlich einfach, wobei lang nicht klar war ob wir überhaupt fahren können. Ein Krankheitsfall im engeren Familienkreis mit Einlieferung ins Krankenhaus, hat das Ganze lange wackeln lassen. Als das so halbwegs geklärt war das wir mit gutem Gefühl fahren können, haben wir beschlossen nur soweit wegzufahren, dass wir auch in einem Tag wieder nach Hause kommen könnten (sollte es sich wieder Verschlechtern). Diese Prämisse hat gut zu den anderen Überlegungen gepasst. Das instabile Wetter und die vielen Unwetter an der Küste in Italien und Kroatien aufgrund des zu warmen Meeres, und zusätzlich die hohen Spritpreise, haben das Gebiet noch weiter eingegrenzt. Und zusätzlich wollten wir noch ein wenig den Sommer verlängern, dh. der Norden ist auch ausgefallen. Helga hat in diversen Facebook Gruppen ein paar schöne Agricamping Plätze gesehen, und somit waren die ersten beiden Ziele schon schnell festgelegt. Der Wein-, Obst- und Gemüsebauer Garda Natura am Gardasee, direkt am Berg hinter dem Ort Garda, war das erste Ziel. Ein zweiter Agricamping Platz Namens La Tesa am Iseo See, auch wieder am Hügel direkt hinter Iseo, das zweite Ziel. Der erste Platz war feiner, mit eigenem Bad für jeden Stellplatz, einem einfachen Lokal mit gutem Essen und vielen sehr guten Produkten zu kaufen und genießen (der Rose war ein Gedicht 🙂 ). Der zweite Platz war ein wenig rustikaler und weniger luxuriös, aber trotzdem auf seine Art sehr schön. Dafür war hier das Lokal wirklich fein, aber auch lang ausgebucht und etwas teurer. Von dort wollten wir über Südtirol wieder retour, dh. Helga hat hat weiter gesucht und die uns noch unbekannte Gegend von Meran als Ziel ins Auge gefasst. Am neuen Campingplatz direkt in Meran haben wir nichts für die Zeit bekommen, dafür aber im nahen Lana im Schlosshof Ressort. Diesen Platz wollten wir schon einmal besuchen, aber damals hat der Corona Lockdown das verhindert. Auf diesen 5* Platz sind wir nach den vielen teilweisen sehr enthusiastischen Meldungen im Internet mit großen Erwartungen hingefahren, und wurden aber ein wenig enttäuscht. Der Platz ist gut, wahrscheinlich auch super, aber der erwartete ganz große Wow Effekt ist leider ausgeblieben. Die Stellplätze, wir hatten einen Standard, sind groß genug, aber irgendwie ein wenig schmucklos. Die Grauwasserentsorgung am Stellplatz ist so angelegt, dass es kein Rohr für einen Schlauch (mit Deckel) sondern ein großer offener Schacht ist, aus dem es ziemlich heraus gemuffelt hat. Auch kräftiges Ausspritzen mit Wasser hat keine Abhilfe gebracht. Das Lokal und die Bar, die eines sind, sind für uns nicht wirklich gemütlich und beim Essen hat es auch Licht und Schatten gegeben. Aber was wirklich sensationell war waren die Waschhäuser und die Pools. Die Entsorgung war super sauber, wie auch der ganze restliche Platz und die Mitarbeiter sind auch alle sehr freundlich und hilfsbereit. Das wir eine ziemlich laute Baustelle direkt neben dem Stellplatz außerhalb vom Zaun hatten, dafür kann der Campingplatz nichts (außer dass er uns einen anderen Stellplatz geben hätte können oder dafür sorgen dass der Lärm wirklich erst um 08:00 beginnt), aber das hat keinen Einfluss auf unseren Eindruck das wir tagsüber sowieso nie da waren. Aber vom nervenden Geräusch einer Flex geweckt zu werden, ist auch nicht prickelnd. Wenn ein Platz so gehypt wird, und von sich behauptet das sie quasi perfekt sind, hätte ich trotzdem mehr erwartet. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung und sehen sicher einige anders, aber vielleicht geben wir dem Platz ja in einer anderen Stellplatz Kategorie noch eine weitere Chance, weil wirklich falsch haben sie ja nichts gemacht. Aber ob ich deswegen Monate oder Jahre vorher buchen will um so einen Platz zu bekommen, bin ich mir auch nicht sicher. Davor haben wir noch eine Nacht in Fusina eingelegt, um die Strecke nicht zu lange werden zu lassen. Hier hatten wir Glück mit dem Wetter, am Tag davor und danach hat es schwere Unwetter gegeben, die unsere Entscheidung nicht ans Meer zu fahren bestätigt haben. Den Ausklang haben wir in St. Lorenzen am Camping Ansitz Wildberg gemacht. Der Campingplatz ist einfach schön und entspannt, hat ein super Waschhaus und es gibt eigentlich nichts was hier nicht passt. Wenn man auf einem ganz hohen Niveau jammern will, wäre eventuell ein Brötchen Service eine feine Sache. Aber der Bäcker im Ort ist auch nur 500 bis 600 Meter entfernt. Dh. den Hauptteil des Urlaubs hat diesmal Helga alleine herausgesucht und vorgeschlagen, da ich durch die Familie ein wenig anders beschäftigt war. Und sie hat das wirklich gut gemacht, danke dafür!!!
Das Thema Agricamping werden wir weiter vertiefen (auch in Österreich), das hat uns gut gefallen. Oft etwas abseits, was mit dem Motorrad aber kein Problem ist, dafür ruhig und schön gelegen. Die Zufahrt ist halt oft ein wenig spannend gewesen 😉 . Nur bei unserer Internet Infrastruktur müssen wir dafür noch ein wenig aufrüsten, da bei beiden Bauern so gut wie kein Empfang mit dem Handy war. Und wenn man auf Nachrichten von zuhause wartet, oder auch trotz Urlaub die eigene Firma ein wenig betreuen muss, ist das nicht prickelnd wenn nichts geht.
In Summe war es wieder einmal ein cooler Urlaub der uns sehr gefallen hat und uns auch bisher unbekannte Gegenden von Italien nähergebracht hat.
09.09.2023
Graz – Villach – Udine – Camping Fusina
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 426 km
Um 13:30 nach dem Arbeiten ist es los gegangen. Bis zum Anhängen des Wheely mit der Honda drauf war es zwar kühl und grau, aber zumindest trocken. Kaum war der Hänger angehängt, hat es zu nieseln begonnen. Gutes Timing ist alles 🙂 Wir haben in Graz noch vollgetankt und gleich einmal damit ein Loch ins Urlaubsbudget gerissen. Ein fast leerer 90 Liter Tank und diese Spritpreise sind nicht prickelnd. Es war einiges an Verkehr, vor allem Wohnwagen und Wohnmobil Kolonnen in die Gegenrichtung, weil die Ferien bei uns an dem Wochenende zu Ende gingen. Das Wetter blieb sehr abwechslungsreich, Nieseln, Nebel, Sonne, wobei die Sonne nur selten zu sehen war. Da wir es nicht eilig hatten, bummelten wir gemütlich dahin und genossen das Feeling jetzt fast 3 Wochen frei zu haben. In Tarvis bei der Mautstelle war eine Baustelle, dh. wir konnten auch nicht sofort auf die Telepass Spur fahren. Aber es waren nur 3 oder 4 Autos bis wir uns vorbeizwicken und durch die Mautstelle fahren konnten. Bis zur Abfahrt bei Venedig ist es recht gemütlich dahin gegangen, die Temperatur war jetzt auch schon viel angenehmer. Neben der Autobahn hat man viele große Lacken gesehen, weil hier gestern ein ziemliches Unwetter durchgezogen ist. Bis Fusina sind wir diesmal ohne Verfahren gekommen 😉 , beim letzten Mal hatten wir ja vor lauter Quatschen eine Abfahrt zu früh genommen und dadurch unfreiwillig eine Ehrenrunde durch Mestre gedreht. Das Einchecken ging flott, reserviert hatten wir nichts. Der Platz war so voll wie wir ihn noch nie gesehen hatten, aber es gab vereinzelt noch freie Plätze zwischen den Bäumen. Wir hatten, da wir nur eine Nacht bleiben würden, keine großen Ansprüche. Nur groß genug zum Einparken ohne Abhängen wäre fein. Etwas weg vom Meer entdeckte ich so einen Platz. Ich war aber schon ein paar Meter zu weit gefahren und musste etwas zurückschieben, was mit dem Wheely hinten dran immer Spaß macht. Genau da ist seitlich ein Italiener mit einem Mietmobil dahergekommen. Ich habe ihm gezeigt dass ich noch 5 m zurückschieben und rechts in den Platz reinfahren will. Er hat genickt und gezeigt dass er verstanden hat. Kaum war vorne aber genug Platz das er durchgekommen wäre, wollte er sich durchzwicken und auf unseren Platz fahren. Den Stellplatz habe aber ich als erster gesehen, und somit wollte ich ihn auch nicht kampflos aufgeben. Also schnell die erste rein und den Weg wieder absperren. Ich hab es ein zweites Mal versucht im zu erklären das dass unser Platz ist, er hat sobald ich zurück gefahren bin, wieder versucht vorbei zu fahren. Daraufhin ist Helga ausgestiegen, hat sich genau vor sein Wohnmobil gestellt, so dass er keine 20 cm mehr vorfahren konnte. Ich hab dann zum dritten Mal zurück geschoben, und konnte in Ruhe auf den Platz fahren. Dass sich die Italiener nicht anstellen wollen kenne ich, aber so einen Idioten hatten wir noch nie. Aber leg dich nie mit uns an 🙂 . Im Auto schimpfend sind sie nach unserem Einparken vorbei gefahren und noch ein paar Mal vorbei gekommen, dabei gab es für ein Wohnmobil alleine noch genügend passende Plätze mitten drinnen. Zum Essen gehen oder Pizza holen waren wir zu faul und so gab es eine Jause aus den Vorräten. Wir sind nach ein wenig Lesen bald schlafen gegangen, beide gespannt was uns morgen erwarten würde. Das Thema Agricamping war ja für uns beide neu, und die Zufahrt hat auf Google Street View auch spannend ausgesehen.
10.09.2023
Camping Fusina – Padua – Vicenza – Complanare – Affi – Costermano – Camping Garda Natura
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 151 km
Da wir heute nur 150 km fahren mussten und erst Mittag einchecken konnten, haben wir uns Zeit gelassen und sehr gemütlich gefrühstückt. Dann sind wir duschen gegangen und Helga ist noch eine Runde zur Anlegestelle spaziert. Gegen Mittag sind wir weiter und haben dem Garmin die weitere Weg Führung überlassen. Bei einer Tankstelle haben wir um günstige 1,7 €/l (zuhause war es klar teurer) den Tank wieder aufgefüllt. Der Verbrauchsdurchschnitt bis daher war 8,9 l/100 km (laut Berechnung und laut Anzeige vom Ducato), sowenig haben wir noch nie verbraucht seitdem wir das Wohnmobil haben. Die Route die der Garmin bis zur A4 gewählt hat, kannten wir noch nicht, sie war aber gut zu fahren. Auf der A4 war dichter Verkehr und je näher wir Richtung Verona kamen desto dichter wurde es. Auf der Brennerautobahn war Kolonen Verkehr Richtung Norden, und wir waren froh nicht allzu weit auf der Autobahn fahren zu müssen. Wir sind abgefahren und über Affi nach weiter nach Costermano. In Castion Veronese ist es einmal wirklich eng. Da muss man gleich nach einer Kreuzung zwischen zwei Häusern durch und hat links und rechts nicht viel Platz. Da man aber vorher erst einbiegt, muss man schauen das Gespann vorher schon möglichst gerade zu stellen, sonst steht man irgendwo an an. Und natürlich sollte keiner entgegen kommen beim Durchfahren. Unseren Weinbauern haben wir schnell gefunden, und wurden dort sehr freundlich begrüßt. Vom Seniorchef bekommt man eine Einweisung, aber auch sofort die Info was man alles nicht darf. Dann hat er uns hinter auf unseren Stellplatz geschickt. Der Campingplatz hat vielleicht 12 oder 15 Plätze, alle gekiest und auf unserer Seite auch schön mit Büschen voneinander abgegrenzt. Der Platz war noch recht leer, und wir hatten einen super Stellplatz am Rand. Das Reinfahren war zwar dadurch nicht einfach, aber für uns war er perfekt. Und wir hatten genug Platz für den ganzen Fuhrpark. Da das Lokal für den Abend schon ausreserviert war, und wir sowieso lieber früher essen, haben wir nur den Strom angesteckt und sind gleich essen gegangen. Direkt neben dem großen Gemüsegarten sitzt man auf Bierbänken und Tischen und kann aus der kleinen aber feinen Speisekarte auswählen. Es wurde ein Caprese, eine selbst geräucherte Forelle als Tatare mit Buratta, Ravioli, Nudeln mit Gardasee Sardinen die sehr würzig waren und je ein Pflaumensorbet. Dazu haben wir uns eine Flasche Bardolino vom Hauswein geleistet. Espresso habe ich keinen bekommen, es hat Kaffee hier nur in Form einer Brocca gegeben, also eine Espressokanne. Es war zwar ein wenig viel, aber der Kaffee war gut
Da man erst ab 100 € mit der Karte zahlen kann (er macht aber auch Ausnahmen wenn es gar nicht anders geht 😉 ), haben wir noch ein paar Flaschen Weißwein und Rose mitgenommen. Vielleicht sollte man noch sagen, dass das gesamte Gemüse aus dem eigenen Garten war, und das hat man auch geschmeckt. Wir haben auch noch das Gebäck für morgen bestellt und uns ein wenig am Stellplatz eingerichtet. Die Honda wurde abgeladen und alles vernünftig eingeparkt. Der Pool war wunderschön und angenehm temperiert, aber der Luxus pur war das Waschhaus. Jeder Stellplatz hat ein eigenes Bad mit Dusche, Waschbecken und WC das man alleine benutzen kann. Die Toiletten Entleerung war sauber, wie auch die gesamte Anlage sehr sauber war. Den Abend haben wir gemütlich vorm Wohnmobil ausklingen lassen. Der erste Platz war schon einmal vielversprechend und das Projekt Agricamping geglückt, soweit wir das bisher beurteilen konnten.
11.09.2022
Camping Garda Natura
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
Camping Garda Natura – Garda – Bardolino – Lazise – Bardolino – Garda – Camping Garda Natura
Gefahrene Kilometer mit dem Motorrad: 27 km
Um 07:00 Uhr sind wir munter geworden, weil wir draußen etwas gehört haben. Der Senior Chef hat das bestellt Brot vorbeigebracht, draußen auf unseren Tisch gelegt, und ein freundliches buon giorno beim Fenster herein gerufen. Das ist Service pur 🙂 Nach dem Frühstück bin ich eine Runde am Platz gegangen und hab mir die Gärten angesehen. Etwas später sind wir mit der Honda von unserem Berg runter gefahren und noch weiter bis Lazise. Dort war gegen unser verschlafenes Dörfchen viel los, das wir beschlossen haben wieder die Masken aufzusetzen. Wir sind eine Runde spaziert aber viel hat sich im Zentrum zum letzten Besuch 2012 nicht geändert. Zumindest wäre uns nichts aufgefallen. Wir haben einige Fotos gemacht, ein gutes und sogar günstiges Eis gegessen, und dann sind wir wieder zum Parkplatz gegangen. Am Rückweg sind wir noch ein wenig herumgefahren, aber bald wieder auf unseren ruhigen Berg hinauf. Zum Eingewöhnen war das für heute genug. Heute gab es noch Ravioli (aber keine Dosenravioli, sondern frische 😉 ) aus den eigenen Vorräten mit einer guten selbstgemachten Tomatensauce und einem Salat. Der restliche Tag war mit Siesta und baden ausgefüllt, und die Nacht war angenehm ruhig und kühl.
12.09.2022
Camping Garda Natura
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
Camping Garda Natura – Garda – Malcesine – Riva Del Garda – Limone – Campione – Maderno – Fähre – Torri Del Benaco – Camping Garda Natura
Gefahrene Kilometer mit dem Motorrad: 104 km
Die Brötchen sind heute eine halbe Stunde später gekommen, und wir sind gleich aufgestanden da wir heute eine große Tour vor uns hatten. Nach dem Frühstück ging es auch gleich los und wieder den Berg hinunter nach Gerda. Von dort sind wir dem See entlang auf der Gardesana Orientale bis Malcesine gefahren. Dort haben wir mit Müh und Not einen Parkplatz für unser Moperl gefunden und sind eine Runde durch den Ort spaziert. In einem Cafe haben wir eine Pause eingelegt und etwas getrunken. Es war in der Sonne heute richtig warm, sehr angenehm 🙂 . Dem See entlang ist es weiter bis Torbole gegangen, wo wir den Tank der Honda auffüllten. Durch Torbole und Riva Del Garda war dichter Verkehr, auf der Gardesana Occidentale war es wieder besser. Die landschaftlich schöne Strecke mit den vielen Tunnels und Kurven war lustig zu fahren und optisch wieder ein Genuss. Wir haben wieder ein paar Foto Stopps eingelegt und irgendwann ist ein leichtes Hungergefühl aufgekommen. Der Versuch in Campione, im Lokal vom vorigen Jahr, etwas zu essen zu bekommen, ist aber gescheitert. Irgendwie sind die Zeiten wo wir Hunger haben, und wann man in Italien etwas zu essen bekommt, oft nicht kompatibel 🙁 . Da wir ziemlich herumgebummelt haben, haben wir den Plan den gesamten See heute zu umrunden fallen gelassen, und sind zur Fähre nach Maderno gefahren. Ich bin die Tickets kaufen gegangen, und 2 Minuten später hat das Schiff mit uns abgelegt. Es wäre aber auch noch Platz für weitere PKWs gewesen, ganz anders als in der Hochsaison. Die Überfahrt war ruhig und wir haben die Aussicht genossen. In Torre del Benaco haben wir das Schiff wieder verlassen, und unser Glück zum Thema Essen wieder versucht. Direkt am See hatte noch ein Lokal offen und wir haben dort gut gegessen. Helga hat ein Tris aus Tomaten, Mozzarella und sensationellen Gardasee Sardellen als Vorspeise und ich habe mir ein Vitello Tonnato bestellt. Danach hat Helga ein Fritto Misto gegessen und ich ein Thunfischsteak. Gut gesättigt sind wir eine Runde durch den Ort spaziert, und haben n einem Obstladen noch die Vitamin Vorräte aufgefüllt. Retour am Berg sind wir gleich beim Restaurant stehen geblieben um das Brot für morgen zu bestellen, weil eigentlich waren wir schon ein paar Minuten zu spät. Aber so genau sind sie auch nicht. Der Rest des Tages war wie gestern, Siesta, Baden und ein oder zwei Gläschen vom wunderbaren Rose vom Hügel hinter dem Stellplatz.
13.09.2022
Camping Garda Natura
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
Camping Garda Natura – Torri Del Benaco – Fähre – Maderno – San Felice Del Benaco – Desenzano Del Garda – Sirmione – Peschiera Del Garda – Garda – Camping Garda Natura
Gefahrene Kilometer mit dem Motorrad: 92 km
Heute sind die Brötchen erst gegen 08:30 gekommen, man merkte dass sich der Platz schön langsam füllt und Cheffe weniger Zeit hat. Wir sind auch bald wieder los, da wir heute die restliche See Umrundung in Angriff nehmen wollten. Wir sind über die Berge nach Torre del Benaco gefahren, und haben auf der engen und kurvigen Straße die Fähre schon in Richtung Hafen fahren sehen. Dh. wir mussten uns sputen, wenn wir die noch rechtzeitig erreichen wollten. Die nächste wäre zwar 30 oder 40 Minuten später gefahren, aber auf Warten hatten wir keine Lust. Im Hafen ist Helga sofort zum Ticket Schalter gegangen, da das Einladen schon fast abgeschlossen war. Wir sind gerade noch rauf gekommen, gut das für Einspurige fast immer Platz ist. Bei den PKWs sind heute ein paar übriggeblieben und nicht mehr mit gekommen weil kein Platz mehr war. Auch heute war die Überfahrt wieder angenehm ruhig. Wir sind bei unserem Campingplatz vom Vorjahr in San Felice del Benaco vorbeigefahren und weiter über Padenghe sul Garda der Küste entlang bis Desenzano del Garda. Dort wollten wir etwas trinken gehen, haben aber kein ansprechendes Lokal nahe der Route gesehen. Bei Rivoltella haben wir im Schatten eines Baumes eine kurze Pause eingelegt und unsere mitgenommene Wasserflasche ausgetrunken. Hier haben wir auch einen Anruf aus der Heimat bekommen, mit sehr guten Nachrichten was den Krankheitsfall betroffen hat. Noch besser als schon zuvor gelaunt, sind wir weiter nach Sirmione gefahren. Hier waren die Parkplätze ziemlich voll, und wir haben gerade noch einen freien Platz am Parkplatz der Einspurigen bekommen. Und für den mussten wir am Parkautomat ein Ticket lösen. Man merkt, dass es hier touristischer zugeht. Auf dem Weg ins Centro Storico sind wir bei einem goldenen Rolls Royce vorbei gekommen, von dem ich mir bis heute nicht sicher bin ob das grauenhaft oder cool ist 😉 . Zumindest gestohlen wird der sicher nicht, der ist viel zu auffällig. Auch hier war für uns die Maske wieder gesetzt, weil einfach zu viele Leute unterwegs waren. Bei einem Stand wurden wunderschöne Granatäpfel und riesige Gardasee Zitronen verkauft, aber beides war nicht gerade günstig. In einem Lokal haben wir gut gegessen, bevor wir unsere kleine Sightseeing Runde fortgesetzt haben. Von hier sind wir weiter über Peschiera del Garda bis Garda gefahren, wo wir am Ortsanfang abgebogen sind und uns ein Cafe am See gesucht haben. Bei einem Aperol Spitz, und einem alkoholfreien Weißbier, haben wir die Fahrt von gestern und heute Revue passieren lassen, und sind einstimmig zum Ergebnis gekommen, dass der gestrige Teil der bei weitem schönere war. Oben am Berg sind wir wieder zum Brot bestellen stehen geblieben, es war schon wieder fast zu spät. Der Rest des Tages war „Business as usual“, baden Siesta, Rose 😉
14.09.2022
Camping Garda Natura
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
Camping Garda Natura – Albisano – San Zeno di Montagna – Castion Veronese – Villanova – Pai – Torri Del Benaco – Parco San Virgilio – Garda – Bardolino – Garda – Camping Garda Natura
Gefahrene Kilometer mit dem Motorrad: 48 km
Nach dem Frühstück sind wir wieder mit der Enduro los. Es ist heute nur ein wenig durch die Berge/Hügel gegangen, von wo wir die wunderbare Aussicht auf den See genossen haben. Über Castelletto ist es wieder zum See runter gegangen. Auf der Straße unten war viel los, und ein besonderes Exemplar hatten wir dort auch noch. Ein scheinbar zu reiches russisches Söhnchen, im mordsmäßig getunten Audi Sportwagen, hat uns und einige andere in Folge auch noch mit viel zu viel Tempo und viel zu wenig Abstand überholt. Da haben die Stopp War und Ukraine Aufkleber auf der Stoßstange hinten die Sympathie Werte auch nicht mehr gerettet. Wenn ich aus so einem, bei uns gerade „sehr“ geschätztem Land kommen würde, würde ich mich ein wenig unauffälliger und angepasster verhalten. Aber warum sollen sie jetzt anders sein als davor 🙁 . Wir sind weiter der Küste entlang bis zum Parco san Vigilio, der zwischen Torre del Benaco und Garda liegt. Parken ist dort gratis, man muss nur ein paar Meter zum See hinunter spazieren. Man kommt an ein paar Nobelstrandbädern vorbei, zumindest wirken sie so und ihre ziemlich aufgetakelten „Empfangsgirlies“ und der Eintrittspreis verstärken den Eindruck nur noch. Ganz unten in der Locanda San Vigilio haben wir einen leeren Tisch gesehen und uns etwas zu trinken bestellt. Die Preise sind hier unverschämt (ein alkoholfreies Weißbier 0,5l kostet 7 €, 0,3l Eistee Pfirsich aber auch 7 €) aber die Aussicht entschädigt uns wieder. Von hier sind wir zum großen Spar in Bardolino gefahren, da unser Kühlschrank schon etwas leer war. Wir haben wieder einmal viel zu viel eingekauft, aber mit Müh und Not alles untergebracht. Der Roller war zum Einkaufen irgendwie einfacher, aber die Enduro ist zum Fahren einfach viel lustiger. Zurück am Berg haben wir den Kocher angeworfen und Steakstreifen mit Pfannengemüse und Baguette, Tomaten mit Trüffel Burrata und hinten nach eine Pistazien Creme gezaubert. Gegen Abend hat es ein wenig geregnet, es blieb aber trotzdem warm und außerdem war der Spuk bald wieder vorbei.
15.09.2022
Camping Garda Natura
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
In der Früh habe ich den Bauern überredet mir 2 frische Eier zu verkaufen. Eigentlich verkaufen sie sie nicht, weil sie die Eier zum Nudel machen brauchen. Aber mit ein wenig Freundlichkeit, geht Vieles 🙂 . Die Eier wurden zu Ham & Eggs verarbeitet, und mit viel Obst gepaart um das Frühstück wieder ein wenig gesünder zu machen 😉 . Nach dem gemütlichem Frühstück und wieder einmal eine Zeitung von zuhause lesen (E-Paper) haben wir ein wenig gearbeitet. Ich hab die Honda verladen und die Heckgarage aufgeräumt, Helga hat das restliche Wohnmobil innen ein wenig geputzt. Dann bin ich die noch immer offene Verkostung beim Bauern einlösen gegangen, mit dem Resultat dass ich um einige Euro ärmer, dafür aber mit zwei Kisten voll beladen wieder zurück gekommen bin 😉 . Wein (Rot, Weiß und Rose), Olivenöl (Natur und Zitrone), Balsamico, Grappa Barrique und Marmelade (Pfirsich mit Quitte), alles aus eigener Produktion, mussten irgendwie verstaut werden. Am Abend sind wir ins Lokal zum Essen gegangen, wir waren aber zu früh dran, da wegen der Weinernte alle Familienmitglieder außer dem Senior unterwegs waren. Er hat uns zur Überbrückung eine Bruschetta gebracht, welche ausgezeichnet geschmeckt hat und ich eher als kleine Pizza bezeichnet hätte. Auch der Rest den wir später bestellt haben als der Sohn auch wieder da war, war ausgezeichnet. Inzwischen war es am Platz auch ein wenig lauter, aber nicht störend, weil alle Plätze besetzt waren.
16.09.2022
Camping Garda Natura – Affi – Peschiera Del Garda – Brescia – Iseo – Camping La Tesa
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 97 km
Nach dem Frühstück sind wir gegen 11:00 Uhr zur nächsten Etappe aufgebrochen. Die Engstelle in Castion Veronese ist aus dieser Richtung besser zu fahren, und kurz vor der Autobahn sind wir in einen Stau gefahren der uns ca. 15. Minuten gekostet hat. Auf der A4 ist wieder dichter Verkehr mit vielen LKWs, aber allzu weit müssen wir ja heute nicht fahren. Kurz nach Brescia biegen wir ab und fahren eine etwas rumpelige Straße bis Iseo. Da der Garmin die Adresse nicht kennt, springt Helgas Handy ein und leitet uns den Berg hoch. Die Straße ist eng, steil, hat viele Kurven und Kehren und ist tlw. nur einspurig. Es kommt uns aber bis auf einmal in den Engstellen keiner entgegen und auch das haben wir rechtzeitig gesehen um vorher stoppen zu können. Die Einfahrt vom Campingplatz versäumen wir, da der Google zu langsam war. Wir können aber gleich dahinter wieder umdrehen und richtig einbiegen. Trotz Mittagspause können wir auf unseren reservierten Platz fahren. Wir haben den Eckplatz 6 bekommen, einen der XL-Plätze. Vor uns sind ruhige ältere Holländer mit Wohnwagen – top, hinter uns eine Großfamilie mit einem schreiendem kleinem Kind – weniger gut. Wir parken uns ein, aber die Keile reichen nicht ganz das Wohnmobil halbwegs eben zu bekommen. Das Ganze passiert alles unter den sehr neugierigen Blicken der Familie (jede Regung wurde beobachtet und sofort kommentiert) und dem Geschrei des Kleinen. Der Platz ist schön, die Gesamtsituation noch etwas verbesserungswürdig 😉 . Etwas genervt lassen wir es einmal bleiben und setzen uns mit einem kühlen Blonden in die Sonne. Gegen 16:00 Uhr gehe ich einchecken, und dann wird auch der Strom angeschlossen. Die Nachbarn gehen jetzt zum Pool und wir parken uns noch einmal in Ruhe und unkommentiert um. Jetzt haben wir mehr Sichtschutz, das Wohnmobil steht eben, und sogar die Sat Schüssel hat die einzige Lücke durch den Baum getroffen und versorgt uns mit Fernsehen. Jetzt passt auch die Gesamtsituation wieder 🙂 . Und als wenig später hinter uns zusammen geräumt und die Räder am Wohnmobil verladen wurden, beginnt die Sonne noch heller zu strahlen. Ich lade die Honda ab und spaziere danach zum Sonnendeck hinaus. Hier hat man einen sensationellen Ausblick zum See hinunter und auch das Internet funktioniert hier sehr flott. Am Stellplatz selbst ist so gut wie kein Empfang, und WLAN gibt es auch nur vor dem Lokal. Der Vorsatz die Infrastruktur nach dem Urlaub auszubauen, verfestigt sich. Um 19:30 gehen wir zum Lokal vor, da wir schon beim Buchen des Stellplatzes vor ein paar Wochen, den Tisch mit gebucht hatten. Kurzfristig ist es hier sehr schwer einen Tisch zu bekommen. Wir bleiben draußen sitzen, obwohl es hier schon ein wenig kühl ist. Aber beim Haus unterm Dach, mit dem offenen Feuer daneben, lässt es sich gut aushalten. Das Essen ist ausgezeichnet, der Wein auch, der Preis ist aber auch nicht ohne 😉 Aber für die gebotene Qualität ist das ok, man macht das ja auch nicht jeden Tag. Die Rechnung müssen wir heute schuldig bleiben, da man alles außer dem Stellplatz nur bar bezahlen kann und wir nicht genug Bargeld mithatten. Das war aber beim Einchecken schon abgestimmt, und ist kein Problem, wenn man hier übernachtet. Nach dem Essen machen wir noch einen kleinen Verdauungsspaziergang und spazieren zum Sonnendeck hinaus. Dort wird es uns aber schnell zu kalt und es geht zurück ins auch kühle Wohnmobil. Dort aktivieren wir als erstes einmal die Heizung und schauen noch ein wenig fern. Vom nahen Hotel und Restaurant unter uns, hören wir bis 23:00 Uhr leise Musik. Ab da ist nur mehr ab und zu ein blökendes Schaf zu hören. Gegen Mitternacht beginnt es zu regnen, auch ein leichtes Gewitter war dabei.
17.09.2022
La Tesa
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
Camping La Tesa – Iseo – Camping La Tesa
Gefahrene Kilometer mit dem Motorrad: 20 km
In der Früh regnet es noch immer, auch ein kurzer Hagel war dabei. Ich gehe die bestellten Croissants holen, für Brot war ich gestern schon zu spät, weil die in der Früh schon für den nächsten Tag bestellt werden müssen. Ich habe auch gleich für die nächsten Tage Brötchen und Croissants bestellt. Zum Frühstück heizen wir auch wieder ein um es ein wenig gemütlicher zu bekommen, und gegen Mittag wird es langsam trocken. Wir ziehen uns warm an und fahren mit der Honda in den Ort hinunter. Es ist wirklich kalt, und auch ein paar einzelne Tropfen fallen wieder, aber das ist schnell wieder vorbei. Beim Supermarkt wo wir einkaufen, ist auch ein Bankomat, so können wir alles in einem Schwung erledigen. Inzwischen hat sich der Regen verzogen, und die Sonne kommt heraus. Wir fahren noch eine Ortsrunde, bevor es wieder den Berg hinauf geht. Oben setzen wir uns vor dem Wohnmobil in die Sonne. In der Sonne ist es angenehm warm, im Schatten kalt. Später gibt es ein Rinds Carpaccio mit Rucola und Parmesan, geräucherten Thunfisch mit Vitello Tonnato Sauce, Ziegenkäse mit Feigensenf und echten Feigen. Dazu gab es Oliven Ciabatta Ringe und einen Aperol Spritz. Auch ein kalter Imbiss kann etwas 🙂 . Danach gibt es eine kleine Siesta 🙂 . Als die Sonne hinter den Bäumen verschwindet, gehen wir wieder ins Wohnmobil. Das Internet ist wieder sehr langsam bis nicht existent, deswegen setzen wir uns vor den Fernseher. Die Heizung haben wir auch wieder aktiviert. Am Abend spaziere ich wieder zum Sonnendeck hinaus, um mir den wunderschönen Sonnenuntergang anzusehen. Helga ist es zu kalt, der gefällt es im warmen Wohnmobil besser 🙂
18.09.2022
Camping La Tesa
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
Camping La Tesa – Iseo – Sulzano – Toline – Pisogne – San Gerolamo – Branico – Lovere – Castro – Riva Di Solto – Portirone – Sarnico – Iseo – Camping La Tesa
Gefahrene Kilometer mit dem Motorrad: 83 km
In der Früh werden wir von strahlendem Sonnenschein geweckt, und es ist auch wieder wärmer. In der Sonne ist es richtig angenehm, im Schatten aber noch kühl. Ich gehe das Gebäck holen und dann gibt es ein Frühstück. Bald darauf geht es los, weil wir heute den Iseosee umrunden wollen. Die Straße verläuft meistens nahe dem See und die Landschaft gefällt uns noch besser als am Gardasee. Es wirkt alles ein weniger überlaufen und weniger touristisch, und da der See kleiner ist ist die Umrundung auch einfacher. Im Norden nehmen wir einmal eine falsche Abzweigung, und fahren zwei lange, ziemlich kalte, Tunnel den Berg hinauf. Wir verlassen die falsche Straße wieder und fahren zurück nach Pisogne um wieder auf die richtige Straße zu kommen. Die Straße im Nordwesten des Sees ist noch schöner zu fahren als die Gardesana Occidentale. Es ist viel enger, die Felsen hänge meistens über und die Tunnel sind kleiner. Für das Wohnmobil wäre das nichts mehr, aber mit der Enduro ist es einfach super. Wir machen viele Fotos und genießen den wunderbaren Blick über den See. In Sarnico suchen wir uns ein Cafe. Im, am Abend sicher angesagten, Swings Dehors, trinken wir etwas und essen eine Kleinigkeit. Etwas später geht es weiter und wir besuchen den Supermarkt in Iseo wieder. Zurück am Berg gibt es einmal ein kühles Blondes. Wobei die Wahl des Sitzplatzes nicht so einfach ist. In der direkten Sonne ist es fast zu warm, im Schatten aber kühl. Mit den Einkäufen kochen wir uns Nudeln mit Fisch und Shrimps, und dann lassen wir gemütlich den Tag ausklingen. So wie der ganze Campingplatz, sind auch die Duschen etwas rustikaler gegen den vorigen Platz. Man braucht eine Duschmünze um 20 Cent, für 3 Minuten warmes Wasser. Aber auch wenn die Duschen einfacher sind, sie sind immer sauber und warmes Wasser gibt es auch fast immer. Wenn draußen zu viele zugleich abwaschen, ist bei den Duschen kein Wasserdruck mehr, und man steht am Trockenen. Da die Duschen aber oben recht offen sind, wird es am Abend schon etwas kühl und zugig drinnen. Das Einzige was mir am Campingplatz überhaupt nicht gefällt, ist die Entsorgung der Chemie Toilette. Hier könnte der Betreiber einmal etwas machen, und auch ein wenig öfter Putzen. Leider sind viele Camper nicht fähig hinter sich zu putzen, oder zumindest wenigsten vernünftig zu spülen nach dem Entleeren der Kassette. Aber auch optisch ist sie nicht gerade eine Zierde.
19.09.2022
Camping La Tesa
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
Camping La Tesa – Iseo – Borgonato – Colambaro – Erbusco – Borgonato – Monterotondo- Sarnico – Portirone – Riva Di Solto – Castro – Lovere – Pisogne – Toline – Sulzano – Iseo – Camping La Tesa
Gefahrene Kilometer mit dem Motorrad: 112 km
Nach dem Frühstück wollten wir das wieder wunderbare Wetter nutzen, und uns die Weinstraße des Franciacorta ein wenig ansehen. Das ist ein wunderschönes Gebiet mit vielen historischen Ortschaften, uralten Burgen, Adelspalästen und Klöstern, endlosen Wiesen und natürlich mit Weinbergen überzogenen Hügel in denen der erlesene Franciacorta DOCG wächst. Wir bummeln von Ort zu Ort und genießen die Fahrt sehr, bis wir wieder in Sarnico zum See zurückkommen. Dort machen wir eine Pause und genießen eine Eistüte mit ausgezeichnetem Eis. Dort meinte Helga auf einmal, es ist noch früh, das Wetter passt, fahren wir noch einmal um den See herum aber in die andere Richtung. Ich war nicht schwer zu überzeugen, und so sind wir los. Wir haben wieder viele Stopps zum Fotografieren eingelegt, und in Riva di Solto auch eine kurze Pause. Im Norden nehmen wir diesmal gleich die richtige Straße, und bleiben unten am See. Nach Sulzano machen wir in einem Cafe eine weitere Pause, und trinken ein Cola. Da wir keine Lust zum Kochen hatten, sind wir nach Iseo hineingefahren und haben uns eingeparkt. Iseo ist ein netter Ort, aber zum Essen gibt es außer der gewöhnlichen Fütterungszeit der Italiener nichts Vernünftiges. So mussten wir uns mit 2 Aperol Spitz und dem dazu gebrachten Knabberzeugs begnügen . Dann sind wir wieder zum Supermarkt gefahren, und haben ein wenig fürs Abendessen eingekauft. Oben am Berg haben wir uns in die Sonne gesetzt und das Abendessen hergerichtet. Ein Oktopus Salat, Shrimps mit Knoblauch und Petersilie, geräucherter Schwertfisch mit Thunfischsauce garniert und frische Brötchen, und als Dessert Ziegenkäse mit Feigensenf. Dazu hat es ein wieder Gläschen vom wunderbaren Rose vom vorigen Bauern gegeben. Den Abend haben wir wieder vorm Fernseher verbracht.
20.09.2022
Camping La Tesa
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
Beim Frühstück haben wir beschlossen das es heute keine Ausfahrt gibt, wir sind in den letzten Tagen genug herumgefahren und heute wird ein Ruhetag eingelegt. So wurde es bis auf das obligatorische schnelle Putzen vor dem Weiterfahren und dem Aufladen der Honda, ein recht ruhiger und gemütlicher Tag. Am Nachmittag haben wir den Kocher angeworfen und uns Saltimbocca alla Romana mit gebratenen Polenta und Zucchini gemacht. Dazu gab es einen Caprese, und natürlich ein Tiramisu danach. Den Salbei musste ich mir vom Koch schnorren, weil den habe ich gestern beim Einkaufen vergessen. Eigentlich wollten wir heute nicht selbst kochen sondern noch einmal im Restaurant essen gehen, aber Dienstags ist dort Ruhetag deswegen mussten wir uns selbst versorgen. Aber auf einem Campingkocher kann man auch sehr feine Sachen zaubern 🙂 . Was hier und auch am vorigen Platz angenehm aufgefallen ist, war dass das Leitungswasser kalt und gut zu trinken war. So spart man eine Menge Arbeit und Gewicht beim Einkaufen. Bei täglich ein paar Liter Wasser pro Person, kommt einiges zusammen, auch an Müll. Am Abend sind wir wieder zum Sonnendeck hinaus spaziert, um hier den wunderbaren Sonnenuntergang ein letztes Mal zu genießen
21.09.2022
Camping La Tesa – Iseo – Brescia – Peschiera Del Garda – Rovereto – Trento – Bozen – Lana – Camping Schlosshof Ressort
Camping Schlosshof Ressort
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 230 km
Camping Schlosshof Ressort – Lana – Postal – Meran – Postal – Lana – Camping Schlosshof Ressort
Gefahrene Kilometer mit dem Motorrad: 27 km
Nach dem Frühstück bin ich zur Rezeption gegangen, um den Platz zu zahlen. Da der Strom nach Verbrauch berechnet wird, wurde der zuerst abgeschlossen, dann konnte ich erst zahlen. Durch die neue LION haben wir jetzt genug Strom, dass uns das nicht gestört hat. Das Entsorgen der Kassette war wieder ein Erlebnis, der Chef meinte darauf angesprochen, dass sie sich in Zukunft scheinbar mehr um die Entsorgungsstelle kümmern müssen. Aber in Summe war der Aufenthalt hier wirklich super, und wir kommen sicher wieder. Den Berg hinunter ist es auch gut gegangen, an keiner Engstelle hatten wir Gegenverkehr 🙂 . Bis zum Gardasee war viel Verkehr auf der Autobahn, auf der Brennerautobahn eigentlich nur sehr viele LKW aber gar nicht mehr so viele PKW. Die rechte Spur war immer wieder voll mit LKW-Kolonnen, die mit 60 km/h dahin geschlichen sind. Es stehen auch eine Menge Tafeln mit LKW-Überholverbot, und ein Zeichen mit einem PKW mit Wohnwagen. Trotz schneller Recherche im Internet, konnten wir für uns nicht zweifelsfrei klären ob das nur für Wohnwägen bzw. schwere Hänger gilt, oder auch für leichte Hänger unter 750 kg. Dh. wir haben einen ev. nicht ganz legalen Mittelweg gewählt. Waren größere Lücken auf der linken Spur und wir niemand im Weg (und auch keine Kamera vom Tutor in der Nähe 😉 ) haben wir ab und zu einen Pulk LKWs überholt. Die meiste Zeit sind wir aber auch rechts dahin gebummelt. Die Landschaft gefällt uns immer wieder, nur würde ich lieber den Berg gemütlich ohne Anstrengung mit 100 km/h hoch rollen statt hinter LKWs nach zu schleichen. Aber man hat ja Zeit und viel Geduld, meistens halt 😉 Bei Bozen fahren wir wieder ab und weiter Richtung Meran. Kurz vorher biegen wir nach Lana ab, und folgen nicht dem Garmin, der uns über einen Fußweg über den Sportplatz geführt hätte, sondern dem Google Maps und den Tafeln. Der erste Eindruck vom Platz ist gut, nur die Rezeption, die sich im Restaurant versteckt, finde ich nicht auf Anhieb. Das habe ich aber in den nächsten Tagen noch öfters bei Neuankömmlingen gesehen. Das Einchecken geht flott, die Einführung ist freundlich wirkt aber ein wenig einstudiert und automatisiert. Wir haben nur einen Standardplatz, und das war nur möglich, weil jemand kurzfristig ausgefallen ist. Wir sind am Ende einer Straße rechts, und fahren einmal mit dem ganzen Gespann nach hinten. Dort hängen wir den Hänger ab, fragen beim Nachbarn ob wir ihn kurz bei ihm einparken dürfen, dann schiebe ich mit dem Wohnmobil wieder verkehrt die verparkte Gasse raus und verkehrt wieder zurück rein. Das klingt kompliziert, die Alternative wäre aber mit Hänger soweit verkehrt zwischen den Autos zurück schieben – no way, oder nur einmal verkehrt reinfahren und den Hänger selbst die Straße reinschieben – anstrengend, also auch keine Option ;-). Der Grund für das Ganze war, das wir hinten nicht mehr Umdrehen konnten, das Wohnmobil aber verkehrt hinstellen wollten. Und in Summe war es ja kein Problem, ein wenig verkehrt herum zu fahren 🙂 . Obwohl nur Standard, hatten wir genug Platz für alle Fahrzeuge. Am Platz hat man eine Stromsäule, einen Wasseranschluss und einen Abwasserabfluss, aus dem es leider ziemlich heraus gemuffelt hat, wenn der Wind von hinten kam. Wie schon im Vorwort geschrieben, die Anlage ist schön und es passt fast alles. Vor allem die Sanitäranlagen und das Service sind perfekt, nur das Wow Feeling hat sich irgendwie nicht bei uns eingestellt. Es ist sicher ein sehr guter Platz, aber wir haben durchaus schon andere 5 Stern Plätze besucht wo das Feeling ganz anders war, die gekiesten Stellplätze irgendwie ein wenig freundlicher waren und man nicht zum Duschen über einen Parkplatz direkt bei der Einfahrt musste. Aber das ist natürlich jetzt unser subjektives Empfinden und Jammern auf hohem Niveau. Besser wäre vermutlich gewesen wir wären unbeeinflusst von der Homepage und den vielen überschwänglichen Huldigungen in den sozialen Medien gekommen, dann wären die Erwartungen nicht so hoch gewesen. Die Lage vom Platz ist super, und wenn man nicht genau neben eine Baustelle gestellt wird, ist der Platz vermutlich auch ruhig. Aber eine Winkelschleifmaschine, die von 07:15 bis ca. 17:00 Uhr in regelmäßigen kurzen Abständen angeworfen wird, kann einem den Aufenthalt doch ein wenig vermiesen. Der Bauarbeiter weiß gar nicht wie gefährlich er in der Früh gelebt hat. Vor allem nicht wenn ich früher erfahren hätte, dass sie erst ab 08:00 arbeiten hätten dürfen 😉 . Aber auf den früher angesprochenen Gesamteindruck, hat das keinen Einfluss gehabt. Wir haben die Honda abgeladen, uns eingerichtet und sind nach Meran gefahren. In Meran mussten wir zuerst ein wenig suchen bis wir einen Zentrums nahen Platz für unser Motorrad gefunden haben. Wir sind ein wenig herumgeschlendert und haben uns Meran angesehen. Nach dem Urlaub haben wir erfahren, das ein Camper Kollege von uns zur selben Zeit am Camping Meran gestanden ist. Eigentlich ein Wunder, dass wir uns nie über den Weg gelaufen sind. Nach einer großen Runde durch Meran, sind wir ins Forsterbräu gegangen um den Hunger zu stillen. Was für ein Unterschied, die gehaltvolle Südtiroler Küche, zu der Küche der letzten Tage 🙂 . Zurück am Campingplatz, wollten wir noch einen Aperol Spritz in die Bar trinken gehen. Die Bar ist hier gleichzeitig das Restaurant, und man sitzt gemeinsam mit den Leuten die Essen draußen (wir wollten im Freien bleiben) auf der Terrasse. So richtig gemütlich war das nicht, aber wir haben uns in die Lounge zurückgezogen und dort den Aperol Spritz selbst hin getragen. Die Kellner und die Damen an der Rezeption sind aber super freundlich, und jeder Wunsch wird sofort erfüllt. Es war hier doch um einiges kühler als die letzten Tage am See, so haben wir zurück im Wohnmobil etwas durchfroren die Heizung aktiviert. Lustig war auch dass es bei uns in der Gasse um kurz nach 21:00 Uhr schon fast überall finster war, ich glaube da waren alle müde vom Wandern 🙂
22.09.2022
Camping Schlosshof Ressort
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
Camping Schlosshof Ressort – Lana – Brandis Waal – Lana – Camping Schlosshof Ressort
Gegangene Kilometer: 8 km
Hier muss man das Brot nicht vorbestellen, ab 07:30 kann man gegenüber der Rezeption einkaufen. Die Auswahl ist super und zurück beim Wohnmobil hatte Bob der Baumeister auf der anderen Seite der Mauer, schon mit seinem Tagwerk losgelegt 🙁 . Helga wollte trotz dem Lärm noch ein wenig weiterschlafen, ich war aber schon munter. So bin ich eine Runde spazieren gegangen, und habe den Bauern beim Apfelernten zugesehen. Dabei ist mir ein Kater zugelaufen, der seine Streicheleinheiten sehr vehement eingefordert hat. Ich bin weiter über den Sportplatz, der über den der Garmin auch wollte, weiter zum Spar gegangen. Dort habe ich ein wenig Obst, Orangensaft und ein paar Eier eingekauft, bevor ich zurück zum Wohnmobil gegangen bin. Helga hat sich nicht stören lassen und hat selig geschlummert als ich zurückgekommen bin. Beim Frühstück haben wir uns eine nahe Wanderoute herausgesucht, und auf Komoot geplant. Diese Route wird automatisch auf unser Wander Navi, ein Garmin Oregon 700, übertragen. Das ist, wenn man die Gegend nicht kennt, und keine Wanderkarten mit hat, ziemlich praktisch und ohne das würden wir viele Wege nicht finden. Wir wollten heute den Brandis-Waal (oder Brandiswaalweg) dem Kreuzberg entlang gehen. Zur Erklärung: „Waale“ sind künstlich angelegte Wasserkanäle, die zur Bewässerung von Obstwiesen und Weinbergen dienen. Schmale Wege entlang dieser Kanäle werden „Waalwege“ genannt, sie sind typisch für die Gegend rund um Meran. Dieser Waal ist nicht zu sehen, da er in einem Rohr unter dem Weg verläuft. Man hat Lana immer im Blick und kann vom Brandiswaalweg besonders gut auf die einzelnen Ortsteile hinunterblicken. Lana ist größer als erwartet, wird dachten das es ein kleines Dorf wäre, haben uns aber scheinbar getäuscht. Der Weg verläuft ca. 80 Meter über dem Talboden von Oberlana nach Niederlana und führt durch Obstanlagen, Mischwälder und endet am Brandis Wasserfall. Das letzte Stück zum Wasserfall haben wir ausgelassen da es uns zu eng war und vor allem zu viele Leute dort unterwegs waren. Wir sind beim Südtiroler Obstbau Museum hinunter gegangen und beim Cafe Inge eingekehrt. Das Eis dort war ausgezeichnet und eine Portion die fast nicht zu schaffen war. Wir sind zum Campingplatz retour und haben die Rücksäcke ausgeräumt und die Wanderstöcke zurückgelassen. Der Grund dafür war, dass wir noch zum Spar einkaufen gehen wollten und den Platz im Rucksack brauchten. Es gab frische Steinpilze und Eierschwammerl und damit haben wir uns später ein ausgezeichnetes Pilzgulasch mit Nudeln gemacht. Nach dem sich der Bauarbeiter verzogen hatte, kehrte bei uns hinten auch Ruhe ein. Am Rückweg von der Dusche am Abend, war es wieder schon fast überall finster, gleich wie gestern Abend. Aber auch bei uns sind bald die Lichter ausgegangen.
23.09.2022
Camping Schlosshof Ressort
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
Camping Schlosshof Ressort – Lana – Gaul Schlucht – Lana – Camping Schlosshof Ressort
Gegangene Kilometer: 9 km
Natürlich wurden wir heute wieder vom „Wecker“ auf der anderen Mauerseite geweckt. Beim Frühstück haben wir uns wieder einen Weg für heute herausgesucht, der auch ohne Fahrzeug erreichbar wäre. Am Ausgang des Ultentales in Oberlana führt die Gaulpromenade durch die tiefe Gaulschlucht, und die wollten wir heute besuchen. Schroffe Felswände, dunkle Tunnel, Hängebrücken die meine Höhenangst testeten und die rauschende Falschauer machen die leichte Wanderung zu einem coolen Erlebnis. Am Rückweg biegen wir beim Eislaufplatz ab, und gehen am anderen Flussufer retour. Beim Forsterbräu nahe der Falschauerbrücke kehren wir ein und essen etwas. Das Felsenkeller Bier vom Forsterbräu ist ein ausgezeichnetes Gebräu um müde Knochen wieder munter zu machen, solange man es nicht übertreibt 😉 . Helgas Käsespätzle und mein Gulasch sind beide recht gut, und vor allem riesige Portionen die kein normaler Mensch aufessen kann. Wir sind ein wenig weiter in Richtung Campingplatz spaziert, und haben ein nettes Cafe gesehen. Durch die Bewegung war schon wieder ein wenig Platz für ein Eis, und ein Tisch in der Sonne war auch gerade frei. So ein Pech aber auch 😉 Zurück am Schlosshof haben wir uns umgezogen und eine kleine Siesta in der Sonne eingelegt. Die Baustelle hat Freitag am Nachmittag scheinbar schon früher Schluss gemacht, deswegen war es gerade angenehm ruhig. Den Aperol Spritz hat es heute vor dem Wohnmobil gegeben, da ist der Heimweg nicht so weit. Weil gegangen sind wir heute schon genug 🙂 . Später bin ich noch den Automaten zum Ausleeren der WC Kassetten ausprobieren gegangen. Aber eigentlich sind 2 € für die Unterstützung der Faulheit zu viel, das geht manuell gleich gut und gleich schnell. Heute war am Abend beim Rückweg von der Dusche war das erste Mal mehr los in unserer Gasse.
24.09.2022
Camping Schlosshof Ressort
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
Camping Schlosshof Ressort – Lana – mit dem Bus nach Meran – Meran Sightseeing – mit dem Bus nach Lana – Camping Schlosshof Ressort
Gegangene Kilometer: 5 km
Der Wetterbericht von gestern hatte leider recht, heute war es in der Früh trüb und hat immer wieder leicht genieselt. Nach dem Frühstück und ausgiebig Zeitung lesen, sind wir zum Bus spaziert und nach Meran gefahren. Trotz leichtem Nieseln sind wir durch die Stadt spaziert. Beim Cafe Wandelhalle, mitten in einem großen Flohmarkt, sind wir eingekehrt und haben uns wieder einmal einen Aperol Spritz geleistet. Die frechen Spatzen hatten es auf unsere Chips abgesehen, aber wir vereidigten sie erfolgreich 😉 . Etwas später hat sich der Hunger gemeldet, und das übliche Problem ist wieder aufgetreten. Im Augustiner hatten sie zumindest eine kleine Karte, und da es uns jetzt schon ein wenig kalt war, kehrten wir ein und suchten uns drinnen einen Platz. Zuerst bestellten wir uns eine kleine Speckplatte und eine Portion Bier Rettich mit Olivenöl, und später noch eine Suppe mit Speckknödel. Und auch das Augustiner Bier war durchaus trinkbar. Nach ein paar Verwirrungen haben wir den richtigen Bus erwischt, und sind zurück nach Lana gefahren. Das restliche Programm war ähnlich der letzten Tage, einheizen, duschen, Fernsehen und schlafen gehen.
25.09.2022
Camping Schlosshof Ressort
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
Camping Schlosshof Ressort – Lana – Lana Biotop – Lana – Camping Schlosshof Ressort
Gegangene Kilometer: 8 km
Eigentlich war laut Wetterbericht auch für heute Regen angesagt, aber das Wetter kannte den Wetterbericht zum Glück nicht so genau. Deswegen sind wir nach dem Frühstück zum Biotop Falschauer in Lana aufgebrochen. Das Regenzeugs haben wir aber sicherheitshalber auch mitgenommen. Der Hinweg war wieder durch viele Apfelplantagen, aber diesmal in eine andere Richtung. Das Biotop mit See war sehr schön und wir haben dort eine Pause eingelegt und ein paar Moskitos gefüttert 😉 . Der Rückweg war der selbe wie der Hinweg, da wir keinen anderen Weg gefunden haben der nicht viel weiter gewesen wäre. Am Rückweg beginnt es kurz vor dem Campingplatz zu nieseln und uns kommen viele Leute entgegen die das Kürbisfest scheinbar fluchtartig verlassen haben. Deswegen sind wir von der Hauptroute gleich wieder abgebogen, und über kleine Gassen weiter gegangen. Bei einem Selbstbedienungsstand nahe dem Campingplatz, kauften wir noch ein paar Äpfel und einen naturtrüben Apfelsaft und dann gibt es eine kurze Siesta im Wohnmobil. Am Abend gehen wir ins Lokal am Campingplatz essen, den Tisch und das Tagesgericht hatten wir schon vorab reserviert. Wir nehmen einen Tisch im Freien und ordern unser Essen. Ein Kellner fällt besonders auf, weil der neben dem ausgezeichneten Servicegedanken eine ziemliche Plaudertasche war 😉 . Später hören wir das es der Chef vom Campingplatz war. Das Vitello Tonnato war ausgezeichnet, der Südtiroler Schweinebraten mit Karotten, Brokkoli und Pürre nicht so ganz mein Geschmack. Auch wenn der Chef den Braten mit „schon seit 60 Jahren und 4 Päpsten unverändertes Familienrezept“ anpreist, finde ich die bayrische oder österreichische Variante besser. Außerdem war das Fleisch für meinen Geschmack noch ein wenig zu fest und der Brokkoli dafür ein wenig zu verkocht, aber die Karotten und das Püree waren super. Und das abschließende Zitronen Sorbet mit Prosecco war wieder ein Gedicht. Nach dem Essen verabschieden wir uns im Restaurant bald wieder. Es war trotz Decke schon etwas kühl und wir wollten uns nicht verkühlen.
26.09.2022
Camping Schlosshof Ressort – Lana – Bozen – Klausen – Brixen – St- Lorenzen – Camping Ansitz Wildberg
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 96 km
Camping Ansitz Wildberg – St. Lorenzen – Camping Ansitz Wildberg
Gegangene Kilometer: 2 km
Heute wurden wir schon um 07:10 von der Flex geweckt, schön langsam haben wir genug davon und waren eigentlich froh das wir nicht wie angefragt verlängern konnten. Wir haben den Urlaub um einen Tag verlängert, deswegen hatten wir noch zwei Tage für einen weiteren Platz. Wir frühstückten und packten zusammen und um 10:30 läutet mein Telefon mit einer italienischen Nummer. Es war der Campingplatz der angerufen hat, und gefragt hat ob wir heute abfahren würden. Ich bestätigte das, war aber schon ein wenig verwundert über den Anruf. Da wir um 11:00 den Platz verlassen mussten. ist Helga um 10:45 zahlen gegangen, und da hat sich der Anruf aufgeklärt. Wir haben übersehen, dass wir bis 10:00 Uhr bei der Kassa hätten sein sollen, bis 11:00 Uhr muss man auch vom Stellplatz runter. Es war aber kein Problem, auch wenn es unser Fehler war. Ich hatte noch ein etwas eigenartiges Erlebnis mit einem anderen Camper knapp vor uns, der mir erklärte das unser Wheely gefährlich wäre. Und zwar weil er beim Abladen kippen würde und sein Roller von BMW wäre sowieso etwas Besseres. Ich habe mir daraufhin ein weiteres Gespräch erspart, und ihn nur höflich gebeten zu schauen das wir um 11:00 Uhr rausfahren können. Er musste nämlich sein auf den Keilen stehendes Wohnmobil am Stellplatz umdrehen, den Hänger wieder hinten anhängen und auf die Zufahrtsstraße hinunter den Roller abladen. Innerlich hab ich schon ein wenig geschmunzelt. Wir können den „gefährlichen“ Wheely auch abgekuppelt ohne Probleme ab- oder aufladen 😉 . Aber dass der Wheely Queeranhänger ein wenig polarisiert hab ich schon öfters bemerkt, aber negative Kommentare kamen bisher immer nur im Internet. Vorort hat er eher großes Interesse und die Bitte um eine Bezugsquelle nach sich gezogen. Kurz nach Lana haben wir wieder einmal den Tank vom Wohnmobil angefüllt und sind weiter Richtung Bozen gefahren. Dort ging es wieder auf die Brennerautobahn, die wir weiter nach Norden gebummelt sind. Nicht lange und wir sind in Richtung Bruneck/Lienz abgebogen. Auf der Pustertaler Staatsstraße war auch wieder viel Verkehr, aber die kurvige enge Straße war trotzdem lustig zu fahren. Vor St. Lorenzen leiten uns Navi und Google Maps wieder einmal auf alte enge Einfahrt um, später haben wir aber gesehen, dass der Tunnel nach St. Lorenzen gesperrt war und deswegen ein paar Kilometer weiter ein ziemlicher Stau war. Und genau in den wären wir hineingefahren, wenn wir die nächste Ausfahrt genommen hätten. Also alles ok, Navi und Google Maps hatten recht. Das Einchecken ging flott, und wir konnten uns einen Platz nahe dem Waschhaus aussuchen.
Ich musste beim Einchecken im Büro plötzlich lachen und der Mitarbeiter kannte sich nicht aus. Aber ein Hendl ist auf die Fensterbank hinter ihm raufgeflogen und hat durch das Fenster hereingesehen. Die frechen Hühner liegen und sitzen auch sonst überall im Weg herum 🙂 . Es hatte nur 7 Grad, dh schnell Einrichten und sofort die Heizung einschalten. Ich bin später noch in den Ort Einkaufen gegangen. Nach einer Siesta haben wir den restlichen Polenta mit Fleisch gemacht. Danach sind wir noch eine Runde nach St. Lorenzen spaziert. Es war aber so richtig kalt und ungemütlich, deswegen sind wir bald retour ins warme Wohnmobil. Die Nacht war sehr ruhig, der Campingplatz war sowieso viel ruhiger als der Vorige. Ab und zu hat man eine Kuh gehört, sonst war nicht viel zu hören. Das neue Waschhaus hat uns noch immer fasziniert und konnte mit dem vorigen durchaus mithalten. In der Nacht hat es zu regnen begonnen, auf den Bergen ist sogar Schnee gefallen 😮 .
27.09.2022
Camping Ansitz Wildberg
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 0 km
Camping Ansitz Wildberg – St. Lorenzen – Bruneck – mit Zug retour – Camping Ansitz Wildberg
Gegangene Kilometer: 8 km
Zum Gebäck kaufen habe ich mich heute ziemlich war angezogen. Praktisch ist das neben dem Bäcker auch gleich ein Metzger ist, dh. der gesamte Einkauf für das Frühstück geht auf einmal. Am Vormittag ist der Himmel aufgerissen, und in der Sonne wurde es wieder angenehm. Nicht so warm wie die letzten Tage, aber auch nicht so frostig wie gestern. Da wir keine Lust auf eine große Wanderung hatten, sind wir der Rienz entlang bis Bruneck gegangen. Am Bahnhof sind wir abgebogen und im Klostereck haben wir in der Sonne einen Aperol Spritz getrunken. In der Sonne konnte man jetzt schon wieder mit kurzen Ärmeln sitzen, im Schatten war es aber kalt. Wir sind ein wenig in Bruneck herumgelaufen, bevor sich wieder einmal der Hunger zur komplett falschen Zeit gemeldet hat. Da wir nichts Passendes gefunden haben, sind wir bei einem weiteren Cafe für einen Toast eingekehrt. Solange die Sonne auf unseren Tisch geschienen hat, war es super, wie der Schatten gekommen ist haben wir bezahlt und sind weiter. Wir sind zurück zum Bahnhof und mit dem nächsten Zug retour nach St. Lorenzen gefahren. Da jetzt die Zeit auch in Italien für Essen ok war, sind wir ins Gasthaus zur alten Post gegangen. Das ist eine Pizzeria mitten in St. Lorenzen und wir haben ohne Reservierung gerade noch einen Tisch bekommen. 10 Minuten später wäre es schon schwierig geworden. Helgas Carbonara und meine Pizza waren ausgezeichnet, nur das Service ist ein wenig geschwommen. Zurück beim Wohnmobil haben wir wieder eingeheizt, es war jetzt draußen wieder knapp 6 Grad „warm“. Ich habe noch schnell die Kassette ausgeleert, das geht hier Spitze, weil auf jedem Premium Platz ein geruchsloser Ausguss ist. Die Nacht war wieder ruhig und frisch, zumindest draußen war es frisch 😉 .
28.09.2022
Camping Ansitz Wildberg – St. Lorenzen – Lienz – Spittal – Wernberg – Klagenfurt – Wolfsberg – Graz
Gefahrene Kilometer mit dem Wohnmobil: 360 km
Am Weg zum Bäcker bin ich heute nicht weit gekommen. Schon nach wenigen Metern wurde ich von einem Schmusetiger überfallen, und am Weitergehen gehindert. Erst nach einigen Streicheleinheiten war es mir möglich den Weg fort zu setzen 😉 . Nach dem Frühstück haben wir bezahlt und gegen Mittag sind wir zu unserer letzten Etappe in dem Urlaub aufgebrochen. Auf der Pustertaler Staatsstraße war nicht viel Verkehr, und die Tunnelsperre die eine Woche gedauert hatte, war heute in der Früh aufgehoben worden. Bei Lienz hat sich schön langsam der Hunger gemeldet, und wir haben den Plan nur etwas zu jausnen verworfen. Uns ist die Idee gekommen wieder einmal beim Fruhmann in Werndorf zu stoppen und das Navi wurde gleich umprogrammiert. Auf Anhieb haben wir keinen Parkplatz gefunden wo wir uns einfach einparken könnten, so habe ich am Parkplatz mit Hänger reversiert, und verkehrt zurück geschoben bis wir zwischen einem Wohnwagen und einem anderen Wohnmobil gestanden sind. Ein Wiener mit Pommes und gemeinsam ein Kastanienreis haben uns für die Heimreise gestärkt. Als wir nach dem Essen wieder auf die Autobahn fahren wollten, wurde sie im Garmin als gesperrt angezeigt. Da wir nicht genug Zeit zum Verifizieren hatten, sind wir trotzdem auf die Autobahn, wäre nicht die erste gesperrte Autobahn die der Garmin fälschlicherweise anzeigt. Wir sind aber kurz darauf in einen Stau gekommen, und deswegen bei der nächsten Abfahrt gleich wieder runter und dem Wörtersee entlanggefahren. Es war lustig wieder einmal hier zu fahren, sonst fährt man ja immer nur oben auf der Autobahn. Vor Klagenfurt sind wir aber auch wieder auf die A2 rauf, und gemütlich bis Graz gefahren. Bei uns im Haus war es ziemlich frisch, da wir bewusst vor dem Urlaub die Heizung nicht aktiviert hatten. Bei diesen Energiepreisen wird einem das Sparen leicht gemacht 🙁