2015.05 Sizilien

Ziel: Sizilien

Zeit: 13.05.2015 bis 07.06.2015

Strecke: Graz – Venedig – Rom -. Praia a Mare – Tropea – Marinello – Finale di Polina – Sant’Alessio Siculo – Ricota Grande – Orvieto – Venedig – Graz
Gefahrene Kilometer: 3838 km

Route

Besuchte CP oder SP:
CP Jolly
CP Roma
CP Villagio Turistico la Mantinara
CP Marina Dell Isola
CP Villagio Turistico Marinello
CP Rais Gerbi
CP La Focetta Sicula
CP Villaggio Thurium
SP Area Sosta Camper Orvieto
CP Fusina

13.05.2015
Graz bis CP Camping Jolly delle Querce (in Marghera)
Gefahrene Kilometer:  414 km

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Nachdem die letzten langen Wochenenden alle verregnet oder sehr kalt waren, geht es ohne größere Generalprobe in den Urlaub. Zumindest eine Nacht beim SCS (steirischen Camper Stammtisch) haben wir schon im Wohnmobil verbracht. Um 15:00 Uhr brechen wir bei Sonnenschein in Graz auf. Es ist viel Wind und auch sehr viel Verkehr Richtung Süden. Immer wieder tauchen dunkle Wolken auf, zeitenweise ist auch die Straße nass, wir bekommen aber keinen Tropfen Regen ab. Vor Klagenfurt meldet das Navi 1h 20 min Verzögerung, und auch im Radio sprechen sie von einer Verzögerung von 10 Minuten auf der Umfahrung von Klagenfurt. Da wir kurz darauf auf eine stehende Kolonne auflaufen, fahren wir bei der nächsten Ausfahrt ab. Trotz des Verkehrs in Klagenfurt verlieren wir incl. Tanken nur 15 Minuten. Ein Wiener GTI, der uns schon weit vor Klagenfurt überholt hat, holt uns erst kurz vor Velden wieder ein. Die Entscheidung abzufahren war somit goldrichtig. Auf der Autobahn sind sehr viele LKWs unterwegs, was die Fahrerei etwas mühsam macht. Am Camping Jolly dauert das Einchecken ein wenig, da die neue Mitarbeiterin noch nie eine Anmeldung mit einer ACSI Card gemacht hatte. Es sind 2 oder 3 Wohnmobile und ein paar Zeltcamper da, dafür sehr viele Jugendgruppen und Engländer. Der Platz ist von einer weißen Schicht von Flugsamen von den Bäumen bedeckt, es sieht aus wie wenn es schneien würde. Nach dem Essen im CP – Lokal ziehen wir uns bald zurück. Vom Spiel Real gegen Juve bekommen wir nicht viel mit, nur dass die Italiener auf einmal alle zum Fernseher gelaufen sind. Die Nacht war angenehm ruhig.
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14.05.2015
CP Camping Jolly delle Querce (in Marghera) – CP Roma (in Rom)
Gefahrene Kilometer: 531 km

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Wieder scheint die Sonne in der Früh  und es „schneit“ noch immer. Nach dem Duschen und einem guten Frühstück, geht’s um 11:00 Uhr weiter zum nächsten Etappenziel. Die Hoffnung von gestern, dass am heutigen Feiertag keine LKWs unterwegs wären, erfüllt sich nicht. Es sind wieder LKW – Kolonnen unterwegs. Teilweise ist es auch wieder sehr windig. Nach Florenz fahren wir bei einer Raststätte raus und kochen uns Spaghetti, – was sonst in dem Land? Nach dem haben wir die restlichen paar Kilometer bis Rom noch auf einer Hinterbacke abgebogen. Der Verkehr ist schlimmer als im Winter, und auch die Italiener fahren viel verrückter und sind sehr gereizt. Das Einchecken geht sehr flott, 10 % Rabatt bekommen wir auch sofort weil wir schon bekannt sind. Ein schöner Stellplatz ist auch schnell gefunden da der Platz nur etwa halb voll ist. Wir haben noch nicht einmal fertig ausgepackt, schießt ein italienischer Camper auf unseren, zugegeben großen, Stellplatz und stellt sich schräg direkt vor unsere Tür (Tür an Tür). Wenn ich den Tisch normal aufgestellt hätte, hätte er nicht mehr austeigen können. Irgendwie verstehe ich solche Menschen nicht. Wenn er sein Wohnmobil umgedreht hätte, wären wir zwar auch nicht begeistert, aber es wäre noch irgendwie ok gewesen. So aber wäre komplettes Kuschelcampen angesagt gewesen, und davon halten wir absolut nichts. Wir sind dann eine Runde gegangen und haben einen anderen, eigentlich viel besseren, Platz gefunden. Helga hat den reserviert und ich bin das Wohnmobil holen gegangen. Und immer, wenn man glaubt es geht nicht schlimmer, wird man eines Besseren belehrt. Der Kuschelcamper hatte inzwischen sein zu kurzes Verlängerungskabel von zuhause so verlegt, das es genau vor unserem Eingang in ca. 5 bis 10 cm Höhe gespannt war. Mit einer international verständlichen Geste habe ich dem Kollegen dann erklärt, was ich von dem Ganzen halte und bin dann über sein Kabel rausgefahren. Am neuen Stellplatz haben wir uns dann eingerichtet und sind einkaufen gegangen. Abends haben wir gegrillt und uns dann bald zurückgezogen. Generell hat man inzwischen am CP den Eindruck, als ob Camper nicht mehr so unbedingt willkommen wären. Es gibt immer weniger Plätze, da viele durch den neuen Pool (im Bau) und durch Mietunterkünfte ersetzt wurden. Wobei eigentlich genau der Pool der Grund war warum wir auf den Roma und nicht auf den CP Flaminio gefahren sind. Am CP Roma ist laut Campingführer der Pool bereits offen, am Flaminio erst ab 20.05. Das es wegen dem Umbau am Roma derzeit gar keinen Pool gibt, steht leider nirgends.
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15.05.2015
CP Roma (in Rom)

Nach einer ruhigen Nacht erwachen wir ausgeruht und endlich ohne Kreuzweh – so eine neue Matratze ist was wirklich Feines. Während dem Frühstück fallen immer wieder ein paar vereinzelte Regentropfen, aber zu wenig um etwas nass zu machen. Außerdem ist es nicht kalt, und bald ist der Spuk vorbei. Kurz nach 12 Uhr stehen wir beim Fahrscheinautomat und wollen uns eine Karte für 48 Stunden kaufen. Da er nur Kleingeld nimmt, gehen wir zur Rezeption zum Wechseln, wo wir erfahren dass die Busse heute bis 17:00 Uhr streiken, dann angeblich bis 20 Uhr fahren, und dann wieder streiken. Da der nächste Shuttlebus vom Campingplatz erst um 15:00 Uhr fährt,  wird es ein Taxi zum Piazza del Popolo. An der Bushaltestelle vorm Campingplatz stehen viele Leute, die den Streik scheinbar nicht mitbekommen haben, aber verwundert schauen als wir uns ein vorbeifahrendes Taxi herbeiwinken.
Vom Piazza del Popolo gehen wir an der Spanischen Treppe vorbei zum Brunnen Fontana di Trevi und dann weiter zum Pantheon. Dazwischen sind wir einmal eingekehrt und haben fasziniert eine Weile dem bunten Treiben zugesehen. Auch der Hauptgrund für den Stop in Rom wurde bereits erledigt – Helga hat einen neuen Lederrucksack gefunden und gekauft. Vorm Pantheon treibt uns ein dringendes menschliches Bedürfnis wieder in ein Lokal. Wir sitzen direkt vorm Pantheon, und vorm Brunnen spielt ein begnadeter Gitarrist auf einer E-Gitarre Lieder von Carlos Santana. Der Wein schmeckt und ist preislich halbwegs ok, die Musik ist gut, die Aussicht ist gut und die Sonne scheint, was will der Mensch mehr? Später kehren wir dann in einem netten Restaurant ein um Caprese und Muscheln als Vorspeise, ein Florentiner Steak und Lamb Chops mit Grillgemüse und Rosmarinkartoffel als Hauptspeise zu genießen. Busse und Metros fahren noch immer nicht (oder schon wieder nicht) und so versuchen wir, ein Taxi zu stoppen. Da das nicht funktioniert, gehen wir weiter zum Piazza del Popolo, wo schon eine lange Schlange von Menschen vorm Taxistandplatz steht. Ca. 20 Minuten später haben wir unseren persönlichen Ferraristi mit seinem Fiat ausgefasst, der uns in bester Rennfahrermanier schimpfend und maulend zum Campingplatz bringt. Irgendwie hatte er keine Freude mit dem Fahrtziel. 17,30 € und ein paar Nerven ärmer, aber zumindest unfallfrei, kommen wir am Campingplatz an und ziehen uns dann rasch ins Bett zurück, um für die Anstrengungen des nächsten Tages ausgeruht zu sein.
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16.05.2015
CP Roma (in Rom)

Heute gab es endlich das erste Frühstück vor dem Wohnmobil. Schinken, Käse, Ham and Eggs und eine Schüssel frisches Obst sollte der Treibstoff sein, der uns in den nächsten Stunden durch Rom antreiben sollte. Da die öffentlichen Busse nach Beendigung des Streiks wieder verkehrten, fuhren wir mit dem Bus 246 zur Metrolinie A. Mit der dann bis zum Bahnhof Termini, wo wir in die Linie B umstiegen. Bei der Stadion Pyramide sind wir ausgestiegen und haben uns dann den Park bei der Cestius-Pyramide und den schönen Friedhof daneben angesehen. Durch den etwas verwahrlosten Parco della Resistenza dell’Otto Settembre sind wir dann zur nächsten Straßenbahnstation gegangen. Mit der Line 3 ging es dann zum Kolosseum in den kompletten Rummel zurück. Vorm Kolosseum haben wir uns mit einem Stück Pizza gestärkt, bevor wir uns die Via dei Fori Imperiali entlang zum Piazza Venezia treiben ließen. Dort machten wir eine weitere Pause in einem Café, bevor wir in das schon bei uns bekannte Restaurant Rossopomodoro Pizza essen gingen. Ein Lokal, das vor 2 Jahren noch eine Trüffelpizza hatte, für die Helga alles tun würde. Leider gibt’s die Pizza nicht mehr, dh. es musste bei Helga eine Pizza Margherita Speciale werden die aber auch sehr gut war. Vor dem Lokal erwischten wir einen halb leeren Bus 46, der uns zum Bus 246 brachte. Da bei der Station bereits sehr viele Leute standen, gingen wir die 2 Stationen zur Endstation, um einen Sitzplatz zu bekommen. Am Weg von der Busstation zum Campingplatz erzählte uns noch ein japanisches Pärchen, dass ihnen gerade die Geldbörse im Bus gestohlen wurde. Vorm Wohnmobil genossen wir dann noch die laue Nacht.
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17.05.2015
CP Roma (in Rom) – CP Villagio Turistico la Mantinara (Praia a Mare)
Gefahrene Kilometer: 440 km

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Nach einem Frühstück und einem kurzen „Generalputz“ im Wohnmobil, ging es weiter Richtung Süden. Wir umrundeten Rom, um wieder auf die A1 zu kommen. Bei einer Autobahnstation kauften wir uns zwei „Buffola Spezial Menüs“ (Cola, warmes Baguette mit Parmaschinken und Büffelmozzarella und ein Muffin). Nach einer kurzen Siesta brachen wir wieder auf. Es war nicht lustig zu fahren, da sehr starker Seitenwind wehte. Bei der Abfahrt, wo auch die LKWs die halbfertige Autobahn verlassen mussten, bogen wir Richtung Meer ab. Laut Karte eine landschaftlich schöne Strecke, und es war auch so (incl. 1000 Kurven). Der Campingplatz war recht leer – 2 französische Wohnmobile und 1 deutsches Wohnmobil waren die gesamte Belegung. Wir luden noch schnell die Fahrräder ab, und fuhren eine Runde in den nahegelegenen Ort und an den Strand. Aber auch das Radfahren war schwierig bei dem Wind. Trotzdem war es sehr warm. Im Restaurant trafen wir am Abend alle anderen Wohnmobilisten wieder. Um 17 € bekommt man am Campingplatz ein ausgezeichnetes 3 gängiges Menü incl. 1 l Wasser und 1 l Wein. Nur der Espresso war noch extra zu bezahlen. Essen alla carte wäre nicht möglich gewesen.
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18.05.2015
CP Villagio Turistico la Mantinara (Praia a Mare)
Gefahrene Kilometer: 10 km (mit dem Fahrrad)

Heute war einfach nur Siesta angesagt. Nur eine Radtour nach Praia a Mare war am Nachmittag angesagt, um fürs Abendessen einkaufen zu können. Die Siesta wurde allerdings dauernd durch 5 Löschflugzeuge gestört, die nachmittags ihre Runden drehten, um einen Brand hinter dem Bergrücken zu löschen. Flugzeuge, die in Kamikaze-Manier im Tiefflug überm Campingplatz fliegen, können ganz schön nerven und sind verdammt laut. Abends grillten wir die Schweinekotelette, die uns ein ausnahmslos italienisch sprechender Fleischhauer verkauft hatte. Tomaten mit Burrata, Olivenöl und Balsamicocreme und gegrilltes Gemüse vervollständigten das perfekte Abendessen. Sicherheitshalber machten wir uns vor dem Schlafengehen relativ abfahrtsbereit, falls das Feuer wider Erwarten doch näher kommen sollte. Die Nacht war aber ungestört und erholsam.
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19.05.2015
CP Villagio Turistico la Mantinara Marinello (Praia a Mare) – CP Marina Dell Isola (Tropea)
Gefahrene Kilometer: 185 km

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In der Früh war alles voll Asche und es gab keinen Strom, und somit auch kein warmes Wasser und später dann überhaupt kein Wasser, mehr. Es war definitiv Zeit zum Weiterfahren. Das lodernde Feuer in der Nacht am Bergrücken war auch nicht wirklich beruhigend gewesen. Unser nächstes kurzfristig eingeschobenes Ziel war Tropea. Die Strände entlang der Strecke sind grandios, die Straßen jedoch weniger. Unzählige Schlaglöcher machte die Fahrerei unruhig und anstrengend. Auf der Strecke füllten wir bei einem Supermarkt noch einmal unsere Vorräte auf. Unser sonst oftmals etwas sadistisch veranlagtes Navi hat uns dann unter Helgas penibler Kontrolle perfekt zum vorher ausgewählten Campingplatz in Tropea geführt. Nur war der zu – trotz Öffnungszeit ab 13.05 laut ACSI Führer. Der Campingplatz 100 m vorher hatte aber offen. Da ich keine Lust hatte eine Riesenrunde um Tropea zu drehen, drehte ich in der Einbahn um und fuhr die 100 m gegen die Einbahn retour. Die Straße war breit genug und die 3 Italiener, die uns entgegen kamen, hat das auch nicht im Geringsten gestört. Italien, und hier speziell Süditalien, ist halt verkehrstechnisch nicht wirklich mit Mitteleuropa zu vergleichen. Nach dem Einchecken richteten wir uns ein und machten eine kurze Pause. Danach ging es hinauf nach Tropea in die Altstadt. Abends haben wir dann noch hervorragend in Tropea im Ristorante Edoné mit Blick aufs Meer, dem Sonnenuntergang und der Kirche Santa Maria dell’Isola gespeist und getrunken.
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20.05.2015
CP Marina Dell Isola (Tropea)
Gefahrene Kilometer: 0 km

Der heutige Tag war geprägt von Sonnen und Lesen. Am Nachmittag haben wir uns dann doch aufgerafft und sind zur Kirche Santa Maria dell’Isola spaziert. Der dazu gehörende Garten ist liebevoll mit Kakteen und Olivenbäumen bepflanzt. Abends sind wir wieder den Felsen nach Tropea hinaufgeklettert, um uns ein Lokal fürs Abendessen zu suchen. Schlussendlich ist es wieder dasselbe geworden wie gestern. Inzwischen waren wir schon die besten Freunde vom Chef. Sogar einen Grappa vom Vorrat des Chefs hat es aufs Haus gegeben, nachdem geklärt war das auch er Camper mit einem Teilintegrierten von Detleff ist.
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21.05.2015
CP Marina Dell Isola (Tropea) – San Giovanni – Messina – CP Villagio Turistico Marinello (Marinello)
Gefahrene Kilometer:378 km

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In der Früh wurden wir durch leichten Regen geweckt, es war aber rasch vorbei und warm war es trotzdem. Nach dem Frühstück sind wir aufgebrochen und es wurde etwas chaotisch. Das Navi hat uns zielsicher zu einer Brücke mit Durchfahrtshöhe 2,6 m geführt, soviel zum Thema „Campernavi“. Noch in Tropea mussten wir durch einige enge, ziemlich verparkte, Straßen, wo oft links und rechts keine 10 cm Platz waren. Nach einer sehr engen Ortsdurchfahrt und einer landschaftlich schönen Strecke im kalabresischen Hinterland hatte uns die Autobahn endlich wieder. Davor haben wir noch im Hinterland getankt, mussten dem Tankwart aber zuvor zeigen dass wir genug Bargeld haben??? In Villa San Giovanni stellten wir uns zum Verschiffen an. Nach dem Ticketkauf und einer kurzen Wartezeit ging es los Richtung Schiff, aber genau ein Auto vor uns war das Schiff voll und wir mussten auf das nächste warten. Auf dem waren wir mit ein paar PKWs, LKWs und einem römischen Wohnmobil alleine. Der Römer war sehr gesprächig, so verging die Überfahrt wie im Flug. In Sizilien angekommen ging es gleich auf die Autostrada A20 und gegen den Uhrzeigersinn bis Oliveri und dann weiter nach Marinello auf den Camping Villagio Turistico Marinello. Abends sind wir dann in das Campingplatz Restaurant gut und günstig essen gegangen.
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22.05.2015
CP Villagio Turistico Marinello (Marinello)
Gefahrene Kilometer: 0 km

In der Nacht zog ein ziemliches Unwetter über den Campingplatz. Es stürmte und regnete wie aus Kübeln, aber in der Früh war der Spuk wieder vorbei und wir konnten im Freien Frühstücken. Wir genossen den Sonnenschein und sind am Nachmittag dann mit den Rädern in die „City“ nach Oliveri gefahren. Wir waren auf der Suche nach einem Supermarkt, da der Campingplatzladen eher schwach bestückt ist. Es gibt zwar Brot, Wurst, ein wenig Obst und Wein, aber für ein Abendessen gibt es absolut nichts. Der Ort war komplett ausgestorben da in ganz Italien gerade Siesta ist. So mussten wir wohl oder übel schweren Herzens auch eine Siesta einlegen bis die Geschäfte um 16:30 wieder öffnen. Später kauften wir bei einem Fleischhauer 2 riesige dicke Beefsteaks (die zwei waren größer als der Teller) um 11,70 €, beim Bäcker ein Baguette und ein paar super Keks und im Supermarkt das Gemüse für die Beilage. Zurück am Campingplatz genehmigten wir uns einen Aperol Spritz in der Bar direkt am Strand. Danach grillten wir unser Abendessen und auch der ziemlich dünnen roten Campingplatzkatze hat es gleich gut geschmeckt wie uns.
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23.05.2015
CP Villagio Turistico Marinello (Marinello) – CP Rais Gerbi (Finale di Polina)
Gefahrene Kilometer: 97 km

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Nach dem Frühstück zogen wir wieder einmal weiter. Der Plan war wieder ein paar Kilometer in Richtung Palermo gut zu machen. Auf der Autostrada A20 genossen wir die wunderbare Aussicht auf die kilometerlangen Strände und die blühende Vegetation. Auch die Liparischen Inseln konnte man immer wieder gut sehen. Es gab viele Tunnel und leider auch viele Baustellen und Schlaglöcher. Vor Finale di Pollina haben wir die A20 verlassen und sind die letzten Kilometer auf der engen und kurvigen SS113 bis zum Campingplatz gefahren. Unser Navi wollte uns zwar kurz vorm Campingplatz noch in die Irre führen – es ist ihm aber nicht gelungen. Am Campingplatz wurden wir sehr freundlich empfangen und bekamen einen wunderschönen Stellplatz mit Blick aufs Meer. Es ist auch auf diesem Campingplatz noch relativ wenig los. Eine Besonderheit des Campingplatzes ist, dass die Eisenbahnlinie mitten durch den Campingplatz geht. Da das aber in einem Einschnitt von ca. 15 Metern Tiefe ist, hört man die Bahn auf unserem Stellplatz überhaupt nicht. Abends sind wir noch ins hervorragende Restaurant eine gegrillte Brasse essen gegangen.
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24.05.2015
Rais Gerbi (Finale di Pollina)
Gefahrene Kilometer: 0 km

Der erste Weg nach der Morgentoilette war, das am Vortag noch reservierte Brot im Shop zu holen. Ohne Reservieren gibt es kein Brot. Der Shop ist etwas mager bestückt. Für das Frühstück bekommt man alles nötige, zum Kochen oder Grillen gibt es jedoch nichts zu kaufen. Das Frühstück haben wir dann mit den mindestens 8 maunzenden Campingplatz-Katzen geteilt. Am Nachmittag haben wir dann mit den Fahrrädern den nahegelegenen Ort Finale di Pollina besucht. Am Abend haben wir zuerst wieder ein Brot bestellt, dann uns für den Zubringer zum Bahnhof angemeldet und dann wieder das Restaurant besucht. Das 4-gängige Fischmenü war wirklich hervorragend und nichts für Leute mit kleinem Hunger.
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25.05.2015
Camping Rais Gerbi (Finale di Pollina) – Bahnhof Pollina (Transfer vom Campingplatz) – Cefalu (Bahn) – Finale di Pollina (Bus)
Gefahrene Kilometer: ca. 30 km
 
Nach einem schnellen Frühstück nutzen wir das Angebot vom Campingplatz, uns um 1 € pro Person zum nahe gelegenen Bahnhof Pollina zu führen. Die Tochter des Chefs bringt uns mit ihrem Auto zuerst zu einer Tabacci, um die Tickets zu kaufen, und dann weiter zum Bahnhof Pollina. Mit 10 Minuten Verspätung geht es um 10:03 Richtung Cefalu los. Der Zug ist recht voll, aber wir finden trotzdem noch einen Sitzplatz. In Cefalu steigen viele aus, da es der touristische Hotspot in der Gegend ist. Vom Bahnhof weg schlendern wir zum Meer hinunter und dann dort den Lungomare Giuseppe Giardino entlang. Die Sonne hat eine ziemliche Kraft und so liegen auch am feinsandigen Strand schon einige in der Sonne. Auch ein paar Wagemutige im Wasser sehen wir. Es ist hier eigentlich schon recht viel los für die Zeit – ich möchte da nicht zur Hochsaison sein. Am Ende des Strands biegen wir in die kleinen Gässchen ab, die voll von kleinen Läden sind. Ein wenig störend sind die Autos, die hier dauernd fahren obwohl es sehr eng ist. Es dauert auch nicht lange, da fährt eine Italienerin in ihrem schicken weißen Alfa telefonierend einen Kinderwagen kaputt. Es gibt sofort einen Auflauf und eine ziemliche Schreierei – außer einem kaputten Kinderwagen ist aber zum Glück nichts passiert. Um uns ein wenig abzukühlen und auch um ein dringendes menschliches Bedürfnis zu erfüllen, setzen wir uns in ein Café und schauen dem Treiben fasziniert zu. Danach schauen wir uns die frei zugängliche arabische Wäscherei aus dem Mittelalter an. Von dort spazieren wir weiter zur Kathedrale, die wir uns auch von innen ansehen. Am schönen Vorplatz der Kathedrale legen wir dann eine weitere Pause ein. Ein Schild preist Lasagne um 3,5 € an – wir kommen daran nicht vorbei. Schnell sind 2 Portionen bestellt, und eine Flasche Wasser dazu. Als kurz darauf die appetitlich aussehenden Portionen kommen, ist zumindest bei mir, die Freude schnell vorbei. In der Lasagne sind Unmengen von Erbsen, und ich hasse den Geschmack von Erbsen. Und vor allem – was haben Erbsen in einer Lasagne verloren? Da damit das Thema Lasagne für mich erledigt war, wollte ich das nächste Essen sehen, bevor ich es bestelle. Geworden ist es ein Stück einer Pizza Sizilianer belegt mit Tomatensauce, Oliven, süßen roten Zwiebeln und Sardinen (Sardellen). Der Teig war recht dick und flaumig, wie ein Kuchen, der Belag eine echte Geschmacksexplosion im Mund. Die Pizza war Spitze, die Lasagne eher bescheiden (und nicht nur wegen der Erbsen). Da wir schon etwas müde waren, machten wir uns auf den Rückweg zum Bahnhof. Diesmal nahmen wir aber den Bus, um uns den Transfer zu ersparen. Der Bus stoppt direkt vorm Camping Rais Gerbi, wenn nicht der Fahrer, wie bei uns, vergisst stehen zu bleiben. Ist aber auch nicht schlimm, da es von Finale di Pollina nur 5 Minuten zu Fuß bis zum Campingplatz sind. Am Nachmittag sind wir noch mit dem Rad eine Runde durch Finale di Pollina gefahren, und haben fasziniert 10 Italienern beim Schneiden von Bäumen zugesehen (2 davon haben wirklich etwas getan). Abends haben wir uns 2 Pizzen vom Restaurant geholt und vorm Wohnmobil verspeist. Die Pizzen sind hervorragend, man braucht nur ein wenig Zeit zum Aussuchen da es ca. 50 verschiedene gibt. In der Nacht hat es dann leicht zu regnen begonnen.
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26.05.2015
Camping Rais Gerbi (Finale di Pollina) – Bahnhof Pollina (mit Transfer vom Campingplatz) – Palermo (Bahn) – Bahnhof Pollina (Bahn) – Camping Rais Gerbi (Finale di Pollina mit Transfer vom Campingplatz)
Gefahrene Kilometer: ca. 70 km

Heute war wieder früh aufstehen angesagt da wir Palermo auf dem Plan hatten. Den Transfer zum Bahnhof hatten wir wieder mit dem kleinen Auto der Cheftochter – nur diesmal gemeinsam mit einem älteren englischen Paar. Am Bahnhof bewunderte ich noch die Toilette. Es gab die Schilder Uomini und Donne, nur Türen gab es keine (mehr) in der Mauer. Wie das dann zu handhaben ist, bleibt der Fantasie des Lesers über. Das englische Ehepaar und meine immer wieder gerne englisch-sprechende Frau fanden schnell einen gemeinsamen Nenner und unterhielten sich prächtigst über dies und das. Helga und die Engländer… Der Zug war voll, wir fanden aber wieder einen Sitzplatz. Vor Palermo hat es dann zu regnen begonnen, und bis zur Rückkehr nicht mehr aufgehört. Zum Glück war es eher in die Kategorie leichter Nieselregen einzuordnen – und nicht wie bei uns inzwischen üblich gleich eine Sintflut oder Starkregen. Vom Bahnhof schlenderten wir die Via Roma und dann den Corso Vittorio Emanuele entlang. Am Weg entlang haben wir uns einige schöne Bauwerke angesehen und dann im Innenhof einer Uni vor dem Regen geschützt eine Pause gemacht. Die Kathedrale von Palermo haben wir uns dann von innen angesehen und sind dann weiter zum Palazzo dei Normanni. Von dort sind wir wieder zurück und sind vor der Kathedrale in ein kleines Lokal eingekehrt. Der Chef, laut Helga ein rassiger dunkler Sizilianer, hat uns sehr freundlich bedient. Helga hat Arancino probiert – das sind frittierte und gefüllte Reisbällchen – und war sehr begeistert davon. Und ich hab die Caponata genommen – ein süßsaures Gemüsegericht aus Melanzani, Tomaten, Oliven, Rosinen und vielem mehr. Beide Gerichte waren wirklich sehr gut. So gestärkt sind wir dann zum Bahnhof zurück, um den Zug retour zu nehmen. Laut Anzeigetafel sollte er am Gleis 5 abfahren, deswegen haben wir uns dort hingesetzt und gewartet. Fünf Minuten vor Abfahrt ist uns eine unverständliche Durchsage etwas komisch vorgekommen, und wir sind noch einmal zum Monitor schauen gegangen. Zum Glück, denn der Zug stand schon am Gleis 2. Wir fanden wieder Sitzplätze im diesmal ziemlich alten Zug. Hinter unseren Sitzen ist das Wasser vom Regen durch das Dach auf den Boden getropft – aber zum Glück weit genug weg. Und besser schlecht gesessen als gut gestanden. Nach einem kurzen Anruf wurden wir, diesmal von der Rezeptionistin, abgeholt und zum Campingplatz gebracht. Den Abend verbrachten wir dann im Wohnmobil, da am Dienstag das Restaurant am Campingplatz geschlossen ist.
Conclusio aus diesem Tag ist, dass Palermo wider Erwarten nicht die rabiate Schwester von Neapel, sondern eine zwar teilweise verfallene, aber mit jeder Menge Charme versehene, sehr saubere Stadt mit sehr freundlichen Einwohnern ist.
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27.05.2015

Camping Rais Gerbi (Finale di Pollina
Gefahrene Kilometer: 0  km

Die Nacht über hat es geregnet, in der Früh wachten wir aber bei blauem Himmel auf. Heute war ausschlafen, eine Grundinnenreinigung des Wohnmobils und Wäsche waschen angesagt. Am Vormittag machten uns auch noch unsere deutschen Nachbarn darauf aufmerksam, dass der Fischhändler mit seinem Auto im Ort stehen würde. Um 13 € erstanden wir 2 Spigola (Wolfsbarsch) und 2 große Tintenfische. Beim Supermarkt daneben kauften wir noch Rotwein, Brot, Knoblauch, Pecorino und Schinken fürs Frühstück. Am frühen Nachmittag hat uns der Regen dann unter die Markise wandern lassen. Nach einer Stunde hatten wir aber wieder blauen Himmel und warfen den Griller an. Mitten im Grillen wiederholte sich der Spuk, dh. auch der Griller wanderte unter die Markise. Diesmal dauerte es aber nur ein paar Minuten bis es wieder trocken war. Die Fische waren Spitze, gezählte 8 Katzen wollten mit uns mit essen.
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28.05.2015 und 29.05.2015
Camping Rais Gerbi (Finale di Pollina
Gefahrene Kilometer: 0  km

Die beiden Tage waren zwei so richtige faule Tage. Lesen, sonnen, faulenzen und den Urlaub und die Sonne so richtig genießen war das Programm. Die Siesta ging sogar so weit das es nicht einmal Fotos von den beiden Tagen gibt.


30.05.2015
Camping Rais Gerbi (Finale di Pollina – Camping La Focetta Sicula (Sant’Alessio Siculo)
Gefahrene Kilometer: 281 km

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Heute wollten wir, nachdem wir jetzt schon eine Woche hier waren, wieder einmal einen Ortswechsel machen. Das Ziel ist die Ostküste von Sizilien. Obwohl das Navi der Meinung war der Weg über Messina wäre der Kürzere, wollten wir die Route durchs Land nehmen. Laut Google und Landkarte sollte es ja eine gut ausgebaute Autobahn, die A19, geben. Bis Scillato war es auch so. Die Autobahn führt landschaftlich schön mit vielen Kurven stetig bergauf, ist aber bis auf einige Schlaglöcher gut zu befahren. Wobei mir ein Schild am Anfang der A19 schon ein wenig zum Denken geben hat. Aus dem Augenwinke hab ich eine Umleitung für LKWs über 3,5 Tonnen nach Catania gesehen und mich schon gefragt warum die LKWs von der A19 abgeleitet werden? Da uns aber immer wieder auch Busse entgegen kamen, dachte ich mir nichts weiter dabei. In Scillato wurde das Rätsel gelöst, wir wurden von der A19 abgeleitet und mussten auf 32 Kilometer 700 Höhenmeter auf einer engen Straße überwinden, bevor wir wieder auf die A19 geleitet wurden. Wir haben die Autobahn auch immer wieder weit unten gesehen, während wir uns den Berg hinauf kämpften. Es war zwar ein wenig anstrengend zu fahren, aber die Landschaft ist wirklich sehenswert. Auf den nächsten Kilometern der A19 ist die Straße auf Stelzen gebaut und eine ziemliche „Rumpelpiste“ da bei den Übergängen ziemliche Spalten waren. Bald taucht dann auch der Ätna auf, der mit seiner Rauchsäule an der Spitze schon irgendwie beeindruckend ist. Bei Roccalumera verlassen wir die Autobahn und fahren an der Küste entlang zurück zum Campingplatz La Focetta Sicula in Sant’Alessio Siculo. Der Campingplatz wird von zwei Geschwister geführt, sie sitzt in der Rezeption, er ist der Platzanweiser und Hausmeister. Der Platz ist sehr einfach, aber auch sehr italienisch. Wir bekommen einen der letzten Plätze direkt am Meer, und werden perfekt eingewiesen. Kurz darauf ist der Campingplatz bis zum letzten Platz voll. In Italien ist der 2. Juni ein Feiertag, deswegen macht ganz Italien ein langes Wochenende. Abends gibt es auch das erste Mal in diesem Urlaub Animation, eine Band spielt laut alle möglichen Hits der letzten Jahre. Die Klänge und der Bass der Musik und das Rauschen des Meeres wiegen uns bald in einen tiefen Schlaf.
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31.05.2015
Camping La Focetta Sicula (Sant’Alessio Siculo)
Gefahrene Kilometer: 0 km

Heute halten wir es wie die Italiener am Platz. Ein spätes Frühstück, dann in die Sonne setzen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, mittags eine Portion Nudeln und dann eine Siesta im Schatten. Dazwischen haben wir noch unsere Vorräte beim nahe gelegenen Supermarkt aufgefüllt. Ab und zu flanieren eine Runde von Italienern vorbei, bleiben ungeniert vorm Stellplatz stehe. Und diskutieren dann angeregt einige Minuten unsere Campingausrüstung, bevor sie zum nächsten weiterziehen und das Spiel wiederholen. Am Abend gibt’s hervorragende Ravioli alla Etna mit einem selbstgemachten Sugo mit Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Pinienkernen, Rosinen und Kräutern von unserem mobilen Kräutergarten. Dazu ein oder zwei Gläschen eines hervorragenden sizilianischen roten Nero d’Avola und die falschen Töne vom Karaoke, das im Cafe gerade stattfindet – was will der Mensch mehr.
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01.06.2015
Camping La Focetta Sicula (Sant’Alessio Siculo) – Tarmina (mit dem Bus) – Camping La Focetta Sicula (Sant’Alessio Siculo)
Gefahrene Kilometer: 33 km (mit dem Bus)

Das schöne Städtchen Taormina sollte das heutige Ziel sein. Nach dem Frühstück und dem Duschen ging es am Supermarkt vorbei zur Bushaltestelle. Vor der Bushaltestelle haben wir ein wenig den Obstverkäufern zugesehen. Von einem Lieferwagen herab wurden Kisten von sonnengereiften Tomaten und anderes Gemüse und Obst lautstark an den Mann gebracht. Dann kam der Bus und das Abenteuer begann. Der Busfahrer war ein äußerst gesprächiger (natürlich nur italienisch) Typ, der alles kommentierte. Ob es „confusione totale“, sein Kommentar zum Verkehr im Ort, der Gegenverkehr der nicht ausweicht oder die zusteigenden Fahrgäste waren – alles wurde besprochen. Bei der Auffahrt zu Taormina nach der Isola Bella (Badeplatz nur für VIPs und Super VIPs laut Busfahrer) blieb er mitten auf der engen Straße bei einem schönen Aussichtspunkt stehen, um uns Fotos auf die Isola Bella zu ermöglichen. Das hinter ihm alle warten mussten war im herzlichst egal. In Taormina bekamen wir noch eine kurze Einführung von ihm, wo der Bus wieder wegfahren würde. Der Typ war wirklich ein Original und ein Aushängestück für die Freundlichkeit der Sizilianer. Da könnten sich einige Busfahrer der GVB in Graz ein Beispiel daran nehmen, denn auch hier handelte es sich um einen öffentlichen und nicht privaten Bus. In Taormina war schon sehr viel los. Auch lag ein Kreuzfahrtschiff im Meer vor Taormina und die Passagiere hat man sofort in der Menge erkannt. Wir sind den Corso Umberto entlang spaziert, und haben uns alle möglichen Geschäfte und Bauwerke angesehen. Auch einige mit wunderschönen Blumen geschmückte Balkone sind uns ins Auge gestochen. Am Ende der Straße sind wir dann eingekehrt und haben einen kleinen Imbiss zu uns genommen. Spaghetti con Cozze (mit Miesmuschel für die des Italienischen nicht mächtigen) und eine Cabonata für Helga. Dem verrückten Treiben aus dem Lokal zu zusehen hatte durchaus seinen Reiz. Auch die Poste Italiane war praktischerweise gleich daneben, da Briefmarken zu kaufen bei uns gerne in einer Tragödie ausartet 🙂 . Von dort sind wir dann zurückgegangen und dann hinunter zum Giardini della Villa Comunale. Der schön angelegte Park liegt reizvoll auf einer Terrasse mit Meerblick und hat viele subtropische Pflanzen, ein altes Geschütz, ein altes U-Boot und viele Bänke wo man die Stille genießen kann. Genauso eine Bank mit wunderschönem Blick auf die Bucht von Giardini-Naxos haben wir uns dann gesucht. Theoretisch hätte man auch den Ätna, oder wie sie hier sagen den Etna, gesehen, aber er versteckte sich leider in den Wolken. Nach einer Pause sind wir dann weiter zum Teatro Antico di Taormina, der Hauptsehenswürdigkeit von Taormina. Der Eintritt koste 8 € pro Person, der Anblick ist es aber auch wert. Nach dem haben wir uns überlegt mit noch mit Seilbahn zum Meer hinunter zu fahren (3 € pro Person und Fahrt), haben es aber aus Zeitgründen dann doch bleiben lassen. Nach kurzer Wartezeit am Busbahnhof sind wir wieder im Bus retour nach Sant’Alessio Siculo gesessen. Wobei den richtigen Bus zu finden war gar nicht so einfach. Es sind nur die Orte dahinter am Bus angeschrieben, aber die Busfahrer helfen einem weiter wenn man sie fragt. Sie können halt alle kein Englisch. Generell kommt man mit Deutsch fast weiter als mit Englisch, da es vor allem bei den Älteren viele ehemalige Gastarbeiter gibt. Unser Busfahrer war nicht so gesprächig, dafür war aber ein kleiner verkappter Rennfahrer. Wo die mit ihren großen Bussen durchfahren und teilweise mit welcher Geschwindigkeit, hätte ich vermutlich mit dem Wohnmobil schon Bauchweh oder würde es vermutlich sehr vorsichtig und langsam angehen. Auch das in Kehren der Gegenverkehr auf der falschen Seite beim Bus vorbei fährt, bringt hier keinen zum Verwundern. Zurück in unserem Ort haben wir uns im Supermarkt noch mit Lebensmittel eingedeckt, da der morgige Tag ein Feiertag in Italien ist. Am Platz haben wir uns dann 2 Pizzen in der Rezeption bestellt, die kurz darauf von einer nahegelegenen Pizzeria geliefert wurden. Zwei hervorragende riesen Pizzen kosteten 11,5 €, Zustellgebühr gibt’s keine. Zu den Klängen der gar nicht schlechten Ein Mann-Live Band und dem auf uns herab schauenden Vollmond, verspeisten wir diese dann vorm Wohnmobil.
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02.06.2015
Camping La Focetta Sicula (Sant’Alessio Siculo) – Messina – San Giovanni – Castellano – Sibari – Camping Villagio Thurium (Ricota Grande)
Gefahrene Kilometer: 313 km

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Mit dem heutigen Tag hat die lange Rückreise begonnen. Nach dem Bezahlen ging es wieder auf die A18 in Richtung Messina. Bei der Abfahrt wo unser Sizilien Abenteuer begonnen hat sind wir abgefahren und im Hafen war absolut nichts los. Ein Hafenarbeiter erklärte uns dann dass wir wieder auf die A18 und bis zur Abfahrt Messina Bocetta weiterfahren müssen. Von dort ging es durch Messina hinunter bis zum Meer. Im Hafen sind zwei riesige Kreuzfahrtschiffe gelegen, die M/S Queen Elizabeth und MSC Fantasia. Nach einer Stunde Wartezeit sind wir mit der fast leeren Fähre wieder aufs Festland gefahren. Während wir uns die Autobahn den Hügel hinauf kämpfen, spielt im Autoradio passend dazu unsere in Taormina erworbene CD „Time to say goodbye“ mir der Mandoline. Die A3 ist geprägt von vielen Tunneln und noch mehr Baustellen und Schlaglöchern. Bei einer Raststation machten wir uns eine gute sizilianische Jause – Caprese, Salami, Pecorino, Stracchino und Brot, und danach noch eine kurze Siesta. Wieder auf der A3 wollten wir bis Parmalat fahren und von dort die E844 bis Sibari und weiter am Camping Villagio Thurium – es blieb aber beim Wollen. Bei Castellano mussten wir, und alle anderen größeren Fahrzeuge die in Richtung Sibari wollten, die Autobahn verlassen und auf die SS19 ausweichen. Nach einer kurzen Verwirrung und Studium der Karten und des Navis war es aber ok. Am Camping Villagio Thurium ist noch wenig los und so fanden wir auch schnell einen schönen Platz in Meernähe. Abends holten wir uns 2 Pizzen und auch mein pfeifender Freund aus vorigen Urlauben war wieder da – die Zwergohreule.
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03.06.2015 und 04.06.2015
Camping Villagio Thurium (Ricota Grande)
Gefahrene Kilometer: 0 km

Da inzwischen die Temperatur steil nach oben gegangen ist, sind die beiden nächsten Tage Badetage. Das Wasser dürfte so um die 20 Grad haben, dh. gerade an der Grenze zum Reingehen (zumindest für mich). Helga ist da unerschrockener :-). Das Programm der beiden Tage ist sehr ähnlich. Zuerst Frühstücken, dann ein wenig lesen, auf den Strand gehen, sonnen und baden und nach dem Duschen einen guten Fisch ins Restaurant essen gehen.
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05.06.2015
Camping Villagio Thurium (Ricota Grande) – Stellplatz Area Sosta Camper Orvieto (Orvieto)
Gefahrene Kilometer: 630 km

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Der Plan für heute wäre gewesen zur A3 zu fahren und dann gemütlich die Autobahn bis Orvieto zu fahren. Bis kurz nach Mormanno hat der Plan auch funktioniert. Dann wurden wir wieder einmal von der Autobahn abgeleitet und es ging wieder einmal in die Berge. Eine sehr enge Straße mit LKW Fahrverbot und vielen engen Kehren durch den Parco Nazionale del Polino. Zum Glück hatten wir, trotz LKW Fahrverbot, einen Sattelzug vor uns, der uns den Weg frei machte. Wo der durchpasst, passen wir auch durch. Nach ca. 25 km sind wir wieder auf die Autobahn zurück geleitet worden. In Summe hat uns das ca. 50 Minuten gekostet. Bei der Raststation Campagna haben wir uns wieder Buffola Menü geholt (warmes Sandwich mit Prosciutto Crudo und Büffelmozzarella, einen Muffin, ein Cola und das um 7 €). Zwischendurch hat es immer wieder ein paar Tropfen gegeben, es war aber drückend heiß. In Orvieto haben wir uns auf den Stellplatz gestellt, kurz frisch gemacht und sind dann mit der Funiculare in den Ort hinauf gefahren. Von der Bergstation sind wir mit dem Bus bis zum Piazza della Repubblica gefahren und von dort dann zu Fuß weiter. In einer Trattoria haben wir ausgezeichnet gegessen, endlich bekam Helga ihre heiß geliebten Trüffeln. Als wir einen Grappa als Abschluß bestellte, stellte uns der Wirt die Flasche Grappa Barrique und 2 Gläser auf den Tisch, und meinte wir sollen ihm ein wenig in der Flasche übrig lassen. Zahlen durften wir ihn auch nicht. Das Steak und der Fischeintopf mit Rosinen waren übrigens auch perfekt im Ristorante da Carlo. Zurück bei der Funiculare war natürlich alles finster du weit und breit kein Taxi zu sehen. Bei de angeschlagenen Taxinummern hat niemand abgehoben, so sind wir zu einem nahen Restaurant gegangen und haben dort geben dass sie uns ein Taxi rufen sollten. Wir haben uns mit zwei Belgiern mit demselben Problem zusammen getan und die Fahrtkosten geteilt. 20 € nur für den Transport den Berg hinunter war aber ganz schön teuer. In der Nacht sind unzählige Züge vorbei gefahren, das hat uns aber nicht um den verdienten Schlaf gebracht.
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06.06.2015
Stellplatz Area Sosta Camper Orvieto (Orvieto) – Camping Fusina (bei Venedig)
Gefahrene Kilometer: 420 km

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Der Stellplatz in Orvieto ist, wenn man nicht lärmempfindlich ist (wegen der Züge), sehr zu empfehlen. Die Funiculare ist nahe, die Duschen und WCs sind sehr sauber, der gesamte Stellplatz ist sehr sauber und nahe der Autobahn gelegen. Wieder auf der Autobahn habe wir um „günstige“ 1,42 €/L das Wohnmobil vollgetankt. Man wird genügsam, vor allem weil die anderen Tankstellen auf der Autobahn alle 1,6 pro Liter wollten. Über den Apennin war relativ wenig los, so dass wir flott weiter gekommen sind.  Bei der Raststation ganz oben haben wir eine Siesta eingelegt und Nudeln gekocht. Der Rest des Weges bis Fusina war eher ereignislos. Am Campingplatz in Fusina ist noch wenig los, wir bekommen sogar noch eine Platz in der ersten Reihe mit Meerblick. Allerdings wir ab diesem Wochenende die ACSI Card nicht mehr genommen, dh. 33 € pro Nacht und somit unser teuerster Campingplatz in diesem Urlaub. Nach dem guten, günstigen und sehr ausgiebigen Essen im Restaurant, sitzen wir noch ein wenig vorm Wohnmobil. Die Millionen Gelsen vertreiben uns aber bald ins wohl temperierte Wohnmobil. Das sind dann die Augenblicke wo wir unsere Klimaanlage schätzen, denn draußen ist es noch immer sehr warm und schwül.
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07.06.2015
Camping Fusina (bei Venedig) – Graz
Gefahrene Kilometer: 430 km

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Beim Frühstück weht ein leichtes Lüftchen, welches die Hitze erträglich macht. Unweit von uns liegt die Hellenic Spirit der Anek Lines die in der Nacht gekommen sein dürfte. Gegen Mittag brechen wir zur definitiv letzten Etappe unserer Reise an. Auf der Autobahn zeigen die Überkopfwegweiser einen Stau ab Latisana an, du es war leider auch so. Bis zur Abzweigung Richtung Udine geht es eher zäh dahin, ab Udine geht es wieder gut. Es ist zwar dichter aber flüssiger Verkehr. Bei der Mautstelle bei Tarvis ist wieder ein ziemlicher Stau, aber wir fahren unter den bösen Blicken vieler rechts auf der Telepass Spur vorbei. Wieder einmal hat sich der Erwerb des Telepass ausgezahlt. Bei Villach Warmbad fahren wir von der Autobahn ab um zu tanken und unseren Hunger zu stillen. Das von Forumskollegen empfohlene Gasthaus Fruhmann Wernberg ist es geworden. Nach dem Essen sind wir durch Klagenfurt gefahren, um uns den Stau auf der Umfahrung von Klagenfurt zu ersparen. Die restliche Strecke war zwar auch mit viel Verkehr, aber zumindest ohne Stau.
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